ROUNDUP: Preise bröckeln auf breiter Front - Positives Konjunktursignal
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bröckelnde Preise auf breiter Front nähren die Hoffnung auf eine positive Konjunkturwende in Deutschland. Schon in den kommenden Monaten dürfte die Teuerung weiter zurückgehen und damit dem Konsum weiter auf die Sprünge helfen. Zwar erwiesen sich die Verbraucher im ersten Halbjahr 2001 - neben der Exportkonjunktur - überraschend als entscheidende Stütze für das Wirtschaftswachstum. Der Konsum der Privathaushalte war dennoch deutlich schwächer, als zu Jahresbeginn mit der Steuerreform erwartet worden war. Die Signale für ein Ende des zuletzt rasanten Preisauftriebs sind unverkennbar: Die Verbraucherpreise sind von Juli auf August nach erster Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden um 0,2 Prozent zurückgegangen. Die jährliche Inflationsrate hat sich damit bei 2,6 Prozent stabilisiert - mit weiter fallender Tendenz. IM JULI NIEDRIGSTER IMPORT SEIT ZWEI JAHREN Positive Kunde gab es am Freitag auch bezüglich der Erzeuger- und Einfuhrpreise. Nach Berechnungen der Statistiker lagen im Juli die Erzeugerpreise 3,1 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. Im Juni hatte die jährlich Steigerungsrate noch 4,3 Prozent betragen, im Mai sogar 4,6 Prozent. Dank niedrigerer Ölpreise und des anziehenden Euro-Kurses legten die Importpreise im Juli auf Jahresbasis nur noch 1,7 Prozent zu. Dies war der niedrigste Anstieg seit rund zwei Jahren. Im Juni lag die Rate bei 3,6 Prozent, im Mai bei 4,0 Prozent. DRESDNER-BANK-CHEFVOLKSWIRT: HÖHEPUNKT DER TEUERUNG EVTL. GESEHEN "Wenn wir keine externen Preisschocks mehr bekommen, haben wir den Höhepunkt bei der Teuerung bereits gesehen", ist der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Klaus Friedrich, überzeugt. Im ersten Halbjahr habe der Preisauftrieb die Erleichterungen aus der Steuerreform "vollständig aufgefressen". Dies habe die Konsumlust der Verbraucher gebremst. Die Trendwende sei allerdings eingeleitet, betont er. Noch im Mai hatten drastische Aufschläge vor allem bei Benzin, Heizung und Fleisch die Preise für die Lebenshaltung der privaten Haushalte auf 3,5 Prozent in die Höhe getrieben. Dies war der höchste Stand seit mehr als sieben Jahren. Die preistreibenden Effekte durch BSE sowie die Maul- und Klauenseuche laufen aber langsam aus. Hinzu kommt, dass an den Ölmärkten trotz Produktionsdrosselung durch die OPEC-Länder seit Wochen Entspannung herrscht. Die Deutsche Bank rechnet besonders 2002 wieder mit einem Konsumschub. "Der private Verbrauch könnte nächstes Jahr nach einer herben Enttäuschung in 2001 mit zwei Prozent wieder deutlich stärker expandieren", prognostizieren ihre Konjunktur-Experten. Die erwarteten höheren Lohnabschlüsse bei den anstehenden Tarifrunden in den Schlüsselbranchen Metall und Elektro sowie der Chemieindustrie könnten für zusätzliche Kaufimpulse sorgen. Vor allem der Einzelhandel, der 2001 sogar reale Einbußen befürchtet, wartet sehnsüchtig auf mehr Belebung./za/DP/aka/ ---- Von Olaf Zapke, dpa ----
Gruß, Schmuggler
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bröckelnde Preise auf breiter Front nähren die Hoffnung auf eine positive Konjunkturwende in Deutschland. Schon in den kommenden Monaten dürfte die Teuerung weiter zurückgehen und damit dem Konsum weiter auf die Sprünge helfen. Zwar erwiesen sich die Verbraucher im ersten Halbjahr 2001 - neben der Exportkonjunktur - überraschend als entscheidende Stütze für das Wirtschaftswachstum. Der Konsum der Privathaushalte war dennoch deutlich schwächer, als zu Jahresbeginn mit der Steuerreform erwartet worden war. Die Signale für ein Ende des zuletzt rasanten Preisauftriebs sind unverkennbar: Die Verbraucherpreise sind von Juli auf August nach erster Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden um 0,2 Prozent zurückgegangen. Die jährliche Inflationsrate hat sich damit bei 2,6 Prozent stabilisiert - mit weiter fallender Tendenz. IM JULI NIEDRIGSTER IMPORT SEIT ZWEI JAHREN Positive Kunde gab es am Freitag auch bezüglich der Erzeuger- und Einfuhrpreise. Nach Berechnungen der Statistiker lagen im Juli die Erzeugerpreise 3,1 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. Im Juni hatte die jährlich Steigerungsrate noch 4,3 Prozent betragen, im Mai sogar 4,6 Prozent. Dank niedrigerer Ölpreise und des anziehenden Euro-Kurses legten die Importpreise im Juli auf Jahresbasis nur noch 1,7 Prozent zu. Dies war der niedrigste Anstieg seit rund zwei Jahren. Im Juni lag die Rate bei 3,6 Prozent, im Mai bei 4,0 Prozent. DRESDNER-BANK-CHEFVOLKSWIRT: HÖHEPUNKT DER TEUERUNG EVTL. GESEHEN "Wenn wir keine externen Preisschocks mehr bekommen, haben wir den Höhepunkt bei der Teuerung bereits gesehen", ist der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Klaus Friedrich, überzeugt. Im ersten Halbjahr habe der Preisauftrieb die Erleichterungen aus der Steuerreform "vollständig aufgefressen". Dies habe die Konsumlust der Verbraucher gebremst. Die Trendwende sei allerdings eingeleitet, betont er. Noch im Mai hatten drastische Aufschläge vor allem bei Benzin, Heizung und Fleisch die Preise für die Lebenshaltung der privaten Haushalte auf 3,5 Prozent in die Höhe getrieben. Dies war der höchste Stand seit mehr als sieben Jahren. Die preistreibenden Effekte durch BSE sowie die Maul- und Klauenseuche laufen aber langsam aus. Hinzu kommt, dass an den Ölmärkten trotz Produktionsdrosselung durch die OPEC-Länder seit Wochen Entspannung herrscht. Die Deutsche Bank rechnet besonders 2002 wieder mit einem Konsumschub. "Der private Verbrauch könnte nächstes Jahr nach einer herben Enttäuschung in 2001 mit zwei Prozent wieder deutlich stärker expandieren", prognostizieren ihre Konjunktur-Experten. Die erwarteten höheren Lohnabschlüsse bei den anstehenden Tarifrunden in den Schlüsselbranchen Metall und Elektro sowie der Chemieindustrie könnten für zusätzliche Kaufimpulse sorgen. Vor allem der Einzelhandel, der 2001 sogar reale Einbußen befürchtet, wartet sehnsüchtig auf mehr Belebung./za/DP/aka/ ---- Von Olaf Zapke, dpa ----
Gruß, Schmuggler