PIXELPARK - Vorstände gehen, u. d. Geld gleich mit

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PIXELPARK - Vorstände gehen, u. d. Geld gleich mit

 
29.05.02 08:07
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Einschätzung  

Stand: 28.05.2002

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Millionenverluste, hohe Cash-Burn-Rate, Vorstände springen reihenweise ab. Pixelpark lebt nur noch dank Bertelsmann.

Düster sieht es bei der Multimedia-Agentur Pixelpark aus. Nach den umfangreichen Desinvestments der vergangenen Monate ging der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte von 26,1 auf 13,8 Millionen Euro zurück. Die Kostensenkungen konnten mit dem rasanten Umsatzverfall nicht Schritt halten. Die Umsatzkosten konnten um lediglich vierzig Prozent auf 11,5 Millionen Euro reduziert worden, die Vertriebs- und Verwaltungkosten gar nur um 36 Prozent auf 6,1 Millionen. Damit haben sich die Rohmargen weiter verschlechtert. Die Quittung: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fuhr das ehemalige Hoffnungsunternehmen einen Verlust von 4,1 Millionen Euro ein, das Betriebsergebnis (Ebit) belief sich sogar auf minus 5,2 Millionen. Nur die Aktivierung erfolgwirksam aufgelöster Verlustvorträge in Höhe von 4,6 Millionen Euro rettete die Gewinn- und Verlustrechnung. Wer nun glaubt, der Fehlbetrag von "nur" 0,4 Millionen Euro sei die Trendwende, liegt falsch: Die Aktivierung der latenten Steuern war ein einmaliger Vorgang, im nächsten Quartal wird unterm Strich wieder ein Millionenverlust stehen.
Besorgniserregend ist das nach wie vor rekordverdächtige Tempo, mit dem die Berliner Geld verbrennen. Im abgelaufenen Quartal lag die Cash-Burn-Rate bei 8 Millionen Euro, von denen nur zwei Millionen auf das Konto von Restrukturierungskosten gingen. Doch obwohl Pixelpark seit Jahr und Tag Geld verbrennt wie Otto Normalbürger im Sommer seine Grillkohle, schlummern noch immer 19,8 Millionen Euro in der Kasse. Bedanken kann sich Pixelpark-Chef Paulus Neef bei der Konzernmutter Bertelsmann, die allein im vergangenen Jahr 40 Millionen Euro auf die leeren Pixelpark-Konten überwies. Ohne die regelmäßigen Finanzspritzen aus Gütersloh wäre Pixelpark wohl schon lange am Ende.

Aussicht auf Besserung besteht nicht. Pixelpark erwartet auch in den nächsten beiden Quartalen keine Wende, die Nachfrage soll weiterhin schwach bleiben. Damit dürften die Umsätze im Keller bleiben. Da auf der Kostenseite laut Firmensprecher Christoph Meyer nicht mehr viel zu machen sei, bedeutet das: Millionenverluste bis weit ins Jahr hinein. Noch hält das Unternehmen an seinem Ziel fest, in diesem Jahr auf Quartalsbasis ein positives Ebitda zu erwirtschaften. Wir glauben nicht, dass diese Prognose noch lang Bestand haben wird.

Es droht sogar noch mehr Unheil: Ende März hieß es, dass mit weiteren Firmenwertabschreibungen zu rechnen sei, sofern ab dem Juli keine Erholung eintrete. Da die nicht kommen wird, rechnen wir für die Q3-Bilanz mit erneuten Wertberichtigungen. Das Sahnehäubchen: "Möglicherweise brauchen wir eine weitere Finanzspritze von Bertelsmann," sagte der kaufmännische Leiter Peter Vedder. In der Vergangenheit hat sich Bertelsmann zur allgemeinen Überraschung immer wieder generös gezeigt. Schon möglich, dass es auch diesmal so kommen wird. Aber irgendwann wird auch in Gütersloh der Geduldsfaden reißen, zumal man sich dort langsam fragen lassen muss, wie lange man noch eine erfolglose, chronisch defizitäre Tochter alimentieren will. Fakt ist: Dreht Bertelsmann den Geldhahn zu, dürfte für Pixelpark die letzte Messe gesungen sein.

Die Führungsmannschaft scheint das Unheil kommen zu sehen und macht sich nach und nach aus dem Staub. Ende vergangenen Jahres verließen Deutschland-Chef Werner Krainz und Chief Operating Officer Peter Ostermann das sinkende Schiff, zum 1. Mai ging Finanzchefin Annette Koch in Mutterschutz und kündigte an, dass sie nicht mehr zurückkommen werde. Geblieben ist nur der glücklose Vorstandschef Paulus Neef, der mittlerweile der einzige Vorstand ist.

Fazit: Am 24. Juni fliegt Pixelpark aus dem Nemax-50. Anleger sollten es der Deutschen Börse gleichtun und die Aktie auch aus ihren Depots verbannen. Schon lange raten wir dringend zum Verkauf des Papiers - seit heute mehr denn je. Selbst bei einem aktuellen Kurs von 4,40 Euro ist die Überbewertung frappierend und nicht nachvollziehbar.

Michael Hedtstück; 28.5.02


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malen:

"Süddeutsche": Aktienverkaufspläne von Pixelpark-C

 
27.09.02 10:11
"Süddeutsche": Aktienverkaufspläne von Pixelpark-Chef beunruhigen Mitarbeiter

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Mitarbeiter der Multimedia-Agentur Pixelpark  sind einem Pressebericht zufolge beunruhigt über das Vorhaben des Alleinvorstands Paul Neff, sein Aktienpaket zu verkaufen. "Wir wüssten gern, warum er das macht", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagausgabe) eine leitende Mitarbeiterin. Dem Blatt zufolge will Neef den Weg für eine vollständige Neuordnung der Gesellschafterstruktur frei machen. In einem ersten Schritt habe Neef die Stimmrechte für seine Aktien an das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim übertragen. Dieses verfüge nun über eine Kaufoption auf seine 3,56 Millionen Inhaberstückaktien, die bis Mitte Juni 2003 eingelöst werden könne./hi/hn/
Nukem:

Warum interessiert sich Oppenheim f.Pixelpark???? o.T.

 
04.10.02 15:31
Depothalbierer:

Wieviele Aktien hat eigentlich noch die Ratte

 
04.12.02 20:19
Richter, die auch bald das sinkende Schiff verläßt ?
schnee:

Pixelpark sieht Zukunft bis Ende 2003 gesichert

 
06.12.02 08:52
Pixelpark sieht Zukunft bis Ende 2003 gesichert

Der Berliner Internetdienstleister Pixelpark sieht nach der letzten Finanzspritze von Mehrheitsaktionär Bertelsmann und einem Sanierungspaket den Erhalt mindestens bis Ende 2003 gesichert. Auf Basis konservativer Planung reiche die Liquidität auch ohne den angestrebten Investor "auf jeden Fall" bis Ende nächsten Jahres, sagte Pixelpark-Alleinvorstand Paulus Neef in Berlin. Die Gefahr einer Überschuldung bestehe nicht.  

Das am vergangenen Freitag mit Bertelsmann, den Arbeitnehmern sowie dem Vertragspartner HVB Immobilien vereinbarte Paket nannte Neef einen "ersten wesentlichen Schritt zur Sanierung". Das drohende Aus sei in letzter Sekunde abgewendet worden. Trotz der Rettung gebe es "noch eine Menge zu tun".

Im Rahmen des Sanierungskonzeptes stellt Bertelsmann, das bereits auf Forderungen von 40 Millionen Euro verzichtet hat, letztmals eine Finanzhilfe von 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Mit HVB sei eine Entlastung bei den Mietvereinbarungen erreicht und mit Arbeitnehmern ein Sozialplan für den Abbau von 150 Stellen in Deutschland vereinbart worden. In der Pixelpark-Gruppe werden künftig 230 Mitarbeiter beschäftigt sein, davon 100 in Deutschland.

Zugleich will Bertelsmann seinen Anteil von 60,3 auf 20 Prozent reduzieren. Die 40 Prozent sollen an Investoren verkauft und laut Neef ein weiterer Beitrag in der zweiten Sanierungsstufe sein. Gespräche mit potenziellen Investoren würden angesichts der Sanierungsvereinbarung und der Mietentlastung erleichtert. Nähere Angaben machte Neef nicht. HVB Immobilien sei nicht im Gespräch. Neef selbst, der 17,7 Prozent der Pixelpark-Anteile hält und für die Sal. Oppenheim eine Kaufoption hat, will sich -- entgegen anderslautender Berichte -- nicht zurückziehen. "Ich bleibe auf jeden Fall und plane keinen Rückzug", sagte er.

Künftig werde sich Pixelpark mit einer "flexiblen Kernmannschaft" auf die Entwicklung standardisierter und niedrigpreisiger Internet-Angebote für den Mittelstand konzentrieren. Die Zeit hoch komplexer, teurer Angebote für Großkonzerne sei vorbei. Firmensitz bleibe Berlin, wo künftig noch 85 Mitarbeiter tätig sein werden. Die Produktion von Internet-Dienstleistungen wird in Köln zentralisiert. Pixelpark Hamburg wird geschlossen.

Finanzvorstand Henning Rönneberg sagte, Ende September habe das mit massiven Umsatzeinbußen und Verlusten kämpfende Unternehmen wieder ein positives Eigenkapital ausgewiesen. Der Restrukturierungsaufwand werde nicht komplett in der Bilanz 2002 berücksichtigt und Pixelpark auch "in das Jahr 2003 hinein kein positives Ergebnis" erzielen. (dpa)
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