Parmalat ohne Ende

Beiträge: 6
Zugriffe: 627 / Heute: 1
klecks1:

Parmalat ohne Ende

 
09.01.04 07:17
Loch von 2 Milliarden Euro?

Die Tourismustochter des italienischen Parmalat-Konzerns gibt neue Rätsel auf

Der Fehlbetrag bei der Tourismusfirma Parmatours ist möglicherweise noch grösser als bisher befürchtet: Laut neuesten Gerüchten sollen bis zu 2 Milliarden Euro fehlen. Dabei ist Parmatours erst ein Jahr alt.


Parmatour ist die Tourismusfirma, die eine Schlüsselrolle in der Parmalat-Affäre spielt. Firmengründer Calisto Tanzi hatte den Ermittlern berichtet, er habe die Bilanzen seiner Gruppe gefälscht, um das Defizit bei der heute von seiner Tochter Francesca geführten Parmatour zu decken.

«Das Bilanzloch bei Parmatour übersteigt die schlimmsten Befürchtungen», kommentierte ein Ermittler, der anonym bleiben will, nach Angaben italienischer Medien. Parmatour bestritt jedoch Indiskretionen, nach denen in der Tourismusfirma mindestens 2 Milliarden Euro fehlen, als «unbegründete Sensationsmache». Die Firma sei im Dezember 2002 gegründet worden und die Bilanz des ersten Geschäftsjahres müsse noch bestätigt werden.

Parmatour war aus der Fusion des Reiseveranstalters Hit unter Kontrolle der Familie Tanzi mit anderen Tourismusfirmen entstanden. Parmatour habe einen Grossteil der Verluste von Hit übernommen, berichteten die Ermittler.

Die undurchsichtigen Bücher der Firma hatten die Lawine des Parmalat-Skandals ins Rollen gebracht. Vor einigen Wochen war der Generaldirektor von Parmatour, Roberto Tedesco, zurückgetreten, nachdem er mit der Familie Tanzi in Konflikt geraten war. Die Ermittler vermuten nun, dass Parmatour genau so wie die Tochter Bonlat extra für den Bilanzbetrug gegründet worden sei. Unterdessen hat die Mailänder Staatsanwaltschaft auch Ermittlungen gegen Firmendirektor Angelo Ugolotti wegen angeblichen betrügerischen Bankrotts aufgenommen. Ugolotti stritt ab, für die Verschuldung der Firma verantwortlich zu sein.

UBS erwartet keine Verluste

Die Schweizer Grossbank UBS erwartet keine Verluste aus ihrer Geschäftsbeziehung mit dem insolventen italienischen Lebensmittelkonzern Parmalat. Die von Parmalat übernommene Anleihe sei gesichert, sagt die Bank.

«Die UBS hat im Juli 2003 von der Parmalat Bonds im Wert von 420 Millionen Euro übernommen», bestätigte UBS-Sprecher Christoph Meier einen Bericht des Schweizer Fernsehens DRS. «Diese Anleihe ist nicht bei Kleinanlegern platziert worden.» Die Bonds seien bei der UBS geblieben und am Markt abgesichert worden. Die Bank habe deshalb kein Ausfallrisiko, erklärte er.

Andere Schweizer Banken wollten sich gestern auf Anfrage nicht zu einer eventuellen Geschäftsbeziehung zu Parmalat äussern. Zu Kundenbeziehungen werde in der Öffentlichkeit kein Kommentar abgegeben, hiess es allenthalben.

In den Untersuchungen der italienischen Staatsanwaltschaft zum Bilanzskandal der Parmalat kamen in den letzten Tagen verschiedene italienische und ausländische Banken in die Schlagzeilen. Sie sollen zum Milchriesen enge Beziehungen gepflegt haben.

«Es werden Ermittlungen gegen alle Banken, die in den vergangenen Jahren mit Parmalat zu tun hatten, eingeleitet», hiess es. Neben den vier italienischen Banken Intesa, San Paolo IMI, Capitalia und Monte Paschi sowie der Citigroup wurden unter anderem auch Ermittlungen gegen die spanische Bank Santander Central Hispano, die Bank of America und JP Morgan eingeleitet.

Zahlungsunfähigkeit

Der Mutterkonzern der italienischen Parmalat-Gruppe hat am Donnerstag formell Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Damit soll die Parmalat Finanziaria vorläufig von ihren ausstehenden Verpflichtungen entbunden werden analog der Nachlassstundung in der Schweiz. Die Firma im Mittelpunkt des milliardenschweren Bilanzskandals, der Lebensmittelkonzern Parmalat SpA, hatte bereits im vergangenen Monat Insolvenz angemeldet. (age)
.

www.eklein.de

klecks1:

Deutsche Bank-Verstrickung sehr undurchsichtig

 
09.01.04 07:51
Zeitung: Deutsche Bank heuerte Parmalat-Manager an


Düsseldorf (vwd) - Die Verbindungen der Deutschen Bank AG, Frankfurt, zu dem in einen Bilanzskandal verwickelten italienischen Nahrungsmittelkonzern Parmalat SpA sind einem Zeitungsbericht zufolge enger als bislang bekannt: Massimo Armanini, einer der wichtigsten Investmentbanker der Deutschen Bank in Italien, habe vor seinem Eintritt in das Geldinstitut im März 2003 zur Führung des zahlungsunfähigen Parmalat-Konzerns gehört, berichtet die Zeitung "Handelsblatt" in ihrer Freitagausgabe. Armanini sei bei Parmalat 3 Jahre lang für das industrielle Nordamerikageschäft verantwortlich gewesen, heißt es unter Berufung auf italienische Finanzkreise. Den Informationen der Zeitung zufolge stand der Leiter des Italiengeschäfts der Deutschen Bank, Vincenzo De Bustis, in enger Beziehung zur Familie des inzwischen inhaftierten Parmalat-Gründers Calisto Tanzi. Die Staatsanwaltschaft in Parma habe Mitarbeiter des Finanzinstituts zu einem 2. Informationsgespräch vorgeladen. Beim 1. Treffen hätten die Manager nur das Nötigste gesagt, sei aus Kreisen der Staatsanwaltschaft verlautet. Parmalat hatte vor knapp zwei Wochen Konkurs angemeldet, nachdem in der Bilanz eine finanzielle Lücke von mindestens 10 Mrd EUR entdeckt worden war. Neben Unternehmensgründer Tanzi sitzt seitdem auch Ex-CFO Fausto Tonna in Haft. vwd/11/AFP/9.1.2004/rio/nas
.

www.eklein.de
klecks1:

Parmalat

 
09.01.04 07:53
The gift of life is the most precious. That’s why at Parmalat we’ve chosen to Nourish it. Nourishing means supporting, protecting and making it flourish. Thanks to expertise, constant research and innovation, all Parmalat products meet the simplest and most natural nutritional requirements, so top quality is always guaranteed. At Parmalat we do this for the well-being of our consumers, so that every day they can get the best out of life.

www.eklein.de
klecks1:

Geldwäsche?

 
09.01.04 10:33
ftd.de, Fr, 9.1.2004
Parmalat: Ermittlungen wegen Geldwäsche

Im Bilanzskandal um den italienischen Parmalat-Konzern ermittelt die Luxemburgische Justiz wegen Geldwäsche. Nach dem Nahrungsmittelproduzenten Parmalat meldete auch der Mutterkonzern der Gruppe Zahlungsunfähigkeit an.


Mit der Insolvenzerklärung soll der Parmalat-Mutterkonzern Parmalat Finanziaria vorläufig von seinen ausstehenden Verpflichtungen entbunden werden, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstagabend mit. Der Antrag auf Zahlungsunfähigkeit gelte auch für die in der Milchproduktion tätigen Tochterfirmen Eurolat und Lactis. Es gehe darum, sich vorerst vor einem Konkurs zu schützen.

Den Bilanzskandal um Parmalt war Mitte Dezember vergangenen Jahres von der Bank of Amerika ausgelöst worden. Die Bank teilte damals mit, ein angebliches Guthaben Parmalats über knapp 4 Mrd. Euro sei nicht existent. Seitdem wurden weitere Bilanzlücken aufgedeckt. Nach derzeitigen Stand fehlen Parmalat rund 10 Mrd. Euro.



"Großer Fall"


Der Bilanzskandal zieht immer größere Kreise. Wegen Verdachts auf Geldwäsche ermittelt die Luxemburger Justiz gegen Parmalat. Seine Behörde sei auf "verdächtige Informationen" gestoßen, sagte der Chef der für Finanzvergehen zuständigen Abteilung bei der Staatsanwaltschaft Luxemburg, Carlos Zeyen, am Donnerstag. Eine gerichtliche Untersuchung sei Ende vergangenen Monats eröffnet und ein Ermittlungsrichter sei eingesetzt worden. "Es ist ein großer Fall, es ist keine dünne Akte", sagte Zeyen. Mehrere Banken hätten verdächtige Transaktionen in Zusammenhang mit Parmalat berichtet.


Die italienische Staatsanwaltschaft dehnte ihre Untersuchungen der Nachrichtenagentur AGI zufolge auf das zu Parmalat gehörende Reiseunternehmen Parmatour aus. Dies sei nach der Vernehmung eines früheren Managers des Reiseunternehmens erfolgt, hieß es. Parmatour teilte allerdings mit, dass man darüber nicht informiert sei.



Grant Thornton trennt sich von Italien-Tochter


Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton schloss ihre im Parmalat-Skandal verwickelte italienische Tochter von ihrem internationalen Netz aus. Das italienische Unternehmen habe bislang nicht die gewünschten Informationen und Versicherungen zur Verfügung stellen können, teilte die Geschäftsleitung am Donnerstag in London mit. Deshalb habe Grant Thornton sich zum Schutz seiner Kunden und des Rufs seiner international unabhängig agierenden Firmen zu dem Schritt entschlossen. Die italienische Tochter hatte mehrere Jahre die Parmalat-Bilanzen geprüft. Der Chef des italienischen Zweigs, Lorenzo Penca, ist im Rahmen der Parmalat-Ermittlungen festgenommen worden und zurückgetreten.


Der Prüfungsgesellschaft Deloitte Touche entzog Parmalat das Mandat, nachdem die Ermittlungsbehörden nach Angaben aus Justizkreisen gegen zwei Deloitte-Partner wegen des Verdachtes auf Bilanzfälschung eine Untersuchung eingeleitet hatten. Deloitte Touche teilte am Donnerstag mit, bei der Unterzeichnung der Parmalat-Bilanzen nach den Bilanzprüfungsstandards gehandelt zu haben und mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.

www.eklein.de


 


bogard:

world wide mafia

 
12.01.04 18:54
ftd.de, Mo, 12.1.2004, 17:49  
Tetra Pak soll Parmalat jahrelang geschmiert haben

Das schwedische Verpackungsmittelunternehmen Tetra Pak soll dem inzwischen bankrotten italienischen Nahrungsmittelkonzern Parmalat über Jahre hinweg hohe Schmiergelder gezahlt haben. Inzwischen kommt einigen Unternehmen ihr finanzielles Engagement bei Parmalat teuer zu stehen.


Das schwedische Unternehmen Tetra Pak kündigte am Montag interne Ermittlungen an. Die Zeitung "La Repubblica" berichtete unter Berufung auf den ehemaligen Finanzchef des Konzerns, Fausto Tonna, die Zahlungen seien auf ein Privatkonto von Parmalat-Gründer Calisto Tanzi erfolgt und von 5 Mio. Euro im Jahr 1996 auf 30 Mio. Euro im Jahr 2001 angestiegen.

In Schweden äußerte sich Tetra-Pak-Sprecher Jörgen Haglin überrascht und besorgt über die Vorwürfe. Bislang hätten die italienischen Ermittler noch keinen Kontakt zu dem Unternehmen aufgenommen, sagte er. Das Unternehmen ist Teil von Tetra Laval mit Sitz in der Schweiz.



Banca Intesa wird Millionen abschreiben


Der italienische Finanzkonzern Banca Intesa wird Finanzkreisen zufolge sein Engagement bei Parmalat um rund 200 Mio. Euro abschreiben. "Die Banca Intesa hat sich entschieden, 50 bis 60 Prozent ihres Engagements abzuschreiben", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag aus den Kreisen. Das gesamte Kreditengagement bei Parmalat beläuft sich auf 360 Mio. Euro. Die nach Vermögenswerten größte italienische Bank teilte unterdessen mit, die Höhe der Risikovorsorge werde mit den Vorbereitungen für die Gesamtjahreszahlen 2003 ermittelt.


Im Betrugsfall Parmalat könnten in den Konzernbilanzen des italienischen Lebensmittelkonzerns nach Schätzung der Staatsanwaltschaft mehr als 10 Mrd. Euro fehlen. Im Visier der Ermittler sind daher neben Parmalat auch die Wirtschaftsprüfer und Banken des Konzerns. Parmalat ist inzwischen insolvent, arbeitet aber unter Gläubigerschutz weiter.



Deutsche Bank beziffert Schaden


Bei der Deutsche Bank werden die Geschäftsbeziehungen zu Parmalat derweil weiter intern durchleuchtet. Dabei scheinen die wirtschaftlichen Risiken aus der Kundenbeziehung überschaubar und aus Sicht von Deutschlands größtem Geldinstitut weitaus geringer als der Imageschaden, den es in den vergangenen Wochen hinnehmen musste.


Parmalat zählte demnach nicht zu den größten Firmenkunden der Deutschen Bank, sondern fällt in die so genannte zweite Klasse (tier II) der Großkunden. "Das gesamte Risiko bei Parmalat liegt für die Deutsche Bank im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich - von daher sind wir relativ gelassen", erfuhr Reuters von einem mit dem Fall vertrauten Banker.

Kicky:

es stinkt auch bei der Deutschen Bank

 
12.01.04 18:57
Nach einem Bericht des "Handelsblatts" habe einer der wichtigsten Investmentbanker des Geldinstituts vor seinem Eintritt in die Deutsche Bank zur Führung des Parmalat-Konzerns gehört. Und auch der Italienchef der Deutschen Bank, Vincenzo de Bustis, habe in enger Beziehung zur Familie des inzwischen inhaftierten Parmalat-Gründers Tanzi gestanden. Die Deutsche Bank kommentierte dies bislang nicht.

Allerdings interessiert die Ermittler vor allem die Frage, warum das Geldinstitut noch im November ihren Anteil an der Parmalat-Tochter Parmalat Finanziaria von 2,5 auf rund 5,1 Prozent verdoppelt hatte, obwohl der Lebensmittelkonzern bereits vor der Insolvenz stand. Auch die Rolle der Deutschen bei der Ausgabe einer Parmalat-Anleihe über 350 Millionen Euro im September 2003 ist noch ungeklärt.
Nach einem Bericht der Online-Ausgabe des "manager magazins" betonte eine Deutsche-Bank-Sprecherin: "Parmalat war für uns nie eine strategische Beteiligung."
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--