Olympia-Sponsoren zum Rückzug auffordern!

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Vermeer:

Olympia-Sponsoren zum Rückzug auffordern!

3
18.03.08 15:30
Liebe Leute, angesichts der Vorgänge in China und der Diskussion über einen Olympiaboykott fehlt mir ein Thema: die Firmen, die als Sponsoren der Olympiade auftreten.
Das beste Zeichen das sich setzen ließe, wäre, wenn Sponsoren mit dem Rückzug drohen, falls sich die chinesische Politik inhuman verhält
Angesichts der Grausamkeiten die gegen die tibetische Bevölkerung begangen werden, müsste sich eine Firma die als Sponsor der Spiele auftritt, aus eigenem Interesse den Rückzug überlegen, denn sie werden fortan selber mit diesen Vorgängen assoziiert.

Es gibt natürlich eine Reihe deutscher Firmen, die das betrifft; wir können hier anfangen und auf sie einwirken.

Eine kleine Liste  (gefunden auf www.trendbuero.de/index.php?f_categoryId=155&f_articleId=2416)

ADIDAS, an official sponsor of the 2008 Olympics, paid $80 million US dollars for the title. Planning to outfit eight Chinese national football teams for the Olympics, Adidas will provide related products and service

VOLKSWAGEN, exclusive automotive sponsor of the 2008 Games, announced that they have already invested $102 million US dollars for the event. The Volkswagen Group will offer 5,000 vehicles for the transportation of athletes, guests and Olympic staff during the event.

EON -- das Statement auf ihrer Webseite (www.eon.com/en/unternehmen/7452.jsp) liest sich inzwischen wie blanker Hohn:
"E.ON and the Olympic Spirit
E.ON is an official partner of the German National Olympic Committee (NOK) and thus an official sponsor of the German Olympic team. Germany’s largest power and gas provider’s partnership agreement helps support top German athletes as well as up-and-coming talents.

It’s a sportsmanlike partnership that fits well into the E.ON ethos:
Performance and dedication, friendship and solidarity, internationality and fair play are Olympic values which are also reflected in the corporate culture at E.ON.

In addition to many top-ranked winter athletes – amongst them some medalists in Turin 2006 – there are also several summer athletes and sports teams in the sponsoring portfolio of German E.ON companies. They will be introduced in our Olympic Special soon.

We’re already looking forward to the 2008 Olympic Summer Games in Beijing!"

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FredoTorpedo:

Vermeer, das sit zwar gut gedacht, doch das werden

5
18.03.08 16:37
sich höchsten die Firmen trauen, die in China kaum Geschäfte machen.

Denk mal dran, was schon los war, als Frau Merkel im vergangenen Jahr den Dalai Lama empfing , dann kannst du dir vorstellen, was mit denen passiert die es wagen sollten, direkt oder indirket die olympischen Spiele zu torpedieren. Wenn es nicht China wäre, sondern ein kleines Land in Asien oder Afrika, dann wäre schon längst andere Worte gefallen.
Doch bei solchen Wirtschaftsgiganten wie China (oder auch USA oder Rußland , ) gilt doch nach wie vor: Profit vor Menschenrechten.

Ich würd mir wübnsche, dass es anders wäre.

Gruß
FredoTorpedo
ecki:

Fredo, den Verbraucher nicht Kleinreden.

2
18.03.08 16:47
Theoretisch liegst du falsch.

Wenn der Europa-Umsatz von Adidas zusammenbrechen würde, nützte denen China auch nix.

Aber den meisten wird Tibet am allerwertesten vorbei gehen, also keine Sorgen um die Firmen.....
Vermeer:

man muss ja nicht immer alles

3
18.03.08 18:11
abbügeln mit dem Hinweis dass es realistischer sei, nur kommerziell zu denken. Ich sehe außerdem durchaus Imageschöden in Deutschland voraus, wenn Firmen ungerührt diese Olympiade unterstützen würden und fröhliche Werbespots dazu schalten.  Je nachdem wie die Dinge sich jetzt noch entwickeln. Firmen die in China tätig sind werden schon selber wissen ob und wie sie Zeichen setzen können. Wir können das gegenüber diesen Firmen in Erinnerung rufen, ganz einfach nur das. Da hier einige Leute Aktionäre der beteiligten Firmen sind, also Mitinhaber, dürfen die sich die Frage vorlegen, ob sie Ihre Firma in Sachen Menschenrechte an etwas zu erinnern haben. Ich fänds gut. Es ist weder besonders erfolgversprechend noch setzt man sich damit irgendwelchen Nachteilen aus. Bei uns nicht...
cicco:

..aus Sportlers sicht...

 
18.03.08 18:21
..trainiertst seid 10 jahren und bekommst die chance olympia zu gewinnen dann machst du es auch abgesehen von allen ereignissen auf der welt...
Vermeer:

eine Liste der Sponsoren

 
19.03.08 00:04
gibts übrigens hier:
en.beijing2008.cn/90/53/column211995390.shtml
FredoTorpedo:

Vermeer und ecki, ihr habt natürlich recht -

 
19.03.08 09:02
mit garnichts tun, weil es sowieso nichts bringen wird, liegt man erst recht daneben. Das ergäbe dann die selbst erfüllende Prophezeiung.

Wenn dagegen die Volkes-Seele kocht und dies den Chinesen nahegebracht wird, egal ob über Presse, Firmen oder Politiker, so könnte es zumindest ein wenig Mäßigung bewirken. Deshalb -  der Versuch einzuwirken, über Leserbriefe und Anschreiben der Politiker, die wir wählen und der Firmen, deren Miteigentümer wir sind, sollte nicht unterlassen werden. Er wird in jedem Fall mehr bewriken, als garnichts tun.

Gruß
FredoTorpedo
gogol:

Olympiaboykott ??

 
19.03.08 09:06
Ich denke die menschen entwickeln sich weiter und greifen nicht nach mitteln die vor über 30 Jahren schon nicht gewirkt haben
auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
n1608:

Emotional wäre ich auch für

2
19.03.08 09:23
Boykott. Rational muss ich eingestehen, dass es nichts bringen würde. Beruhigend finde ich aber, dass die Proteste er Tibeter den Chinesen schon jetzt ihre "glänzende" Party versaut haben. Wenn dann im Sommer hoffentlich auch immer wieder kritisch berichtet wird, ist das sicher viel erfolgversprechender als ein Boykott.
Vermeer:

ich sprach nicht von einem Boykott der Spiele

 
19.03.08 09:54
sondern davon, dass die Sponsoren darauf reagieren sollten, dass die Vorgänge in China ja ihrem Firmenimage schaden.

Die Olympia-Sponsoren, die in allererster Linie am Image der Spiele partizipieren, und dafür Geld springen lassen, sich ein positives Olympia-Image zuzulegen, sind betroffen ob sie wollen oder nicht, und sollten nicht den Kopf in den Sand stecken. Wie sie sich verhalten können, müssen sie selber wissen, da hab ich keine konkreten Vorschläge, kenn mich ja nicht aus mit China. Aber, Aktionäre, schreibt Euren Firmen und fragt die PR-Abteilungen wie sie sich zu verhalten gedenken. Das wäre schon ein gutes Signal.
Vermeer:

Vermutlich muss man

 
20.03.08 15:43
es riskieren manche Leute ein bisschen zu nerven, aber ich möcht einfach noch mal dran erinnern...
China hat heute alle Journalisten aus Tibet ausgewiesen, das lässt nichts gutes ahnen. Wenn Ihr Aktien von Firmen habt die als offizielle Olympia-Sponsoren auftreten (siehe Posting #6) schreibt und fragt sie wie sie sich zu den Vorgängen verhalten wollen. Das ist etwas was WIR tun können.
Olympia-Sponsoren zum Rückzug auffordern! 155630
cruschinger:

Olympia-Boykott ?

 
20.03.08 17:31
Die Zurückhaltung der westlichen Länder offenbart doch, dass man jegliche Risiken einer Konfontration mit der zukünftigen Wirtschaftsmacht Nr. 1 scheut; es geht bei den Spielen
i. W. um eins: das grosse Geld!! Und da wollen alle dabei sein, auch wenn die Ethik auf
der Strecke bleibt.
Wenn die Medien -vor allem die Printmedien- das Tibet-Thema permanent ansprechen würden,
würde es auch mehr und mehr in China selbst präsent. Aber auch das wird nur Wunschdenken sein!
NoTax:

Vielleicht ist es den Firmen peinlich...übermorgen

 
20.03.08 17:40
kräht kein Hahn mehr danach, Leider!!!
China selbst ist das SCH...ßegal, für deren Politik ändert sich nix, höchstens verzögert's sich etwas. An das Massaker auf dem Tiananmen Platz denkt doch auch kaum einer mehr.

...Das Tian'anmen-Massaker ist der blutige Endpunkt monatelanger Proteste der chinesischen Demokratiebewegung auf dem Platz des himmlischen Friedens, in dessen Folge etwa 3000 Menschen getötet wurden....de.wikipedia.org/wiki/Platz_des_himmlischen_Friedens
Vermeer:

Wo bleiben Reaktionen von VW, Adidas & den andern?

 
04.04.08 11:18
Süddeutsche Zeitung vom 2.4.:

Welle der Unterdrückung wegen Olympia

Die Situation der Menschenrechte hat sich in China weiter verschlechtert. Die Regierung mache verstärkt Kritiker mundtot, schlage oder foltere sie, kritisiert die Organisation Amnesty International. Und das nicht trotz, sondern wegen der Olympischen Spiele.
Von Martin Kotynek

Vier Monate vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking hat sich die Situation der Menschenrechte in China verschlechtert. "Die Olympischen Spiele haben als Motor für die Reformen versagt", kritisiert die Organisation Amnesty International (AI). Die chinesische Regierung habe ihr Versprechen, die Situation der Menschenrechte zu verbessern, nicht gehalten, sagt Barbara Lochbihler, die Generalsekretärin der deutschen Sektion von AI. Die Lage habe sich sogar eher verschlechtert als verbessert, sagt Lochbihler.

Nicht trotz, sondern gerade wegen der Olympischen Spiele gehe derzeit "eine Welle der Unterdrückung durch China", schreibt AI in einem Bericht zur Lage der Menschenrechte, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. "Zur Zeit werden verstärkt Menschenrechtsaktivisten in und um Peking mundtot gemacht, in Tibet regieren Gewaltmissbrauch, mutmaßliche Folter und strikte Medienblockade", kritisiert Lochbihler, die die Menschenrechtsbilanz Chinas als "beschämend" bezeichnet.

Die Organisation fordert Politiker und das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf, ihre Beunruhigung auszudrücken. Es sei "höchste Zeit, dass das IOC und die Regierungen dieser Welt, aber auch Sponsoren wie Adidas und Volkswagen, ihren Einfluss geltend machen und öffentlich einen Wandel fordern", sagte Lochbihler bei der Veröffentlichung des Berichts in Berlin.

Lage zu intransparent, um Zahlen nennen zu können

Seit vergangenem August habe sich "die Razzia gegen Menschenrechtsaktivisten"verstärkt, wie amnesty schreibt. Besonders jene, die öffentlich eine Verbindung zwischen Verletzungen der Menschenrechte und Chinas Rolle als Gastland der Olympischen Spiele herstellten, hätten mit der härtesten Behandlung zu rechnen. Der politischen Führung gehe es vor allem darum, das Land vor dem Sportereignis als "stabil und einträchtig“ erscheinen zu lassen. Menschen würden verhaftet, weil sie versucht hätten, internationale Aufmerksamkeit auf die Verletzungen der Menschenrechte zu ziehen. Viele von ihnen seien gefoltert oder geschlagen worden.

Die Organisation nennt in dem Bericht keine Zahlen, wie viele Menschen von der Verfolgung durch die chinesische Regierung betroffen sind. Die Lage sei zu intransparent, um Zahlen nennen zu können, sagte die Asien-Referentin von AI, Verena Harpe zu sueddeutsche.de. Die Organisation stütze ihre Aussage auf eine Analyse der amerikanischen Dui Hua Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Listen mit Namen von chinesischen Gefangenen zu erstellen und auf deren Freilassung zu dringen.

Darin heißt es, dass die Zahl der Gerichtsprozesse wegen "Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen" und "Anstiftung zum Aufruhr" im Jahr 2006 um knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen sei und im vergangenen Jahr die bisher meisten Verhaftungen aus Gründen der Staatssicherheit zu verzeichnen gewesen seien. Regierungsangaben zufolge hätten im Jahr 2007 742 solcher Verhaftungen stattgefunden, im Jahr 2006 waren es 344 Fälle. Auch Amnesty International seien zuletzt vermehrt Verhaftungen aus Gründen der Staatssicherheit gemeldet worden, sagt Verena Harpe.

In dem Bericht stellt Amnesty die Fälle von 22 Chinesen dar, die wegen ihres Engagements für die Menschenrechte verhört, verhaftet, verurteilt, geschlagen oder gefoltert wurden.
Vermeer:

Coca Cola company

 
04.04.08 19:31
Einen Briefwechsel zwischen dem Tibet Support Network und dem Olympiasponsor Coca Cola kann man hier nachlesen:
www.tibetnetwork.org/protests2008
Vermeer:

Fackellauf offenbar kein PR-Erfolg...

 
20.04.08 13:40
Coke drops out of Japan torch relay
UPI[Saturday, April 19, 2008 21:56]

TOKYO, April 19: The Japanese leg of the Olympic torch relay hit snags Friday, with the Coca-Cola Co. dropping plans to sponsor a float and a temple refusing to participate.

Coca-Cola's Japanese unit said other Olympic-related plans are going forward, The Wall Street Journal reported. The company began selling its drinks this week in bottles with Olympic logos.

Torch relays have been disrupted in Europe and San Francisco by demonstrators protesting Chinese actions in Tibet. In New Delhi, thousands of police officers kept the public outside the area where the torch run took place.

A Coca-Cola spokeswoman said "security concerns" were behind the decision to drop the float. It was to have paraded in front of the runners carrying the Olympic torch next Friday.

Samsung Group and Lenovo Group have also backed out of the parade. Both said the decision was made for budget reasons.

In Nagano, the city's leading Buddhist temple said it could not be used as a starting point for the torch. The reasons cited included pro-Tibet sentiment among the monks and fear that demonstrators would disrupt the relay.
Vermeer:

"Adidas-Aktionäre fordern klare Worte zu Tibet"

 
10.05.08 12:09
Bravo! Ja wenn die Kleinaktionäre nicht wären...

( Das folgende ist ein Auszug aus: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,552354,00.html )

"Adidas-Aktionäre fordern klare Worte zu Chinas Tibet-Politik

Empörte Kleinaktionäre auf der Adidas-Hauptversammlung: Angesichts der aggressiven Tibet-Politik der chinesischen Regierung forderten sie vom Vorstand des Olympia-Sponsors endlich klare Worte. Vergeblich.

München - Es geht den Kleinaktionären nicht nur um die katastrophale Situation in Tibet. Adidas müsse sich generell viel stärker dafür einsetzen, dass auch in Entwicklungs- und Schwellenländern Mindeststandards bei Entlohnung und im Umweltschutz eingehalten werden, forderte eine Reihe von Kleinaktionären auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Fürth.

(...)

Nach hartnäckigen Fragen der Kleinaktionäre, die ihrem Ärger mehrere Stunden lang Luft machten, betonte Hainer später: "Wir tun das, was wir am besten können - die Mitarbeiter vor Ort unterstützen." Bei der Auswahl der Fabriken und Partner achte das Management darauf, dass Mindestlöhne gezahlt werden, und ziehe gegebenenfalls auch Konsequenzen. Einen Imageschaden für Adidas in Folge des Olympia-Engagements könne er derzeit nicht erkennen, für die kommenden Monate aber auch nicht ausschließen, sagte Hainer. "
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