"Okay, das Kind ist tot"

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1st_baseman:

"Okay, das Kind ist tot"

 
07.10.02 11:42
Jennifer und Jakob: Zwei Morde aus niederen - aber verschiedenen - Motiven.

Es ist so, als habe eine böse Dramaturgie uns vorführen wollen, wie verwirrend und verwoben die Anlässe für eine Straftat sind. Und wie schwer erfassbar ihre Ursachen. Jennifer und Jakob: Das prägt sich doch ein.

Jennifer Haack, 16 Jahre jung, ist ermordet worden. Dringend tatverdächtig ist Stefan E., 37, ein Mann, der bereits zweimalig wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde. Erst vor zwei Monaten kam er nach Verbüßung der zweiten Strafe wieder auf freien Fuß. Er stand unter Bewährungsaufsicht. Doch die Bewährungshelfer sind heillos überlastet.

In Niedersachsen werden nach Sexualtaten meistens DNA-Analysen gespeichert und
von Vergewaltigern Speichelproben entnommen. Christian Pfeiffer, Niedersachsens Justizminister, der schon lange, bevor er in die Politik ging, ein hochangesehener Wissenschaftler war, sagt: "Die Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens ist für einen beachtlichen Teil potenzieller Sexualstraftäter ein Grund, sich zusammenzureißen und es zu lassen."

Das trifft gewiss zu. Doch nicht nur Sexuelles kann eine Tatursache sein. Es ist, wie wir nun lernen müssen, auch ein ganz anderes Motiv möglich - Habgier.

Am Freitag dem 27. September verschwindet der elf Jahre alte Frankfurter Bankierssohn Jakob von Metzler. Vor dem Haus der Bankiersfamilie wird ein mit einem Stein beschwertes Schreiben gefunden: "Wir haben Ihren Sohn entführt - keine Polizei - wir wollen Geld - eine Million Euro."

Es folgen detaillierte Anweisungen zur Übergabe des Lösegelds. Wenn man sich an diese halte, werde der Sohn am Montagmorgen wieder zu Hause sein.

Der Junge war längst tot

Die Familie von Metzler hält sich im Einverständnis mit der Polizei an diese Anweisungen. Peinlich genau, man will kein Risiko eingehen. Am Übergabeort hängen die Geldtüten über dem Geländer einer Haltestelle. Ein Mann taucht auf, untersucht die Tüten, mit denen er zurück zu seinem in 100 Meter Entfernung auf einem Waldweg geparkten Honda geht und abfährt.

Der Mann wird überwacht. Am nächsten Tag klappert er Banken ab. Er will wohl herausfinden, ob die Scheine registriert sind. In seinem Kofferraum soll zu diesem Zeitpunkt bereits die Leiche des kleinen Jakob gelegen haben. Der Mann ist 1,96 Meter groß. Es hat ihn keine Mühe gekostet, den 1,45 kleinen Jakob solange zu drücken und zu drücken, bis das Kind tot war. Er habe ihn nicht töten wollen, wird er später sagen. Dass er die Tat lange geplant hat, steht für die Ermittler fest. Er hat Kontakt zu Kindern aus wohlhabenden Familien gesucht.

Auch sucht er mit seiner Freundin ein Autohaus in Aschaffenburg auf und bestellt sich einen Mercedes der C-Klasse, auf den er 700 Euro anzahlt. Es ist ein schrecklicher Moment für die Familie Metzler, als sie den Namen des Mannes erfährt. Er ist ein Bekannter. Ihr Sohn würde ihn identifizieren können. Der Entführer kann ihn nicht lebend entkommen lassen.

Die Polizei nimmt ihn fest. Sie hofft herauszufinden, wo Jakob versteckt ist. Er redet hin und her, stundenlang. Dann fällt der ungeheuerliche Satz: "Okay, das Kind ist tot." Er hat Jakobs Leiche ins Wasser geworfen. In einem Fischteich wird sie gefunden.

Es gibt keine Worte dafür, wie sehr man am Schmerz der Eltern des Kindes teilnimmt und für sie bittet.

Habgier ist keineswegs ein harmloseres Tatmotiv, im Gegenteil, auch wenn sie als denn doch "reiner" gilt, weil sie ja nichts Sexuelles ist. In der Habgier versteckt sich eine zutiefst negative Tendenz. Sie lässt sich mit Heuchelei verhüllen und sogar als eine denn doch nachvollziehbare Position ausgeben.  
Luki2:

diesen Tätern sollte ...

 
07.10.02 11:52
der Penis abgeschnitten und gegen ein Silikonschauch getauscht werden.

Triebtäter und Vergewaltiger sollten wissen das sie einen Silikonschlauch zum Pissen in der Hand halten müssen.

Aber bei uns in Deutschland geht das ja leider nicht.

Die bekommen auch noch Urlaub vom Gefängniss um mal schnell ihren Trieb nachzugehen.

lutzhutzlefutz:

auf die Stirn tätowieren

 
07.10.02 11:54
"Kinderschänder" oder "Vergewaltiger", damit es gleich jeder sehen kann!
mod:

Wie in vielen Bereichen unseres Lebens in

 
07.10.02 12:00
Deutschland:

Alles viel zu lasch,
Verbrecher (auch Wirtschaftskriminelle) werden
von der 68er-Justiz verschont.
Deshalb:

Opferschutz statt Täterschutz!
wetty:

Rache sei das edlere Motiv als Habgier ?

 
07.10.02 12:02



Ich denke nicht.





mfg
1st_baseman:

wetty, es gibt keine "edlen" motive

 
07.10.02 12:14
wo steht hier was von "edlem" motiv??
wetty:

Formuliert hat das "edle Motiv" keiner, aber

 
07.10.02 12:17

den Ruf nach Rache.

Also, was ist verwerflicher:

-Jemanden aus Habgier zu toeten, oder
-Jemanden aus Rachegeluesten zu toeten, oder auch nur den Schwanz zu amputieren

???




mfg
1st_baseman:

@wetty

 
07.10.02 12:20
die amputation des männlichen gliedes würde laut lukis methode nicht als rache gelten sondern als strafe.
das ist etwas anderes.




wetty:

Die Grenze zwischen Strafe und Rache ist

 
07.10.02 12:23

immer fliessend.

Und ich behaupte einfach mal: Jede drakonische Strafe ist mehr Rache als Strafe.
Insbesondere dann, wenn sie anstelle von "humaneren" Strafen gefordert wird.



mfg
mod:

nee, wetty, in diesem Fall ist es nur Prophylaxe

 
07.10.02 12:38
Was kann man denn mit einem künstlichen
Schlauch anfangen? ;-)
wetty:

Prophylaxe waere ok, zumindest keine Rache

 
07.10.02 12:41

als solche.

Ich denke aber im kranken Hirn eines Kindsvergewaltigers koennten die abstrusesten Ideen entstehen, und welche davon sich mit einem kuenstlichen Schlauch realisieren lassen entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

However, "Schwanz ab, dann passiert nichts mehr" wird nicht funktionieren.




mfg
1st_baseman:

@wetty

 
07.10.02 12:42
Taten, welche nicht durch Gesetze oder Verordnungen gestützt sind kann man nicht als Strafe im strafrechtlichen sinne sondern als persönliche emotional ausgerichtete bestrafung des täters und somit als rache sehen.


Wenn das strafmass jedoch durch gesetze geregelt ist, dann ist es keine rachetat sondern wirkliche Strafe.

Natürlich wird in diesem falle auch das rachebedürfnis von personen befriedigt, jedoch rächt sich die person nicht selbst
1st_baseman:

@wetty

 
07.10.02 12:53
da hast du recht "schwanz ab" wird nicht funktionieren, zumindest nicht bei leuten die nicht aus sexuellen gründen töten oder strafhandlungen begehen.

das hat man ja schon bei versuchen mit der methode von chemischer triebunterdrückung gemerkt dass das nicht funzt
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