Liechtenstein und Monaco sollen zum zweiten Mal als Steueroasen angeprangert werden, die sich Reformen widersetzen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird voraussichtlich noch diese Woche eine neue schwarze Liste von bis zu neun Ländern veröffentlichen.
Ihnen drohen finanzielle Sanktionen, da ihre Steuergesetze den OECD-Ländern einen Schaden zufügen. Auf der Liste dürften Andorra, Liberia, Liechtenstein, Monaco, Panama, die Pazifikinseln Nauru und Vanuatu, sowie die Marschall-Inseln stehen. Auch Samoa gilt als wahrscheinlicher Kandidat. Der pazifische Inselstaat Niue konnte dagegen noch in letzter Minute eine Einigung mit der OECD erzielen und wird nicht mehr auf der Liste geführt.
Die Initiative der führenden Industriestaaten gilt nach den Terroranschlägen vom 11. September als besonders wichtig. In ihren Bemühungen, die Finanzierung von Terroristengruppen trockenzulegen, wollen die USA und ihre Verbündeten die Steueroasen unter die Lupe nehmen.
Die Länder auf der Liste laufen Gefahr, isoliert zu werden. Sie haben sich wiederholt Forderungen der OECD widersetzt, gegen Steuerbestimmungen vorzugehen, die als schädlich für Handel und Investitionsfluss gelten. "Das sind schwarze Schafe", sagte am Montag ein OECD-Vertreter. Eine Reihe von finanziellen Maßnahmen werden gegen die Oasen erwogen, darunter die Aufkündigung von Handels- und Steuerverträgen.
Steueroasen geben sich bockig
Alle neun Staaten standen auch auf der ersten schwarzen Liste der OECD aus dem Jahr 2000. Sie umfasste 35 nicht kooperationswillige Steueroasen. Die anderen Länder und Regionen haben sich seitdem verpflichtet, ihr Bankgeheimnis zu lockern und einen Informationsaustausch mit den 30 OECD-Mitgliedern einzuführen. Die OECD-Staaten fordern einen höheren Steuersatz von ihren Bürgern, die ihr Geld in den Steueroasen halten.
Die Verhandlungen über die neue schwarze Liste der OECD dauerten am Montag an. Niue könnte sich in letzter Minute noch verpflichten, schädliche Steuerpraktiken abzuschaffen, aber bei der OECD ist man pessimistisch, was eine Einigung mit Samoa angeht. Auch von den anderen sieben Ländern erwartet die OECD keinen schnellen Sinneswandel.
Starker internationaler Druck
Liechtenstein betonte vorige Woche, es werde an dem Bankgeheimnis festhalten und dem Druck nicht nachgeben. In Vaduz soll Robert Mugabe, der umstrittene Präsident von Simbabwe, sein Geld aufbewahren. Die EU hat vor den Wahlen im März Sanktionen gegen Mugabe und seine Mitarbeiter verhängt.
Liberia isoliert sich zusehends, da die Regierung daran beteiligt ist, den Bürgerkrieg im Nachbarstaat Sierra Leone zu schüren. Im vergangenen Jahr verhängten die Vereinten Nationen Sanktionen gegen Liberias Präsident Charles Taylor und seinen engsten Beraterkreis, da sie die brutalen Ruf-Rebellen in Sierra Leone unterstützten.
Liechtenstein wurde in diesem Jahr allerdings von der Liste der Staaten entfernt, die nicht entschieden genug gegen Geldwäsche vorgehen. Allerdings werden in dieser Liste immer noch 19 Ländern aufgeführt, darunter die pazifischen Inselreiche Marschall, Nauru und Niue. All die Länder widersetzen sich internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Geldwäsche, heißt es in einer Begründung der Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche (FATF). Panama ist im vergangenen Jahr von dieser Liste gestrichen worden, nachdem es sich bereit erklärte, die Bemühungen der FATF zu unterstützen.
Die Steueroase Monaco hatte sich ebenfalls dem Druck aus Frankreich gebeugt und versprochen, Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuführen. Allerdings warfen viele OECD-Staaten schon in diesem Jahr Monaco vor, Untersuchungen ernster Steuerdelikte zu behindern.
Auch Russland, das im vergangenen Jahr Gesetze gegen Geldwäsche angenommen hat, dürfte vorerst auf der schwarzen Liste bleiben. Denn das entsprechende Kontrollorgan, das verdächtige Immobilien- und Bankgeschäfte kontrollieren soll, wurde erst vor drei Wochen ins Leben gerufen und muss erst personell aufgestockt werden.
Es dürfte mindestens ein halbes Jahr vergehen, bis die neue Behörde real arbeiten werde, heißt es in Moskau.
Gruß
Happy End
Ihnen drohen finanzielle Sanktionen, da ihre Steuergesetze den OECD-Ländern einen Schaden zufügen. Auf der Liste dürften Andorra, Liberia, Liechtenstein, Monaco, Panama, die Pazifikinseln Nauru und Vanuatu, sowie die Marschall-Inseln stehen. Auch Samoa gilt als wahrscheinlicher Kandidat. Der pazifische Inselstaat Niue konnte dagegen noch in letzter Minute eine Einigung mit der OECD erzielen und wird nicht mehr auf der Liste geführt.
Die Initiative der führenden Industriestaaten gilt nach den Terroranschlägen vom 11. September als besonders wichtig. In ihren Bemühungen, die Finanzierung von Terroristengruppen trockenzulegen, wollen die USA und ihre Verbündeten die Steueroasen unter die Lupe nehmen.
Die Länder auf der Liste laufen Gefahr, isoliert zu werden. Sie haben sich wiederholt Forderungen der OECD widersetzt, gegen Steuerbestimmungen vorzugehen, die als schädlich für Handel und Investitionsfluss gelten. "Das sind schwarze Schafe", sagte am Montag ein OECD-Vertreter. Eine Reihe von finanziellen Maßnahmen werden gegen die Oasen erwogen, darunter die Aufkündigung von Handels- und Steuerverträgen.
Steueroasen geben sich bockig
Alle neun Staaten standen auch auf der ersten schwarzen Liste der OECD aus dem Jahr 2000. Sie umfasste 35 nicht kooperationswillige Steueroasen. Die anderen Länder und Regionen haben sich seitdem verpflichtet, ihr Bankgeheimnis zu lockern und einen Informationsaustausch mit den 30 OECD-Mitgliedern einzuführen. Die OECD-Staaten fordern einen höheren Steuersatz von ihren Bürgern, die ihr Geld in den Steueroasen halten.
Die Verhandlungen über die neue schwarze Liste der OECD dauerten am Montag an. Niue könnte sich in letzter Minute noch verpflichten, schädliche Steuerpraktiken abzuschaffen, aber bei der OECD ist man pessimistisch, was eine Einigung mit Samoa angeht. Auch von den anderen sieben Ländern erwartet die OECD keinen schnellen Sinneswandel.
Starker internationaler Druck
Liechtenstein betonte vorige Woche, es werde an dem Bankgeheimnis festhalten und dem Druck nicht nachgeben. In Vaduz soll Robert Mugabe, der umstrittene Präsident von Simbabwe, sein Geld aufbewahren. Die EU hat vor den Wahlen im März Sanktionen gegen Mugabe und seine Mitarbeiter verhängt.
Liberia isoliert sich zusehends, da die Regierung daran beteiligt ist, den Bürgerkrieg im Nachbarstaat Sierra Leone zu schüren. Im vergangenen Jahr verhängten die Vereinten Nationen Sanktionen gegen Liberias Präsident Charles Taylor und seinen engsten Beraterkreis, da sie die brutalen Ruf-Rebellen in Sierra Leone unterstützten.
Liechtenstein wurde in diesem Jahr allerdings von der Liste der Staaten entfernt, die nicht entschieden genug gegen Geldwäsche vorgehen. Allerdings werden in dieser Liste immer noch 19 Ländern aufgeführt, darunter die pazifischen Inselreiche Marschall, Nauru und Niue. All die Länder widersetzen sich internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Geldwäsche, heißt es in einer Begründung der Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche (FATF). Panama ist im vergangenen Jahr von dieser Liste gestrichen worden, nachdem es sich bereit erklärte, die Bemühungen der FATF zu unterstützen.
Die Steueroase Monaco hatte sich ebenfalls dem Druck aus Frankreich gebeugt und versprochen, Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuführen. Allerdings warfen viele OECD-Staaten schon in diesem Jahr Monaco vor, Untersuchungen ernster Steuerdelikte zu behindern.
Auch Russland, das im vergangenen Jahr Gesetze gegen Geldwäsche angenommen hat, dürfte vorerst auf der schwarzen Liste bleiben. Denn das entsprechende Kontrollorgan, das verdächtige Immobilien- und Bankgeschäfte kontrollieren soll, wurde erst vor drei Wochen ins Leben gerufen und muss erst personell aufgestockt werden.
Es dürfte mindestens ein halbes Jahr vergehen, bis die neue Behörde real arbeiten werde, heißt es in Moskau.
Gruß
Happy End