Nordbank will 2009 an die Börse

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EinsamerSam.:

Nordbank will 2009 an die Börse

 
17.08.06 10:34
Führungswechsel zum Jahresende

Nordbank will 2009 an die Börse

Kurz vor dem Einstieg von Finanzinvestoren hat die HSH Nordbank ihre Börsenpläne konkretisiert. „Wir planen für 2009 den Gang an die Börse“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied dem Handelsblatt. Der Börsengang findet allerdings unter neuer Führung statt.

HAMBURG. Die HSH Nordbank teilte am Mittwoch mit, dass Vorstandschef Alexander Stuhlmann (58) sein Amt zum Jahresende aus persönlichen Gründen niederlegt. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Hans Berger (56). Die Nordbank war 2003 aus der Fusion der Landesbanken von Schleswig-Holstein und Hamburg entstanden.

In Aufsichtsratskreisen hieß es, es sei wichtig, für personelle Kontinuität zu sorgen. Zwei Jahre vor und nach dem Börsengang solle es keinen Wechsel an der Spitze geben. Stuhlmann habe erklärt, dass er nicht bis 2011 zur Verfügung stehe, da es seiner Lebensplanung nicht entspreche. Er gebe daher sein Amt aus freien Stücken auf.

Die HSH Nordbank plant als erste Landesbank der noch acht unabhängigen Institute einen Börsengang, wenn vom Sonderfall Bankgesellschaft Berlin einmal abgesehen wird. Allerdings haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein auch nach einem möglichen Börsengang nicht die Absicht, ihre Mehrheitsbeteiligung abzugeben, wie der Aufsichtsratschef und schleswig-holsteinische Finanzminister Rainer Wiegard gestern in Hamburg sagte. Im Gegenteil, auch über die vereinbarte Haltedauer bis 2013 hinaus sei es vorstellbar, dass die Länder mehrheitlich an Bord blieben, ergänzte Wiegard.

Vorreiter ist das norddeutsche Institut auch, was das Engagement von Finanzinvestoren angeht. Nach Angaben Wiegards sind noch vier Finanzinvestoren im Rennen, die Interesse an dem 27-prozentigen WestLB-Anteil an der HSH Nordbank signalisiert haben. Bislang hieß es, dass Hellman & Friedman ausgestiegen sein soll. Die anderen Interessenten sind der US-Investmentbanker Christopher Flowers, Corsair Capital und Cerberus. Aus Vertraulichkeitsgründen hat sich WestLB-Chef Thomas Fischer bislang nicht zum Stand im Bietergefecht geäußert.

Nach Einschätzung Wiegards gibt es keine Favoriten. Verhandlungskreise sahen aber bislang Flowers vorn. Aus heutiger Sicht sei es unwahrscheinlich, dass die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg ihr Vorkaufsrecht wahrnähmen, sagte Wiegard. Allerdings gebe es noch keine verbindlichen Angebote, da noch Details geklärt werden müssten. Dabei geht es nach Informationen des Handelsblatts um mögliche Restriktionen nach dem amerikanischen Bank Holding Company Act, die auch bei Beteiligungen von Finanzinvestoren an Kreditinstituten ab 25 Prozent greifen. Die HSH Nordbank wäre davon betroffen, da sie auch in den USA Geschäfte macht. „Wir wollen einfach kein Risiko eingehen, was unser eigenes lukratives Geschäft dort angeht“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied. Um das Risiko auszuschalten, wird auch über einen gemeinsamen Einstieg von Finanzinvestoren bei der HSH Nordbank nachgedacht, um den Schwellenwert von 25 Prozent im Einzelfall nicht zu überschreiten.

Vorstandschef Stuhlmann versuchte am Mittwoch den Eindruck zu zerstreuen, sein Abschied hänge mit dem Einstieg der Finanzinvestoren zusammen. „Es gibt keine Ressentiments gegenüber Finanzinvestoren.“ Auf das Ziel, für Investoren interessant zu sein, habe man doch hingearbeitet. Aber in Zukunft wäre ein Wechsel an der Spitze noch schwerer geworden. „Mit großem Bedauern nimmt der Aufsichtsrat die Entscheidung Stuhlmanns zur Kenntnis“, sagte Wiegard. Die erfolgreiche Fusion beider Landesbanken sei mit Stuhlmanns Namen verbunden.

Nach Auffassung des designierten Vorstandschefs Berger gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen, um börsenfähig zu werden. Beispielsweise müsse die Bilanzierung auf den internationalen Standard IFRS umgestellt werden. Zudem soll das Profil des weltgrößten Schiffsfinanzierers geschärft werden. Und im Übernahmegeschäft wolle man stärker mitmischen.

Fusion: Im Jahr 2003 schließen sich die Landesbanken von Hamburg und Schleswig-Holstein zur HSH Nordbank zusammen. Es ist bislang die einzige Fusion unter den elf Landesbanken geblieben.

Finanzinvestor: Für den 27-Prozent- Anteil der WestLB an dem Institut interessieren sich vier US-Investoren. Es wäre der erste Einstieg von Finanzinvestoren bei einer Landesbank.

Börse: Der Börsengang wird für 2009 angepeilt. Auch hier betritt die Nordbank Neuland.


Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 17. August 2006, 09:30 Uhr

Euer

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