Nasdaq auf 1.100 Punkte? Kein Problem!

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Nasdaq auf 1.100 Punkte? Kein Problem!

 
06.09.01 21:09
Als der weltweit führende Technologie Index, der Nasdaq Composite, im April auf 1.600 Punkte abrutschte, trauten viele Anleger ihren Augen nicht. Mit einem derartigen Absturz hatte keiner gerechnet. Die Kurse vieler Aktien waren in kürzester Zeit so stark gefallen, dass sie beinahe lächerlich wirkten.

Binnen dreier Monate war eine Cisco beispielsweise von 40 auf 13 Dollar eingebrochen, Juniper sogar von 140 auf nur noch 30 Dollar. Die Kursverluste waren so stark und kamen so schnell, dass viele Anleger das vermeintlich niedrige Niveau zum Kauf nutzten und auf schnelle Gewinne spekulierten.

Und die kamen dann auch entsprechend schnell: Der Nasdaq kletterte in nur vier Wochen wieder auf über 2.000 Punkte, Cisco stieg auf über 20 und Juniper auf über 60 Dollar. Mittlerweile wurden diese Gewinne allerdings größtenteils wieder abgegeben, Juniper notiert - wie viele andere Aktien auch - mit aktuell nur noch 15 Dollar sogar weit unter dem April-Tief. Aber dieses Mal ist im Gegensatz zum April nicht mit einer scharfen Gegenbewegung nach oben zu rechnen.

Das hat mehrere Gründe. Einer ist beinahe trivial: Während die niedrigen Kurse im April sehr überraschend erreicht wurden und deshalb beinahe "unwirklich" erschienen, haben sich die Anleger jetzt einfach an die Notierungen gewöhnt. Eine Cisco kostet eben keine 40 Dollar mehr, sondern nur noch 16 bis 18 Dollar. Zumal sich auch die Unternehmensaussichten seit April drastisch verschlechtert haben.

Die Gefahr lauert im nächsten Quartal  

Die Gewinnschätzungen für Cisco und Juniper für das kommende Geschäftsjahr betrugen im April noch etwa das Doppelte vom aktuellen Wert. Im Klartext: Damals war eine Cisco bei 13 Dollar wirklich ein echtes Schnäppchen, während sie heute bei 18 Dollar mit einer um 50 Prozent reduzierten Gewinnerwartung eher zu teuer ist.

In Anbetracht der stark reduzierten Gewinnerwartungen für das kommende Jahr sind viele Aktien und auch der Nasdaq heute keinesfalls billig. Was die weitere Entwicklung angeht, wird vieles davon abhängen, wie stark die zukünftigen Schätzungen an die aktuelle Situation angepasst werden.

Sollten die Ergebnisse für das dritte Quartal abermals enttäuschen und die Vorstände keine Besserung in Aussicht stellen, ist nochmals mit einer drastischen Reduzierung der Erwartungen für das kommende Jahr zu rechnen.

Und so könnte eine durchaus denkbare Reduzierung um 40 Prozent zu einem ebenso großen Rückschlag beim Nasdaq führen - das Ergebnis wären in etwa 1.100 Punkte. Damit hätte der Composite auch gleichzeitig die untere Begrenzung seines 30jährigen Trendkanals erreicht - und viele Aktien würden dann zu Schnäppchenpreisen zu haben sein. Zurzeit sind sie davon aber noch weit entfernt.


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