Muss Bloomberg sein Medienimperium verkaufen?

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Muss Bloomberg sein Medienimperium verkaufen?

 
23.01.02 12:21
Zehn Milliarden US-Dollar ist das Medienunternehmen des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg wert. In den kommenden Tagen wird sich entscheiden, ob er seine Anteile daran behalten darf.

New York - Zeitungsberichten zufolge will das New Yorker Conflicts of Interest Board in Kürze darüber entscheiden, ob Bloomberg gleichzeitig Bürgermeister und Mehrheitseigner des nach ihm benannten Medienunternehmen sein kann.
Bloombergs Gratwanderung ist offensichtlich. Als Bürgermeister von New York wird er zwangsläufig auch Entscheidungen fällen, die seinen Konzern betreffen. Nur wenige glauben allerdings tatsächlich daran, dass das Board ihm den Verkauf tatsächlich nahe legen wird.

Vermutet wird, dass die fünf Mitglieder Bloomberg auffordern werden, sich in Zukunft aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Außerdem wird er sich bei politischen Entscheidungen, die auch sein Imperium betreffen könnten, zurückhalten müssen. Das aber macht Bloomberg bereits seit Monaten. Zu Beginn der Wahlkampagne im vergangenen Jahr trat er als Vorstandschef zurück. Heute ist Bloomberg, dem 72 Prozent der Anteile gehören, offiziell nur noch Gründer des Unternehmens.

Bloomberg-Reporter in der Klemme

Problematisch ist jedoch, dass die Bloomberg-Journalisten den neuen Bürgermeister schlecht ignorieren können. Schon wurde über die Möglichkeit eines Ombudsmannes nachgedacht, der als unabhängige Institution auch interne Kritik äußert. Den Konflikt im vergangenen Wahlkampf versuchten die Reporter zu lösen, indem sie sich weitestgehend aus der Berichterstattung heraushielten. Wenn über Bloomberg berichtet wurde, berief man sich ausschließlich auf Berichte anderer Medien.

Kritiker sehen dennoch Probleme, sollte der Bürgermeister seine Anteile behalten. Zu Bloombergs Kunden zählen nach einem Bericht der britischen "Times" auch genügend Wall-Street-Firmen, die bei der Finanzverwaltung der Stadt New York City auch gern ein Wörtchen mitreden würden. Einer dieser Kunden ist das Brokerhaus Meryll Lynch, das wiederum 20 Prozent an Bloomberg LP hält.

Bloomberg dementiert Verkaufsgerüchte

Bei Bloomberg bemüht man sich indes, Spekulationen über einen möglichen Verkauf einzudämmen. Immer mal wieder ist hingegen zu hören, dass der kanadische Medienkonzern Thomson schon zehn Milliarden Dollar für den Einstieg bei Bloomberg bereithält. In New York will man davon allerdings nichts wissen.
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