Schlechte Nachrichten für Leo Kirch. Gesellschafter Rupert Murdoch will nicht mehr ins KirchPayTV investieren. Ob er bei Premiere World ganz aussteigt, ist bisher noch offen.
Rupert Murdoch sagt Leo Kirch ab
Scottsdale – Steigt er aus, oder bleibt er auf Sendung? Seit Wochen spekulieren Branchenexperten darüber, ob Leo Kirch demnächst auf einen wichtigen Gesellschafter seines defizitären Premiere World verzichten muss.
Nun meldet sich wieder Rupert Murdoch zurück. Auf einer Konferenz sagte er wieder, dass sein Sender British Sky Broadcasting Group (BskyB) nicht weiter in KirchPayTV investieren werde, meldet die Nachrichtenagentur vwd. Kein Wunder?! Premiere World hängt den Planungen weit hinterher. Die Abonnentenzahl soll bei 2,5 Millionen liegen – anvisiert waren über 3 Millionen. Ob das vergangene Weihnachtsgeschäft die Kundenzahl deutlich in die Höhe getrieben hat, ist noch nicht bekannt. Die Zahlen sollen erst in den nächsten Tagen veröffentlicht werden, sagte eine Sprecherin von KirchPayTV gegenüber manager-magazin.de.
Trotz der vemeintlich schlechten Nachricht - ob das britische Unternehmen seine Rückverkaufsoption im kommenden Oktober ausüben wird, ist noch nicht bekannt. Das hänge von der Geschäftsentwicklung bei KirchPayTV ab, sagte Murdoch. Der Medienmann hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, er werde die Beteiligung an Premiere World überprüfen.
Sollte der Manager die Verkaufsoption wahrnehmen, bringt er Leo Kirch damit arg in Bedrängnis. Denn Kirch steht bereits mit mehreren Milliarden Euro bei Banken und Investoren in der Kreide. Im Falle eines Rückkaufs müsste er noch einmal rund 1,69 Milliarden Euro aufbringen. Der geplante Börsengang von Kirch Media - die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Kirch benennt unter anderem seine Unternehmen um - könnte zumindest einige Millionen einbringen. Beobachter gehen aber davon aus, dass er die Milliarden auf die Schnelle nicht aufbringen könne.
Wer investiert in Premiere World?
Wie soll es also weitergehen? Wird Kirch einen neuen Investor finden? Einen Interessenten gibt es bereits. Es ist der umstrittene Manager John Malone, der mit seinem Unternehmen Liberty Media gerne auch bei Kirch einsteigen möchte. Doch da der US-Kabelbetreiber einen Großteil der Kabelnetze der Deutschen Telekom und darüber hinaus weitere Kabelbetreiber übernehmen möchte, hat das Bundeskartellamt bereits Bedenken angemeldet.
Schon die Marktdominanz in der Infrastruktur macht der Behörde Probleme, kommen nun auch noch TV-Inhalte dazu, befürchtet Amts-Präsident Ulf Böge erst recht, dass der Wettbewerb eingeschränkt werden könnte. Mit diesen Befürchtungen steht Böge nicht alleine da. In einer bisher nicht vergleichbaren Aktion protestieren bundesweit TV-Sender wie beispielsweise ARD, ZDF, die RTL Group (WKN 861149) und die Landesmendienanstalten gegen diese vermeintliche Bedrohung. Sie befürchten, dass sie in den Kabelnetzen des Amerikaners erhebliche Nachteile erfahren werden, während die eigenen Liberty-Angebote gepusht würden.
John Malone hat dafür nur wenig Verständnis – er droht, würden ihm Steine in den Weg gelegt werden, könnte aus dem Kabel-Deal nichts werden. Die Deutsche Telekom müsste sich dann schnellstens nach einem neuen Investor umgucken. Darüber hinaus gingen 10.000 Arbeitsplätze verloren, die Malone versprach, und auch Kirch hätte möglicherweise einen Premiere-Interessen weniger.
Alexandra Knape
Rupert Murdoch sagt Leo Kirch ab
Scottsdale – Steigt er aus, oder bleibt er auf Sendung? Seit Wochen spekulieren Branchenexperten darüber, ob Leo Kirch demnächst auf einen wichtigen Gesellschafter seines defizitären Premiere World verzichten muss.
Nun meldet sich wieder Rupert Murdoch zurück. Auf einer Konferenz sagte er wieder, dass sein Sender British Sky Broadcasting Group (BskyB) nicht weiter in KirchPayTV investieren werde, meldet die Nachrichtenagentur vwd. Kein Wunder?! Premiere World hängt den Planungen weit hinterher. Die Abonnentenzahl soll bei 2,5 Millionen liegen – anvisiert waren über 3 Millionen. Ob das vergangene Weihnachtsgeschäft die Kundenzahl deutlich in die Höhe getrieben hat, ist noch nicht bekannt. Die Zahlen sollen erst in den nächsten Tagen veröffentlicht werden, sagte eine Sprecherin von KirchPayTV gegenüber manager-magazin.de.
Trotz der vemeintlich schlechten Nachricht - ob das britische Unternehmen seine Rückverkaufsoption im kommenden Oktober ausüben wird, ist noch nicht bekannt. Das hänge von der Geschäftsentwicklung bei KirchPayTV ab, sagte Murdoch. Der Medienmann hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, er werde die Beteiligung an Premiere World überprüfen.
Sollte der Manager die Verkaufsoption wahrnehmen, bringt er Leo Kirch damit arg in Bedrängnis. Denn Kirch steht bereits mit mehreren Milliarden Euro bei Banken und Investoren in der Kreide. Im Falle eines Rückkaufs müsste er noch einmal rund 1,69 Milliarden Euro aufbringen. Der geplante Börsengang von Kirch Media - die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Kirch benennt unter anderem seine Unternehmen um - könnte zumindest einige Millionen einbringen. Beobachter gehen aber davon aus, dass er die Milliarden auf die Schnelle nicht aufbringen könne.
Wer investiert in Premiere World?
Wie soll es also weitergehen? Wird Kirch einen neuen Investor finden? Einen Interessenten gibt es bereits. Es ist der umstrittene Manager John Malone, der mit seinem Unternehmen Liberty Media gerne auch bei Kirch einsteigen möchte. Doch da der US-Kabelbetreiber einen Großteil der Kabelnetze der Deutschen Telekom und darüber hinaus weitere Kabelbetreiber übernehmen möchte, hat das Bundeskartellamt bereits Bedenken angemeldet.
Schon die Marktdominanz in der Infrastruktur macht der Behörde Probleme, kommen nun auch noch TV-Inhalte dazu, befürchtet Amts-Präsident Ulf Böge erst recht, dass der Wettbewerb eingeschränkt werden könnte. Mit diesen Befürchtungen steht Böge nicht alleine da. In einer bisher nicht vergleichbaren Aktion protestieren bundesweit TV-Sender wie beispielsweise ARD, ZDF, die RTL Group (WKN 861149) und die Landesmendienanstalten gegen diese vermeintliche Bedrohung. Sie befürchten, dass sie in den Kabelnetzen des Amerikaners erhebliche Nachteile erfahren werden, während die eigenen Liberty-Angebote gepusht würden.
John Malone hat dafür nur wenig Verständnis – er droht, würden ihm Steine in den Weg gelegt werden, könnte aus dem Kabel-Deal nichts werden. Die Deutsche Telekom müsste sich dann schnellstens nach einem neuen Investor umgucken. Darüber hinaus gingen 10.000 Arbeitsplätze verloren, die Malone versprach, und auch Kirch hätte möglicherweise einen Premiere-Interessen weniger.
Alexandra Knape