Mobilcom: Untergewichten 26.11.2002 10:06:52
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Die Analysten von Helaba Trust stufen in ihrem Bericht vom 25. November 2002 die Aktie von Mobilcom mit „Untergewichten“ ein.
France Telecom und Mobilcom hätten eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Beendigung des lang andauernden Konflikts ermögliche. Die Franzosen würden von Mobilcom Verbindlichkeiten in Höhe von 7 Mrd. Euro übernehmen. Hiervon entfielen 4,8 Mrd. Euro auf Bankverbindlichkeiten aus dem Erwerb der UMTS-Lizenz, 1,2 Mrd. Euro auf Lieferantenkredite und 1,0 Mrd. Euro auf ein Gesellschafterdarlehen von France Telecom. Darüber hinaus leiste France Telecom Zahlungen (max. 580 Mio. Euro), die zur Einfrierung des UMTS- Geschäfts und zur vorzeitigen Beendigung des Roaming Vertrages mit E- Plus dienen würden. Im Gegenzug habe sich France Telecom 90% der Erlöse aus einem möglichen Verkauf der UMTS-Aktiva gesichert. Darüber hinaus würden die Norddeutschen auf alle Ansprüche aus dem Kooperationsvertrag verzichten. Die Vereinbarung sei an zahlreiche Bedingungen geknüpft (Aktionäre, Treuhänder und Banken müssten noch zustimmen), die jedoch erfüllt werden sollten.
Die Vereinbarung sei ein bedeutender Beitrag zur Existenzsicherung Mobilcoms. Dennoch würden Zweifel bestehen, ob das zukünftige Geschäftsmodell auf Dauer tragfähig sei. Derzeit sei das Reselling-Geschäft der Büdelsdörfer defizitär. Branchenkonkurrent Debitel habe in Deutschland auf Basis von 7,4 Mio. Kunden und 1.925 Mitarbeitern (3.844 Kunden pro Mitarbeiter) derzeit eine EBITDA-Marge von 4,5% (9M 2002) erzielt. Mobilcom dürfte selbst nach der Sanierung über eine höhere Mitarbeiterzahl (3.150) jedoch nur über rund 5,0 Mio. Kunden verfügen (1.587 Mio. Kunden pro Mitarbeiter). Über die Zukunft der Festnetz- und Internetsparte sei bisher noch keine Entscheidung getroffen worden. Mit Blick auf die unsicheren Geschäftsperspektiven und der anstehenden Zwischenberichterstattung am 28. November (Donnerstag) halten die Analysten zunächst an ihrer „Untergewichtung“ des Titels fest.