Kein Grund zum Jubeln für die Aktionäre: Der US-Biotech-Konzern Millennium Pharmaceuticals verfehlt die Ziele der Analysten. Nicht genug damit: Die Übernahme von Cor Therapeutics könnte sich erst noch später als ursprünglich angenommen amortisieren. Cor Therapeutics liegt mit seinen Ergebnissen zum vierten Quartal deutlich unter den Prognosen. Schlimmer noch: Integrilin, das wichtigste Medikament weist erneut enttäuschende Absatzzahlen auf. Kein schöner Tag für beide Aktien.
Millennium hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Das Unternehmen will die gesamte Wertschöpfungskette in der Biotechnologie abdecken, zum One-Stop-Shop werden. Dafür wird ordentlich Geld in die Hand genommen, wie die Akquisition von Cor Therapeutics zeigt. Zwei Milliarden US-Dollar werden auf den Tisch geblättert, viel Geld für ein Unternehmen, das bis jetzt vom Erfolg von Integrilin abhängt. Millennium will offenbar außerdem seine Expertise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern. Das zumindest wird mit der Cor-Übernahme gelingen: Cor Therapeutics ist in diesem Segment stark.
Unsichere Wachstumsaussichten
Kurzfristig wird Millennium an Cor wahrscheinlich nur wenig Freude haben. Der Übernahmekandidat verfehlte die Gewinnerwartung der Analysten deutlich: Mit elf Cents rechneten die Wertpapierexperten im Schnitt, herausgekommen sind nur vier Cents. Unerfreulich ist, dass der Absatz von Integrilin hinter den Erwartungen zurückbleibt. Integrilin wird gegen instabile Angina Pectoris eingesetzt. Das Präparat zählt zur Klasse der GPIIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten. Diese Medikamente sollen ein Verkleben der Blutplättchen verhindern. Bei instabiler Angina Pectoris verringert sich der Blutfluss kritisch.
230,8 Millionen US-Dollar erwirtschaftete Integrilin im vergangenen Jahr, was einem Zuwachs von eine Enttäuschung für die Analysten. Roberston Stephens hatte mit 240 Millionen US-Dollar gerechnet. Ob die prognostizierten langfristigen Zuwachsraten von 30 Prozent pro Jahr erreicht werden können, ist mehr als fraglich.
Integrilin sieht sich zudem starker Konkurrenz ausgesetzt: Dem Eli Lilly-Präparat ReopRo und Aggrastat von Merck&Co. Auch wenn Integrilin Marktanteile gewinnt, bleiben Fragen offen. Die gesamte Medikamentenklasse ist unter Preisdruck. Außerdem droht der Markt auf Sicht kleiner zuwerden: Mit Medikamenten beschichtete Stents könnten den Medikamenten das Wasser abgraben. Stents sind Prothesen, die die Adern ausdehnen. Johnson & Johnson hat ein viel versprechendes Medikament in der Entwicklung.
Außer Integrilin hat Cor derzeit nur wenig zu bieten: Die Medikamentenpipeline ist noch sehr jung.
Millennium und Cor werden kurzfristig kein Traumpaar. Zu viele Nebengeräusche belasten die Verbindung: Ein hoher Kaufpreis und Zweifel, ob Integrilin die Erwartungen erfüllen kann. Langfristige Wachstumsraten von 30 Prozent für das Präparat anzupeilen, ist zumindest ambitioniert. Die Millennium-Aktie wird sich nur langfristig erholen, die Cor-Aktie hat ihren Fallschirm durch die Übernahme. Kurzfristig werden beide verlieren.
Millennium hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Das Unternehmen will die gesamte Wertschöpfungskette in der Biotechnologie abdecken, zum One-Stop-Shop werden. Dafür wird ordentlich Geld in die Hand genommen, wie die Akquisition von Cor Therapeutics zeigt. Zwei Milliarden US-Dollar werden auf den Tisch geblättert, viel Geld für ein Unternehmen, das bis jetzt vom Erfolg von Integrilin abhängt. Millennium will offenbar außerdem seine Expertise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern. Das zumindest wird mit der Cor-Übernahme gelingen: Cor Therapeutics ist in diesem Segment stark.
Unsichere Wachstumsaussichten
Kurzfristig wird Millennium an Cor wahrscheinlich nur wenig Freude haben. Der Übernahmekandidat verfehlte die Gewinnerwartung der Analysten deutlich: Mit elf Cents rechneten die Wertpapierexperten im Schnitt, herausgekommen sind nur vier Cents. Unerfreulich ist, dass der Absatz von Integrilin hinter den Erwartungen zurückbleibt. Integrilin wird gegen instabile Angina Pectoris eingesetzt. Das Präparat zählt zur Klasse der GPIIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten. Diese Medikamente sollen ein Verkleben der Blutplättchen verhindern. Bei instabiler Angina Pectoris verringert sich der Blutfluss kritisch.
230,8 Millionen US-Dollar erwirtschaftete Integrilin im vergangenen Jahr, was einem Zuwachs von eine Enttäuschung für die Analysten. Roberston Stephens hatte mit 240 Millionen US-Dollar gerechnet. Ob die prognostizierten langfristigen Zuwachsraten von 30 Prozent pro Jahr erreicht werden können, ist mehr als fraglich.
Integrilin sieht sich zudem starker Konkurrenz ausgesetzt: Dem Eli Lilly-Präparat ReopRo und Aggrastat von Merck&Co. Auch wenn Integrilin Marktanteile gewinnt, bleiben Fragen offen. Die gesamte Medikamentenklasse ist unter Preisdruck. Außerdem droht der Markt auf Sicht kleiner zuwerden: Mit Medikamenten beschichtete Stents könnten den Medikamenten das Wasser abgraben. Stents sind Prothesen, die die Adern ausdehnen. Johnson & Johnson hat ein viel versprechendes Medikament in der Entwicklung.
Außer Integrilin hat Cor derzeit nur wenig zu bieten: Die Medikamentenpipeline ist noch sehr jung.
Millennium und Cor werden kurzfristig kein Traumpaar. Zu viele Nebengeräusche belasten die Verbindung: Ein hoher Kaufpreis und Zweifel, ob Integrilin die Erwartungen erfüllen kann. Langfristige Wachstumsraten von 30 Prozent für das Präparat anzupeilen, ist zumindest ambitioniert. Die Millennium-Aktie wird sich nur langfristig erholen, die Cor-Aktie hat ihren Fallschirm durch die Übernahme. Kurzfristig werden beide verlieren.