Microsoft verlängert Zeichnungsfrist für neues Lizenzmodell
(dpa-AFX) Der Software-Gigant Microsoft hat dem Druck vieler Kunden nachgegeben und die Zeichnungsfrist für ein neues Lizenzmodell verlängert. Nun haben Unternehmen bis zum 31. Juli 2002 Zeit, um sich für das umstrittene Software-Abo zu entscheiden, berichteten US-Medien am Montagabend (Ortszeit). Am 1. Oktober hatte Microsoft das neue System eingeführt, das die Software-Kosten für Firmen beträchtlich erhöhen würde. Mehrere Großkunden hatten in verschiedenen Ländern gegen die Microsoft-Politik protestiert.
Nach den Plänen des Softwarekonzerns sollen die Kunden keine Mengenrabatte mehr für Upgrades erhalten. Zudem würden sie gezwungen, durch das Modell "Software Assurance" automatisch die aktuellsten Programmversionen zu bestellen. Ein Aufrüsten von älteren Versionen auf die neuesten, also ein Überspringen von Programmversionen, wäre nicht mehr möglich.
"Der Druck der Kunden wirkt"
Microsoft kündigte nun Lockerungen an. So müssten Kunden des weit verbreiteten Programms "Office 2000" nicht mehr die neueste Version "Office XP" installieren, um in das Lizenzprogramm aufgenommen zu werden. Der Konzern begründete seine Kompromissbereitschaft nach Medienberichten damit, den Kunden in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mehr Bedenkzeit zu geben. "Die Botschaft hier ist: Der Druck der Kunden wirkt", sagte Neil MacDonald von der E- Business-Beraterfirma Gartner.
Unterdessen sind die Schlichtungsversuche im Monopol-Prozess gegen Microsoft offenbar festgefahren. Das Justizministerium und 17 US- Bundesstaaten auf der einen und Microsoft auf der anderen Seite seien sich keinen Schritt nähergekommen, berichtete der Fernsehsender MSNBC. Die Stimmen im Regierungslager mehrten sich, den Konzern doch wieder vor den Kadi zu bringen. Zurzeit versuchen die Parteien, eine außergerichtliche Lösung zu erreichen.
US-Regierung will Konzern nicht länger zerschlagen
"Jedes Mal, wenn die Microsoft-Leute eine Einigung erreicht hatten, waren sie der Gewinner. Jedes Mal, wenn sie vor Gericht gingen, haben sie verloren", fasste es ein Mitarbeiter des Justizministeriums zusammen. "Sie brechen jeden Vertrag, den sie unterzeichnen." Wenn die Gespräche scheitern, wird der Prozess gegen den Konzern am 11. März fortgesetzt.
Das US-Justizministerium hatte am 6. September dem Verfahren eine überraschende Wende gegeben. Die US-Regierung will nicht länger, dass der Konzern zerschlagen wird. Microsoft ist in dem Prozess wegen Wettbewerbsverstößen schuldig gesprochen worden. Derzeit liegt der Fall bei der neuen Richterin Colleen Kollar-Kotelly.
Zuvor hatte der Richter Thomas P. Jackson wegen Vorwürfen der Befangenheit den Fall aus der Hand geben müssen. Er hatte Microsoft vorgeworfen, sein Monopol auf dem Software-Markt zu missbrauchen und ordnete eine Zerschlagung des Konzerns an. Für den Fall, dass Microsoft aus ihrer Sicht nicht hart genug bestraft werden sollte, kündigten die US-Bundesstaaten New York und Kalifornien bereits eigene Sanktionen gegen das Unternehmen an.
[Tue, 09.10.2001] - © 2001 de.internet.com
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(dpa-AFX) Der Software-Gigant Microsoft hat dem Druck vieler Kunden nachgegeben und die Zeichnungsfrist für ein neues Lizenzmodell verlängert. Nun haben Unternehmen bis zum 31. Juli 2002 Zeit, um sich für das umstrittene Software-Abo zu entscheiden, berichteten US-Medien am Montagabend (Ortszeit). Am 1. Oktober hatte Microsoft das neue System eingeführt, das die Software-Kosten für Firmen beträchtlich erhöhen würde. Mehrere Großkunden hatten in verschiedenen Ländern gegen die Microsoft-Politik protestiert.
Nach den Plänen des Softwarekonzerns sollen die Kunden keine Mengenrabatte mehr für Upgrades erhalten. Zudem würden sie gezwungen, durch das Modell "Software Assurance" automatisch die aktuellsten Programmversionen zu bestellen. Ein Aufrüsten von älteren Versionen auf die neuesten, also ein Überspringen von Programmversionen, wäre nicht mehr möglich.
"Der Druck der Kunden wirkt"
Microsoft kündigte nun Lockerungen an. So müssten Kunden des weit verbreiteten Programms "Office 2000" nicht mehr die neueste Version "Office XP" installieren, um in das Lizenzprogramm aufgenommen zu werden. Der Konzern begründete seine Kompromissbereitschaft nach Medienberichten damit, den Kunden in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mehr Bedenkzeit zu geben. "Die Botschaft hier ist: Der Druck der Kunden wirkt", sagte Neil MacDonald von der E- Business-Beraterfirma Gartner.
Unterdessen sind die Schlichtungsversuche im Monopol-Prozess gegen Microsoft offenbar festgefahren. Das Justizministerium und 17 US- Bundesstaaten auf der einen und Microsoft auf der anderen Seite seien sich keinen Schritt nähergekommen, berichtete der Fernsehsender MSNBC. Die Stimmen im Regierungslager mehrten sich, den Konzern doch wieder vor den Kadi zu bringen. Zurzeit versuchen die Parteien, eine außergerichtliche Lösung zu erreichen.
US-Regierung will Konzern nicht länger zerschlagen
"Jedes Mal, wenn die Microsoft-Leute eine Einigung erreicht hatten, waren sie der Gewinner. Jedes Mal, wenn sie vor Gericht gingen, haben sie verloren", fasste es ein Mitarbeiter des Justizministeriums zusammen. "Sie brechen jeden Vertrag, den sie unterzeichnen." Wenn die Gespräche scheitern, wird der Prozess gegen den Konzern am 11. März fortgesetzt.
Das US-Justizministerium hatte am 6. September dem Verfahren eine überraschende Wende gegeben. Die US-Regierung will nicht länger, dass der Konzern zerschlagen wird. Microsoft ist in dem Prozess wegen Wettbewerbsverstößen schuldig gesprochen worden. Derzeit liegt der Fall bei der neuen Richterin Colleen Kollar-Kotelly.
Zuvor hatte der Richter Thomas P. Jackson wegen Vorwürfen der Befangenheit den Fall aus der Hand geben müssen. Er hatte Microsoft vorgeworfen, sein Monopol auf dem Software-Markt zu missbrauchen und ordnete eine Zerschlagung des Konzerns an. Für den Fall, dass Microsoft aus ihrer Sicht nicht hart genug bestraft werden sollte, kündigten die US-Bundesstaaten New York und Kalifornien bereits eigene Sanktionen gegen das Unternehmen an.
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