Metabox: Schlechte Zahlen und viel Fantasie
Gigantischem Potenzial stehen viele Unsicherheiten gegenüber
Metabox bleibt nach der gestrigen Hauptversammlung und den nicht wie erwartet ausgefallenen Zahlen ...weiter weiter im Blickpunkt.
Knackpunkt der Diskussion bleiben weiter die Gerüchte um eine unsichere Auftragslage. Vor allem ist immer noch unklar, wer hinter der Inter-Nordic steht, die 1,8 Mio. Stück des Metabox-Hauptproduktes Set-Top-Box (STB) abnehmen will. ...weiter Mit Inter-Nordic soll es heute „in eine neue Runde gehen“, wie Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer im Chat bei w:o sagt. Doch den Mantel des Schweigens um Inter-Nordic will er nicht lüften. Nicht ohne Grund: Domeyer wird die Gesellschafter von Inter-Nordic wohl kaum nennen können, ohne damit die Verhandlungen ernsthaft zu gefährden. Aber: So bleibt weiter unklar, wie 1,8 Mio. der Boxen in Skandinavien untergebracht werden sollen.
Die Verkaufszahlen in Deutschland sind jedenfalls nicht rosig, was auf den ersten Blick das Vorhaben in Skandinavien noch unmöglicher erscheinen lässt. Eine Umfrage der Zeitschrift ComputerPartner ergibt, dass die Boxen fast aller Hersteller wie Blei in den Regalen der Kaufhäuser liegen. Die Konsumenten nehmen den Fernseher nicht als Multimedia-Station wahr. Bevorzugter Zugangsweg ins Internet bleibt noch der PC.
Hinzu kommt, dass sich die Metabox-Konkurrenz formiert. Die Telekom arbeitet bereits an einer eigenen Box, und deren Marktmacht dürfte ungleich größer sein als die von Metabox.
Zudem ist der Internet-Zugang über die STB von Metabox teurer als über den PC. „Wir nehmen 2 Pfennig mehr als billige Internet Service Provider“, so Domeyer im w:o-Chat.
Doch Deutschland ist nicht der eigentliche Zielmarkt von Metabox, wie sich an den bisherigen Aufträgen ablesen lässt. Das Unternehmen konzentriert sich auf Länder, in denen man nicht unbedingt bereit ist, für das Surfvergnügen im Internet einen PC zu kaufen.
Doch hier gibt es ebenfalls Konkurrenz, die ihre Boxen bereits international erfolgreich vermarktet. ...weiter
Eines von diesen Unternehmen, Scientific Atlanta, hat den Fuß schon in der europäischen Tür. 250.000 Boxen werden nach Großbritannien geliefert. Trotzdem hält Metabox an dem Ziel, 15 bis 20 Prozent des Weltmarktanteils zu erreichen, fest. Der Anfang der Erfolgsstory? Wie wichtig ein Gelingen der Großaufträge für die Hildesheimer ist, sagt Domeyer im Chat selbst: Ohne die Aufträge bleibt der Weltmarktanteil gleich null.
Chart
Der Chart von Metabox verheißt kurzfristig nichts Gutes. Im Bereich um den Höchstkurs hat sich in den letzten Tagen ein Doppeltop ausgebildet. Der kurzfristige, extrem steile Aufwärtstrend kann nicht gehalten werden. Zusätzlich ebbt nach der Kursrally der Umsatz deutlich ab, von der Kaufpanik aus der ersten Juliwoche ist nichts mehr zu spüren. Zusammen mit der deutlich überkauften Lage bietet diese Formation Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 140 Euro.
Allen kurzfristigen Unsicherheiten zum Trotz: Verwirklicht Metabox seine ehrgeizigen Pläne, dürften dem Unternehmen rosige Zeiten ins Haus stehen. Nicht nur Domeyer und den Aktionären wäre dies zu wünschen. Auch dem Neuen Markt stünde eine neue Staraktie gut zu Gesicht.
16:00 27.07, Michael Barck
wallstreet-online GmbH
Gigantischem Potenzial stehen viele Unsicherheiten gegenüber
Metabox bleibt nach der gestrigen Hauptversammlung und den nicht wie erwartet ausgefallenen Zahlen ...weiter weiter im Blickpunkt.
Knackpunkt der Diskussion bleiben weiter die Gerüchte um eine unsichere Auftragslage. Vor allem ist immer noch unklar, wer hinter der Inter-Nordic steht, die 1,8 Mio. Stück des Metabox-Hauptproduktes Set-Top-Box (STB) abnehmen will. ...weiter Mit Inter-Nordic soll es heute „in eine neue Runde gehen“, wie Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer im Chat bei w:o sagt. Doch den Mantel des Schweigens um Inter-Nordic will er nicht lüften. Nicht ohne Grund: Domeyer wird die Gesellschafter von Inter-Nordic wohl kaum nennen können, ohne damit die Verhandlungen ernsthaft zu gefährden. Aber: So bleibt weiter unklar, wie 1,8 Mio. der Boxen in Skandinavien untergebracht werden sollen.
Die Verkaufszahlen in Deutschland sind jedenfalls nicht rosig, was auf den ersten Blick das Vorhaben in Skandinavien noch unmöglicher erscheinen lässt. Eine Umfrage der Zeitschrift ComputerPartner ergibt, dass die Boxen fast aller Hersteller wie Blei in den Regalen der Kaufhäuser liegen. Die Konsumenten nehmen den Fernseher nicht als Multimedia-Station wahr. Bevorzugter Zugangsweg ins Internet bleibt noch der PC.
Hinzu kommt, dass sich die Metabox-Konkurrenz formiert. Die Telekom arbeitet bereits an einer eigenen Box, und deren Marktmacht dürfte ungleich größer sein als die von Metabox.
Zudem ist der Internet-Zugang über die STB von Metabox teurer als über den PC. „Wir nehmen 2 Pfennig mehr als billige Internet Service Provider“, so Domeyer im w:o-Chat.
Doch Deutschland ist nicht der eigentliche Zielmarkt von Metabox, wie sich an den bisherigen Aufträgen ablesen lässt. Das Unternehmen konzentriert sich auf Länder, in denen man nicht unbedingt bereit ist, für das Surfvergnügen im Internet einen PC zu kaufen.
Doch hier gibt es ebenfalls Konkurrenz, die ihre Boxen bereits international erfolgreich vermarktet. ...weiter
Eines von diesen Unternehmen, Scientific Atlanta, hat den Fuß schon in der europäischen Tür. 250.000 Boxen werden nach Großbritannien geliefert. Trotzdem hält Metabox an dem Ziel, 15 bis 20 Prozent des Weltmarktanteils zu erreichen, fest. Der Anfang der Erfolgsstory? Wie wichtig ein Gelingen der Großaufträge für die Hildesheimer ist, sagt Domeyer im Chat selbst: Ohne die Aufträge bleibt der Weltmarktanteil gleich null.
Chart
Der Chart von Metabox verheißt kurzfristig nichts Gutes. Im Bereich um den Höchstkurs hat sich in den letzten Tagen ein Doppeltop ausgebildet. Der kurzfristige, extrem steile Aufwärtstrend kann nicht gehalten werden. Zusätzlich ebbt nach der Kursrally der Umsatz deutlich ab, von der Kaufpanik aus der ersten Juliwoche ist nichts mehr zu spüren. Zusammen mit der deutlich überkauften Lage bietet diese Formation Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 140 Euro.
Allen kurzfristigen Unsicherheiten zum Trotz: Verwirklicht Metabox seine ehrgeizigen Pläne, dürften dem Unternehmen rosige Zeiten ins Haus stehen. Nicht nur Domeyer und den Aktionären wäre dies zu wünschen. Auch dem Neuen Markt stünde eine neue Staraktie gut zu Gesicht.
16:00 27.07, Michael Barck
wallstreet-online GmbH