Marktplatz: Statistik spricht für Aktien

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zombi17:

Marktplatz: Statistik spricht für Aktien

 
07.01.02 06:36
Aus der FTD vom 7.1.2002 www.ftd.de/marktplatz
Marktplatz: Statistik spricht für Aktien
Von Bernd Meyer

Selbst die Rally seit dem 21. September konnte das Aktienjahr 2001 nicht mehr retten. Droht nun das dritte Jahr mit Kursverlusten?

Man muss bis 1929 bis 1932 und 1939 bis 1941 zurückgehen, um für den globalen Aktienmarkt drei Jahre mit negativer Kursentwicklung in Folge zu finden. Das Beispiel Dax zeigt, dass auch in lokalen Märkten drei Verlustjahre in Folge sehr selten vorkommen. In der Dax-Historie seit 1954 findet sich kein solcher Dreijahreszeitraum. Vielmehr gab es vor 2000/2001 nur zwei Perioden mit zwei Verlustjahren in Folge, 1961/1962 und 1965/1966. Statistisch betrachtet besitzt damit ein weiteres Jahr mit Kursverlusten eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit. Statistiker werden somit zuversichtlich in das neue Aktienjahr starten.

Ökonomen sollten sich dieser Zuversicht anschließen. Viele prognostizieren den Beginn des Wirtschaftsaufschwungs für Mitte 2002. Angesichts des historischen Zusammenhangs zwischen der Entwicklung der Wirtschaft und des Aktienmarktes erscheint für diesen Fall ein Szenario ohne positive Entwicklung des Aktienmarktes übertrieben pessimistisch.


Aber auch aus fundamentaler Sicht ist Zuversicht angebracht. Schaut man nicht auf die im aktuellen Konjunkturtief niedrigen Unternehmensgewinne und -rentabilitäten, sondern bewertet den Aktienmarkt stattdessen auf Basis von zyklusbereinigten Gewinnen und Rentabilitäten, lassen sich auf Jahressicht rund 15 Prozent Kurspotenzial rechtfertigen, ohne dass der Markt dann überbewertet ist.


Da der europäische Aktienmarkt aber noch immer 35 Prozent bis zu seinem Hoch im März 2000 laufen müsste, erscheint dieses fundamentale Potenzial niedrig, und es ist nicht auszuschließen, dass der Markt wieder über fundamental gerechtfertigte Bewertungen hinausschießt. Zu starken Übertreibungen wie im Jahr 2000 wird es aber nicht kommen. Die Erinnerungen an den folgenden, schmerzhaften Anpassungsprozess sind noch zu frisch. Auch könnten sich im Verlauf des Jahres mit der wirtschaftlichen Erholung weiter steigende Anleihenrenditen, sowie Zinserhöhungen der Fed und sogar der EZB als Gegenwind für die Aktien erweisen. Zuversicht für den Aktienmarkt ist damit gerechtfertigt, übertriebener Optimismus nicht.


Bernd Meyer ist Aktienstratege für Europa der Deutschen Bank.



© 2002 Financial Times Deutschland
zombi17:

In Deutschland steigt die Zahl der Überstunden

 
07.01.02 10:29
Aus der FTD vom 7.1.2002  
In Deutschland steigt die Zahl der Überstunden
Von Maike Rademacher

Die Zahl der Überstunden hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Gewerkschaften und Arbeitgeber streiten über geeignete Maßnahmen zum Abbau der Mehrarbeit.

Nach Schätzungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes liegt die Zahl bei rund 1,9 Milliarden Stunden nach 1,85 Milliarden Stunden im Jahr 2000. Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) dementierte den Anstieg nicht. "Er ist zu einem großen Teil auf den Fachkräftemangel des vergangenen Jahres zurückzuführen", sagte ein Sprecher.

Der DGB forderte die Politik auf, gesetzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Überstunden zu ergreifen. "Ohne eine Novellierung des Arbeitszeitgesetzes sehe ich keinen Fortschritt beim Abbau", sagte der Tarifexperte des DGB, Reinhard Dombre der Financial Times Deutschland (FTD). Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) hält dagegen an der Vereinbarung zwischen DGB und BDA vom Sommer 2001 fest. Darin haben sich die Tarifpartner auf einen freiwilligen Abbau über flexiblere Arbeitszeitmodelle geeinigt.


"Mit der Forderung entfernen sich die Gewerkschaften von der vereinbarten Ebene", sagte Robert Reichling, Leiter der Tarifabteilung der BDA der FTD . Ein Abbau der Überstunden sei nur über eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung zu bekommen, meinte Reichling. Dazu gehörten Lebensarbeitszeitkonten, Langzeitkonten, Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge. Mehr Arbeitszeitkonten hält der DGB aber nicht für eine annehmbare Lösung. Die existierenden Arbeitszeitkonten, so Dombre, seien bereits randvoll. "Die können doch jetzt schon nicht abgebaut werden", sagte der Experte.



© 2002 Financial Times Deutschland  
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