In der kurzen Woche vor Ostern haben die Kapitalmärkte einige Unternehmensergebnisse sowie zahlreiche Konjunkturdaten aus der Euro-Zone und den USA zu verkraften. Die Angst vor Zinserhöhungen, die sich an den Aktien- und Anleihemärkten schon in der vergangenen Woche breit machte, dürfte erneut das Geschehen bestimmen.
Zuletzt schwankten die Marktteilnehmer zwischen Zinspessimismus und der Unsicherheit, ob der erwartete Konjunkturaufschwung so deutlich ausfällt wie von den Börsen erhofft. Mit Spannung werden sie nun alle anstehenden Wirtschaftsdaten beobachten mit Blick darauf, in welche Richtung das Pendel ausschlägt. Als wichtigste Indikatoren der Euro-Zone stehen der Ifo-Geschäftsklima-Index für März am Dienstag und die französische Geschäftsklima-Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Insee am Donnerstag an.
Beide Stimmungsbarometer der Industrie zeigten zuletzt nach oben. Die Analysten von UBS Warburg rechnen damit, dass der Sub-Index der Geschäftserwartungen erstmals seit 17 Monaten wieder in positives Territorium wechselt. Im Durchschnitt sagen Bank-Volkswirte einen Anstieg des Geschäftsklimaindex auf 89,5 Punkte von 88,7 Punkten im Februar voraus.
Dies werde allerdings nicht ausreichen, um alle Zweifel an der Stärke des zu erwartenden Aufschwungs auszuräumen, erklären die UBS-Experten. Sie gehen vielmehr sogar davon aus, dass die Industrieproduktion in der Euro-Zone und Deutschland im Januar gegenüber Dezember wieder gesunken ist.
Konjunkturelle Trendwende
Die Deutsche Bank ist dagegen optimistischer. "Wir rechnen damit, dass die deutsche Produktion im Januar deutlich angezogen hat", heißt es im Ausblick der Analysten. "Damit wäre ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass sich die konjunkturelle Trendwende im Verlauf des ersten Quartals vollzieht. Diese Entwicklung dürfte die Phantasie der Märkte weiter schüren."
Allerdings verheißt dies für die Rentenmärkte wenig Erholungspotenzial. Statt dessen erwarten Rentenmarkt-Experten weitere Kursverluste und anziehende Renditen. Sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone waren die Renditen als Folge der Zinsängste bereits in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen. Am Freitag erreichte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zeitweise mit 5,26 Prozent den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Dazu trug der überraschend deutliche Preisanstieg in einigen deutschen Bundesländern und Frankreich bei.
Entsprechend werden die Marktakteure den März-Inflationsdaten und den Erzeugerpreisen für Februar aus Deutschland und den Euro-Staaten kommende Woche größere Aufmerksamkeit schenken. Am Donnerstag wird zudem das Wachstum der Geldmenge M3 im März bekannt gegeben.
Zinsschritt der Fed
Die Kurse der US-Staatsanleihen haben unterdessen eine Zinserhöhung der Notenbank Fed am 7. Mai um 25 Basispunkte bereits vorweg genommen. Dagegen rechnen die Strategen von JP Morgan mit einem ersten Zinsschritt erst im Juni. Am Geldmarkt der Eurozone ist eine Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank bereits bis Juni zu 50 Prozent eingepreist, was zahlreiche Analysten allerdings für verfrüht halten.
In den USA stehen am Dienstag der Auftragseingang für langlebige Güter im Februar und der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board an, der sich nach Schätzung von Analysten nur geringfügig verbessert hat. Am Donnerstag veröffentlicht die Universität Michigan ihren Stimmungsindex für das Konsumenten-Vertrauen. Zudem wird der Einkaufsmanager-Index aus Chicago erwartet, für den Volkswirte im März einen weiteren Anstieg voraussagen.
Zuversichtlich geben sich die Analysten der Deutschen Bank für den Euro. Zum einen hinke die europäische Konjunktur der amerikanischen nicht zu weit hinterher, wie oft befürchtet. Zum anderen nähere sich das japanische Fiskaljahr seinem Ende. "Kapitalzuflüsse aus Japan sollten dann insbesondere dem Euro helfen, zumal eine Zinswende der Fed tendenziell den US-Dollar schwächt", heißt es.
Für den Yen und den japanischen Aktienmarkt sind die meisten Analysten gegenwärtig skeptisch eingestellt und sehen zum Teil deutliches Rückschlagspotenzial.
Analysten uneins über Dax-Potenzial
An den europäischen Aktienmärkten stehen trotz der Unsicherheit über die Zins- und Konjunkturentwicklung die Zeichen generell auf grün. Aus deutscher Sicht sind frische Geschäftsdaten zwar rar gesät: Unter den Dax-Mitgliedern präsentieren lediglich Metro, Linde, RWE und die Deutsche Bank zum Teil bereits bekannte Zahlen. Aber wenn der Dax, der am Freitag 0,3 Prozent auf 5366 Punkte gewann, die Marke von 5400 Zählern nachhaltig überwinde, wächst der Druck auf die bislang recht zögerlichen institutionellen Anleger, in den Markt einzusteigen. Der Dax habe das Potenzial, bis auf 5800 Zähler zu klettern, sagt Guiseppe-Guido Amato von der Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG.
Auch Reza Darius Montassér vom Bankhaus Reuschel sieht für den Dax “mittelfristig sehr positive Kaufsignale". Der Index könne in den kommenden drei bis vier Monaten sogar bis über 6000 Punkte ansteigen. Auch Holger Struck von M.M. Warburg sieht Chance für einen Gipfelsturm auf die 6000er-Marke.
Thomas Theuerzeit von der Stuttgarter Bank sieht den Dax dagegen kurzfristig erst einmal zwischen 5100 und 5500 Punkten gefangen. Bei 5500 Punkten sei starker Verkaufsdruck zu erwarten, so dass sich der Index bis 5250 Zähler abschwächen werde, sagt der Charttechniker.
Quartals- und Jahreszahlen der Wachstumsfirmen
Für positive Schlagzeilen sorgen könnte nach langer Zeit einmal wieder der Neue Markt, an dem sich die Quartals- und Jahreszahlen der Wachstumsfirmen in der kommenden Woche häufen. So berichten die Online-Banken Comdirect am Montag und Consors am Mittwoch, die Biotech-Größen Genescan, November, Biotissue und Cybio am Dienstag sowie zahlreiche andere Unternehmen über ihren Geschäftsverlauf, darunter mit Intershop und Pixelpark auch zwei Ex-Stars und heutige Sorgenkinder des Segmentes. Sollten die Zahlen halbwegs vernünftig ausfallen, rechnen Marktteilnehmer für weiterem Kurspotenzial nach oben.
Zusätzliche Stimulanz könnte der Börsengang des Windanlagenherstelers Repower Systems am Dienstag liefern. Die zwei Millionen Aktien sind nach Informationen aus Konsortialkreisen bis zum letzt möglichen Zeichnungstag am Freitag hauptsächlich bei institutionellen Anlegern platziert worden. Die Emission sei deutlich überzeichnet gewesen, hieß es. Zu welchem Preis - die Spanne reichte von 38 bis 45 Euro - will Repower am Sonntag mitteilen. Marktteilnehmer hoffen durch Repower auf ein Wiederaufleben der Emissionstätigkeit. Den letzten Börsengang am Neuen Markt hatte im Juli 2001 die Init AG gewagt.
Börsendebüt von ASF steht an
Mit Spannung erwartet wird auch das Börsendebüt des staatlichen französischen Autobahnbetreibers Autoroutes du Sud de la France (ASF) am Mittwoch. Der Regierung, die 49 Prozent des ASF-Kapitals an die Börse bringt, kann bei der größten Erstemission in diesem Jahr in Frankreich mit Einnahmen von bis zu 2,7 Mrd. Euro rechnen.
Mit Geschäftszahlen warten in der neuen Woche derweil nur wenige europäische Blue Chips auf: Neben anderen sind dies Swisscom am Dienstag, Fiat am Mittwoch sowie Benetton und Saint-Gobain am Donnerstag. Auch in den USA legen nur wenig namhafte Firmen wie Walgreen am Montag sowie Morgan Stanley Dean Witter und Global Crossing am Dienstag Zahlen vor.
Nach den starken Kursanstiegen zwischen Mitte Februar und Mitte März sieht die Raiffeisen Zentralbank (RZB) aus Österreich den US-Markt in einer Konsolidierungsphase. Die Zinsängste könnten zwar zu Rückschlägen führen, sollten aber als Kaufgelegenheit betrachtet werden, rät die RZB. "Das das von uns erwartete Kurspotenzial für die nächsten Monate ist bei Weitem noch nicht ausgereizt", heißt es.
Zuletzt schwankten die Marktteilnehmer zwischen Zinspessimismus und der Unsicherheit, ob der erwartete Konjunkturaufschwung so deutlich ausfällt wie von den Börsen erhofft. Mit Spannung werden sie nun alle anstehenden Wirtschaftsdaten beobachten mit Blick darauf, in welche Richtung das Pendel ausschlägt. Als wichtigste Indikatoren der Euro-Zone stehen der Ifo-Geschäftsklima-Index für März am Dienstag und die französische Geschäftsklima-Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Insee am Donnerstag an.
Beide Stimmungsbarometer der Industrie zeigten zuletzt nach oben. Die Analysten von UBS Warburg rechnen damit, dass der Sub-Index der Geschäftserwartungen erstmals seit 17 Monaten wieder in positives Territorium wechselt. Im Durchschnitt sagen Bank-Volkswirte einen Anstieg des Geschäftsklimaindex auf 89,5 Punkte von 88,7 Punkten im Februar voraus.
Dies werde allerdings nicht ausreichen, um alle Zweifel an der Stärke des zu erwartenden Aufschwungs auszuräumen, erklären die UBS-Experten. Sie gehen vielmehr sogar davon aus, dass die Industrieproduktion in der Euro-Zone und Deutschland im Januar gegenüber Dezember wieder gesunken ist.
Konjunkturelle Trendwende
Die Deutsche Bank ist dagegen optimistischer. "Wir rechnen damit, dass die deutsche Produktion im Januar deutlich angezogen hat", heißt es im Ausblick der Analysten. "Damit wäre ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass sich die konjunkturelle Trendwende im Verlauf des ersten Quartals vollzieht. Diese Entwicklung dürfte die Phantasie der Märkte weiter schüren."
Allerdings verheißt dies für die Rentenmärkte wenig Erholungspotenzial. Statt dessen erwarten Rentenmarkt-Experten weitere Kursverluste und anziehende Renditen. Sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone waren die Renditen als Folge der Zinsängste bereits in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen. Am Freitag erreichte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zeitweise mit 5,26 Prozent den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Dazu trug der überraschend deutliche Preisanstieg in einigen deutschen Bundesländern und Frankreich bei.
Entsprechend werden die Marktakteure den März-Inflationsdaten und den Erzeugerpreisen für Februar aus Deutschland und den Euro-Staaten kommende Woche größere Aufmerksamkeit schenken. Am Donnerstag wird zudem das Wachstum der Geldmenge M3 im März bekannt gegeben.
Zinsschritt der Fed
Die Kurse der US-Staatsanleihen haben unterdessen eine Zinserhöhung der Notenbank Fed am 7. Mai um 25 Basispunkte bereits vorweg genommen. Dagegen rechnen die Strategen von JP Morgan mit einem ersten Zinsschritt erst im Juni. Am Geldmarkt der Eurozone ist eine Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank bereits bis Juni zu 50 Prozent eingepreist, was zahlreiche Analysten allerdings für verfrüht halten.
In den USA stehen am Dienstag der Auftragseingang für langlebige Güter im Februar und der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board an, der sich nach Schätzung von Analysten nur geringfügig verbessert hat. Am Donnerstag veröffentlicht die Universität Michigan ihren Stimmungsindex für das Konsumenten-Vertrauen. Zudem wird der Einkaufsmanager-Index aus Chicago erwartet, für den Volkswirte im März einen weiteren Anstieg voraussagen.
Zuversichtlich geben sich die Analysten der Deutschen Bank für den Euro. Zum einen hinke die europäische Konjunktur der amerikanischen nicht zu weit hinterher, wie oft befürchtet. Zum anderen nähere sich das japanische Fiskaljahr seinem Ende. "Kapitalzuflüsse aus Japan sollten dann insbesondere dem Euro helfen, zumal eine Zinswende der Fed tendenziell den US-Dollar schwächt", heißt es.
Für den Yen und den japanischen Aktienmarkt sind die meisten Analysten gegenwärtig skeptisch eingestellt und sehen zum Teil deutliches Rückschlagspotenzial.
Analysten uneins über Dax-Potenzial
An den europäischen Aktienmärkten stehen trotz der Unsicherheit über die Zins- und Konjunkturentwicklung die Zeichen generell auf grün. Aus deutscher Sicht sind frische Geschäftsdaten zwar rar gesät: Unter den Dax-Mitgliedern präsentieren lediglich Metro, Linde, RWE und die Deutsche Bank zum Teil bereits bekannte Zahlen. Aber wenn der Dax, der am Freitag 0,3 Prozent auf 5366 Punkte gewann, die Marke von 5400 Zählern nachhaltig überwinde, wächst der Druck auf die bislang recht zögerlichen institutionellen Anleger, in den Markt einzusteigen. Der Dax habe das Potenzial, bis auf 5800 Zähler zu klettern, sagt Guiseppe-Guido Amato von der Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG.
Auch Reza Darius Montassér vom Bankhaus Reuschel sieht für den Dax “mittelfristig sehr positive Kaufsignale". Der Index könne in den kommenden drei bis vier Monaten sogar bis über 6000 Punkte ansteigen. Auch Holger Struck von M.M. Warburg sieht Chance für einen Gipfelsturm auf die 6000er-Marke.
Thomas Theuerzeit von der Stuttgarter Bank sieht den Dax dagegen kurzfristig erst einmal zwischen 5100 und 5500 Punkten gefangen. Bei 5500 Punkten sei starker Verkaufsdruck zu erwarten, so dass sich der Index bis 5250 Zähler abschwächen werde, sagt der Charttechniker.
Quartals- und Jahreszahlen der Wachstumsfirmen
Für positive Schlagzeilen sorgen könnte nach langer Zeit einmal wieder der Neue Markt, an dem sich die Quartals- und Jahreszahlen der Wachstumsfirmen in der kommenden Woche häufen. So berichten die Online-Banken Comdirect am Montag und Consors am Mittwoch, die Biotech-Größen Genescan, November, Biotissue und Cybio am Dienstag sowie zahlreiche andere Unternehmen über ihren Geschäftsverlauf, darunter mit Intershop und Pixelpark auch zwei Ex-Stars und heutige Sorgenkinder des Segmentes. Sollten die Zahlen halbwegs vernünftig ausfallen, rechnen Marktteilnehmer für weiterem Kurspotenzial nach oben.
Zusätzliche Stimulanz könnte der Börsengang des Windanlagenherstelers Repower Systems am Dienstag liefern. Die zwei Millionen Aktien sind nach Informationen aus Konsortialkreisen bis zum letzt möglichen Zeichnungstag am Freitag hauptsächlich bei institutionellen Anlegern platziert worden. Die Emission sei deutlich überzeichnet gewesen, hieß es. Zu welchem Preis - die Spanne reichte von 38 bis 45 Euro - will Repower am Sonntag mitteilen. Marktteilnehmer hoffen durch Repower auf ein Wiederaufleben der Emissionstätigkeit. Den letzten Börsengang am Neuen Markt hatte im Juli 2001 die Init AG gewagt.
Börsendebüt von ASF steht an
Mit Spannung erwartet wird auch das Börsendebüt des staatlichen französischen Autobahnbetreibers Autoroutes du Sud de la France (ASF) am Mittwoch. Der Regierung, die 49 Prozent des ASF-Kapitals an die Börse bringt, kann bei der größten Erstemission in diesem Jahr in Frankreich mit Einnahmen von bis zu 2,7 Mrd. Euro rechnen.
Mit Geschäftszahlen warten in der neuen Woche derweil nur wenige europäische Blue Chips auf: Neben anderen sind dies Swisscom am Dienstag, Fiat am Mittwoch sowie Benetton und Saint-Gobain am Donnerstag. Auch in den USA legen nur wenig namhafte Firmen wie Walgreen am Montag sowie Morgan Stanley Dean Witter und Global Crossing am Dienstag Zahlen vor.
Nach den starken Kursanstiegen zwischen Mitte Februar und Mitte März sieht die Raiffeisen Zentralbank (RZB) aus Österreich den US-Markt in einer Konsolidierungsphase. Die Zinsängste könnten zwar zu Rückschlägen führen, sollten aber als Kaufgelegenheit betrachtet werden, rät die RZB. "Das das von uns erwartete Kurspotenzial für die nächsten Monate ist bei Weitem noch nicht ausgereizt", heißt es.