Die ersten Tage wirds bestimmt einen Hype geben. Nur wie lange hält der an?
Plant jemand einzusteigen?
www.icbc.com.cn/e_index.jsp
HINTERGRUND: Rekord-IPO der chinesischen ICBC löst Goldgräberstimmung aus
HONGKONG/SCHANGHAI (dpa-AFX) - Der Rekord-Börsengang der chinesischen Industrial and Commercial Bank (ICBC) hat an den Aktienmärkten in Hongkong und Schanghai eine Goldgräberstimmung ausgelöst. Experten gehen davon aus, dass der ICBC-Aktienkurs am ersten Handelstag am morgigen Freitag um bis zu 15 Prozent steigen wird. Der Marktwert der Bank würde damit in Richtung 150 Milliarden Dollar steigen. Das größte chinesische Bankhaus wäre damit auf einen Schlag mehr als doppelt so viel Wert wie die Deutsche Bank . Angesichts des hohen Volumens und der hohen Nachfrage warnen einige Experten vor einer Überhitzung des Marktes. Kurzfristig rechnen aber die meisten Analysten mit Kursgewinnen.
Fest steht, dass der ICBC-Börsengang alle bisher gekannten Dimensionen sprengt. Der Gesamterlös der in Hongkong und Schanghai verkauften Aktien liegt bei rund 22 Milliarden Dollar und damit knapp vier Milliarden höher als beim bisherigen Rekordhalter - der japanischen Telekomgesellschaft NTT . Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom erlöste aus der ersten Platzierung von Aktien im Jahr 1995 rund zehn Milliarden Euro oder damals umgerechnet 13,5 Milliarden Dollar. Die Nachfrage nach ICBC-Aktien summierte sich weltweit auf fast 500 Milliarden Dollar - das ist ebenfalls ein neuer Rekord für einen Börsengang.
SCHWER EINZUSCHÄTZENDER MARKT FÜR PRIVATANLEGER
Der Börsengang der ICBC, an der neben der US-Investmentbank Goldman Sachs (7 Prozent) und American Express (0,5 Prozent) auch die Allianz (2,5 Prozent) bereits beteiligt ist, stieß sowohl bei institutionellen als auch privaten Anlegern auf großes Interesse und war mehrfach überzeichnet. Die drei genannten Finanzinstitute können sich auf einen hohen Buchgewinn freuen. Alle drei haben sich jedoch beim Einstieg darauf verständigt, ihre Anteile mindestens bis 2009 zu halten.
Ob ein Kauf der Aktien auch für Privatanleger in Deutschland Sinn macht, schätzen Experten unterschiedlich ein. Einige warnen vor einem bisher kaum zu durchschauenden chinesischen Bankenmarkt, andere sehen das Wachstum des Sektors als große Chance an. Zeichnen konnten die deutschen Anleger nicht, doch mit Handelsstart können auch sie bei der ICBC einsteigen. Anlegerschützer warnen jedoch wegen der schweren Berechenbarkeit im weiter staatlich dominierten Bankenmarkt vor falschen Hoffnungen und zu großer Euphorie.
DRITTER GROSSER BÖRSENGANG EINER CHINESISCHEN BANK
Die ICBC ist nach der Bank of China , die im Juni elf Milliarden Dollar beim Börsengang erlöste, und der China Construction Bank (9 Milliarden Dollar) (CCB) das dritte große chinesische Institut, das an die Börse geht. Die ICBC ist die erste Bank, die ihre Anteile sowohl an dem für ausländische Investoren zugänglichen Markt in Hongkong als auch in Schanghai anbietet. 2005 kam die ICBC, deren Bilanz 2005 von der Regierung noch mit einer Kapitalspritze in Höhe für 15 Milliarden Dollar gestützt wurde, nach eigenen Angaben auf einen Überschuss von 33,7 Milliarden Yuan (rund 4,3 Mrd Euro) und erwirtschaftete damit eine Eigenkapitalrendite von 13,3 Prozent.
Die ICBC ist nach Einschätzung von Experten trotz des Rekorderlöses im Vergleich zu anderen chinesischen Banken eher günstig bewertet. Matthew Kwok, Analyst bei Tanrich Securities sieht die ICBC zum Zeitpunkte mit dem 2,23-fachen des Buchwerts bewertet und damit günstiger als vergleichbare Banken, die seiner Berechung nach auf das 2,5 bis 3-fache des Buchwerts kommen. Die Bank of China und die CCB kamen bei ihrem Börsengang zwar auf geringere Bewertungen - nach den Kursgewinnen seit dem Börsenstart zog diese aber deutlich an. Die Werte chinesischer Banken legten nach dem Börsengang überwiegend deutlich zu. So gewann die CCB rund 50 Prozent an Wert und kam zuletzt auf einen Marktwert von knapp 100 Milliarden Dollar./zb/sc/sk
--- Von Bernd Zeberl, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX
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HINTERGRUND: Rekord-IPO der chinesischen ICBC löst Goldgräberstimmung aus
HONGKONG/SCHANGHAI (dpa-AFX) - Der Rekord-Börsengang der chinesischen Industrial and Commercial Bank (ICBC) hat an den Aktienmärkten in Hongkong und Schanghai eine Goldgräberstimmung ausgelöst. Experten gehen davon aus, dass der ICBC-Aktienkurs am ersten Handelstag am morgigen Freitag um bis zu 15 Prozent steigen wird. Der Marktwert der Bank würde damit in Richtung 150 Milliarden Dollar steigen. Das größte chinesische Bankhaus wäre damit auf einen Schlag mehr als doppelt so viel Wert wie die Deutsche Bank . Angesichts des hohen Volumens und der hohen Nachfrage warnen einige Experten vor einer Überhitzung des Marktes. Kurzfristig rechnen aber die meisten Analysten mit Kursgewinnen.
Fest steht, dass der ICBC-Börsengang alle bisher gekannten Dimensionen sprengt. Der Gesamterlös der in Hongkong und Schanghai verkauften Aktien liegt bei rund 22 Milliarden Dollar und damit knapp vier Milliarden höher als beim bisherigen Rekordhalter - der japanischen Telekomgesellschaft NTT . Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom erlöste aus der ersten Platzierung von Aktien im Jahr 1995 rund zehn Milliarden Euro oder damals umgerechnet 13,5 Milliarden Dollar. Die Nachfrage nach ICBC-Aktien summierte sich weltweit auf fast 500 Milliarden Dollar - das ist ebenfalls ein neuer Rekord für einen Börsengang.
SCHWER EINZUSCHÄTZENDER MARKT FÜR PRIVATANLEGER
Der Börsengang der ICBC, an der neben der US-Investmentbank Goldman Sachs (7 Prozent) und American Express (0,5 Prozent) auch die Allianz (2,5 Prozent) bereits beteiligt ist, stieß sowohl bei institutionellen als auch privaten Anlegern auf großes Interesse und war mehrfach überzeichnet. Die drei genannten Finanzinstitute können sich auf einen hohen Buchgewinn freuen. Alle drei haben sich jedoch beim Einstieg darauf verständigt, ihre Anteile mindestens bis 2009 zu halten.
Ob ein Kauf der Aktien auch für Privatanleger in Deutschland Sinn macht, schätzen Experten unterschiedlich ein. Einige warnen vor einem bisher kaum zu durchschauenden chinesischen Bankenmarkt, andere sehen das Wachstum des Sektors als große Chance an. Zeichnen konnten die deutschen Anleger nicht, doch mit Handelsstart können auch sie bei der ICBC einsteigen. Anlegerschützer warnen jedoch wegen der schweren Berechenbarkeit im weiter staatlich dominierten Bankenmarkt vor falschen Hoffnungen und zu großer Euphorie.
DRITTER GROSSER BÖRSENGANG EINER CHINESISCHEN BANK
Die ICBC ist nach der Bank of China , die im Juni elf Milliarden Dollar beim Börsengang erlöste, und der China Construction Bank (9 Milliarden Dollar) (CCB) das dritte große chinesische Institut, das an die Börse geht. Die ICBC ist die erste Bank, die ihre Anteile sowohl an dem für ausländische Investoren zugänglichen Markt in Hongkong als auch in Schanghai anbietet. 2005 kam die ICBC, deren Bilanz 2005 von der Regierung noch mit einer Kapitalspritze in Höhe für 15 Milliarden Dollar gestützt wurde, nach eigenen Angaben auf einen Überschuss von 33,7 Milliarden Yuan (rund 4,3 Mrd Euro) und erwirtschaftete damit eine Eigenkapitalrendite von 13,3 Prozent.
Die ICBC ist nach Einschätzung von Experten trotz des Rekorderlöses im Vergleich zu anderen chinesischen Banken eher günstig bewertet. Matthew Kwok, Analyst bei Tanrich Securities sieht die ICBC zum Zeitpunkte mit dem 2,23-fachen des Buchwerts bewertet und damit günstiger als vergleichbare Banken, die seiner Berechung nach auf das 2,5 bis 3-fache des Buchwerts kommen. Die Bank of China und die CCB kamen bei ihrem Börsengang zwar auf geringere Bewertungen - nach den Kursgewinnen seit dem Börsenstart zog diese aber deutlich an. Die Werte chinesischer Banken legten nach dem Börsengang überwiegend deutlich zu. So gewann die CCB rund 50 Prozent an Wert und kam zuletzt auf einen Marktwert von knapp 100 Milliarden Dollar./zb/sc/sk
--- Von Bernd Zeberl, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX