Presse: Lebensversicherungen schlecht für weiteren Aktienkursverfall gerüstet
Zwei Drittel aller Lebensversicherer sind nach einer neuen Studie der Ratingagentur Fitch wegen ihrer schwachen Kapitalausstattung schlecht für den Ernstfall eines weiteren Kursverfalls an den Finanzmärkten gerüstet. Das berichten das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung". Bis Ende März müssten erstmals alle Versicherer die Ergebnisse eines Stresstests bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufs icht (BAFin) abgeben. "Die Hälfte der Versicherer wird den Test nicht bestehen", sagte der Ratingspezialist Marco Metzler dem "Spiegel". Diese müssten dann dem Aufsichtsamt darlegen, welche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Risikotragfähigkeit geplant seien.
In der Studie heißt es laut "Süddeutscher Zeitung" (Samstag), spätestens für 2003 würden Abschreibungen in einer Höhe fällig, die für eine "Vielzahl" von Assekuranzen "existenzbedrohend" seien. Es sei eine "massive Zuführung" von frischem Geld notwendig, um Zahlungsfähigkeit und Stabilität zu garantieren. Falls dies nicht geschehe, seien Insolvenzen möglich.
ÜBERSCHUSSBELTEILIGUNG FÄLLT WEITER
Die Studie prognostiziert nach dem Zeitungs-Bericht außerdem, dass die so genannte Überschussbeteiligung - das ist im wesentlichen die jährliche Rendite der Kundengelder - für 2004 "sehr nahe an das gesetzliche Mindestniveau" fällt. Dieses Niveau liege, je nach Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, zwischen 3,25 und 4 Prozent. Für 2003 würden im Schnitt rund 4,8 Prozent gezahlt.
Fitch, die weltweit drittgrößte Ratingagentur, begründet diese Vorhersagen nach dem Bericht der "Süddeutschen" damit, dass sich die Aktienmärkte wohl nicht durchgreifend erholen würden und die Zinsen auf Talfahrt blieben. Beides lasse die Reserven der Lebensversicherer Immer weiter schrumpfen. Nach Schätzungen der Studie - so das Blatt - waren bereits Ende 2002 die Summen der Lasten und Abschreibungen mit 45 bis 50 Milliarden Euro größer als das Volumen der Reserven (10 bis 15 Milliarden Euro).
Die Ratingagentur habe auf Basis der Geschäftsberichte für 2001 bei 105 Lebensversicherern überprüft, wie es um die finanzielle Ausstattung mit Sicherheitsmitteln bestellt war. Gemäß dieses Kriteriums würden nur rund ein Drittel der Firmen mindestens als "gut" gelten, bei knapp der Hälfte lautet das Urteil "schwach"./pi/DP/tf/js
Zwei Drittel aller Lebensversicherer sind nach einer neuen Studie der Ratingagentur Fitch wegen ihrer schwachen Kapitalausstattung schlecht für den Ernstfall eines weiteren Kursverfalls an den Finanzmärkten gerüstet. Das berichten das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung". Bis Ende März müssten erstmals alle Versicherer die Ergebnisse eines Stresstests bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufs icht (BAFin) abgeben. "Die Hälfte der Versicherer wird den Test nicht bestehen", sagte der Ratingspezialist Marco Metzler dem "Spiegel". Diese müssten dann dem Aufsichtsamt darlegen, welche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Risikotragfähigkeit geplant seien.
In der Studie heißt es laut "Süddeutscher Zeitung" (Samstag), spätestens für 2003 würden Abschreibungen in einer Höhe fällig, die für eine "Vielzahl" von Assekuranzen "existenzbedrohend" seien. Es sei eine "massive Zuführung" von frischem Geld notwendig, um Zahlungsfähigkeit und Stabilität zu garantieren. Falls dies nicht geschehe, seien Insolvenzen möglich.
ÜBERSCHUSSBELTEILIGUNG FÄLLT WEITER
Die Studie prognostiziert nach dem Zeitungs-Bericht außerdem, dass die so genannte Überschussbeteiligung - das ist im wesentlichen die jährliche Rendite der Kundengelder - für 2004 "sehr nahe an das gesetzliche Mindestniveau" fällt. Dieses Niveau liege, je nach Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, zwischen 3,25 und 4 Prozent. Für 2003 würden im Schnitt rund 4,8 Prozent gezahlt.
Fitch, die weltweit drittgrößte Ratingagentur, begründet diese Vorhersagen nach dem Bericht der "Süddeutschen" damit, dass sich die Aktienmärkte wohl nicht durchgreifend erholen würden und die Zinsen auf Talfahrt blieben. Beides lasse die Reserven der Lebensversicherer Immer weiter schrumpfen. Nach Schätzungen der Studie - so das Blatt - waren bereits Ende 2002 die Summen der Lasten und Abschreibungen mit 45 bis 50 Milliarden Euro größer als das Volumen der Reserven (10 bis 15 Milliarden Euro).
Die Ratingagentur habe auf Basis der Geschäftsberichte für 2001 bei 105 Lebensversicherern überprüft, wie es um die finanzielle Ausstattung mit Sicherheitsmitteln bestellt war. Gemäß dieses Kriteriums würden nur rund ein Drittel der Firmen mindestens als "gut" gelten, bei knapp der Hälfte lautet das Urteil "schwach"./pi/DP/tf/js