Afghanistan ist ein Binnenland in den Bergen Mittelasiens, das im Südosten an Pakistan und im Westen an den Iran grenzt. Hinter seiner Nordgrenze liegen Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan und im Nordosten, am Ende des schmalen Vakhan-Korridors, China.
Offizieller Name: Islamic Emirate of Afghanistan
Staatsführung: Sprecher der Taliban
Politisches System: Seit 1990 Islamische Republik, die Verfassung von 1987 wurde 1990 geändert. Seit 1989 Bürgerkrieg. Es herrscht eine 6köpfige Talibanregierung.
Mitgliedschaft in intern. Organisationen:
AsDB CITES IsDB IWF UNO Weltbankgruppe
Landesfläche: 652.090 qkm (Weltrang 40)- Deutschland: 357.022 qkm (Weltrang 61)
Gliederung: 31 Provinzen
Hauptstadt: Kabul
Staatsreligion: Islam
Währung: 1 Afghani = 100 puls
Bevölkerung: 21.923,000 (letzte Erfassung von 1989)
Bevölkerungsdichte : 33,4 Menschen je qkm (Deutschland: 230,1 Menschen je qkm)
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung: Pashtun 38%; Tajik 25%; Hazara 19%; Usbeken 6%; Chahar Aimak, Turkmenen, Balochiu und andere 12%
Religionszugehörigkeit: Sunni Muslime 84%; Shi'i Muslime 15%; andere 1%
Größte Städte: Kabul 700,000; Kandahar (Qandahar) 225,500; Herat 177,300; Mazar-e Sharif 130,600
Geographische Merkmale: höchster Berg --> Noshaq 7485 m; längster Fluß --> Helmand (Teil) 1400 km.
Geographie: Afghanistan liegt inmitten des großen asiatischen Gebirgsgürtel. Der Hindukusch und benachbarte Gebirgsketten nehmen das östliche und das mittlere Afghanistan ein, eine felsige und unwirtliche Region mit häufigen Erdbeben. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in bewässerten Tälern am Rande der Berge, besonders in dem fruchtbaren Tal des Kabul-Flusses im Südosten, nach dem die Hauptstadt benannt ist. Die nördlichen Flußebenen des Amu-Darja sind fruchtbar und dicht besiedelt. Südlich der Berge werden die Wüsten und Salzebenen des breiteren südlichen Hochlandes spärlich von Flüssen aus dem Hindukusch bewässert.
Klima: Das extreme Klima mit kalten Wintern und heißen Sommern ist für die halbwüstenähnliche Steppenländer typisch, obwohl es beachtliche regionale Unterschiede gibt.
Flora/Fauna: Karge Vegetation bestimmt die meisten Landesteile. Im trockenen Süden und Südwesten dominieren genügsame Gräser und Büsche wie der Salzsteppenstrauch. Auch im zentralafghanischen Bergland herrscht Steppenvegetation vor. Wälder nehmen etwa 3% der Landesfläche ein. Die meisten Waldflächen liegen am Ostabfall des Hindukusch. Eichen, Kiefern, Fichten und Tannen sind die häufigsten Arten. Entlang den Flüssen wachsen vereinzelt Auwälder, die vor allem aus Pappeln, Weiden und Tamarisken bestehen. Besonderheiten der Tierwelt sind z.B. die Schneeleoparden und die Schraubenziegen, die im Hochgebirge leben. Im äußersten Nordwesten kommt das Marco-Polo-Schaf vor. Der Kaspitiger, der früher im Nordiran und in Nordafghanistan heimisch war, ist ausgerottet. In den Steppen sind Gazellen, Hyänen und Schakale weit verbreitet.
Zeitzone: MEZ +3,5 Stunden
Geburtsrate je 1000 Menschen: 43,0 (Weltdurchschnitt. 25.0, Deutschland: 9,4).
Todesrate je 1000 Menschen: 18,0 (Weltdurchschnitt 9.3, Deutschland: 10,8).
Wirtschaftliche und soziale Kennziffern:
(in Klammern: Vergleichszahl Deutschland)
Dienstleistung: (in %) 15,6 (67,9)
Industrie: (in %) 20,0 (30,8)
Landwirtschaft: (in %) 64,4 (1,3)
Inflation: (in %)(1996) 240 (0,7)
Arbeitslosigkeit: (in %)(1995) 8 (11,7)
Urbanisierung: (in %) 20 (87)
Bev.-Wachstum/Jahr: (in %) 2,8 (0,0)
Kindersterblichkeit: (in %) 15,2 (0,5)
Einwohner pro Arzt: 6690 (298)
Ressourcen: Erdgas, Kohle, Eisenerz, Beryllium, Gold, Silber, Lapislazuli, Schwefel, Chrom, Kupfer, Getreide, Wolle.
Durchschnittliches Jahreseinkommen je Einwohner: 550 $ (US) - Deutschland: 28.550 $
Wichtigste Importgüter: Maschinen, Fertigwaren, Mineralien, Öl
Wichtigste Exportgüter: Erdgas, Trockenfrüchte, Nüsse, Teppiche, Wolle, Fette
Landwirtschaft: Über die Größe der Nutzfläche gibt es keine aktuellen Daten; sie haben in den letzten Jahren abgenommen. Der Opiumanbau allerdings floriert, weil die Taliban - und inzwischen auch ihre Bürgerkriegsgegner - durch illegalen Opiumhandel ihre Finanzen aufbessern. Das Land gehörte schon immer zu den größten Opiumproduzenten der Welt.
Verkehr: Schienennetz 24,6 km (Deutschland: 44.360 km), Straßennetz 21.000 km (Deutschland: 220.793 km), davon befestigt nur 2793 km. 3 Kfz/Einwohner. 2 internationale Flughäfen.
Kommunikation: Radio Schariat verbreitet Taliban-Richtlinien. Auf 1000 Einwohner kommen 124 Rundfunkgeräte (Deutschland: 948), 12 Fernsehgeräte (Deutschland: 580) und 1,4 Telefonanschlüsse (Deutschland: 587). Im Juli 1989 verhängten die Taliban ein Fernsehverbot. Es erscheinen (unregelmäßig) 14 Tageszeitungen (Deutschland: 355), die grösste ist Anis mit 25.000 Exemplaren.
Umwelt/Tourismus: Geschützte Gebiete 0,33% der Landesfläche (Deutschland: 25,77 %). Kein Tourismus.
Gesundheit/Soziales: Das Land ist sehr rückständig. Zur Zeit gibt es weder ein Gesundheits- noch ein Versicherungswesen. Zugang zu sauberem Trinkwasser haben 39% der städtischen und 5% der ländlichen Bevölkerung.
Bildung: Offiziell Schulpflicht von 7-13 Jahren. Einschulungsquote: 28,8%. Universitäten in Herat, Kabul, Jalalabad. Analphabetenrate: Männer 52,8%, Frauen 85%
Kultur: Jahrhundertelang bestimmte die Lage zwischen dem oriantalisch-mediterranen und dem indischen Raum die kulturelle Entwicklung. Seit dem 8. Jahrhundert dominieren islamische Einflüsse.
Familienstruktur: Schon für Mädchen im jugendlichen Alter besitzt das Pardah Gültigkeit. Dabei handelt es sich um eine Gesellschaftsordnung, die eine strikte Geschlechtertrennung vorsieht. Muslimische Frauen dürfen keinerlei Kontakt zu Männern außerhalb des engsten Familienkreises haben. Seit die Taliban an die Macht kamen, kann eine Frau, die in Begleitung eines nicht zur unmittelbaren Familie zählenden Mannes angetroffen wird, hart bestraft werden. Ehen werden oft arrangiert, wobei zumeist die weiblichen Familienältesten letztlich die Wahl des zukünftigen Ehepartners treffen. Eheschließungen zwischen Cousin und Cousine sind üblich und werden häufig anderen Bindungen vorgezogen, da sich dadurch der Familienzusammenhalt verstärkt. Aufgaben und Pflichten werden strikt nach Geschlecht, Alter und Erfahrung aufgeteilt. Die Ehefrau des ältesten männlichen Familienmitglieds ist den übrigen Frauen im Haushalt übergeordnet. Kochen, Waschen und Putzen ist ausschließlich Aufgabe der Frauen. Gelegentlich werden sie auch an leichten landwirtschaftlichen Arbeiten beteiligt, ihr Leben konzentriert sich jedoch überwiegend auf den Haushalt. Die Taliban haben Frauen das Arbeiten außerhalb ihres Heimes untersagt. Männer verrichten die Feldarbeit, kümmern sich um die Familiengeschäfte und erledigen sämtliche Angelegenheiten außerhalb des Hauses wie z. B. die Einkäufe oder Besuche bei lokalen Ämtern. Häufig kaufen die Männer sogar persönliche Gegenstände wie beispielsweise Kleidung für ihre Frauen ein, so dass diese das Haus nicht verlassen müssen. An den Jirgas, wie die Dorfräte, die für lokale politische Entscheidungen zuständig sind, genannt werden, dürfen sich ausschließlich erwachsene Männer beteiligen.
Essen und Trinken: In der afghanischen Küche sind starke Einflüsse aus Südasien, Zentralasien, China und dem Iran erkennbar. Zu den beliebtesten Gerichten zählen die vielen unterschiedlichen Arten von Palau (aromatischer Reis, der mit Fleisch und Gemüse vermischt ist), Qorma (Soße aus Gemüse), Kebab (Fleisch vom Drehspieß), Ashak (mit Lauch gefüllte Nudeln) oder Mantu (Nudeln mit Fleischfüllung) und Nan (gesäuertes Brot). Tomaten, Spinat, Kartoffeln, Erbsen, Karotten, Gurken und Zucchini sind weit verbreitete Gemüsesorten, die oft zum Kochen verwendet werden. Jogurt und andere Milcherzeugnisse bilden eine wichtige Ernährungsgrundlage. Als kleine Zwischenmahlzeit und Nachspeise dienen vor allem Zuckerrohr, frisches und getrocknetes Obst sowie Nüsse. Schwarzer oder grüner Tee, der als Chai bezeichnet wird, ist das beliebteste und am weitesten verbreitete Getränk. Die meisten Afghanen können sich zwar nur selten Fleisch leisten, schätzen aber das Fleisch vom Rind, Hammel, Huhn und Wild. In den städtischen Ballungsräumen ist die Ernährung meist abwechslungsreicher als auf dem Land, jedoch kommt es in allen Regionen teilweise zu massiver Nahrungsmittelknappheit. Der Islam verbietet den Genuss von Alkohol und Schweinefleisch.
Umgangsformen: Unter Männern ist zur Begrüßung der Händedruck üblich. Miteinander gut befreundete Männer können sehr ausdrucksvoll sein und ihrer Freude durch eine Umarmung und gegenseitiges Schulterklopfen Ausdruck verleihen. Häufig unterstreicht man die rein verbale Begrüßung, indem die rechte Hand in Höhe des Herzens auf den Brustkorb gelegt wird. Miteinander befreundete Frauen begrüßen sich meist mit einer herzlichen Umarmung und insgesamt drei Küssen auf beide Wangen, gelegentlich aber auch mit einem Händedruck. Männer vermeiden in der Öffentlichkeit jeglichen Körperkontakt zu Frauen und geben ihnen auch nicht die Hand. Grußformeln sind je nach Region und ethnischer Zugehörigkeit unterschiedlich. Am üblichsten ist die arabische Begrüßung, die sich aus dem Ausdruck Assalaam alaikum (“Friede sei mit Euch”) und der höflichen Erwiderung Waalaikum assalaam (“Und mit Euch”) zusammensetzt. In der Darisprache ist vor allem die Frage Khubasti? (“Geht es gut?”) eine weit verbreitete Grußfrage, die in Paschtu Singa ye? lautet. “Auf Wiedersehen” heißt Khoda hafiz. Bei förmlicheren Anlässen benutzt man zur Anrede immer den akademischen Titel oder die Berufsbezeichnung des Angesprochenen. Die Ehrenbezeichnung Hajji (“Pilger”) ist denjenigen Menschen vorbehalten, die eine Wallfahrt nach Mekka in Saudi-Arabien unternommen haben. Soll einer Person besondere Ehrerbietung entgegengebracht werden, so nennt man sie Khan (“Mein Herr”). Manche Menschen werden bei der direkten Anrede ausschließlich mit ihrem Titel angesprochen (so z. B. mit Hajji Khan (“Mein Herr Pilger”)). In der Regel kombiniert man jedoch den Titel mit dem Namen. Eltern werden häufig in Kombination mit dem Namen eines ihrer Kinder angeredet wie beispielsweise Madar-e Muhammad (“Mutter von Muhammad”) oder Baba-e Alam (“Vater von Alam”).Unter Freunden werden oft Kose- und Spitznamen füreinander verwendet.
Freizeit: Die beliebteste Freizeitbeschäftigung und gleichzeitig wichtigste gesellschaftliche Aktivität in Afghanistan ist das gegenseitige Besuchen von Freunden, Familienangehörigen und Nachbarn, wobei auch hier Männer und Frauen meist getrennt miteinander verkehren. Die meisten Häuser und Wohnungen sind mit einem besonderen Raum (hujra) ausgestattet, in dem der männliche Gastgeber seine männlichen Gäste empfängt. Besuchern serviert man in der Regel Tee und je nach Tageszeit vielleicht auch eine Kleinigkeit zu essen. Geschäftliche Besprechungen finden erst statt, wenn alle Anwesenden Erfrischungen zu sich genommen haben.
Nationalsport: Der Nationalsport in Afghanistan heißt Buzkashi und wird mit zwei gegnerischen Mannschaften aus mehreren Reitern (Chapandoz) gespielt, die miteinander darum wetteifern, den Boz, einen enthaupteten Körper eines toten Kalbes, von einem Ende des Spielfeldes zum zwei Kilometer entfernten anderen Ende des Feldes zu bringen. Der Spieler, der sich im Besitz des Kalbes befindet, muss sich gegen die gegnerischen Angriffe durchsetzen, ohne das Kalb fallen zu lassen. Buzkashi ist ein sehr raues, gelegentlich sogar gefährliches Spiel, das extrem hohe Anforderungen an die Reiter stellt. Ebenfalls beliebt sind Fußball, Volleyball und Ringkämpfe. Fernsehen und Radio spielen eher eine untergeordnete Rolle im Leben der Bevölkerung. Die Tradition des Geschichtenerzählens und Singens hat in den letzten Jahren eine Wiederbelebung erfahren. Musik, die überwiegend auf Trommeln, Lauten und der Surnai, einem klarinettenähnlichen Instrument, erzeugt wird, spielt seit jeher eine bedeutende Rolle.
Eingeführt Mai 1992. Grün-Weiß-Schwarz (waagerecht). Im Grün weiße Inschrift: "Allah Akhbar". Im Weiß schwarze Inschrift: "La Klaka E La Mohamadur Rasulul Lach". Es sind auch Flaggen mit goldenen Inschriften bekannt.
Kurzinfos: Der gebirgige Charakter half dem Land, lange seine Selbständigkeit zu wahren und ließ Sprachen kleinerer iranischer Völker überleben. Dennoch waren die Täler Durchgangsstraßen. Im 1. Jahrhundert n. Chr. kam der Buddhismus ins Land. Muslimsche Heere kamen im 9. Jahrhundert nach Afghanistan. Im 16./17. Jahrhundert war Afghanistan zwischen Persien und den Großmoguln aufgeteilt. 1747 übernahm der Paschtunen-Führer Ahmed Durrani die Macht. Bis zu seinem Tode 1773 dehnte er die afghanische Herrschaft aus. Unter seinen Nachfolgern zerfiel das Reich wieder, doch Afghanistan blieb als Staat bestehen. Im 19. Jahrhundert lag das Land im Spannungsfeld Großbritannien - Rußland. Eine Militärrevolte beseitigte 1973 die Monarchie, die Republik wurde ausgerufen. 1978 übernahm eine prosowjetische Partei die Macht. Sowjetische Truppen marschierten im Dezember 1979 ein und verstrickten sich in blutige Kämpfe mit muslimischen Rebellen. Es gelang ihnen nie, das Land vollständig zu unterwerfen, mindestens 14.000 sowjetische Soldaten ließen ihr Leben. Ein 1988 mit Hilfe der Vereinten Nationen ausgehandelter Friedensplan sah den Rückzug der Sowjets, die Unabhängigkeit des Landes und die Rückkehr der Flüchtlinge vor. Die muslimischen Rebellen lehnten das Abkommen ab, die Sowjets zogen sich gleichwohl zurück. Am 15. Februar 1989 verließ der letzte sowjetische Soldat das Land. Bald darauf resignierte der prokommunistische Präsident Nadschibullah und trat am 6. April 1992 zurück; wenig später eroberten die Rebellen Kabul. Rund 2 Millionen Afghanen waren den Kämpfen zum Opfer gefallen, die jedoch noch immer nicht vorbei waren. Nun bekriegten sich nämlich die bisherigen Rebellen. Im September 1994 griffen die radikal-islamischen Taliban in die Kämpfe ein. Sie errangen schnell Erfolge, richteten Nadschibullah hin und kontrollieren mittlerweile 95% des Landes, das sie zu einem strikt islamischen Staat erklärten. Die Vereinten Nationen in New York verhängten am 14.11.1999 Sanktionen gegen Afghanistan, weil die dortige Taliban-Regierung sich geweigert hatte, den saudischen Geschäftsmann Osama bin Ladin auszuliefern, der für Terroranschläge auf Einrichtungen der USA verantwortlich sein soll. Die Strafmaßnahmen verpflichten alle Staaten, Auslandskonten der Taliban einzufrieren und den Luftverkehr mit der islamischen Organisation zu unterbinden, die im Bürgerkrieg mit anderen Milizen 1996 die Macht in Afghanistan übernommen hat. Ausnahmen von den Sanktionen sind aus humanitären Gründen sowie für Pilgerflüge nach Mekka möglich. Der saudische Geschäftsmann bin Laden hält sich seit Mai 1996 in Afghanistan auf. Er wird von den USA beschuldigt, für die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 verantwortlich zu sein, bei denen insgesamt 257 Menschen getötet wurden. Afghanistan ist derzeit außenpolitisch isoliert. Die radikale Haltung der Taliban ermöglichen kaum Annäherungen zwischen den Ländern der Region und auch weltweit. Obwohl die Bevölkerung in den ärmlichsten Verhältnissen lebt, ist eine Unterstützung kaum möglich - sie wird einerseits von der Taliban-Regierung abgelehnt, andererseits haben die umliegenden Staaten Angst vor einem eventuellen "Import" der Weltanschauung der Talibans. Eine Lösung der Situation ist vorerst nicht zu erwarten. Die Talibans sind pakistanischen Angaben zufolge bereit, den von den USA gesuchten moslemischen Fundamentalisten und mutmaßlichen Terroristen Osama Bin Laden an ein Drittland auszuliefern. Der pakistanische Machthaber Perverz Musharraf sagte am 09.02.2001, die Taliban hätte angeboten, Bin Laden könne in Pakistan oder in Ägypten moslemischen Richtern vorgeführt werden. Die US-Regierung fordert eine Auslieferung Bin Ladens, dem sie vorwirft, die Attentate auf US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 in Auftrag gegeben zu haben. Dabei waren merh als 220 Menschen ums Leben gekommen. Der US-Geheimdienst CIA bezeichnet Bin Laden als die größte Sicherheits-Gefahr für die USA. Die Taliban-Regierung lehnt eine Auslieferung Bin Ladens an die USA bislang strikt ab. Die Vereinten Nationen verhängten deshalb neue Sanktionen gegen die Taliban und forderten die Auslieferung Bin Ladens an einen demokratischen Rechtsstaat.
Die Taliban haben Anfang März 2001 in Afghanistan mit der Zerstörung einmaliger vor-islamischer Kunstschätze begonnen. Die Proteste kommen aus aller Welt, auch von islamischen Ländern.
Aktuelle Entwicklung: ... ist ja leidlich bekannt....
Gruß
Happy End
Offizieller Name: Islamic Emirate of Afghanistan
Staatsführung: Sprecher der Taliban
Politisches System: Seit 1990 Islamische Republik, die Verfassung von 1987 wurde 1990 geändert. Seit 1989 Bürgerkrieg. Es herrscht eine 6köpfige Talibanregierung.
Mitgliedschaft in intern. Organisationen:
AsDB CITES IsDB IWF UNO Weltbankgruppe
Landesfläche: 652.090 qkm (Weltrang 40)- Deutschland: 357.022 qkm (Weltrang 61)
Gliederung: 31 Provinzen
Hauptstadt: Kabul
Staatsreligion: Islam
Währung: 1 Afghani = 100 puls
Bevölkerung: 21.923,000 (letzte Erfassung von 1989)
Bevölkerungsdichte : 33,4 Menschen je qkm (Deutschland: 230,1 Menschen je qkm)
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung: Pashtun 38%; Tajik 25%; Hazara 19%; Usbeken 6%; Chahar Aimak, Turkmenen, Balochiu und andere 12%
Religionszugehörigkeit: Sunni Muslime 84%; Shi'i Muslime 15%; andere 1%
Größte Städte: Kabul 700,000; Kandahar (Qandahar) 225,500; Herat 177,300; Mazar-e Sharif 130,600
Geographische Merkmale: höchster Berg --> Noshaq 7485 m; längster Fluß --> Helmand (Teil) 1400 km.
Geographie: Afghanistan liegt inmitten des großen asiatischen Gebirgsgürtel. Der Hindukusch und benachbarte Gebirgsketten nehmen das östliche und das mittlere Afghanistan ein, eine felsige und unwirtliche Region mit häufigen Erdbeben. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in bewässerten Tälern am Rande der Berge, besonders in dem fruchtbaren Tal des Kabul-Flusses im Südosten, nach dem die Hauptstadt benannt ist. Die nördlichen Flußebenen des Amu-Darja sind fruchtbar und dicht besiedelt. Südlich der Berge werden die Wüsten und Salzebenen des breiteren südlichen Hochlandes spärlich von Flüssen aus dem Hindukusch bewässert.
Klima: Das extreme Klima mit kalten Wintern und heißen Sommern ist für die halbwüstenähnliche Steppenländer typisch, obwohl es beachtliche regionale Unterschiede gibt.
Flora/Fauna: Karge Vegetation bestimmt die meisten Landesteile. Im trockenen Süden und Südwesten dominieren genügsame Gräser und Büsche wie der Salzsteppenstrauch. Auch im zentralafghanischen Bergland herrscht Steppenvegetation vor. Wälder nehmen etwa 3% der Landesfläche ein. Die meisten Waldflächen liegen am Ostabfall des Hindukusch. Eichen, Kiefern, Fichten und Tannen sind die häufigsten Arten. Entlang den Flüssen wachsen vereinzelt Auwälder, die vor allem aus Pappeln, Weiden und Tamarisken bestehen. Besonderheiten der Tierwelt sind z.B. die Schneeleoparden und die Schraubenziegen, die im Hochgebirge leben. Im äußersten Nordwesten kommt das Marco-Polo-Schaf vor. Der Kaspitiger, der früher im Nordiran und in Nordafghanistan heimisch war, ist ausgerottet. In den Steppen sind Gazellen, Hyänen und Schakale weit verbreitet.
Zeitzone: MEZ +3,5 Stunden
Geburtsrate je 1000 Menschen: 43,0 (Weltdurchschnitt. 25.0, Deutschland: 9,4).
Todesrate je 1000 Menschen: 18,0 (Weltdurchschnitt 9.3, Deutschland: 10,8).
Wirtschaftliche und soziale Kennziffern:
(in Klammern: Vergleichszahl Deutschland)
Dienstleistung: (in %) 15,6 (67,9)
Industrie: (in %) 20,0 (30,8)
Landwirtschaft: (in %) 64,4 (1,3)
Inflation: (in %)(1996) 240 (0,7)
Arbeitslosigkeit: (in %)(1995) 8 (11,7)
Urbanisierung: (in %) 20 (87)
Bev.-Wachstum/Jahr: (in %) 2,8 (0,0)
Kindersterblichkeit: (in %) 15,2 (0,5)
Einwohner pro Arzt: 6690 (298)
Ressourcen: Erdgas, Kohle, Eisenerz, Beryllium, Gold, Silber, Lapislazuli, Schwefel, Chrom, Kupfer, Getreide, Wolle.
Durchschnittliches Jahreseinkommen je Einwohner: 550 $ (US) - Deutschland: 28.550 $
Wichtigste Importgüter: Maschinen, Fertigwaren, Mineralien, Öl
Wichtigste Exportgüter: Erdgas, Trockenfrüchte, Nüsse, Teppiche, Wolle, Fette
Landwirtschaft: Über die Größe der Nutzfläche gibt es keine aktuellen Daten; sie haben in den letzten Jahren abgenommen. Der Opiumanbau allerdings floriert, weil die Taliban - und inzwischen auch ihre Bürgerkriegsgegner - durch illegalen Opiumhandel ihre Finanzen aufbessern. Das Land gehörte schon immer zu den größten Opiumproduzenten der Welt.
Verkehr: Schienennetz 24,6 km (Deutschland: 44.360 km), Straßennetz 21.000 km (Deutschland: 220.793 km), davon befestigt nur 2793 km. 3 Kfz/Einwohner. 2 internationale Flughäfen.
Kommunikation: Radio Schariat verbreitet Taliban-Richtlinien. Auf 1000 Einwohner kommen 124 Rundfunkgeräte (Deutschland: 948), 12 Fernsehgeräte (Deutschland: 580) und 1,4 Telefonanschlüsse (Deutschland: 587). Im Juli 1989 verhängten die Taliban ein Fernsehverbot. Es erscheinen (unregelmäßig) 14 Tageszeitungen (Deutschland: 355), die grösste ist Anis mit 25.000 Exemplaren.
Umwelt/Tourismus: Geschützte Gebiete 0,33% der Landesfläche (Deutschland: 25,77 %). Kein Tourismus.
Gesundheit/Soziales: Das Land ist sehr rückständig. Zur Zeit gibt es weder ein Gesundheits- noch ein Versicherungswesen. Zugang zu sauberem Trinkwasser haben 39% der städtischen und 5% der ländlichen Bevölkerung.
Bildung: Offiziell Schulpflicht von 7-13 Jahren. Einschulungsquote: 28,8%. Universitäten in Herat, Kabul, Jalalabad. Analphabetenrate: Männer 52,8%, Frauen 85%
Kultur: Jahrhundertelang bestimmte die Lage zwischen dem oriantalisch-mediterranen und dem indischen Raum die kulturelle Entwicklung. Seit dem 8. Jahrhundert dominieren islamische Einflüsse.
Familienstruktur: Schon für Mädchen im jugendlichen Alter besitzt das Pardah Gültigkeit. Dabei handelt es sich um eine Gesellschaftsordnung, die eine strikte Geschlechtertrennung vorsieht. Muslimische Frauen dürfen keinerlei Kontakt zu Männern außerhalb des engsten Familienkreises haben. Seit die Taliban an die Macht kamen, kann eine Frau, die in Begleitung eines nicht zur unmittelbaren Familie zählenden Mannes angetroffen wird, hart bestraft werden. Ehen werden oft arrangiert, wobei zumeist die weiblichen Familienältesten letztlich die Wahl des zukünftigen Ehepartners treffen. Eheschließungen zwischen Cousin und Cousine sind üblich und werden häufig anderen Bindungen vorgezogen, da sich dadurch der Familienzusammenhalt verstärkt. Aufgaben und Pflichten werden strikt nach Geschlecht, Alter und Erfahrung aufgeteilt. Die Ehefrau des ältesten männlichen Familienmitglieds ist den übrigen Frauen im Haushalt übergeordnet. Kochen, Waschen und Putzen ist ausschließlich Aufgabe der Frauen. Gelegentlich werden sie auch an leichten landwirtschaftlichen Arbeiten beteiligt, ihr Leben konzentriert sich jedoch überwiegend auf den Haushalt. Die Taliban haben Frauen das Arbeiten außerhalb ihres Heimes untersagt. Männer verrichten die Feldarbeit, kümmern sich um die Familiengeschäfte und erledigen sämtliche Angelegenheiten außerhalb des Hauses wie z. B. die Einkäufe oder Besuche bei lokalen Ämtern. Häufig kaufen die Männer sogar persönliche Gegenstände wie beispielsweise Kleidung für ihre Frauen ein, so dass diese das Haus nicht verlassen müssen. An den Jirgas, wie die Dorfräte, die für lokale politische Entscheidungen zuständig sind, genannt werden, dürfen sich ausschließlich erwachsene Männer beteiligen.
Essen und Trinken: In der afghanischen Küche sind starke Einflüsse aus Südasien, Zentralasien, China und dem Iran erkennbar. Zu den beliebtesten Gerichten zählen die vielen unterschiedlichen Arten von Palau (aromatischer Reis, der mit Fleisch und Gemüse vermischt ist), Qorma (Soße aus Gemüse), Kebab (Fleisch vom Drehspieß), Ashak (mit Lauch gefüllte Nudeln) oder Mantu (Nudeln mit Fleischfüllung) und Nan (gesäuertes Brot). Tomaten, Spinat, Kartoffeln, Erbsen, Karotten, Gurken und Zucchini sind weit verbreitete Gemüsesorten, die oft zum Kochen verwendet werden. Jogurt und andere Milcherzeugnisse bilden eine wichtige Ernährungsgrundlage. Als kleine Zwischenmahlzeit und Nachspeise dienen vor allem Zuckerrohr, frisches und getrocknetes Obst sowie Nüsse. Schwarzer oder grüner Tee, der als Chai bezeichnet wird, ist das beliebteste und am weitesten verbreitete Getränk. Die meisten Afghanen können sich zwar nur selten Fleisch leisten, schätzen aber das Fleisch vom Rind, Hammel, Huhn und Wild. In den städtischen Ballungsräumen ist die Ernährung meist abwechslungsreicher als auf dem Land, jedoch kommt es in allen Regionen teilweise zu massiver Nahrungsmittelknappheit. Der Islam verbietet den Genuss von Alkohol und Schweinefleisch.
Umgangsformen: Unter Männern ist zur Begrüßung der Händedruck üblich. Miteinander gut befreundete Männer können sehr ausdrucksvoll sein und ihrer Freude durch eine Umarmung und gegenseitiges Schulterklopfen Ausdruck verleihen. Häufig unterstreicht man die rein verbale Begrüßung, indem die rechte Hand in Höhe des Herzens auf den Brustkorb gelegt wird. Miteinander befreundete Frauen begrüßen sich meist mit einer herzlichen Umarmung und insgesamt drei Küssen auf beide Wangen, gelegentlich aber auch mit einem Händedruck. Männer vermeiden in der Öffentlichkeit jeglichen Körperkontakt zu Frauen und geben ihnen auch nicht die Hand. Grußformeln sind je nach Region und ethnischer Zugehörigkeit unterschiedlich. Am üblichsten ist die arabische Begrüßung, die sich aus dem Ausdruck Assalaam alaikum (“Friede sei mit Euch”) und der höflichen Erwiderung Waalaikum assalaam (“Und mit Euch”) zusammensetzt. In der Darisprache ist vor allem die Frage Khubasti? (“Geht es gut?”) eine weit verbreitete Grußfrage, die in Paschtu Singa ye? lautet. “Auf Wiedersehen” heißt Khoda hafiz. Bei förmlicheren Anlässen benutzt man zur Anrede immer den akademischen Titel oder die Berufsbezeichnung des Angesprochenen. Die Ehrenbezeichnung Hajji (“Pilger”) ist denjenigen Menschen vorbehalten, die eine Wallfahrt nach Mekka in Saudi-Arabien unternommen haben. Soll einer Person besondere Ehrerbietung entgegengebracht werden, so nennt man sie Khan (“Mein Herr”). Manche Menschen werden bei der direkten Anrede ausschließlich mit ihrem Titel angesprochen (so z. B. mit Hajji Khan (“Mein Herr Pilger”)). In der Regel kombiniert man jedoch den Titel mit dem Namen. Eltern werden häufig in Kombination mit dem Namen eines ihrer Kinder angeredet wie beispielsweise Madar-e Muhammad (“Mutter von Muhammad”) oder Baba-e Alam (“Vater von Alam”).Unter Freunden werden oft Kose- und Spitznamen füreinander verwendet.
Freizeit: Die beliebteste Freizeitbeschäftigung und gleichzeitig wichtigste gesellschaftliche Aktivität in Afghanistan ist das gegenseitige Besuchen von Freunden, Familienangehörigen und Nachbarn, wobei auch hier Männer und Frauen meist getrennt miteinander verkehren. Die meisten Häuser und Wohnungen sind mit einem besonderen Raum (hujra) ausgestattet, in dem der männliche Gastgeber seine männlichen Gäste empfängt. Besuchern serviert man in der Regel Tee und je nach Tageszeit vielleicht auch eine Kleinigkeit zu essen. Geschäftliche Besprechungen finden erst statt, wenn alle Anwesenden Erfrischungen zu sich genommen haben.
Nationalsport: Der Nationalsport in Afghanistan heißt Buzkashi und wird mit zwei gegnerischen Mannschaften aus mehreren Reitern (Chapandoz) gespielt, die miteinander darum wetteifern, den Boz, einen enthaupteten Körper eines toten Kalbes, von einem Ende des Spielfeldes zum zwei Kilometer entfernten anderen Ende des Feldes zu bringen. Der Spieler, der sich im Besitz des Kalbes befindet, muss sich gegen die gegnerischen Angriffe durchsetzen, ohne das Kalb fallen zu lassen. Buzkashi ist ein sehr raues, gelegentlich sogar gefährliches Spiel, das extrem hohe Anforderungen an die Reiter stellt. Ebenfalls beliebt sind Fußball, Volleyball und Ringkämpfe. Fernsehen und Radio spielen eher eine untergeordnete Rolle im Leben der Bevölkerung. Die Tradition des Geschichtenerzählens und Singens hat in den letzten Jahren eine Wiederbelebung erfahren. Musik, die überwiegend auf Trommeln, Lauten und der Surnai, einem klarinettenähnlichen Instrument, erzeugt wird, spielt seit jeher eine bedeutende Rolle.
Eingeführt Mai 1992. Grün-Weiß-Schwarz (waagerecht). Im Grün weiße Inschrift: "Allah Akhbar". Im Weiß schwarze Inschrift: "La Klaka E La Mohamadur Rasulul Lach". Es sind auch Flaggen mit goldenen Inschriften bekannt.
Kurzinfos: Der gebirgige Charakter half dem Land, lange seine Selbständigkeit zu wahren und ließ Sprachen kleinerer iranischer Völker überleben. Dennoch waren die Täler Durchgangsstraßen. Im 1. Jahrhundert n. Chr. kam der Buddhismus ins Land. Muslimsche Heere kamen im 9. Jahrhundert nach Afghanistan. Im 16./17. Jahrhundert war Afghanistan zwischen Persien und den Großmoguln aufgeteilt. 1747 übernahm der Paschtunen-Führer Ahmed Durrani die Macht. Bis zu seinem Tode 1773 dehnte er die afghanische Herrschaft aus. Unter seinen Nachfolgern zerfiel das Reich wieder, doch Afghanistan blieb als Staat bestehen. Im 19. Jahrhundert lag das Land im Spannungsfeld Großbritannien - Rußland. Eine Militärrevolte beseitigte 1973 die Monarchie, die Republik wurde ausgerufen. 1978 übernahm eine prosowjetische Partei die Macht. Sowjetische Truppen marschierten im Dezember 1979 ein und verstrickten sich in blutige Kämpfe mit muslimischen Rebellen. Es gelang ihnen nie, das Land vollständig zu unterwerfen, mindestens 14.000 sowjetische Soldaten ließen ihr Leben. Ein 1988 mit Hilfe der Vereinten Nationen ausgehandelter Friedensplan sah den Rückzug der Sowjets, die Unabhängigkeit des Landes und die Rückkehr der Flüchtlinge vor. Die muslimischen Rebellen lehnten das Abkommen ab, die Sowjets zogen sich gleichwohl zurück. Am 15. Februar 1989 verließ der letzte sowjetische Soldat das Land. Bald darauf resignierte der prokommunistische Präsident Nadschibullah und trat am 6. April 1992 zurück; wenig später eroberten die Rebellen Kabul. Rund 2 Millionen Afghanen waren den Kämpfen zum Opfer gefallen, die jedoch noch immer nicht vorbei waren. Nun bekriegten sich nämlich die bisherigen Rebellen. Im September 1994 griffen die radikal-islamischen Taliban in die Kämpfe ein. Sie errangen schnell Erfolge, richteten Nadschibullah hin und kontrollieren mittlerweile 95% des Landes, das sie zu einem strikt islamischen Staat erklärten. Die Vereinten Nationen in New York verhängten am 14.11.1999 Sanktionen gegen Afghanistan, weil die dortige Taliban-Regierung sich geweigert hatte, den saudischen Geschäftsmann Osama bin Ladin auszuliefern, der für Terroranschläge auf Einrichtungen der USA verantwortlich sein soll. Die Strafmaßnahmen verpflichten alle Staaten, Auslandskonten der Taliban einzufrieren und den Luftverkehr mit der islamischen Organisation zu unterbinden, die im Bürgerkrieg mit anderen Milizen 1996 die Macht in Afghanistan übernommen hat. Ausnahmen von den Sanktionen sind aus humanitären Gründen sowie für Pilgerflüge nach Mekka möglich. Der saudische Geschäftsmann bin Laden hält sich seit Mai 1996 in Afghanistan auf. Er wird von den USA beschuldigt, für die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 verantwortlich zu sein, bei denen insgesamt 257 Menschen getötet wurden. Afghanistan ist derzeit außenpolitisch isoliert. Die radikale Haltung der Taliban ermöglichen kaum Annäherungen zwischen den Ländern der Region und auch weltweit. Obwohl die Bevölkerung in den ärmlichsten Verhältnissen lebt, ist eine Unterstützung kaum möglich - sie wird einerseits von der Taliban-Regierung abgelehnt, andererseits haben die umliegenden Staaten Angst vor einem eventuellen "Import" der Weltanschauung der Talibans. Eine Lösung der Situation ist vorerst nicht zu erwarten. Die Talibans sind pakistanischen Angaben zufolge bereit, den von den USA gesuchten moslemischen Fundamentalisten und mutmaßlichen Terroristen Osama Bin Laden an ein Drittland auszuliefern. Der pakistanische Machthaber Perverz Musharraf sagte am 09.02.2001, die Taliban hätte angeboten, Bin Laden könne in Pakistan oder in Ägypten moslemischen Richtern vorgeführt werden. Die US-Regierung fordert eine Auslieferung Bin Ladens, dem sie vorwirft, die Attentate auf US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 in Auftrag gegeben zu haben. Dabei waren merh als 220 Menschen ums Leben gekommen. Der US-Geheimdienst CIA bezeichnet Bin Laden als die größte Sicherheits-Gefahr für die USA. Die Taliban-Regierung lehnt eine Auslieferung Bin Ladens an die USA bislang strikt ab. Die Vereinten Nationen verhängten deshalb neue Sanktionen gegen die Taliban und forderten die Auslieferung Bin Ladens an einen demokratischen Rechtsstaat.
Die Taliban haben Anfang März 2001 in Afghanistan mit der Zerstörung einmaliger vor-islamischer Kunstschätze begonnen. Die Proteste kommen aus aller Welt, auch von islamischen Ländern.
Aktuelle Entwicklung: ... ist ja leidlich bekannt....
Gruß
Happy End