Spekulationen auf eine bevorstehende Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer haben den Kurs der T-Aktie am Dienstag in die Höhe getrieben. Die Aktie stieg zeitweise um mehr als neun Prozent und beendete den Handel mit einem Tagesgewinn von 6,8 Prozent bei 11,32 Euro.
Angeheizt wurden die Gerüchte am Dienstag durch eine kurzfristig einberufene Krisensitzung des Präsidialausschusses des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom. Die vier Aufsichtsräte berieten, wie sie auf den zunehmenden öffentlichen Druck auf den Vorstandsvorsitzenden reagieren sollen.
Die zehnstündige Sitzung ist am Dienstagabend ergebnislos zu Ende gegangen. Insbesondere habe es keine Entscheidung über einen Termin für eine Sondersitzung des Aufsichtsrates gegeben, hieß es aus Unternehmenskreisen. Wie es weiter hieß, hätten die vier Mitglieder bei Gesprächen mit Politikern den Eindruck gewonnen, dass die Front gegen Vorstands-Chef Ron Sommer keineswegs geschlossen sei. "Wenn es lange dauert, dann zeigt das, dass die Lage auf Seiten der Politik nicht eindeutig ist", hieß es. Einige Politiker schienen inzwischen auch über mögliche negative Auswirkungen einer Ablösung Sommers nachzudenken. So seien US-Investoren "regelrecht entsetzt über die Personaldiskussion", weil sie zeige, dass das Unternehmen nicht so unabhängig agieren könne, wie immer behauptet.
Die "Tagesschau" meldete unter Berufung auf Informationen des ARD-Hauptstadtstudios, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesfinanzminister Hans Eichel hätten sich bereits vergangene Woche auf die Ablösung Sommers verständigt. Aus Unternehmenskreisen hieß es dennoch, die Lage für Sommer sei nicht mehr so kritisch wie noch am Wochenende. Es fließe zunehmend in die Überlegungen ein, das Unternehmen nicht in den Wahlkampf zu ziehen. Angetrieben wurden die Spekulationen durch einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Das Magazin berichtete, Sommer werde bis Montag zurücktreten. Bundeskanzler Schröder habe den früheren Volkswagenchef Ferdinand Piëch gebeten, als Sommers Nachfolger bei der Telekom einzuspringen. VW und das Kanzleramt dementierten.
Schröder selbst reagierte gereizt auf das Thema. Als er zu Beginn einer Pressekonferenz beim Chemiekonzern BASF auf Sommer angesprochen wurde, drehte er sich wortlos um und verließ verärgert den Raum. Eine so heftige Reaktion Schröders ist ungewöhnlich: Normalerweise wehrt er unbequeme Fragen mit launigen Bemerkung ab.
Die Nervosität in der Regierung steigt, da auch die Union und ihr Kanzlerkandidat Edmund Stoiber das Thema für den Wahlkampf entdeckt haben. Der Chef der CDU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, warnte Schröder am Dienstag, vor einem parteipolitischen Missbrauch der Telekom.
Die Telekom kommentierte die Vorgänge offiziell nicht. In Kreisen des Unternehmens hieß es, die Debatte schade dem Konzern. Internationale Anleger sähen es nicht gerne, wenn Unternehmen vom Staat dominiert würden.
Angeheizt wurden die Gerüchte am Dienstag durch eine kurzfristig einberufene Krisensitzung des Präsidialausschusses des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom. Die vier Aufsichtsräte berieten, wie sie auf den zunehmenden öffentlichen Druck auf den Vorstandsvorsitzenden reagieren sollen.
Rolle der Bundesregierung
Im Mittelpunkt steht die Rolle der Bundesregierung, des größten Aktionärs der Telekom. Aufsichtsrat und Vorstand fürchten, dass die anhaltenden Gerüchte um Sommer dem Geschäft der Telekom schaden. Die Aufsichtsräte wollten ihre Reaktion abstimmen und erörtern, ob sie die Bundesregierung zu einer klärenden Aussagen auffordern. Zuletzt hatte es aus Berlin widersprüchliche Äußerungen zu Sommer gegeben. Der Bund ist mit 43 Prozent Hauptaktionär der Telekom.Die zehnstündige Sitzung ist am Dienstagabend ergebnislos zu Ende gegangen. Insbesondere habe es keine Entscheidung über einen Termin für eine Sondersitzung des Aufsichtsrates gegeben, hieß es aus Unternehmenskreisen. Wie es weiter hieß, hätten die vier Mitglieder bei Gesprächen mit Politikern den Eindruck gewonnen, dass die Front gegen Vorstands-Chef Ron Sommer keineswegs geschlossen sei. "Wenn es lange dauert, dann zeigt das, dass die Lage auf Seiten der Politik nicht eindeutig ist", hieß es. Einige Politiker schienen inzwischen auch über mögliche negative Auswirkungen einer Ablösung Sommers nachzudenken. So seien US-Investoren "regelrecht entsetzt über die Personaldiskussion", weil sie zeige, dass das Unternehmen nicht so unabhängig agieren könne, wie immer behauptet.
Die "Tagesschau" meldete unter Berufung auf Informationen des ARD-Hauptstadtstudios, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesfinanzminister Hans Eichel hätten sich bereits vergangene Woche auf die Ablösung Sommers verständigt. Aus Unternehmenskreisen hieß es dennoch, die Lage für Sommer sei nicht mehr so kritisch wie noch am Wochenende. Es fließe zunehmend in die Überlegungen ein, das Unternehmen nicht in den Wahlkampf zu ziehen. Angetrieben wurden die Spekulationen durch einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Das Magazin berichtete, Sommer werde bis Montag zurücktreten. Bundeskanzler Schröder habe den früheren Volkswagenchef Ferdinand Piëch gebeten, als Sommers Nachfolger bei der Telekom einzuspringen. VW und das Kanzleramt dementierten.
Schröder, Sommer, Piëch
Wirtschaftsminister Werner Müller sagte, die Bundesregierung werde Sommers berufliches Schicksal nicht bestimmen. Den Bericht, Piëch sei als Nachfolger Sommers im Gespräch, nannte Müller "völligen Quatsch".Schröder selbst reagierte gereizt auf das Thema. Als er zu Beginn einer Pressekonferenz beim Chemiekonzern BASF auf Sommer angesprochen wurde, drehte er sich wortlos um und verließ verärgert den Raum. Eine so heftige Reaktion Schröders ist ungewöhnlich: Normalerweise wehrt er unbequeme Fragen mit launigen Bemerkung ab.
Die Nervosität in der Regierung steigt, da auch die Union und ihr Kanzlerkandidat Edmund Stoiber das Thema für den Wahlkampf entdeckt haben. Der Chef der CDU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, warnte Schröder am Dienstag, vor einem parteipolitischen Missbrauch der Telekom.
Die Telekom kommentierte die Vorgänge offiziell nicht. In Kreisen des Unternehmens hieß es, die Debatte schade dem Konzern. Internationale Anleger sähen es nicht gerne, wenn Unternehmen vom Staat dominiert würden.