Das Strohfeuer im US-Einzelhandel ist schon wieder erloschen. Die Umsätze im November sind im Monatsvergleich um 3,7 Prozent gesunken. Der Einbruch war deutlich stärker als erwartet – trotz des Rekord-Freitags nach Thanksgiving. Derweil gibt es ein positives Signal vom Arbeitsmarkt: Erstmals seit den Terroranschlägen sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter 400.000 gesunken. Der Job-Abbau scheint sich zu verlangsamen, doch die Arbeitslosenzahl bleibt hoch. Die US-Wirtschaft muss sich auf einige Monate mit schwachem Konsum einstellen.
Es kam, wie es kommen musste. Die zinslosen Kredite der US-Automobilhersteller konnten die Umsätze zwar im Oktober kurzfristig ordentlich nach oben treiben, doch inzwischen bröckeln die Zugewinne wieder ab. Im November heißt das ein Minus von 11,9 Prozent im Automobilbereich. Die Kaufwilligen haben vielleicht ihren ohnehin geplanten Autokauf vorgezogen, ein dauerhafter Umsatzsprung wird aber nicht statt finden. Der Blick auf den gesamten Einzelhandel zeigt ebenfalls ein deutliches Minus: Mit einem Rückgang um 2,8 Prozent hatten von Reuters befragte Analysten gerechnet, tatsächlich fielen die November-Umsätze sogar um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Das kommt nicht wirklich überraschend. Die Arbeitslosenrate in den USA ist in den vergangenen Monaten drastisch auf zuletzt 5,7 Prozent im November gestiegen. Ein Niveau, welches die USA seit über sechs Jahren nicht mehr gesehen haben. Und die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter steigen. Zwar macht die in dieser Woche deutlich auf 394.000 gesunkene Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Hoffnung, dass der Job-Abbau sich langsam auf einem erträglichen Niveau einpendelt. Doch der Arbeitsmarkt ist inzwischen lange nicht mehr so aufnahmefähig, wie noch vor einem halben Jahr. Deutlicher Beleg ist die weiter steigende Zahl von Beihilfebeziehern.
Damit dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten schwach bleiben. Möglicherweise sinkt die Wirtschaftsleistung in den USA auch noch im ersten Quartal 2002. Dass sie im Schlussquartal 2001 zurückgeht, gilt ohnehin als sicher. Viel wird davon abhängen, ob es der Regierung und Notenbank gelingt, den Konsum zu stabilisieren. Die elf Schritte der Notenbank in diesem Jahr sind historisch einmalig und auch das geplante Konjunkturpaket hat beachtliche Höhen erreicht. Allein: Es steckt zur Zeit im Parteienstreit fest, allmählich wird es knapp mit der Verabschiedung vorm Jahreswechsel.
Fazit: Die US-Konsumenten stehen wegen ihrer großen Bedeutung für die amerikanische Wirtschaft unter besonderer Beobachtung. Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen ist über die kommenden Monate mit schwachen Einzelhandelsumsätzen zu rechnen. Die Hoffnungen liegen auf den geld- und finanzpolitischen Stimuli. Sie mögen die US-Konsumenten zu alter Konsumlaune führen, hoffen die Volkswirte wie Politiker. Doch bis es soweit ist, muss die amerikanische Volkswirtschaft auf harte Monate einstellen. Diese Aussichten werden auch die Aktienmärkte weiter zügeln. Der Dollar hat dagegen wenig zu befürchten, schließlich hinkt die Euroland-Wirtschaft den USA im Konjunkturzyklus noch hinterher.
So long,
Calexa
Es kam, wie es kommen musste. Die zinslosen Kredite der US-Automobilhersteller konnten die Umsätze zwar im Oktober kurzfristig ordentlich nach oben treiben, doch inzwischen bröckeln die Zugewinne wieder ab. Im November heißt das ein Minus von 11,9 Prozent im Automobilbereich. Die Kaufwilligen haben vielleicht ihren ohnehin geplanten Autokauf vorgezogen, ein dauerhafter Umsatzsprung wird aber nicht statt finden. Der Blick auf den gesamten Einzelhandel zeigt ebenfalls ein deutliches Minus: Mit einem Rückgang um 2,8 Prozent hatten von Reuters befragte Analysten gerechnet, tatsächlich fielen die November-Umsätze sogar um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Das kommt nicht wirklich überraschend. Die Arbeitslosenrate in den USA ist in den vergangenen Monaten drastisch auf zuletzt 5,7 Prozent im November gestiegen. Ein Niveau, welches die USA seit über sechs Jahren nicht mehr gesehen haben. Und die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter steigen. Zwar macht die in dieser Woche deutlich auf 394.000 gesunkene Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Hoffnung, dass der Job-Abbau sich langsam auf einem erträglichen Niveau einpendelt. Doch der Arbeitsmarkt ist inzwischen lange nicht mehr so aufnahmefähig, wie noch vor einem halben Jahr. Deutlicher Beleg ist die weiter steigende Zahl von Beihilfebeziehern.
Damit dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten schwach bleiben. Möglicherweise sinkt die Wirtschaftsleistung in den USA auch noch im ersten Quartal 2002. Dass sie im Schlussquartal 2001 zurückgeht, gilt ohnehin als sicher. Viel wird davon abhängen, ob es der Regierung und Notenbank gelingt, den Konsum zu stabilisieren. Die elf Schritte der Notenbank in diesem Jahr sind historisch einmalig und auch das geplante Konjunkturpaket hat beachtliche Höhen erreicht. Allein: Es steckt zur Zeit im Parteienstreit fest, allmählich wird es knapp mit der Verabschiedung vorm Jahreswechsel.
Fazit: Die US-Konsumenten stehen wegen ihrer großen Bedeutung für die amerikanische Wirtschaft unter besonderer Beobachtung. Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen ist über die kommenden Monate mit schwachen Einzelhandelsumsätzen zu rechnen. Die Hoffnungen liegen auf den geld- und finanzpolitischen Stimuli. Sie mögen die US-Konsumenten zu alter Konsumlaune führen, hoffen die Volkswirte wie Politiker. Doch bis es soweit ist, muss die amerikanische Volkswirtschaft auf harte Monate einstellen. Diese Aussichten werden auch die Aktienmärkte weiter zügeln. Der Dollar hat dagegen wenig zu befürchten, schließlich hinkt die Euroland-Wirtschaft den USA im Konjunkturzyklus noch hinterher.
So long,
Calexa