Kinowelt-Fernsehpläne lassen Aktienkurs einbrechen
München, 13. Jan (Reuters) - Die Pläne der Kinowelt Medien AG zur Gründung eines eigenen,
werbefinanzierten Fernsehkanals haben den Aktienkurs des Unternehmens einbrechen lassen.
Die Kinowelt-Aktie, die am Neuen Markt der Frankfurter Börse notiert ist, verlor am Donnerstag
bis Ende des Handels im Vergleich zum Vortagesschluss fast ein Viertel an Wert und kostete
zuletzt 50,50 Euro. Der Vorstandschef des Münchener Film- und Medienunternehmens, Rainer
Kölmel, hatte am Mittwoch die Fernsehpläne der Gesellschaft auf einer Analystenkonferenz
enthüllt. Finanzvorstand Eduard Unzeitig sagte dazu am Donnerstag auf Anfrage, das Vorhaben
sei "sehr realistisch".
Unzeitig sagte der Nachrichtenagentur Reuters weiter, die Kinowelt-Pläne seien die "logische
Konsequenz" aus dem veränderten Umfeld auf dem deutschen Fernsehmarkt. Die etablierten
Konzerne Kirch und CLT-Ufa hätten im vergangenen Jahr den Markt untereinander aufgeteilt,
dürften aber nach dem Medienrecht nur jeweils 30 Prozent Marktanteil halten. Der
Kinowelt-Sender könnte Unzeitig zufolge noch Ende 2000 oder Anfang 2001 starten. Der
Finanzchef verwies zur Begründung für die Überlegungen auf den großen Filmstock von
Kinowelt. Außerdem würden Gründung und Betrieb eines Fernsehsenders immer billiger. Die
Übernahme eines anderen Senders schloss Unzeitig aus. Eine Projektgruppe lote zur Zeit
Chancen und Risiken des Vorhabens aus.
Analyst Michael Schatzschneider von der BHF-Bank sagte: "Der Markt zeigt, was er von den
Plänen hält." Die Analysten fürchteten, dass auf Kinowelt hohe Anlauf- und Marketingkosten
zukämen. Die Börse habe auf die Ankündigung allerdings etwas überreagiert. Er halte sein
Kursziel für Kinowelt von 100 Euro je Aktie aufrecht, sagte Schatzschneider.
Unzeitig räumte ein, dass bei einer Realisierung des Senders für zwei oder drei Jahre mit einem
geringeren Umsatz- und Ergebnisniveau gerechnet werden müsse. Kinowelt könne dann in
Deutschland nicht mehr so viele Filme an andere Fernsehanstalten verkaufen wie bisher. Das
Wachstum verschiebe sich aber lediglich in die Zukunft.
Die Fernsehpläne überschatteten die am Mittwoch bekannt gegebene Übernahme von Bioskop
Film, der Münchener Filmproduktionsfirma von Volker Schlöndorff, sowie den Einstieg in die
Produktion von Zeichentrickfilmen mit einer Beteiligung von 50 Prozent an dem
Animationsstudio Munich Animation. Bioskop sei ebenso profitabel wie Munich Animation. Mit
Bioskop erhält Kinowelt den Angaben zufolge weitere 50 Filme für den eigenen Filmstock.
München, 13. Jan (Reuters) - Die Pläne der Kinowelt Medien AG zur Gründung eines eigenen,
werbefinanzierten Fernsehkanals haben den Aktienkurs des Unternehmens einbrechen lassen.
Die Kinowelt-Aktie, die am Neuen Markt der Frankfurter Börse notiert ist, verlor am Donnerstag
bis Ende des Handels im Vergleich zum Vortagesschluss fast ein Viertel an Wert und kostete
zuletzt 50,50 Euro. Der Vorstandschef des Münchener Film- und Medienunternehmens, Rainer
Kölmel, hatte am Mittwoch die Fernsehpläne der Gesellschaft auf einer Analystenkonferenz
enthüllt. Finanzvorstand Eduard Unzeitig sagte dazu am Donnerstag auf Anfrage, das Vorhaben
sei "sehr realistisch".
Unzeitig sagte der Nachrichtenagentur Reuters weiter, die Kinowelt-Pläne seien die "logische
Konsequenz" aus dem veränderten Umfeld auf dem deutschen Fernsehmarkt. Die etablierten
Konzerne Kirch und CLT-Ufa hätten im vergangenen Jahr den Markt untereinander aufgeteilt,
dürften aber nach dem Medienrecht nur jeweils 30 Prozent Marktanteil halten. Der
Kinowelt-Sender könnte Unzeitig zufolge noch Ende 2000 oder Anfang 2001 starten. Der
Finanzchef verwies zur Begründung für die Überlegungen auf den großen Filmstock von
Kinowelt. Außerdem würden Gründung und Betrieb eines Fernsehsenders immer billiger. Die
Übernahme eines anderen Senders schloss Unzeitig aus. Eine Projektgruppe lote zur Zeit
Chancen und Risiken des Vorhabens aus.
Analyst Michael Schatzschneider von der BHF-Bank sagte: "Der Markt zeigt, was er von den
Plänen hält." Die Analysten fürchteten, dass auf Kinowelt hohe Anlauf- und Marketingkosten
zukämen. Die Börse habe auf die Ankündigung allerdings etwas überreagiert. Er halte sein
Kursziel für Kinowelt von 100 Euro je Aktie aufrecht, sagte Schatzschneider.
Unzeitig räumte ein, dass bei einer Realisierung des Senders für zwei oder drei Jahre mit einem
geringeren Umsatz- und Ergebnisniveau gerechnet werden müsse. Kinowelt könne dann in
Deutschland nicht mehr so viele Filme an andere Fernsehanstalten verkaufen wie bisher. Das
Wachstum verschiebe sich aber lediglich in die Zukunft.
Die Fernsehpläne überschatteten die am Mittwoch bekannt gegebene Übernahme von Bioskop
Film, der Münchener Filmproduktionsfirma von Volker Schlöndorff, sowie den Einstieg in die
Produktion von Zeichentrickfilmen mit einer Beteiligung von 50 Prozent an dem
Animationsstudio Munich Animation. Bioskop sei ebenso profitabel wie Munich Animation. Mit
Bioskop erhält Kinowelt den Angaben zufolge weitere 50 Filme für den eigenen Filmstock.