KGV von 3,6 für Östereicher Automobielzuliefer

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de Sade:

KGV von 3,6 für Östereicher Automobielzuliefer

 
08.08.11 10:18
Turnaround-Wert mit KGV von 4
[10:27, 03.08.11]

Von Christian Scheid

Abseits des turbulenten Marktgeschehens zieht die Aktie des österreichischen Autozulieferers Polytec ihre Bahnen. Der Titel ist derart günstig bewertet, dass es eigentlich nur weiter nach oben gehen kann.

POLYTEC HOLDING AG...

Das Marktumfeld, in dem der österreichische Autozulieferer Polytec seinen Quartalsbericht veröffentlicht hat, könnte kaum widriger sein: Weltweit sind die Aktienmärkte auf Talfahrt. Der Wiener Leitindex ATX hat allein seit Montag rund 8 Prozent verloren. Dennoch sollten Anleger unbedingt einen Blick auf das starke Zahlenwerk der Oberösterreicher richten: Die Gesellschaft erreichte in den ersten sechs Monaten 2011 einen Umsatzanstieg von 10,8 Prozent auf 405,4 Mio. Euro. Im zweiten Quartal gingen 204,6 Mio. Euro durch die Bücher. Damit hat Polytec die jüngste auf 202 Mio. Euro angehobene Schätzung von Warburg Research sogar noch übertroffen.

Polytec führt die positive Umsatzentwicklung „auf die weiterhin gute Entwicklung der europäischen Automobilindustrie“ zurück. Sowohl der Pkw-Absatz als auch der Absatz bei den Nutzfahrzeugen der für das Unternehmen wesentlichen Kunden, verzeichnete in den ersten sechs Monaten deutliche Zuwachsraten. Bereinigt um einen Sondereffekt wäre der Umsatzanstieg noch stärker ausgefallen. Denn im Vorjahr waren noch 13 Mio. Euro Erlös der Italien-Tochter enthalten, die zum Ende des Geschäftsjahres 2010 veräußert wurde.

Äußerst beeindruckend ist die Ergebnisentwicklung: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich der Gewinn um 141,2 Prozent auf 40,0 Mio. Euro. Der im Vergleich zum Umsatz überproportionale Anstieg geht vor allem auf die positive Marktentwicklung zurück. Daneben hat Polytec die Fixkosten deutlich gesenkt. Ein dritter wesentlicher Ergebnistreiber ist die erfolgreiche Restrukturierung der Standorte Zaragoza/Spanien sowie Waldbröl/Deutschland. Auch der per 9. Juni gemeldete Verkauf des Bereiches Interior an  Toyota Boshoku hat in Form eines Entkonsolidierungserfolgs mit 7,2 Mio. Euro positiv zum EBITDA beigetragen. Doch auch ohne diesen Sondereffekt sind die Zahlen glänzend. Die EBITDA Marge beträgt 8,1 Prozent.

Nachdem der auf Spritzguss- und Kunststoffteile sowie Naturfaserverbundwerkstoffe spezialisierte Konzern 2009 mit der Übernahme von Peguform in Turbulenzen geriet, meldeten sich die Österreicher 2010 im Zuge einer umfassenden Restrukturierung eindrucksvoll zurück: Das EBITDA hat sich auf 54,3 Mio. Euro mehr als verfünffacht, der Nettogewinn kletterte auf 25,6 Mio. Euro oder 1,12 Euro je Aktie. Mit einem Gewinn von 1,14 Euro je Aktie hat Polytec bereits zum Halbjahr den Wert des gesamten Vorjahres. Bereinigt um den Interior-Verkauf dürfte das Ergebnis schätzungsweise bei mindestens 0,90 Euro je Aktie gelegen haben. Damit ist Polytec im Einklang mit der Warburg-Schätzung, die für das Gesamtjahr 2011 einen Gewinn von 1,85 Euro je Aktie vorsieht. Für 2012 rechnet Warburg mit 1,80 Euro je Anteilschein.



Aus dieser Ergebnisschätzung leitet sich auf aktueller Kursbasis ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 4,4 ab. Die Prognosen lassen sogar noch Spielraum nach oben. Denn durch den Interior-Verkauf fehlen dem Unternehmen künftig damit zwar mehr als 300 Mio. Euro Umsatz. Dafür verbessert sich die Rentabilität deutlich. Das Management hat für 2011 einen konsolidierten Konzernumsatz von rund 620 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Das Betriebsergebnis soll auch bereinigt um Einmaleffekte überproportional wachsen. Ein weiterer positiver Faktor: Die Nettofinanzverbindlichkeiten haben sich von 26,6 Mio. Euro (per 31. Dezember 2010) zum 30. Juni 2011 in einen positiven Bestand an Finanzmitteln von 20,5 Mio. Euro gewandelt.

Paradoxerweise kommt es nach Veröffentlichung des hervorragenden Halbjahresberichts an der Börse heute zu Kursabschlägen. Klar: Mit einem Zuwachs von fast 200 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Aktie schon prächtig entwickelt. Doch angesichts der günstigen Bewertung ist ein Anstieg auf 13,00 Euro, wie von uns in der neuesten Ausgabe 6/11 von BO Trading in Aussicht gestellt, durchaus denkbar. Warburg Research hat das Kursziel kürzlich sogar auf 15,00 Euro angehoben. Summa summarum gibt es nur ein Motto: Polytec-Aktie kaufen und liegenlassen!

www.boerse-online.de/aktie/empfehlung/...096.html#nv=rss_ariva


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