Jibt doch hier eine Menge von....

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Karlchen_I:

Jibt doch hier eine Menge von....

 
25.09.02 20:15
Juristen_Tagebären... Wie ist denn das nun? Die Bundesminister müssen doch einen Amtseid ablegen wie "Schaden vom deutschen Volke fernhalten" oder so. Hat ja auch die Däubler-G., unsere schwäbische Quasseltante gemacht. Nun hat sie allerdings durch ihr dämliches Gequatsche uns in eine verzwickte Situation gegenüber der US- Ölregierung manövriert. Die Amis können wegen dieses Plappermäulchen auf uns reinschlagen. Die dämliche Kuh hat also Schaden für uns produzeirt - was genau das Gegenteil ihres Amtseides ist.

Können wir die Gute nicht vielleicht wegen Verletzung des Amtseides vor den Kadi zerren. Als Strafe würde mir schon reichen, wenn alle ihre Pensionsansprüche gestrichen werden würden.

Das würde auch in der Hinsicht ein Zeichen setzen, dass deutsche Beamte nicht grenzenlos dumm sein dürfen.
Dr.UdoBroem.:

Du beliebst zu scherzen?

 
25.09.02 20:31
Das wäre wie wenn man Beamte für Fehlentscheidungen persönlich (und mit persönlichem Vermögen) haftbar machen würde. Im ersten Augenblick eine sehr sympathisch erscheinende Überlegung.

Bei näherem Hinsehen wird aber sofort klar, was das bedeuten würde:

Die deutschen Amtsstuben sind nicht gerade für effektive, zügige Abarbeitung ihrer Akten bekannt, was unter anderem an dem Wust an Vorschriften liegt, den sie beachten müssen. Hier ist ja alles bis ins kleinste Detail geregelt, formatiert und in Vorschriften und Gesetze gegossen.

Wenn die Beamten zusätzlich noch befürchten müssten, bei dem kleinsten Verfahrensfehler haftbar gemacht zu werden, würde gar keine Entscheidung mehr fallen, da man sich zwei- und dreifach absichert, bevor eine Genehmigung oder etwas ähnliches erteilt werden würde. Der totale Stillstand wäre die Folge.

Von der folgenden Prozesslawine mit Überlastung der Gerichte gar nicht erst zu sprechen.

Aber das war Dir doch bestimmt auch klar?

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Karlchen_I:

Ich mach nochmal auf naiv....

 
25.09.02 20:48
Will natürlich dem kleinen Beamten nich sein klein Häusken wegnehmen.

Aber: Wenn da einer einen GAU (Größten Anzunehmenden Unsinn) produziert, sollte es schon damit rechnen, dass er vor die Tüt gesetzt wird. Dann darf es keinen Deutscher-Beamten-Idioten-Schutz geben, sondern er/sie muss die Sache selbst ausbaden. Wozu ist denn sonst der Vereidigungskrempel sonst?

Im übrigen: Natürlich sollte das Beamtentum abgeschafft werden. Leben wir denn noch zu Kaisers Zeiten. Vorschlag: Alle Beamtenstellen werden in Angestelltenstellne umgewandelt - mit Leistungskontrolle usw. Aber das wird wohl nicht möglich sein, denn da ist die Mega-Koalition von CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/PDS dagegen.
SchwarzerLor.:

Sehr naiv, Larlchen

 
25.09.02 21:10
Ich will ja nicht bestreiten, daß es in Haftungsfragen sicher Verbesserungen bei großen Vergehen geben muß, Verschwendung und Korruption dürfen schon gar nicht sein. Auch müssen Vorschriften mal radikal entrümpelt werden. Ich habe bei meinen Besuchen in dt. Amtsstuben der letzten Jahre fast druchweg positive Erfahrungen gemacht was die zügige und unbürokratische Bearbeitung von Anliegen betraf. Ganz im Gegensatz zur freien Wirtschaft, wenn man auf Möbel wartetet etc.
Im übrigen sind Beamte billiger als Angestellte, dieses Argument (wenn auch heute nicht ausgesprochen) zieht nicht.
Deine pauschale Verunglimpfung einer Berufsgruppenzugehörigkeit spricht nicht gerade für dich. Ebenso könnte man über Ärzte, Handwerker, Manager etc. sich ärgern. Da wo Menschen sind werden überall Fehler gemacht und es gibt überall weiße und schwarze Schafe. Oder wurden die Insolvenzen von Holzmann und Mobilcom oder die Pleiten von FlowTex und Cargolifter von Beamten verursacht? Nein, sondern von der freien Wirtschaft.
Dr.UdoBroem.:

Wenn das man so einfach wäre.

 
25.09.02 21:15
Alle Theorie ist grau...

Wie soll diese Leistungskontrolle denn aussehen? In Verwaltungen ist das nicht so einfach, wie in normalen Unternehmen.

Entweder man heuert spezielle Unternehmen an, die aber meist von den inneren Abläufen nicht die große Ahnung haben und deren Verbesserungsvorschläge oft nicht wirklich zu realisieren sind. Auch die Zielvorgaben sind ganz andere als in der Wirtschaft, da zum Gewinndenken ja die Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber hinzukommt.
Welche Probleme dabei entstehen, sieht man gerade bei der Post, die immer mehr Serviceleistungen abbaut, um finanziell aus dem Schneider zu kommen - eigentlich nicht der Sinn eines öffentlich geförderten Unternehmens, dass für alle Bürger größtmöglichen Nutzen erbringen sollte.

Die zweite Möglichkeit ist, dass sich die Beschäftigten gegenseitig kontrollieren und bewerten - auch sehr problematisch, da hier immer bestimmte Abhängigkeiten bestehen und Mobbing Tür und Tor geöffnet wird.


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Schnorrer:

Genau, dottore. So seh ichs auch.

 
26.09.02 00:15
Denn in der Regel hat der Kontrolleur weniger Ahnung als der Ausführende.
maxperforma.:

@sl

 
26.09.02 00:47
karlchenI hat so unrecht nicht!

das mit der persönlichen Haftung ist vielleicht etwas
zu weit gegriffen, aber dass Beamte billiger sind hält
keiner objektiven Prüfung stand.
Beim Bruttogehalt (Angestellter 5000€ vergleichbarer Beamter 4000€)
mag das zutreffen - jedoch vergißt
Du - vielleicht unbeabsichtlicherweise - die Sozialabgaben
die alle Nichtbeamten und deren Arbeitgeber treffen.
Ein nicht unerheblicher Betrag, der inkl. Arbeitgeberanteil
über 35% des Bruttogehaltes (beim obigen Beispiel Ang. 1.750€
vergleichbarer Beamter 1.400 €) ausmacht und bei Beamten
vom allgemeinen Steuertopf mit finanziert wird.
Die lebenslange Arbeitsplatzgarantie selbst bei Leistungsverweigerung
müsste einen zusätzlichen Abschlag geben.

Die Frage ist nicht ob das Beamtentum noch zeitgemäß ist, sondern ob wir es uns in dieser Form noch leisten können, ohne unsere Sozialkassen gänzlich zu
ruinieren.
maxperforma.:

die richtung stimmt wenigstens

 
26.09.02 10:45
Pressemitteilung vom 26. September 2002




Personal beim Bund auch im Jahr 2002 rückläufig

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, beschäftigte der Bund in seinen Behörden, Gerichten und Einrichtungen nach den vorläufigen Ergebnissen der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes am 30. Juni 2002 rund 490 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne Grundwehrdienstleistende). Damit wurden gut 3 000 oder knapp 1 % weniger Beschäftigte in den Gehalts- und Lohnlisten der Bundesverwaltung geführt als ein Jahr zuvor; 2001 waren es 8 000 Personen weniger als im Jahr 2000. Knapp 1 000 Beschäftigte gab es in den Bereichen weniger, deren Aufgaben zur neugegründeten rechtlich selbstständigen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ausgegliedert wurden. Rückläufig war die Personalentwicklung beim Zivilpersonal der Bundeswehrverwaltung (– 3 000), während der Bundesgrenzschutz gegenüber 2001 um gut 200 Personen aufgestockt wurde.

In den letzten zehn Jahren hat sich der Personalbestand des Bundes um rund 135 000 Beschäftige verringert (– 22 %), wobei ein großer Teil auf die gesunkene Personalstärke der Bundeswehr im militärischen und zivilen Bereich zurückzuführen ist.

Von den Beschäftigten der Bundesverwaltung standen Mitte 2002 130 000 Beamte (einschließlich Richter) und 185 000 Berufs- und Zeitsoldaten in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis. Auf der Grundlage von Tarifverträgen wurden 98 000 Angestellte und 77 000 Arbeiter beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Beamten und Angestellten jeweils um 1 000 sowie die der Arbeiter um 2 000 zurückgegangen. Erstmals seit 1991 gab es im Vorjahresvergleich wieder mehr Berufs- und Zeitsoldaten (+ 700).

Während mit 448 000 Vollzeitkräften knapp 7 000 weniger als Mitte 2001 beim Bund beschäftigt waren (– 1,5 %), erhöhte sich die Zahl der Teilzeitkräfte um knapp 3 000 auf rund 42 000 (+ 8 %). Allerdings geht dieser Zuwachs auf Beschäftigte in Altersteilzeit zurück. Mitte 2002 hatten 14 000 Beschäftigte der Bundesverwaltung die gesetzlich bzw. tarifvertraglich geregelten Möglichkeiten für Altersteilzeit in Anspruch genommen.

Binnen Jahresfrist waren das gut 3 000 oder 29 % mehr. Damit haben inzwischen mehr als ein Fünftel der über 55jährigen in der Bundesverwaltung einen Antrag auf Altersteilzeit gestellt.

Trotz des allgemeinen Personalrückgangs ist die Beschäftigung von Frauen in der Bundesverwaltung um knapp 2 000 (+ 2 %) auf 110 000 gestiegen. Dies ist auf die generelle Zulassung von Frauen zu den Kampfeinheiten der Bundeswehr seit dem 1. Januar 2001 zurückzuführen. Mitte 2002 waren knapp 7 000 Berufs- und Zeitsoldatinnen bei der Bundeswehr eingesetzt, ein Plus von fast 2 000 oder 35 % gegenüber 2001

Eddie:

Berufshaftpflichtversicherung für Beamte

 
26.09.02 11:04
und Politiker wäre nicht schlecht.

M. W.  gibt es sowas bei Ärtzen und Juristen. Die
Versicherung zahlt dann bei sog. Kunstfehlern.

Politiker und Beamte sollten bei grob fahrlässigen Fehlern
auch haftbar gemacht werden. Heute ist es doch so, daß
Politiker in solchen Fällen bestenfalls zurücktreten. Beamte
werden mit möglicherweise vollen Bezügen in Pension geschickt.

PS: Wenn Beamte tatsächlich billiger/kostengünstiger als Angestellte
   wären, warum sträuben sich dann die Beamten so in ein
   Angestelltenverhhältnis zu wechseln? Fürchten wohl unter
   Leistungsdruck zu geraten.  

 
Karlchen_I:

Um Missverständnisse zu beseitigen....

 
26.09.02 11:07
Ich meinte nicht die Personen, sondern die Strukturen. Die Strukturen im öffentlichen Dienst sind viel zu starr und geben viel zu wenig Leistungsanreize. Das wiederum wirkt sich auf die Beschäftigten aus, die m. E. systematisch demotiviert werden. Zum Teil herrscht organisierte Verantwortungslosigkeit.

Stichworte:

- Laufbahnordnung

- Senioritätsprinzip

- Planstellen-Organisation

- Kameralistik + Haushaltsrecht (etwa Dezemberfieber)

- starre und vielstufige Hierarchien

- usw. usw.

Und dann kommt natürlich noch der politische Einfluß der Parteien auf die Posten. Bei uns im Bezirk wurde vor Jahren der Fahrer der Bürgermeisterin aus politischen Gründen ausgetauscht.


Allerdings: Ich kenne auch eine Menge fähiger Beamter, die sich trotz dieser Mißstände engagieren.

@SL: Bist Du Beamter?
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