Vergeßt das nächste Konjunkturprogramm: Was Japan nach Ansicht vieler japanischer Wirtschaftsfachleute für einen wirtschaftlichen Aufschwung bräuchte, wäre der Weltmeistertitel im Fußball.
Jetzt aber im Ernst. Japanische Wirtschaftsfachleute sind auch mit weniger zufrieden: Das Erreichen der Runde der letzten acht Mannschaften würde - pi mal Daumen - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Japans um 3,3 Bio. Yen (25,3 Mrd. Dollar) oder 0,6 % anheben.
Als sich Japan zusammen mit Südkorea auf das Risiko Fußball-Weltmeisterschaft einließ, versprachen sich die Offiziellen, dass die WM das zustande bringt, was viele Konjunkturprogramme nicht geschafft haben: Die Verbraucher zum Konsum anregen (60 % des BIP), Touristen ins Land locken und Japan für ausländische Investoren schmackhaft machen.
Von den 440.000 geschätzten Besuchern profitiert zuerst einmal das Tourismus- und Transportgewerbe. Der wirtschaftliche Nutzen der Weltmeisterschaft wird mindestens so hoch eingeschätzt wie der bei der WM 1994 in den USA oder 1998 in Frankreich. Beide Volkswirtschaften erfreuten sich nach den Weltmeisterschaften eines ausgesprochen hohen Wachstums.
Allein 400 bis 500 Mrd. Yen hat in diesem Jahr der japanische Staat für Stadionbau und Infrastruktur ausgegeben. Dies alleine bedeutet schon einen Anstieg des BIP um 0,5 %. Wie dringend nötig Japan wirtschaftliche Impulse hat, zeigen die jüngsten Wirtschaftsdaten. In 2001 gab es einen Rückgang um 0,5 %, für das Jahr 2002 rechnet man gar mit einem Minus von 1,0 %.
Neben den Bereichen Tourismus und Transport werden insbesondere die Medien- und Telekommunikationwerte von der WM, die vom 31. Mai bis 30. Juni dauern wird, profitieren: Folgende Firmen aus diesen Bereichen, die zugleich Sponsoren der Spiele sind, werden im Rampenlicht stehen: Toshiba (853676), Fuji Photo Film (854607), Fuji Xerox, Victor Company und der Mobilfunkriese NTT DoCoMo (916541).
Fußballweltmeisterschaften heizten immer schon die Verkaufszahlen von Fernsehgeräten an. Gerade die Hersteller von Flat-Screen-TVs wie Sharp (855383) versprechen sich viel von dem einen Monat langen Top-Ereignis. Sky PerfecTV hat die Übertragungsrechte für die gesamten Spiele gekauft. Je erfolgreicher die Heimmannschaft abschneidet, um so lauter werden die Kassen klingeln.
Weltweit rechnet man bei der WM über den Monat verteilt mit 40 Mrd. Zuschauern vor dem Fernseher. Bei den Olympischen Spielen in Sydney erreichte man "nur" fünf bis sechs Mrd. Zuseher.
Seit einem halben Jahr hat eine Werbekampagne von Fuji Photo Film (854607) 4,3 Mio. Japaner dazu gebracht, sich an einem Preisausschreiben für 1000 freie Eintrittskarten zu bewerben. Japanische Getränkefirmen brauen bereits seit längerem einen lizensierten World-Cup-Sake. In Spielhallen sollen Spielautomaten mit speziellem "FIFA pachinko"-Design zum Geldausgeben animieren. Von BHs in Fußballdesign bis T-Shirts und Regenschirmen mit WorldCup-Emblem ist alles geboten.
Die Olympischen Spiele von Tokio 1964 holten das Land der aufgehenden Sonne aus dem Schatten ins Rampenlicht. Viele Japaner erwarten sich nun von der Fußball-WM eine Wiederholung dieses Erfolgs. Im Augenblick - so das Urteil vieler Japaner - bleibt der japanischen Wirtschaft nicht viel mehr übrig als auf eine Wiederholung dieses Wunders zu hoffen.
Bei so viel Erwartungshaltung kann man Japan nur wünschen, dass sie bei ihrem ersten Spiel am 4. Juni gegen Belgien als Sieger das Spielfeld verlassen werden. Lokale Medienvertreter räumen ihrer Mannschaft dafür ganz gute Chancen ein. Weltmeister aber wird ihrer Ansicht nach die Mannschaft aus Frankreich oder Italien. Vorsichtshalber - der Ball ist wie wir wissen rund - haben Volkswirte schon einmal ausgerechnet, was Japan als Weltmeister der japanischen Volkswirtschaft einbringen würde: ganze 3,6 Billionen Yen.
Jetzt aber im Ernst. Japanische Wirtschaftsfachleute sind auch mit weniger zufrieden: Das Erreichen der Runde der letzten acht Mannschaften würde - pi mal Daumen - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Japans um 3,3 Bio. Yen (25,3 Mrd. Dollar) oder 0,6 % anheben.
Als sich Japan zusammen mit Südkorea auf das Risiko Fußball-Weltmeisterschaft einließ, versprachen sich die Offiziellen, dass die WM das zustande bringt, was viele Konjunkturprogramme nicht geschafft haben: Die Verbraucher zum Konsum anregen (60 % des BIP), Touristen ins Land locken und Japan für ausländische Investoren schmackhaft machen.
Von den 440.000 geschätzten Besuchern profitiert zuerst einmal das Tourismus- und Transportgewerbe. Der wirtschaftliche Nutzen der Weltmeisterschaft wird mindestens so hoch eingeschätzt wie der bei der WM 1994 in den USA oder 1998 in Frankreich. Beide Volkswirtschaften erfreuten sich nach den Weltmeisterschaften eines ausgesprochen hohen Wachstums.
Allein 400 bis 500 Mrd. Yen hat in diesem Jahr der japanische Staat für Stadionbau und Infrastruktur ausgegeben. Dies alleine bedeutet schon einen Anstieg des BIP um 0,5 %. Wie dringend nötig Japan wirtschaftliche Impulse hat, zeigen die jüngsten Wirtschaftsdaten. In 2001 gab es einen Rückgang um 0,5 %, für das Jahr 2002 rechnet man gar mit einem Minus von 1,0 %.
Neben den Bereichen Tourismus und Transport werden insbesondere die Medien- und Telekommunikationwerte von der WM, die vom 31. Mai bis 30. Juni dauern wird, profitieren: Folgende Firmen aus diesen Bereichen, die zugleich Sponsoren der Spiele sind, werden im Rampenlicht stehen: Toshiba (853676), Fuji Photo Film (854607), Fuji Xerox, Victor Company und der Mobilfunkriese NTT DoCoMo (916541).
Fußballweltmeisterschaften heizten immer schon die Verkaufszahlen von Fernsehgeräten an. Gerade die Hersteller von Flat-Screen-TVs wie Sharp (855383) versprechen sich viel von dem einen Monat langen Top-Ereignis. Sky PerfecTV hat die Übertragungsrechte für die gesamten Spiele gekauft. Je erfolgreicher die Heimmannschaft abschneidet, um so lauter werden die Kassen klingeln.
Weltweit rechnet man bei der WM über den Monat verteilt mit 40 Mrd. Zuschauern vor dem Fernseher. Bei den Olympischen Spielen in Sydney erreichte man "nur" fünf bis sechs Mrd. Zuseher.
Seit einem halben Jahr hat eine Werbekampagne von Fuji Photo Film (854607) 4,3 Mio. Japaner dazu gebracht, sich an einem Preisausschreiben für 1000 freie Eintrittskarten zu bewerben. Japanische Getränkefirmen brauen bereits seit längerem einen lizensierten World-Cup-Sake. In Spielhallen sollen Spielautomaten mit speziellem "FIFA pachinko"-Design zum Geldausgeben animieren. Von BHs in Fußballdesign bis T-Shirts und Regenschirmen mit WorldCup-Emblem ist alles geboten.
Die Olympischen Spiele von Tokio 1964 holten das Land der aufgehenden Sonne aus dem Schatten ins Rampenlicht. Viele Japaner erwarten sich nun von der Fußball-WM eine Wiederholung dieses Erfolgs. Im Augenblick - so das Urteil vieler Japaner - bleibt der japanischen Wirtschaft nicht viel mehr übrig als auf eine Wiederholung dieses Wunders zu hoffen.
Bei so viel Erwartungshaltung kann man Japan nur wünschen, dass sie bei ihrem ersten Spiel am 4. Juni gegen Belgien als Sieger das Spielfeld verlassen werden. Lokale Medienvertreter räumen ihrer Mannschaft dafür ganz gute Chancen ein. Weltmeister aber wird ihrer Ansicht nach die Mannschaft aus Frankreich oder Italien. Vorsichtshalber - der Ball ist wie wir wissen rund - haben Volkswirte schon einmal ausgerechnet, was Japan als Weltmeister der japanischen Volkswirtschaft einbringen würde: ganze 3,6 Billionen Yen.