Iran will Ölförderung drosseln, wenn andere Länder das auch tun
Die EU rechnet nicht mit einer Ölkrise, am Dienstag fiel der Preis für Öl wieder.
DUBAI (ag.). Der Iran unterstützt die irakische Entscheidung, die Erdölexporte wegen der Besetzung palästinensischer Gebiete durch Israel zu kürzen. Dennoch ist keine Drosselung der iranischen Ölexporte in Sicht, da diese nur dann effektiv werden könne, wenn auch andere Länder - besonders Saudiarabien und Kuwait - mitziehen. Dies sagte der Parlamentspräsident Mehdi Karrubi am Dienstag in Teheran.
Saudiarabien und Kuwait haben diese Drosselung aber abgelehnt. Als einziges Land prüft Libyen derzeit noch, sich der Maßnahme Bagdads anzuschließen. Sie wollen nicht die "Ölwaffe" im Nahost-Konflikt einsetzen. Der irakische Präsident Saddam Hussein hatte am Montag angekündigt, umgehend die Ölexporte zu kürzen. Die Maßnahme soll 30 Tage gelten oder so lange, bis Israel sich aus den palästinensischen Autonomiegebieten zurückzieht.
Rußland beabsichtigt unterdessen keine Ausweitung seiner Ölproduktion, um die von Irak angekündigte Kürzung auf dem Weltmarkt zu kompensieren. Wie der russische Vizepremier Viktor Christenko sagte, wird die Regierung erst Mitte Mai über eine Änderung der Fördermenge beraten.
Die EU-Kommission verwies indessen darauf, daß die Drosselung der irakischen Ölförderung keine Konsequenzen für den europäischen Markt habe. Ein Sprecher der Energiekommissarin Loyola de Palacio erklärte am Dienstag in Brüssel, dennoch sei für kommenden Donnerstag ein Expertenausschuß der EU-Mitgliedsstaaten einberufen worden, um die weitere Entwicklung zu beobachten.
Nach Schätzungen von Merrill Lynch würde eine Verteuerung um zehn Dollar je Barrel Öl das Wirtschaftswachstum im Euroraum um 0,3 Prozentpunkte reduzieren. Der Ölpreis fiel am Dienstag um zwei Prozent, nachdem er am Vortag um vier Prozent nach oben gegangen war.
Nach Angaben der Opec förderte der Irak zuletzt täglich 1,96 Mill. Barrel, was einem Anteil von drei Prozent der weltweiten Produktionsmenge entspricht. Rund eine Mill. Barrel davon gingen in die USA, insofern sei dieser Markt von der Maßnahme mehr betroffen als der europäische.
Indes wurde bekannt, daß die großen Ölfirmen im Vorjahr etwas weniger verdient haben als im Rekordjahr 2000. Das Ergebnis von 18 börsenotierten Ölgesellschaften ist 2001 laut einer aktuellen Zusammenstellung von Petroleum Financial Week um 6,1 Prozent zurückgegangen.
Die EU rechnet nicht mit einer Ölkrise, am Dienstag fiel der Preis für Öl wieder.
DUBAI (ag.). Der Iran unterstützt die irakische Entscheidung, die Erdölexporte wegen der Besetzung palästinensischer Gebiete durch Israel zu kürzen. Dennoch ist keine Drosselung der iranischen Ölexporte in Sicht, da diese nur dann effektiv werden könne, wenn auch andere Länder - besonders Saudiarabien und Kuwait - mitziehen. Dies sagte der Parlamentspräsident Mehdi Karrubi am Dienstag in Teheran.
Saudiarabien und Kuwait haben diese Drosselung aber abgelehnt. Als einziges Land prüft Libyen derzeit noch, sich der Maßnahme Bagdads anzuschließen. Sie wollen nicht die "Ölwaffe" im Nahost-Konflikt einsetzen. Der irakische Präsident Saddam Hussein hatte am Montag angekündigt, umgehend die Ölexporte zu kürzen. Die Maßnahme soll 30 Tage gelten oder so lange, bis Israel sich aus den palästinensischen Autonomiegebieten zurückzieht.
Rußland beabsichtigt unterdessen keine Ausweitung seiner Ölproduktion, um die von Irak angekündigte Kürzung auf dem Weltmarkt zu kompensieren. Wie der russische Vizepremier Viktor Christenko sagte, wird die Regierung erst Mitte Mai über eine Änderung der Fördermenge beraten.
Die EU-Kommission verwies indessen darauf, daß die Drosselung der irakischen Ölförderung keine Konsequenzen für den europäischen Markt habe. Ein Sprecher der Energiekommissarin Loyola de Palacio erklärte am Dienstag in Brüssel, dennoch sei für kommenden Donnerstag ein Expertenausschuß der EU-Mitgliedsstaaten einberufen worden, um die weitere Entwicklung zu beobachten.
Nach Schätzungen von Merrill Lynch würde eine Verteuerung um zehn Dollar je Barrel Öl das Wirtschaftswachstum im Euroraum um 0,3 Prozentpunkte reduzieren. Der Ölpreis fiel am Dienstag um zwei Prozent, nachdem er am Vortag um vier Prozent nach oben gegangen war.
Nach Angaben der Opec förderte der Irak zuletzt täglich 1,96 Mill. Barrel, was einem Anteil von drei Prozent der weltweiten Produktionsmenge entspricht. Rund eine Mill. Barrel davon gingen in die USA, insofern sei dieser Markt von der Maßnahme mehr betroffen als der europäische.
Indes wurde bekannt, daß die großen Ölfirmen im Vorjahr etwas weniger verdient haben als im Rekordjahr 2000. Das Ergebnis von 18 börsenotierten Ölgesellschaften ist 2001 laut einer aktuellen Zusammenstellung von Petroleum Financial Week um 6,1 Prozent zurückgegangen.