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26.03.07 21:21

 8. Jahrgang - Ausgabe #364 (23.03.2007) - DEUTSCHE BIBLIOTHEK ISSN 1439-9369    


1. EDITORIAL / Börsenausblick, Konjunktur, Marktbericht

Liebe Leserin, liebe Leser,

die Börse ist derzeit äußerst nervös und volatil. Eine Grundrichtung lässt sich nicht ausmachen. Doch auch das Wetter scheint Kapriolen zu schlagen. Während sich der Winter in den vergangenen drei Monaten sehr zurückgehalten hat, scheint er sich nun noch einmal in Erinnerung bringen zu wollen. Doch das dürfte den guten Aussichten für das Wochenende und der positiven Stimmung in der Wirtschaft keinen Abbruch tun.

DAX
Der Chart des Deutschen Aktienindex (DAX) gleicht in den letzten Wochen dem Profil einer Achterbahn. Ein Auf und Ab in extremer Folge, nur hier und da unterbrochen von Phasen, in denen sich der Markt seitwärts bewegte. Gestern schoss der DAX um über zwei Prozent nach oben, weil der Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke, weitere Zinserhöhungen ausschloss. Aus seinen Formulierungen entnahmen die Marktteilnehmer vielmehr, dass im zweiten Halbjahr 2007 auch Leitzinssenkungen ein Thema werden könnten. Damit stützt die Fed die Hoffnung auf ein "Soft-Landing" in den USA. Aufgrund der Schwäche an den amerikanischen Immobilienmärkten wurde die Angst vor einer Schieflage und einer anschließenden Rezession größer.

EURO

Die Äußerungen von Ben Bernanke trugen auch den Euro zu neuen Höhen gegenüber dem US-Dollar. In einem Interview mit der ARD-Börse sagte der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer: "Zur Mitte des Jahres hin könnten wir Kurse bis 1,35 oder 1,36 Dollar sehen. Im Zuge einer Zinssenkung in der zweiten Jahreshälfte 2007 könnte es sogar bis auf maximal 1,40 bis 1,42 Dollar gehen." Das sind gute Nachrichten für Touristen, die in die Vereinigten Staaten reisen wollen; für die europäische Exportwirtschaft ist dies jedoch nicht so positiv.

Börsendebüt: Twintec
Das günstige Marktumfeld trägt zu immer mehr Börsengängen bei. Gestern wagte das Unternehmen Twintec den Schritt auf das Parkett der Frankfurter Börse. Der Kurs des Rußpartikel-Herstellers schnitt bei der Premiere hervorragend ab. Bei einem Kurs von 14,10 Euro notierten die Papiere zu Handelsbeginn. Damit lagen die Titel deutlich über dem Ausgabepreis von 11 Euro. Twintec hatte insgesamt 2,275 Millionen Aktien angeboten. Davon stammten 1,5 Millionen aus einer Kapitalerhöhung. Die Emission war mehrfach überzeichnet. Rund neun Prozent aller Papiere sind bei Privatanlegern platziert worden, hieß es.

Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion



2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes

Index  23.03.2007  % Vorwoche  52weekHigh  52weekHigh  
DJ IND  12461,14  +2,90%  12795,93  +13,57%  
S&P 500  1434,54  +3,43%  1461,57  +12,76%  
NASDAQ  2451,74  +3,33%  2531,42  +8,98%  
NIKKEI 225  17480,61  +4,40%  18300,39  +11,60%  
DAX  6849,89  +4,10%  7040,20  +16,14%  
TecDAX  851,13  +5,69%  872,72  +17,07%  
EUROSTOXX50  4160,67  +4,42%  4278,22  +8,36%  

Stand: Freitag, 12:15 Uhr

3. Neue Energien für die Versorger? - Fortis Equity
   Energy Europe

Die Energiebranche ist eine spannende Angelegenheit. Während in der Europäischen Union einzelne Staaten und Regierungen versuchen, sogenannte "Nationale Champions" zu etablieren, gibt es in Russland, dem Iran und einigen anderen Ländern Gedankenspiele, ein Gaskartell nach dem Vorbild der OPEC zu gründen. Auf der anderen Seite versucht die Europäische Kommission, dem Wettbewerb in Deutschland auf die Sprünge zu helfen, indem sie laut über eine Entflechtung der Konzerne nachdenkt. So sollen sich beispielsweise Stromanbieter von ihren Leitungsnetzen trennen. In diesem Spannungsfeld aus Politik, nationalen Interessen und Börse bewegen sich die Fonds, die in Energieaktien investieren - wie der Fortis Equity Energy Europe (ISIN LU0123341413).

Ansatz des Fortis Equity Energy Europe

Der Fonds von Fortis investiert in europäische Unternehmen, die im Bereich Energie tätig sind. Ein höheres Risiko gegenüber der Benchmark, dem MSCI World Energy, wird dabei toleriert. Die Abweichungen von diesem Index behält das Fondsmanagement wachsam im Auge, dazu werden quantitative Verfahren genutzt. Internationale Faktoren, die einen Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Branche haben, werden durch eine Kombination aus Top-Down-Analyse und dem Research verschiedener regionaler Teams ermittelt. Die besten Ideen, die mit diesen kombinierten Methoden identifiziert werden, werden übergewichtet.

Top-Investment: Öl- und Gasindustrie

In der Hitliste der größten Positionen des Fortis Equity Energy Europe finden sich auf den ersten fünf Rängen mit Total, ENI, Royal Dutch Shell und British Petroleum vier Schwergewichte der Ölindustrie. Zwar sind die Zeiten der Spitzenpreise von 80 US-Dollar und mehr derzeit vorbei. Doch verdienen die Firmen auch auf dem jetzigen Niveau hervorragend. Zusammen kommen diese drei Unternehmen auf eine Gewichtung von 30,50 Prozent im Fonds. Alle Aktientitel aus diesem Bereich - Öl- und Gasversorger - zusammen, machen sogar 71,70 Prozent aus.

Auf den nächsten Rängen folgen dann Norsk Hydro mit vier Prozent und Statoil mit 3,60 Prozent. Die beiden norwegischen Unternehmen werden demnächst fusionieren und ihre Aktivitäten zusammenlegen. Ein Zeichen für die zunehmende Konsolidierung der gesamten Branche.

Unter Strom: Energieversorger

Die klassischen Energieversorger, die mit ihren Kraftwerken für ausreichend Elektrizität sorgen, spielen im Fortis Equity Energy Europe nur die zweite Geige. Bei der "übermächtigen" Gewichtung der Öl- und Gasindustrie im Fonds ist das auch kein Wunder. Fondsmanager Liu Hong hat Unternehmen wie E.on oder Endesa mit insgesamt 22,00 Prozent berücksichtigt. Gerade auch wegen grenzüberschreitender Fusionen, wie E.on diese schon seit geraumer Zeit bei Endesa anstrebt, ist dieser Sektor interessant. Denn dadurch ergeben sich sogenannte "Sondersituationen", die ein zusätzliches Ertragspotenzial bieten.

Andere Branchen, wie etwa Ausrüster für die Öl- und Gasförderer, sind im Fonds kaum repräsentiert. Lediglich eine Miniposition von 2,60 Prozent findet sich im Produkt von Fortis.

Performance

Hohe Benzinpreise, hohe Strompreise, hohe Gaspreise - das Grauen der Kunden und Verbraucher ist die Freude der Energieunternehmen und damit auch ein Gewinn für die Anleger. Entsprechend positiv fiel in den vergangenen Jahren auch die Entwicklung der Aktienkurse aus. Diese Entwicklung vollzog der Fortis Equity Energy Europe parallel mit und lag recht häufig auf gleichem Niveau wie seine Benchmark, der MSCI World Energy, oder sogar darüber. Auf drei Jahre erwirtschaftete der Fonds beachtliche 28,73 Prozent. Damit schlug er die Konkurrenz, die im Durchschnitt mit 20,27 Prozent performte, deutlich.

In den vergangenen sechs Monaten hatten alle Energiefonds zu kämpfen. Dies gilt auch für den Fortis-Fonds. Der milde Winter und die sinkenden Ölpreise haben ihren Anteil daran, dass nur ein kleines Plus vor der Wertentwicklung des Energy Europe steht, magere 0,83 Prozent. Die Konkurrenz schnitt noch schlechter ab und verlor im Mittel 2,38 Prozent. Durch diesen Abwärtstrend ist auch das laufende Jahr gekennzeichnet. Aber von einer Erholung auf hohem Niveau wird ausgegangen.

Fazit

Wer als Anleger ein höheres Risiko eingehen will, ist bei dem Fortis Equity Energy Europe gut aufgehoben. Die Energiebranche selbst steht auf soliden Füßen; das zahlt sich regelmäßig in hohen Dividenden aus. Jedoch sollte der Investor die politischen Rahmenbedingungen im Auge behalten, denn der Energiesektor könnte bald erheblichen Veränderungen unterworfen werden, um mehr Wettbewerb zu erzwingen.

Fondsdaten:  
ISIN:  LU0123341413  
WKN:  723735  
KAG:  Fortis Investments, Lux  
Fondsart:  Aktienfonds [AF]  
Fondsart detailliert:  Aktien Energie  
Land:  Deutschland  
Fondswährung:  EURO  
Fondsauflage:  28.02.01  
Fondsalter:  6 Jahr(e)  
Fondsvolumen:  310 Mio. EUR  
Fondsmanager:  Liu Hong  
FERI Trust Rating:  --  
Morningstar Rating:  4 Sterne  
Ausschüttungsart:  thesaurierend  
Ausschüttungsintervall:  --  

Stand: 30.11.2006


4. SEB Bestchoice - Fünf Sterne

Der "Walk of Fame" in Hollywood ist mit den Sternen berühmter Schauspieler und Prominenter gepflastert. Doch gilt hier: Für jeden nur einen Stern. Ganz im Gegensatz zum Aktienfonds SEB BestChoice von der SEB Asset Management. Das Fondsanalyse-Haus Morningstar vergab für den Fonds, der von Mark Frielinghaus und Damian Krzizok gemanagt wird, gleich fünf Sterne. Der Aktiendachfonds erzielte in den letzten drei Jahren eine durchschnittliche Rendite von 16,0 Prozent p.a. und übertraf den Vergleichsindex, den MSCI World, um jährlich fast fünf Prozent. Damit gehört der SEB BestChoice zu den besten zehn Prozent seiner Vergleichsgruppe.

In der Auszeichnung sehen die beiden Fondsmanager ihr spezielles Investmentmodell bestätigt. Der Fonds investiert weltweit nach einem aktiven Managementansatz länder- und regionenübergreifend in aussichtsreiche Einzelfonds. In einem eigens entwickelten quantitativen Modell liegt ihr Hauptaugenmerk auf der Länderanalyse. Dabei setzen Frielinghaus und Krzizok systematisch auf unterbewertete Länder. Dabei werden aus etwa 45 Industrie- und Schwellenländern die zehn bis 15 fundamental günstigsten Märkte mit überdurchschnittlichem Kurssteigerungspotenzial identifiziert. Investiert wird in Aktienfonds, die innerhalb ihrer Vergleichsgruppe über verschiedene Zeiträume konsistent eine überdurchschnittliche Entwicklung gezeigt haben.
"Wir sind für die Aktienmärkte weiterhin positiv gestimmt. Die Bewertungen sind historisch günstig. Wir nutzen die Marktkorrekturen, um gezielt Positionen aufzubauen, wie zum Beispiel in Thailand, als dort der Aktienmarkt an einem Tag circa 15 Prozent nachgab. Der Aktienmarkt in Japan sieht wieder attraktiv aus. Nachdem wir 2006 mit nur drei Prozent in japanischen Aktien investiert waren, beträgt unsere Investitionsquote nun knapp zehn Prozent", so die Fondsmanager.

Fondsdaten:  
ISIN:  LU0123871567  
WKN:  603383  
KAG:  SEB Asset Management S.A.  
Fondsart:  Dachfonds [DF]  
Fondsart detailliert:  Dachfonds Aktien Welt  
Land:  Deutschland  
Fondswährung:  EURO  
Fondsauflage:  28.02.01  
Fondsalter:  6 Jahr(e)  
Fondsvolumen:  66 Mio. EUR  
Fondsmanager:  Krzizok Damian  
FERI Trust Rating:  --  
Morningstar Rating:  4 Sterne  
Ausschüttungsart:  ausschüttend  
Ausschüttungsintervall:  jährlich  

Stand: 31.12.2006



5. Entspannen und Geld verdienen mit dem
   HVB "Relax Express Zertifikat"

Österreich profitiert wie kaum ein anderes Mitglied der Europäischen Union von der Osterweiterung. Frühzeitig haben die Unternehmen des Alpenlandes die Chance ergriffen, sich hinter dem ehemaligen "Eisernen Vorhang" zu positionieren. Und das mit immer größerem Erfolg. So sind beispielsweise die Banken und Finanzdienstleister hervorragend aufgestellt.

An diesem anhaltenden Aufschwung in Österreich können ab sofort die Anleger teilhaben, indem sie das HVB Relax Express Zertifikat zeichnen. Das neue Zertifikat der HypoVereinsbank, mittlerweile eine Tochter der italienischen Unicredit, setzt auf drei österreichische Aktien als "Underlying". Damit partizipieren die Käufer des Zertifikats an der Entwicklung der Wertpapiere der Raiffeisen International Bank Holding AG, der Voestalpine AG und der Telekom Austria AG.

Das Zertifikat eröffnet die Chance auf eine attraktive Rendite von 13 Prozent pro Beobachtungsperiode. Dies gilt sogar bei leicht fallenden Kursen, wie einer Information der HVB zu entnehmen ist. Darüber hinaus gibt es eine vorzeitige Rückzahlungschance. Eine Sicherung schützt außerdem vor möglichen Kursrückschlägen von bis zu 50 Prozent. "Das Zertifikat eignet sich für Anleger, die leicht steigende, gleich bleibende oder auch fallende Kurse für die drei ATX®-Schwergewichte erwarten und dabei selbst bei starken Kursrückgängen ihr Kapital schützen wollen", kommentiert Frank Weingarts, Zertifikate-Experte bei der HVB. "Unser letztes HVB Zertifikat mit österreichischem Fokus war ausgesprochen erfolgreich. Deshalb wollen wir den österreichischen Anlegern mit dem neuen Produkt wieder aussichtsreiche Chancen eröffnen."

Die Laufzeit des HVB Relax Express Zertifikats endet spätestens am 20. Mai 2010. Falls bis zum ersten Feststellungstag am 13. Mai 2008 keine der drei Aktien die Sicherheitsschwelle von 50 Prozent berührt oder unterschreitet, bekommt der Anleger einen Ertrag von 13 Euro pro Zertifikat bezahlt. Das entspricht einer Rendite von 11,88 Prozent pro Jahr. Dasselbe gilt für die beiden weiteren Stichtage.

Notieren alle diese Aktien zu diesen Terminen auf oder über neun Zehntel des Ausgangsniveaus, wird das Zertifikat zu 100 Euro zurückgezahlt. Sollte eine Aktie während der Laufzeit die Sicherheitsschwelle von 50 Prozent berühren oder unterschreiten, verfallen die Ertragschancen und eine mögliche vorzeitige Rückzahlung. In diesem Fall bildet das HVB Relax Express Zertifikat zum Laufzeitende die schwächste Aktienkursentwicklung 1:1 ab. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 13. April dieses Jahres.

Kennzahlen:  
ISIN:  DE000HV2CEH4  
WKN:  HV2CEH  
Währung:  Euro  
Zeichnungsfrist:  bis 13.04.2007  
Primärvaluta:  18.04.2007  
Fälligkeit:  20.05.2010  
Anfängl. Verkaufspreis:  101,00 Euro (inkl. Ausgabeaufschlag)  
Stückelung:  100 Euro  
Sicherheitsschwelle:  50 Prozent  

Basiswerte: Raiffeisen International Bank Holding AG, Voestalpine AG, Telekom Austria AG
Vorzeitige Rückzahlung: Wenn die Sicherheitsschwelle nicht berührt wird und alle drei Aktien an den jeweiligen Stichtagen bei oder über 90 Prozent des Ausgangsniveaus notieren.


6. Commerzbank verkauft Jupiter

Die Commerzbank hat sich von ihrer Fonds-Tochtergesellschaft "Jupiter" getrennt. Das britische Unternehmen wurde an einen US-Investor weitergereicht. Der Verkauf wurde noch vergangene Woche abgeschlossen. Analysten und Marktbeobachter gehen von einem Erlös von etwa einer Milliarde Euro aus. Dies würde für die Commerzbank einen Buchgewinn in Höhe von etwa 300 Euro ergeben.

Käufer sind der US-Finanzinvestor TA Associates sowie das Jupiter-Management selbst. Der zuständige Vorstand der Commerzbank, Joachim Kassow, begründete den seit längerem geplanten Verkauf zuletzt mit den geringen Synergien zwischen dem Fonds und dem Kerngeschäft der Bank. Jupiter verwaltet Gelder von rund 26 Milliarden Euro. Der Löwenanteil der Assets under Management liegt in Publikumsfonds.



7. Personalien: AWD-Vorstand geht

Der Finanzvorstand der AWD Holding, Ralf Brammer, wird das Unternehmen zum 30. Juni 2007 verlassen. Nach Angabe von AWD will Brammer künftig selbst unternehmerisch tätig werden und wird sich der Vorbereitung und Begleitung von Börsengängen junger Firmen widmen.

Der Aufsichtsrat der AWD Holding AG hat mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger begonnen. Um einen reibungslosen Übergang zu garantieren, wird Brammer bis Mitte des Jahres seine Tätigkeit fortsetzen.

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