Intel: Quartalsergebnis gezeichnet vom Preiskampf mit AMD
Von Henry Lübberstedt, Hamburg Intel hat nach einem erheblichen Gewinn- und Umsatzrückgang im dritten Quartal für das gewöhnlich
starke vierte Quartal ein vorsichtiges Wachstum vorausgesagt. Trotz sinkender Margen sieht Intel die Strategie der aggressive Preispolitik gegen AMD voll aufgehen.
Intel teilte am Dienstag nach US-Börsenschluss mit, das Unternehmen erwarte im vierten Quartal einen Umsatz zwischen 6,2 und 6,8 Mrd. $. Im dritten Quartal hat das Unternehmen nach eigenen Angaben angesichts der schwachen PC-Verkäufe einen Gewinnrückgang um 77 Prozent und einen Umsatzrückgang um 25 Prozent verzeichnet. Der Reingewinn vor übernahmebedingten Kosten sei dabei auf 655 Mio. (Vorjahr 2,89 Mrd.) $ oder zehn (43) Cent je Aktie gesunken, hieß es. Der Umsatz habe 6,5 Mrd. $ betragen, verglichen mit 8,73 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum.
Jürgen Thiel, Geschäftsführer Intel Deutschland, sieht zumindest in Europa und Deutschland eine Erholung des PC-Marktes im vierten Quartal. "Das Wachstum vom dritten zum vierten Quartal wird hier sicher größer als 16 Prozent sein," sagte Thiel der FTD Online. Für den bei Intel ausgemachten Nachfrageschub in Deutschland seien die erheblich gesunkenen Preise für Prozessoren verantwortlich. Intel hatte in den vergangenen Monaten mehrfach die Preise für sein neustes Modell Pentium 4 drastisch gesenkt. Für einige Modelle fiel der Straßenpreis bereits wenige Monate nach ihrer Einführung um die Hälfte, Großeinkäufer mussten bis zu 80 Prozent weniger bezahlen.
Erklärtes Ziel der aggressiven Preispolitik: An den Mitbewerber AMD verlorene Marktanteile im Endkundengeschäft wieder zurückgewinnen. Im besonders hart umkämpften deutschen Markt liegen die Preise für Prozessoren durchschnittlich um elf Prozent unter denen in Europa. Die sinkenden Margen sind zum Teil für den Gewinnrückgang bei Intel verantwortlich. "Unsere Strategie ist dennoch aufgegangen, die gewonnen Marktanteile stehen in einem sehr guten Verhältnis zu den Preisnachlässen," sagte Thiel.
Zuversichtlich blickt Thiel auch auf den Geschäftskundenmarkt in Europa. "Viele Firmen haben kurz vor der Jahr-2000-Umstellung neue PCs gekauft, in den kommende Monaten werden diese Geräte schrittweise ersetzt," sagte Thiel. Intels Großkunden wie beispielsweise DaimlerChrysler und BMW hätten bereits entsprechende Absichten geäußert. Laut Intel soll im Mittelstand im dritten Quartal 70 Prozent mehr Prozessoren und dazugehörige Intel-Mainboards verkauft worden sein.
"Wie geschnitten Brot"
Das am schnellsten wachsende Produkt in der Intel-Geschichte ist den Angaben zufolge ein neuer Intel-Chipsatz. Er sorgt dafür, dass die Pentium-4-Prozessoren mit dem weit verbreiteten Arbeitsspeicher "SDRAM" zusammenarbeiten können. Bisher konnte das Intel Flaggschiff allein mit schnelleren, doch rund dreimal so teuren Speichertyp "Rambus" umgehen.
"Obwohl es den neuen Chipsatz erst seit wenigen Wochen gibt, haben Hardwarehersteller in Taiwan bereits 200 Mainboardmodelle mit dem Intel Chipsatz angekündigt, normalerweise seien es lediglich zehn Modelle," sagte Thiel. Mit der SDRAM-Unterstützung können PC-Hersteller erstmals preisgünstige Pentium-4-Systeme anbieten. Laut Thiel verkaufen sich die Modelle wie "geschnitten Brot". Der Zuspruch bei den Endkunden hat Intel Überrascht. Thiel zufolge musste die Produktion der neuen Chipsätze verdreifacht werden. Damit ist Intel offenbar mit seinem Versuch gescheitert, Rambus als Standardspeichertyp für PCs durchzusetzen. Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen die Akzeptanz seines favorisierten Speichers mit Subventionen zu stützen versucht.
Bei IT-Analysten gilt der Einsatz von SDRAM als Hebel, mit dem Intel in das zurzeit von AMD beherrschte Marktsegment für preisgünstige PCs einbrechen kann. Leicht wird es für Intel dennoch nicht, da ein Pentium-4 mit SDRAM einem AMD Athlon XP in fast allen Bereichen unterlegen ist
Von Henry Lübberstedt, Hamburg Intel hat nach einem erheblichen Gewinn- und Umsatzrückgang im dritten Quartal für das gewöhnlich
starke vierte Quartal ein vorsichtiges Wachstum vorausgesagt. Trotz sinkender Margen sieht Intel die Strategie der aggressive Preispolitik gegen AMD voll aufgehen.
Intel teilte am Dienstag nach US-Börsenschluss mit, das Unternehmen erwarte im vierten Quartal einen Umsatz zwischen 6,2 und 6,8 Mrd. $. Im dritten Quartal hat das Unternehmen nach eigenen Angaben angesichts der schwachen PC-Verkäufe einen Gewinnrückgang um 77 Prozent und einen Umsatzrückgang um 25 Prozent verzeichnet. Der Reingewinn vor übernahmebedingten Kosten sei dabei auf 655 Mio. (Vorjahr 2,89 Mrd.) $ oder zehn (43) Cent je Aktie gesunken, hieß es. Der Umsatz habe 6,5 Mrd. $ betragen, verglichen mit 8,73 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum.
Jürgen Thiel, Geschäftsführer Intel Deutschland, sieht zumindest in Europa und Deutschland eine Erholung des PC-Marktes im vierten Quartal. "Das Wachstum vom dritten zum vierten Quartal wird hier sicher größer als 16 Prozent sein," sagte Thiel der FTD Online. Für den bei Intel ausgemachten Nachfrageschub in Deutschland seien die erheblich gesunkenen Preise für Prozessoren verantwortlich. Intel hatte in den vergangenen Monaten mehrfach die Preise für sein neustes Modell Pentium 4 drastisch gesenkt. Für einige Modelle fiel der Straßenpreis bereits wenige Monate nach ihrer Einführung um die Hälfte, Großeinkäufer mussten bis zu 80 Prozent weniger bezahlen.
Erklärtes Ziel der aggressiven Preispolitik: An den Mitbewerber AMD verlorene Marktanteile im Endkundengeschäft wieder zurückgewinnen. Im besonders hart umkämpften deutschen Markt liegen die Preise für Prozessoren durchschnittlich um elf Prozent unter denen in Europa. Die sinkenden Margen sind zum Teil für den Gewinnrückgang bei Intel verantwortlich. "Unsere Strategie ist dennoch aufgegangen, die gewonnen Marktanteile stehen in einem sehr guten Verhältnis zu den Preisnachlässen," sagte Thiel.
Zuversichtlich blickt Thiel auch auf den Geschäftskundenmarkt in Europa. "Viele Firmen haben kurz vor der Jahr-2000-Umstellung neue PCs gekauft, in den kommende Monaten werden diese Geräte schrittweise ersetzt," sagte Thiel. Intels Großkunden wie beispielsweise DaimlerChrysler und BMW hätten bereits entsprechende Absichten geäußert. Laut Intel soll im Mittelstand im dritten Quartal 70 Prozent mehr Prozessoren und dazugehörige Intel-Mainboards verkauft worden sein.
"Wie geschnitten Brot"
Das am schnellsten wachsende Produkt in der Intel-Geschichte ist den Angaben zufolge ein neuer Intel-Chipsatz. Er sorgt dafür, dass die Pentium-4-Prozessoren mit dem weit verbreiteten Arbeitsspeicher "SDRAM" zusammenarbeiten können. Bisher konnte das Intel Flaggschiff allein mit schnelleren, doch rund dreimal so teuren Speichertyp "Rambus" umgehen.
"Obwohl es den neuen Chipsatz erst seit wenigen Wochen gibt, haben Hardwarehersteller in Taiwan bereits 200 Mainboardmodelle mit dem Intel Chipsatz angekündigt, normalerweise seien es lediglich zehn Modelle," sagte Thiel. Mit der SDRAM-Unterstützung können PC-Hersteller erstmals preisgünstige Pentium-4-Systeme anbieten. Laut Thiel verkaufen sich die Modelle wie "geschnitten Brot". Der Zuspruch bei den Endkunden hat Intel Überrascht. Thiel zufolge musste die Produktion der neuen Chipsätze verdreifacht werden. Damit ist Intel offenbar mit seinem Versuch gescheitert, Rambus als Standardspeichertyp für PCs durchzusetzen. Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen die Akzeptanz seines favorisierten Speichers mit Subventionen zu stützen versucht.
Bei IT-Analysten gilt der Einsatz von SDRAM als Hebel, mit dem Intel in das zurzeit von AMD beherrschte Marktsegment für preisgünstige PCs einbrechen kann. Leicht wird es für Intel dennoch nicht, da ein Pentium-4 mit SDRAM einem AMD Athlon XP in fast allen Bereichen unterlegen ist