06.04.2001
Gericom interessant
aktienzeit
Die Experten der aktienzeit sind der Ansicht, dass es sich bei Gericom (WKN
565773) um ein interessantes Investment für spekulative Anleger handelt.
Durch die konsequente Ausrichtung – weg vom Desktop-PC, hin zum margen- und wachstumsstarken Notebook – sei es der österreichischen Firma gelungen, der allgemeinen Schwäche im Computersektor ein Schnippchen zu schlagen. So seien nicht nur die zum IPO im November vergangenen Jahres aufgestellten Planzahlen deutlich übertroffen, sondern aufgrund der konstant guten Geschäfte für das laufende Jahr sogar erstmals die Ausschüttung einer Dividende in Aussicht gestellt worden.
Vorrangiges Ziel des Unternehmens sei die Erschließung des europäischen Marktes. Auf diesem Weg sei Gericom in den letzten Monaten ein gutes Stück vorangekommen. Die Österreicher würden den Löwenanteil ihrer Umsätze zwar ohnehin im Ausland generieren. Allerdings konzentriere sich das internationale Geschäft bislang hauptsächlich auf Deutschland, wo 75 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet würde. Der Einstieg in England und Frankreich, der eigentlich erst für das laufende Jahr geplant gewesen wäre, sei indes bereits Ende letzten Jahres gelungen. Mit Hilfe der Großhandelsketten Dixons und Carrefour sollen die beiden Länder mittelfristig rund 10 Prozent zum Ergebnis beitragen.
Darüber hinaus arbeite Gericom mit Hochdruck an einer Erweiterung der Produktpalette. Insbesondere im boomenden Markt für drahtlose Multimediaanwendungen wollen die Österreicher kräftig mitmischen. Durch die Partnerschaft mit der amerikanischen SyberSay, einem der führenden Anbieter auf dem Gebiet der Bluetooth-Technologie, wolle man eine eigene Handheld-Produktfamilie sowie weitere schnurlose Connectivity-Lösungen entwickeln. Dass Gericom technologisch zu den Frontrunnern zähle, habe man erst kürzlich unter Beweis stellen können: Als erstes europäisches Unternehmen hätten die Linzer ein Notebook mit 1 GHz-Prozessor auf den Markt gebracht.
Mit dem Ende März vorgelegten Bericht für das Gesamtjahr 2000 habe Gericom einen eindrucksvollen Nachweis für den Erfolg seines Geschäftsmodells erbracht. Der Umsatz habe im Vergleich zum Vorjahr um rund 42 Prozent gesteigert werden können, das EBIT gar um mehr als 100 Prozent. Beim IPO sei man noch von Zuwächsen um 29 bzw. 80 Prozent ausgegangen. Und das neue Jahr lasse sich sogar noch erfolgversprechender an: Entgegen den langfristig prognostizierten Umsatzzuwächsen von 40 Prozent p.a. würde man für das erste Quartal einen Anstieg um 80 Prozent auf rund 150 Mio. Euro erwarten.
Im Peergroup-Vergleich liege Gericom mit einem KGV von 13 allerdings nur im Mittelfeld: Während Medion deutlich teurer sei (20), seien die Mitbewerber 4 MBO (8) und IPC Archtec (9) noch billiger zu haben.
Mobile computing & communication, der Markt, in dem sich Gericom bewege, sei das am dynamischsten wachsende Segment im IT-Bereich. Experten würden von einer jährlichen Expansion von bis zu 70 Prozent ausgehen. Aufgrund seiner guten Positionierung und der zügig voranschreitenden Internationalisierung würde Gericom bei der Verteilung des Kuchens ein gewichtiges Wort mitreden. Auch charttechnisch sei alles im grünen Bereich, was das positive Gesamtbild untermauere.