"Wirtschaftsweiser" sieht Inflation im Herbst bei zwei Prozent
Zuletzt aktualisiert: 27 Mai 2001 06:40 GMT+00:00 (Reuters)
Hamburg (Reuters) - Der "Wirtschaftsweise" Horst Siebert sagt bereits für den Herbst einen Rückgang der Inflationsrate in Deutschland auf etwa zwei Prozent voraus. Bei dieser Prognose sei allerdings "ein Stück Hoffnung dabei", sagte Siebert, der Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung und Vorsitzender des Kieler Instituts für Weltwirtschaft ist, der Zeitung "Bild am Sonntag".
Siebert zeigte sich skeptisch über die Konjunkturaussichten in Deutschland. "Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, müssen wir das Wachstum noch weiter nach unten korrigieren." Entscheidend hierfür sei der Konjunkturverlauf in den USA.
Die deutsche Inflationsrate war im Mai nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 3,5 (April: 2,9) Prozent auf den höchsten Stand seit 1993 gestiegen. Viele Analysten erwarten, dass die Inflationsrate erst 2002 wieder unter zwei Prozent sinkt.
Zur deutschen Teuerung sagte Siebert: "Die Lage ist zwar ernst, weil der Preisbuckel unerwartet hoch ausgefallen ist (...) aber er wird sich im Herbst wieder abflachen." Siebert sieht jedoch den Angaben zufolge auch auf längere Sicht keine Entwarnung bei den Energiepreisen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren könne sogar eine dramatische Verknappung nicht ausgeschlossen werden. "Wir müssen uns auf das Szenario einer dritten Ölkrise einstellen", sagte Siebert. Für die hohen Energiepreise sei unter anderem auch die Ökosteuer verantwortlich. Mit Blick auf eine mögliche Verknappung des Öls sagte Siebert: "Wir müssen uns fragen, ob wir die richtige Energiepolitik betreiben. Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie ist eine Einladung an die Öl-Anbieter, diese Situation auszunutzen."
noch einen schönen Sonntag !
Zuletzt aktualisiert: 27 Mai 2001 06:40 GMT+00:00 (Reuters)
Hamburg (Reuters) - Der "Wirtschaftsweise" Horst Siebert sagt bereits für den Herbst einen Rückgang der Inflationsrate in Deutschland auf etwa zwei Prozent voraus. Bei dieser Prognose sei allerdings "ein Stück Hoffnung dabei", sagte Siebert, der Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung und Vorsitzender des Kieler Instituts für Weltwirtschaft ist, der Zeitung "Bild am Sonntag".
Siebert zeigte sich skeptisch über die Konjunkturaussichten in Deutschland. "Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, müssen wir das Wachstum noch weiter nach unten korrigieren." Entscheidend hierfür sei der Konjunkturverlauf in den USA.
Die deutsche Inflationsrate war im Mai nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 3,5 (April: 2,9) Prozent auf den höchsten Stand seit 1993 gestiegen. Viele Analysten erwarten, dass die Inflationsrate erst 2002 wieder unter zwei Prozent sinkt.
Zur deutschen Teuerung sagte Siebert: "Die Lage ist zwar ernst, weil der Preisbuckel unerwartet hoch ausgefallen ist (...) aber er wird sich im Herbst wieder abflachen." Siebert sieht jedoch den Angaben zufolge auch auf längere Sicht keine Entwarnung bei den Energiepreisen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren könne sogar eine dramatische Verknappung nicht ausgeschlossen werden. "Wir müssen uns auf das Szenario einer dritten Ölkrise einstellen", sagte Siebert. Für die hohen Energiepreise sei unter anderem auch die Ökosteuer verantwortlich. Mit Blick auf eine mögliche Verknappung des Öls sagte Siebert: "Wir müssen uns fragen, ob wir die richtige Energiepolitik betreiben. Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie ist eine Einladung an die Öl-Anbieter, diese Situation auszunutzen."
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