News - 13.01.05 00:28
Infineon verfehlt Markterwartungen im 1. Geschäftsquartal
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem geplatzten Verkauf seines defizitären Glasfaser-Geschäfts verschreckt der Halbleiter-Hersteller Infineon Anleger mit einer weiteren schlechten Nachricht. Das Unternehmen werde die Markterwartungen im Ende Dezember abgelaufenen ersten Geschäftsquartal 2004/05 verfehlen, meldete die Infineon Technologies AG am späten Mittwochabend in München.
Infineon zeigte sich bereits im November pessimistisch für den Auftakt des neuen Fiskaljahres. Der neue Konzernchef Wolfgang Ziebart hatte damals gesagt, der Höhepunkt des derzeitigen Halbleiter-Zyklusses sei überschritten. Nun kommt noch die überraschend geplatzte Abgabe des Glasfaser-Geschäfts hinzu. Diese Sparte will Infineon jetzt umstrukturieren, wie der Chipbauer am Dienstag gemeldet hatte. Ein Stellenabbau ist wahrscheinlich. Infineon erwartet keine finanziellen Auswirkungen aus dem geplatzten Deal. Der Aktienkurs war nach diesen Nachrichten abgesackt.
Wie die Münchener nun mitteilten, sank der Umsatz im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal nach vorläufigen Zahlen auf 1,82 Milliarden Euro. Im vorangegangenen Quartal hatte Infineon noch 1,99 Milliarden Euro erlöst. Der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern; EBIT) dürfte bei etwa 211 (Vorquartal: 113) Millionen Euro liegen.
PROGNOSEN FÜR DIE BEREICHE
Für den Bereich Speicherprodukte rechnet Infineon mit einem Umsatz von 766 (807) Millionen Euro und einem operativen Gewinn von 196 (149) Millionen Euro. "Während die Bit-Produktion leicht gestiegen ist, haben die Auslieferungen leicht abgenommen, weil die Lagerbestände bewusst erhöht wurden", hieß es. Zudem belaste der Verfall des Dollars die Ergebnisse. Die Zahlen enthielten einmalige Lizenzeinnnahmen von etwa 118 Millionen Euro aus der Einigung mit ProMOS. Im November hatte Infineon die Beilegung eines Rechtsstreits mit dem taiwanischen Chiphersteller über die Nutzung von DRAM-Speicherchip-Technologie bekannt gegeben.
Der defizitäre Bereich Drahtgebundene Kommunikation werde voraussichtlich einen Umsatz von rund 106 Millionen Euro (114) und einen operativen Verlust von 29 (-110) Millionen Euro verzeichnen. Infineon erwartet für den Berichtzeitraum keine finanziellen Auswirkungen infolge des überraschend geplatzten Deals mit Finisar. Am Dienstag hatten die Münchener gemeldet, der Vertrag zum Verkauf ihres Glasfaser-Geschäfts an das US-Unternehmen werde gekündigt. Das Geschäft mit Glasfaserkomponenten werde daher umstrukturiert, ein Stellenabbau sei sehr wahrscheinlich. Die durch das Scheitern erlittenen Schäden sollen in Deutschland in einem Schiedsverfahren geltend gemacht werden.
Für den Bereich Automobil- und Industrieelektronik stellte Infineon einen Umsatz von 452 (501) Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 50 (76) Millionen Euro in Aussicht. Niedrigere Erlöse und ein Abbau von Lagerbeständen hätten zu einem Rückgang von Fabrikauslastung und EBIT-Marge geführt.
Im Bereich Sichere Mobile Lösungen dürfte der Umsatz bei 439 (508) Millionen Euro und das operative Ergebnis bei 2 (47) Millionen Euro liegen. Niedrigere Absatzzahlen wegen Anpassungen der Lagerbestände bei Kunden sowie eine unerwartet niedrige Auslastung hätten die Ergebnisse beeinträchtigt, meldete Infineon. "Alle Logiksegmente wurden durch den starken Verfall des Dollar-Kurses negativ beeinflusst."
QUARTALSBILANZ AM 24. JANUAR
Details der Ergebnisse des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2004/05 (Ende September) sowie einen Ausblick für das laufende zweite Fiskalquartal will Infineon wie bereits angekündigt am 24. Januar bekannt geben./sbi/sb
Quelle: dpa-AFX
Infineon verfehlt Markterwartungen im 1. Geschäftsquartal
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem geplatzten Verkauf seines defizitären Glasfaser-Geschäfts verschreckt der Halbleiter-Hersteller Infineon Anleger mit einer weiteren schlechten Nachricht. Das Unternehmen werde die Markterwartungen im Ende Dezember abgelaufenen ersten Geschäftsquartal 2004/05 verfehlen, meldete die Infineon Technologies AG am späten Mittwochabend in München.
Infineon zeigte sich bereits im November pessimistisch für den Auftakt des neuen Fiskaljahres. Der neue Konzernchef Wolfgang Ziebart hatte damals gesagt, der Höhepunkt des derzeitigen Halbleiter-Zyklusses sei überschritten. Nun kommt noch die überraschend geplatzte Abgabe des Glasfaser-Geschäfts hinzu. Diese Sparte will Infineon jetzt umstrukturieren, wie der Chipbauer am Dienstag gemeldet hatte. Ein Stellenabbau ist wahrscheinlich. Infineon erwartet keine finanziellen Auswirkungen aus dem geplatzten Deal. Der Aktienkurs war nach diesen Nachrichten abgesackt.
Wie die Münchener nun mitteilten, sank der Umsatz im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal nach vorläufigen Zahlen auf 1,82 Milliarden Euro. Im vorangegangenen Quartal hatte Infineon noch 1,99 Milliarden Euro erlöst. Der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern; EBIT) dürfte bei etwa 211 (Vorquartal: 113) Millionen Euro liegen.
PROGNOSEN FÜR DIE BEREICHE
Für den Bereich Speicherprodukte rechnet Infineon mit einem Umsatz von 766 (807) Millionen Euro und einem operativen Gewinn von 196 (149) Millionen Euro. "Während die Bit-Produktion leicht gestiegen ist, haben die Auslieferungen leicht abgenommen, weil die Lagerbestände bewusst erhöht wurden", hieß es. Zudem belaste der Verfall des Dollars die Ergebnisse. Die Zahlen enthielten einmalige Lizenzeinnnahmen von etwa 118 Millionen Euro aus der Einigung mit ProMOS. Im November hatte Infineon die Beilegung eines Rechtsstreits mit dem taiwanischen Chiphersteller über die Nutzung von DRAM-Speicherchip-Technologie bekannt gegeben.
Der defizitäre Bereich Drahtgebundene Kommunikation werde voraussichtlich einen Umsatz von rund 106 Millionen Euro (114) und einen operativen Verlust von 29 (-110) Millionen Euro verzeichnen. Infineon erwartet für den Berichtzeitraum keine finanziellen Auswirkungen infolge des überraschend geplatzten Deals mit Finisar. Am Dienstag hatten die Münchener gemeldet, der Vertrag zum Verkauf ihres Glasfaser-Geschäfts an das US-Unternehmen werde gekündigt. Das Geschäft mit Glasfaserkomponenten werde daher umstrukturiert, ein Stellenabbau sei sehr wahrscheinlich. Die durch das Scheitern erlittenen Schäden sollen in Deutschland in einem Schiedsverfahren geltend gemacht werden.
Für den Bereich Automobil- und Industrieelektronik stellte Infineon einen Umsatz von 452 (501) Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 50 (76) Millionen Euro in Aussicht. Niedrigere Erlöse und ein Abbau von Lagerbeständen hätten zu einem Rückgang von Fabrikauslastung und EBIT-Marge geführt.
Im Bereich Sichere Mobile Lösungen dürfte der Umsatz bei 439 (508) Millionen Euro und das operative Ergebnis bei 2 (47) Millionen Euro liegen. Niedrigere Absatzzahlen wegen Anpassungen der Lagerbestände bei Kunden sowie eine unerwartet niedrige Auslastung hätten die Ergebnisse beeinträchtigt, meldete Infineon. "Alle Logiksegmente wurden durch den starken Verfall des Dollar-Kurses negativ beeinflusst."
QUARTALSBILANZ AM 24. JANUAR
Details der Ergebnisse des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2004/05 (Ende September) sowie einen Ausblick für das laufende zweite Fiskalquartal will Infineon wie bereits angekündigt am 24. Januar bekannt geben./sbi/sb
Quelle: dpa-AFX