Internationalmedia bestreitet Gerüchte um Vorstände [ 21.12.01, 13:29 ]
Von : Joachim Dreykluft
Die Gerüchte um Rücktritte im Vorstand von IM Internationalmedia sind in der Filmszene nicht neu, aber bisher noch nirgends publiziert. Heute greift der Branchendienst screendaily.com das Thema auf: "Guy East und Nigel Sinclair verlassen Intermedia" heißt es.
Mit Arnold Schwarzenegger will IM im kommenden Jahr "Terminator 3" drehen.
"Guy und Nigel verlassen die Firma nicht", sagte Vorstandschef Florian Bollen gegenüber boerse-online.de. IM befinde sich derzeit in Gesprächen, andere Unternehmen zu übernehmen. "Es handelt sich um gezielt gestreute Gerüchte einer interessierten Partei", betonte er. Falls es zu einer Übernahme komme, seien aber auch Veränderungen im Vorstand möglich.
East und Sinclair sind mit ihren Kontakten zu Filmgrößen in Hollywood und London der Kern der bisherigen Firma Internationalmedia. Laut screendaily.com planen die beiden, ihre Anteile nach Ablauf der 18-monatigen Haltefrist zu verkaufen und sich aus dem Unternehmen zurück zu ziehen. Derzeit sind sie den Gerüchten zufolge in Verhandlungen über ihren Ausstieg.
Guy East hält 3.776.000 Aktien, die nach heutigem Kurs 81,2 Millionen Euro wert sind. Nigel Sinclairs 2.633.000 IM-Papiere entsprechen 56,6 Millionen Euro. Größter Aktionär unter den Vorständen ist Moritz Bormann mit 5.970.000 Anteilsscheinen. Von ihm sind keine Rücktrittabsichten bekannt.
Geschürt wurden die Gerüchte durch neue Manager, die Internationalmedia in den vergangenen Monaten ins Haus geholt hat und die möglicherweise die Funktionen der beiden ausscheidenden Vorstände übernehmen sollen. Dabei handelt es sich um Jon Gumpert von Universal Pictures und Jere Hausfater vom Disney-Filmvertrieb Buena Vista. Zwischen den Firmengründern und den neuen Managern gibt es nach Informatioenen von boerse-online.de menschliche Differenzen.
Wie wichtig East und Sinclair für das Unternehmen sind, ist bereits dem Emissionsprospekt aus dem vergangenen Jahr zu entnehmen. Dort heißt es, von den beiden sowie Mitvorstand Moritz Bormann hänge "der zukünftige Erfolg von IM Internationalmedia weitgehend ab". Und noch deutlicher: "Der Verlust ihrer Dienste würde sich erheblich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und die Zukunftsaussichten von IM Internationalmedia auswirken."
Merkwürdig ist außerdem, dass sich das Unternehmen heimlich still und leise einen weiteren Vorstand ins Boot geholt hat. Ein gewisser Caspar von Blomberg grüßt auf der Weihnachtskarte von IM die Freunde und Kunden des Unternehmens gemeinsam mit den anderen Vorständen. Nach Angaben von Bollen ist er jedoch noch nicht Mitglied des Vorstandes. Es sei "geplant, dass er in den Vorstand eintritt". Er solle das Ressort Personal sowie weitere Aufgaben übernehmen, nicht jedoch Finanzvorstand Andreas Konle ersetzen.
Einen auffälligen Schwund gibt es außerdem im Aktienbestand von Vorstandschef Florian Bollen: Laut Emissionsprospekt hielt er nach dem Börsengang 602.063 Papiere. Im jüngsten Quartalsbericht sind nur noch 308.883 ausgewiesen. Da über die Deutsche Börse nie eine entsprechende Verkaufstransaktion gemeldet wurde, muss Bollen die Aktien bereits vor Einführung der Meldepflicht im März 2001 verkauft haben, also bereits weniger als ein Jahr nach dem Börsengang.
Wenn die Gerüchte um die Wechsel im Vorstand sich verdichten, wird der Kurs der IM-Aktie mächtig unter Druck geraten. Auch wenn derzeit der Wahrheitsgehalt schwer einzuschätzen ist, raten wir Anlegern aus Vorsichtsgründen, die Aktie zu VERKAUFEN.
Empfehlung: VERKAUFEN
Kurs am 22. Dezember: 22 Euro
Rückschlagpotenzial: 30 Prozent
Von : Joachim Dreykluft
Die Gerüchte um Rücktritte im Vorstand von IM Internationalmedia sind in der Filmszene nicht neu, aber bisher noch nirgends publiziert. Heute greift der Branchendienst screendaily.com das Thema auf: "Guy East und Nigel Sinclair verlassen Intermedia" heißt es.
Mit Arnold Schwarzenegger will IM im kommenden Jahr "Terminator 3" drehen.
"Guy und Nigel verlassen die Firma nicht", sagte Vorstandschef Florian Bollen gegenüber boerse-online.de. IM befinde sich derzeit in Gesprächen, andere Unternehmen zu übernehmen. "Es handelt sich um gezielt gestreute Gerüchte einer interessierten Partei", betonte er. Falls es zu einer Übernahme komme, seien aber auch Veränderungen im Vorstand möglich.
East und Sinclair sind mit ihren Kontakten zu Filmgrößen in Hollywood und London der Kern der bisherigen Firma Internationalmedia. Laut screendaily.com planen die beiden, ihre Anteile nach Ablauf der 18-monatigen Haltefrist zu verkaufen und sich aus dem Unternehmen zurück zu ziehen. Derzeit sind sie den Gerüchten zufolge in Verhandlungen über ihren Ausstieg.
Guy East hält 3.776.000 Aktien, die nach heutigem Kurs 81,2 Millionen Euro wert sind. Nigel Sinclairs 2.633.000 IM-Papiere entsprechen 56,6 Millionen Euro. Größter Aktionär unter den Vorständen ist Moritz Bormann mit 5.970.000 Anteilsscheinen. Von ihm sind keine Rücktrittabsichten bekannt.
Geschürt wurden die Gerüchte durch neue Manager, die Internationalmedia in den vergangenen Monaten ins Haus geholt hat und die möglicherweise die Funktionen der beiden ausscheidenden Vorstände übernehmen sollen. Dabei handelt es sich um Jon Gumpert von Universal Pictures und Jere Hausfater vom Disney-Filmvertrieb Buena Vista. Zwischen den Firmengründern und den neuen Managern gibt es nach Informatioenen von boerse-online.de menschliche Differenzen.
Wie wichtig East und Sinclair für das Unternehmen sind, ist bereits dem Emissionsprospekt aus dem vergangenen Jahr zu entnehmen. Dort heißt es, von den beiden sowie Mitvorstand Moritz Bormann hänge "der zukünftige Erfolg von IM Internationalmedia weitgehend ab". Und noch deutlicher: "Der Verlust ihrer Dienste würde sich erheblich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und die Zukunftsaussichten von IM Internationalmedia auswirken."
Merkwürdig ist außerdem, dass sich das Unternehmen heimlich still und leise einen weiteren Vorstand ins Boot geholt hat. Ein gewisser Caspar von Blomberg grüßt auf der Weihnachtskarte von IM die Freunde und Kunden des Unternehmens gemeinsam mit den anderen Vorständen. Nach Angaben von Bollen ist er jedoch noch nicht Mitglied des Vorstandes. Es sei "geplant, dass er in den Vorstand eintritt". Er solle das Ressort Personal sowie weitere Aufgaben übernehmen, nicht jedoch Finanzvorstand Andreas Konle ersetzen.
Einen auffälligen Schwund gibt es außerdem im Aktienbestand von Vorstandschef Florian Bollen: Laut Emissionsprospekt hielt er nach dem Börsengang 602.063 Papiere. Im jüngsten Quartalsbericht sind nur noch 308.883 ausgewiesen. Da über die Deutsche Börse nie eine entsprechende Verkaufstransaktion gemeldet wurde, muss Bollen die Aktien bereits vor Einführung der Meldepflicht im März 2001 verkauft haben, also bereits weniger als ein Jahr nach dem Börsengang.
Wenn die Gerüchte um die Wechsel im Vorstand sich verdichten, wird der Kurs der IM-Aktie mächtig unter Druck geraten. Auch wenn derzeit der Wahrheitsgehalt schwer einzuschätzen ist, raten wir Anlegern aus Vorsichtsgründen, die Aktie zu VERKAUFEN.
Empfehlung: VERKAUFEN
Kurs am 22. Dezember: 22 Euro
Rückschlagpotenzial: 30 Prozent