Platin als Wirkstoff gegen Krebs ? London - Antisoma plc (LSE:ASM, EASD:ASOM), das in Großbritannien ansässige biopharmazeutische Unternehmen, das neuartige Therapien gegen Krebs entwickelt, gibt die Veröffentlichung eines Artikels bekannt, dessen Autoren die Erfinder von Thioplatin sind, einem innovativen auf Platin basierenden Wirkstoff, für den Antisoma im Oktober 2000 eine Lizenz erwarb. Thioplatin wurde von Dr. Eberhard Amtmann und seinen Kollegen im Deutschen Krebsforschungszentrum "DKFZ" in Heidelberg, Deutschland, entwickelt. Ihre Untersuchung beweist, dass Thioplatin im Vergleich mit Cisplatin, einem führenden Platinwirkstoff, in Modellsystemen eine höhere, Tumore bekämpfende Aktivität und weniger Nebenwirkungen aufweist.
Die auf Platin basierenden Arzneimittel sind bewährte Wirkstoffe gegen Krebs, die die Basis von Therapien gegen eine Reihe von festkörperlichen Tumoren bilden, trotz der potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen, die ihren wirksamen Einsatz einschränken. 1999 überstieg der Gesamtumsatz von drei der vier Platinmarkenwirkstoffe US $820 Millionen.
Der Artikel wurde im Journal "Cancer Chemotherapy and Pharmacology" veröffentlicht und beschreibt, wie die deutschen Wissenschaftler die bekannte säurehaltige Umgebung nutzten, die von festkörperlichen Tumoren geschaffen wird, um ein Molekül zu schaffen, dass unter solchen Bedingungen "eingeschaltet" wird. Eine bindende Analyse mit isolierten Tumorzellen ergab, dass sich in säurehaltigen im Vergleich zu normalen Körperbedingungen bis zu achtmal mehr Thioplatin mit der DNA verbindet. Dadurch wird die Hypothese der Wissenschaftler bestätigt. Ihre Experimente zeigen auch, dass sich im Vergleich mit Cisplatin, einem der am häufigsten auf dem heutigen Markt eingesetzten Wirkstoffe, 30 bis 100mal mehr Thioplatin mit der DNA in isolierten Tumorzellen verbindet, was auf ein höheres therapeutisches Potenzial hinweist.
In in-vivo-Modellsystemen wies Thioplatin keine der schweren Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust, Schädigung der weißen Blutzellen oder der Nieren oder Zerstörung der Deckschicht des Dünndarms auf, die normalerweise mit Platinwirkstoffen einhergehen. Außerdem war Thioplatin beim Abtöten von menschlichen kleinzelligen Lungenzellen und im Dickdarm befindlichen Krebszellen in experimentellen Tumormodellsystemen mindestens genauso wirksam wie vergleichbare Dosierungen von Cisplatin.
Diese Daten unterstützen die Ansicht, dass es möglich sein könnte, Thioplatin in höheren Dosierungen zu verabreichen als konventionelle Platinwirkstoffe. Dadurch könnte die den Krebs abtötende Wirkung potenziell erhöht werden. Es wird erwartet, dass die klinischen Studien mit Thioplatin im Jahre 2002 aufgenommen werden.
Glyn Edwards, Chief Executive Officer von Antisoma, sagte dazu: "Die Daten beweisen in beeindruckender Weise die Macht des rationalen Wirkstoffdesigns. Die simple Beobachtung, dass Tumore eine säurehaltige Umgebung generieren, wurde genutzt, um eine potenzielle Krebstherapie zu schaffen, die den Patienten den zweifachen Vorteil der Wirksamkeit und ein stark verbessertes Nebenwirkungsprofil bietet. Wir arbeiten hart, um sicherzustellen, dass die klinischen Studien mit Thioplatin so bald wie möglich beginnen."
Originaltext: Antisoma