HEUTE IST DER TAG FÜR HORRORSZENARIOS

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DarkKnight:

HEUTE IST DER TAG FÜR HORRORSZENARIOS

 
20.12.00 10:05

Der Nikkei auf dem tiefsten Stand seit 21 Monaten und das Sentiment im Keller, lautet das Fazit der gestrigen Sitzung am Kabutocho. Und darf man japanischen Finanzkreisen glauben, schickt sich die Börse an, die Schmerzgrenze von 14000 für den Nikkei noch vor dem Fest testen zu wollen. Der Markt spiegelt die Stimmung in Tokio und ausländische Vorbehalte gegenüber dem sich offensichtlich rapide verschlechternden Status der Wirtschaft und des Finanzplatzes in Japan wider. Es sind nicht so sehr die seit der Überarbeitung der Methoden der Konjunkturerfassung verwirrenden Daten und Äußerungen zum Wachstum, auch nicht die allgegenwärtigen Schatten des öffentlichen Schuldengebirges, die dem neuen Japan-Pessimismus Auftrieb geben. Selbst das abgegriffene Lamento über angeblich erlahmten Reformeifer kann nicht für die desolate Verfassung verantwortlich gemacht werden. Nein, nur der Schreckensruf einer neuen systemischen Finanzkrise vermag die Sorgen in ein Stadium nahezu irrationaler Panik zu eskalieren, wobei im Hintergrund weniger der japanische Finanzplatz, sondern eine harte Landung und ein Meltdown in den USA als Menetekel wirken.

Sicher ist, dass ein Crash in den USA zu diesem Zeitpunkt unabsehbar verheerende Folgen für die japanischen Banken, ihre Kreditkundschaft und damit Konjunktur und Fiskus haben müsste, da sich der Bankenapparat des Inselreichs in einer deutlich schwächeren Verfassung als noch vor sechs Monaten angenommen präsentiert. Noch stehen die Halbjahresberichte einiger weniger Nachzügler unter den Regionalbanken aus. Aber fest steht bereits, dass die 18 Großbanken per Septemberultimo beim Abbau ihres notleidenden Kreditportfolios nur kümmerliche Fortschritte gemacht haben und die 118 Regionalbanken sogar einen massiven Zuwachs erlitten. Kumuliert errechnet sich für die 136 Groß- und Regionalbanken ein nicht ordentlich bedientes Kreditportfolio von 32,9 Bill. Yen (329 Mrd. Euro), ein Zuwachs gegenüber Märzultimo von 1,8%. Gleichzeitig verdoppelte sich das Volumen der Kreditwertberichtigungen gegenüber dem Planansatz auf 2,4 Bill. Yen. Kein Wunder, wenn die Märkte verstimmt reagieren, steuert Japan doch auf einen neuen Insolvenzrekord mit Masseschulden von etwa 25,5 Bill. Yen zu, ein Zuwachs im Zwölfmonatsvergleich von rund 90%.
Pikant im Zusammenhang mit dem Nörgeln an Japans Reformkurs wirkt die Tatsache, dass die eigentlichen Stabilitätsprobleme der Banken weniger von den Kreditkosten als vielmehr vom Aktienmarkt ausgehen, da Banken erstmals ihren Wertpapier- und Immobilienbesitz nicht nominal, sondern zu Marktpreisen einstellen müssen. Und bei einem Topix von hauchdünn über 1300 Punkten dürften 11 der 18 Großbanken bereits Aktienbuchverluste ausweisen, wäre jetzt Bilanzstichtag. Das bekäme weder der Kreditkundschaft noch den Reserven und dem Eigenkapital gut. Aber es kommt noch schlimmer: Ab April darf die öffentliche Hand Banken keine Liquiditätshilfen mehr zustecken, es sei denn, der Gesetzgeber ändert das Finanzstabilisierungspaket vom Oktober 1998. Die Börse nährt also die Krise, auf die sie angeblich reagiert. Und sie übertreibt. Denn nur ein US-Meltdown könnte die Szene so verheeren, dass eine erneute Bankenkrise in Japan droht.
Seher:

Mus man immer derart schwarzsehen? Hmmmm o.T.

 
20.12.00 10:08
1Mio.€:

Guter Beitrag DK! Unbedingt Lesen.Gruss Mio. o.T.

 
20.12.00 10:08
SchwarzerLor.:

düsterer Jahresausklang

 
20.12.00 11:19
Sollten die Futures so weiterlaufen, dann sehen wir beim Nemax noch ein Minus von 10%. Japan ist ohnehin im Keller, die kann man noch auf Monate abhaken, um mal auf obigen Artikel Bezug zu nehmen. Bis Januar wird sich auch hierzulande nichts mehr tun, höchstens eine weiter Abwärtsbewegung. Ab Januar dürfte es wieder aufwärtsgehen, denn die Aussagen waren hinsichtlich des Zinsniveaus doch sehr vielversprechend. Damit wird der Akienmarkt insgesamt noch attraktiver. Hierzulande werden im Frühjahr sicherlich ein paar Verschärfungen hinsichtlich des Nemax vorgenommen, was auch das zerstörte Vertrauen wieder reparieren sollte, wenn auch die ganz tollen Zeiten vorbei sind.
ABER: Was soll denn die Aussage über einen MÖGLICHEN Crash in den USA? Wie wertet man denn einen solchen. Also ich halte einen Nasdaq-Absturz von 5100 auf 2500 Punkte für einen selbigen. Sollen wir denn 500 Punkte an einem Tag verlieren? Das ist Dummschwätzerei...
S.Lord
proxicomi:

Kann es sein....

 
20.12.00 11:33
das genau das gegenteil eintritt.
keine hausse, aber alle fast alle, außer die cleveren shorties, erwarten
den totalen crash.
gestern erwarteten alle das es nach oben geht, was ist eingetreten das gegenteil.
die hysterie scheint den höhepunkt zu erreichen, nm endlich bei 2600, hatte
ich ja mal irgendwann gepostet, aber war ja ein "lacher".
meine theorie: bush hat sich gestern mit gruenspan verabredet, g. fabuliert
von rezession erst mal krachts im gebälk, doch dann kommt bush und verkündet die steuersenkung schlechthin und der markt konsolidiert.:)spass!!
gestern in einem chat, las ich das sich das bis zu einem halben jahr hinziehen kann. 90/91 war es auch so prekär.

also irgendwann gibt es auch nichts mehr zu shorten!
gruß
proxi

DarkKnight:

HEUTE KOMMT ES WIRKLICH KNÜPPELDICK:

 
20.12.00 12:19

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist zum Ausklang des Jahres aus den Top Ten der Weltrangliste gefallen. In der Dezember-Rangliste der FIFA nimmt das Team des Deutschen Fußball- Bundes nur noch den elften Platz ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nationalmannschaft damit um sechs Plätze zurückgefallen. Die Nummer eins ist wieder Brasilien vor Frankreich und Argentinien
Barney:

Oh Gott ich spende meine restliche Kohle sofort

 
20.12.00 12:44
dem DFB. Damit kann er dann einem Nachwuchskicker die Stollen festziehen lassen.
DarkKnight:

DER WAHNSINN HAT EINEN NAMEN: ANALYSEN

 
20.12.00 14:40

Trotz der starken Abhängigkeit von den US-Börsen könnte der Dax im kommenden Jahr nach Meinung einiger Analysten auch eigene Wege gehen. Zwar werde eine schwächere US-Wirtschaft für den deutschen Markt wohl negative Effekte haben, sagte etwa Lothar Weniger, Head of Equity Research bei der DG-Bank. In Europa gebe es aber noch stabilisierende Faktoren, die eine Rezession abmildern könnten. So wirkten sich beispielsweise die beschlossenen Steuerreformen besonders günstig aus. Auch das vorherrschende niedrige Inflationsniveau und die starken Wachstumsraten in der Produktivität machen eine Rezession eher unwahrscheinlich. Auch Weniger hält das Erreichen der 8.000 Punkte-Marke beim Dax bis Mitte des Jahres für denkbar.
Bei der Deutsche Bank überwiegen ebenfalls die optimistischen Erwartungen an die Entwicklungen der Aktienmärkte im Jahr 2001. Die Analysten sehen den Dax auf Zwölf-Monats-Sicht sogar bei 8.200 bis 8.700 Punkten. Anlage-Schwerpunkte sehen sie bei Banken, Versicherungen, Medien und im Technologiebereich. Generell werde der europäische Aktienmarkt voraussichtlich von sinkenden Steuern und einem Gewinnwachstum der Unternehmen profitieren. Weniger optimistisch beurteilt Chartanalyst Hans-Dieter Schulz die Zukunft des Dax. "Die meisten Analysten sehen die Entwicklung nur saisonbedingt und somit zu optimistisch. Langfristig gesehen werden wir in einen Bärenmarkt eintreten." Für dieses Jahr liege die Unterstützungslinie des aktuell noch intakten Aufwärtstrends bei 5.800 Punkten. Sollte dieser Trend brechen, kann es durchaus auch unter die 5.000 Punkte gehen, sagte Schulz weiter.
Gänzlich andere Maßstäbe legt Wirtschafstastrologe Uwe M. Kraus bei seiner Prognose für den Dax an. "Der Dax ist am 1. Juli 1988 geboren, also Sternzeichen Krebs", stellt Kraus fest. Sein Index-Horoskop sagt dem Kursbarometer eine moderat positive Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2001 voraus. In der zweiten Jahreshälfte seien dagegen Belastungsaspekte in den Sternen erkennbar. Im besten Fall könne der Dax im Frühjahr 7.500 bis maximal 8.000 Punkte erreichen, und dann wie im vergangenen Jahr in einen Abwärtstrend fallen. "Ab August bis November haben wir nämlich eine Saturn-Pluto-Konstellation, die erfahrungsgemäß kritisch ist", warnte Kraus.

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