Technische Indikation abwarten
Hans Bernecker: Technische Indikation abwarten
Mails/Nachrichten vom 09.12.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
mit dem Dreh in der letzten Stunde schrammte New York gerade noch an der Kante kurz vor dem Einbruch vorbei. Das ergibt eine sehr knappe Kantenfahrt ab heute bzw. zum Wochenanfang. Von den Fakten her ist es nicht begründet, aber die Stimmung ist mies. Das gilt auch für die Zahlen des amerikanischen Arbeitsmarktes. Bedeutsamer ist die Angst um den Irak-Konflikt. Jedenfalls:
Das Auftippen auf die 90-Tagelinie in New York ist eine letzte Verwarnung. Dem folgte auch der Euro Stoxx. Am schlechtesten schloß wieder Frankfurt. Gleichwohl: Die Technik mag mir mißfallen, der Kranz der Fakten sieht gut aus. Die Ergänzungen dazu erhalten wir am Freitag mit den Erzeugerpreisen, den Lagerbeständen und dem Verbrauchervertrauen (Uni Michigan). An meiner Einschätzung hat sich insofern nichts geändert.
Wichtigstes Barometer bleibt die Chipindustrie. Nach INTEL und AMD erhöhte nun auch der Mobilfunkausrüster QUALCOMM seine Absatzprognose für Handychips für die ersten beiden Geschäftsquartale. Welcher Zyklus daraus entsteht, zeige ich Ihnen in der aktuellen Hochrechnung in der nächsten AB (Quelle New York).
Die Markttechnik deckt das Bild im Wesentlichen ab. Die bekannten Relationen (A/D und new high/new low) bewegten sich in den vergangenen drei Börsentagen als Durchschnitt gerechnet im positiven Sektor. Vor allem gilt dies nun für Freitag. Träger des Ganzen ist zu 80 % der Technologiesektor, der wiederum von den Chipsektoren den wichtigsten Impuls erhält. Auch das ist bündig.
In Frankfurt wird man heute versuchen, die New York-Tendenz vorauszuahnen. Das ergibt einen unruhigen Tagesverlauf. Je nachdem, wie der Nachrichtenstand in Sachen Irak aussieht, ist die Volatilität sehr hoch. Der VDAX pendelte schon am Freitag über 38. Solange dies der Fall ist, ist die Volatilität jeder einzelnen Aktie hoch. Dazu gehören insbesondere die Finanzaktien. Aber: Wer vorher 25 % oder 30 % zulegt, der muß auch 10 % nachgeben. Das konnten Sie am Freitag gut nachvollziehen.
Auf der Nachrichtenseite gibt es diese Woche sehr wenig, eigentlich null. Aufschlußreich ist aber, wie die Analysten die Dinge sehen. Für NOKIA wird das Urteil gesenkt, für T-ONLINE wird es hochgesteckt. Das deckt sich mit meiner kürzlichen Analyse dieser Aktie in der AB. Überraschend ist dagegen die Rückstufung von VODAFONE durch CSG. Merrill Lynch rät zum Kauf von FRANCE TÉLÉCOM. Und für BAYER gibt es eine erste direkte Kaufempfehlung. Eigentlich ist das Ganze nicht schlüssig, demonstriert jedoch, wie extrem die Meinungen auseinander gehen. Schlußfolgerung für Sie heute in etwas kurzer Form aus genanntem Grund:
Die Freitagskurse minus 3 % sind Kaufkurse. Das ist eine Daumengröße, wie ich betone, aber eine brauchbare Linie für Sie. Grund: Auf der Daily-Basis müßte nach meiner Rechnung der DAX heute oder morgen wieder nach oben drehen. Das muß abgewartet werden. Es ist die Unterstützung für alle Kurse.
Stellen Sie solange alle Dispositionen zurück und warten Sie diese technische Indikation ab.
Damit verbleibe ich bis morgen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Hans Bernecker: Technische Indikation abwarten
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
mit dem Dreh in der letzten Stunde schrammte New York gerade noch an der Kante kurz vor dem Einbruch vorbei. Das ergibt eine sehr knappe Kantenfahrt ab heute bzw. zum Wochenanfang. Von den Fakten her ist es nicht begründet, aber die Stimmung ist mies. Das gilt auch für die Zahlen des amerikanischen Arbeitsmarktes. Bedeutsamer ist die Angst um den Irak-Konflikt. Jedenfalls:
Das Auftippen auf die 90-Tagelinie in New York ist eine letzte Verwarnung. Dem folgte auch der Euro Stoxx. Am schlechtesten schloß wieder Frankfurt. Gleichwohl: Die Technik mag mir mißfallen, der Kranz der Fakten sieht gut aus. Die Ergänzungen dazu erhalten wir am Freitag mit den Erzeugerpreisen, den Lagerbeständen und dem Verbrauchervertrauen (Uni Michigan). An meiner Einschätzung hat sich insofern nichts geändert.
Wichtigstes Barometer bleibt die Chipindustrie. Nach INTEL und AMD erhöhte nun auch der Mobilfunkausrüster QUALCOMM seine Absatzprognose für Handychips für die ersten beiden Geschäftsquartale. Welcher Zyklus daraus entsteht, zeige ich Ihnen in der aktuellen Hochrechnung in der nächsten AB (Quelle New York).
Die Markttechnik deckt das Bild im Wesentlichen ab. Die bekannten Relationen (A/D und new high/new low) bewegten sich in den vergangenen drei Börsentagen als Durchschnitt gerechnet im positiven Sektor. Vor allem gilt dies nun für Freitag. Träger des Ganzen ist zu 80 % der Technologiesektor, der wiederum von den Chipsektoren den wichtigsten Impuls erhält. Auch das ist bündig.
In Frankfurt wird man heute versuchen, die New York-Tendenz vorauszuahnen. Das ergibt einen unruhigen Tagesverlauf. Je nachdem, wie der Nachrichtenstand in Sachen Irak aussieht, ist die Volatilität sehr hoch. Der VDAX pendelte schon am Freitag über 38. Solange dies der Fall ist, ist die Volatilität jeder einzelnen Aktie hoch. Dazu gehören insbesondere die Finanzaktien. Aber: Wer vorher 25 % oder 30 % zulegt, der muß auch 10 % nachgeben. Das konnten Sie am Freitag gut nachvollziehen.
Auf der Nachrichtenseite gibt es diese Woche sehr wenig, eigentlich null. Aufschlußreich ist aber, wie die Analysten die Dinge sehen. Für NOKIA wird das Urteil gesenkt, für T-ONLINE wird es hochgesteckt. Das deckt sich mit meiner kürzlichen Analyse dieser Aktie in der AB. Überraschend ist dagegen die Rückstufung von VODAFONE durch CSG. Merrill Lynch rät zum Kauf von FRANCE TÉLÉCOM. Und für BAYER gibt es eine erste direkte Kaufempfehlung. Eigentlich ist das Ganze nicht schlüssig, demonstriert jedoch, wie extrem die Meinungen auseinander gehen. Schlußfolgerung für Sie heute in etwas kurzer Form aus genanntem Grund:
Die Freitagskurse minus 3 % sind Kaufkurse. Das ist eine Daumengröße, wie ich betone, aber eine brauchbare Linie für Sie. Grund: Auf der Daily-Basis müßte nach meiner Rechnung der DAX heute oder morgen wieder nach oben drehen. Das muß abgewartet werden. Es ist die Unterstützung für alle Kurse.
Stellen Sie solange alle Dispositionen zurück und warten Sie diese technische Indikation ab.
Damit verbleibe ich bis morgen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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