10.05.2002
Das Werk zahlungsunfähig ?
Prior Börse
Die Analysten der Prior Börse stellen die Frage ob das Medienunternehmen Das Werk (WKN
541200) bald zahlungsunfähig werde.
Seit Monaten verhandele das Management mit seinen Hausbanken, um kurzfristig fällige Kredite in langjährige Darlehen umzuwandeln. Zuspitzen könnte sich die Finanzkrise, wenn das Unternehmen keine Umschuldung zustande bringe. Da Chef Joachim Sturmes vom 15. bis 24. Mai nach Cannes zur Filmmesse verreise, dürfte vor Ende Mai keine Lösung in Sicht sein.
Vor allem Kontokorrentkredite und kurzfristige Schulden im Wert von 61 Millionen Euro könnten den Filmproduzenten in den Konkurs treiben. Darüber hinaus seien weitere 22 Millionen Euro der langfristigen Darlehen in diesem Jahr fällig. In der Bilanz würden die kurzfristigen Schulden (129 Millionen Euro) bei weitem das Umlaufvermögen (83 Millionen Euro) übersteigen. Laut Kapitalflussrechnung klaffe in der Firmenkasse ein Loch von 48 Millionen Euro.
So hätte auch Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen bei dem Testat darauf hingewiesen, dass es zu möglichen Liquiditätsprobleme kommen könnte. Das Eigenkapital sei im vergangenen Jahr von 90 auf 70 Millionen Euro gesunken, bei einer aufgeblähten Bilanzsumme von 237 Millionen Euro. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass insbesondere die gigantischen immateriellen Werte ins Wanken kommen könnten. Dann drohe der Verlust des gesamten Eigenkapitals.
Film- und Musikrechte würden mit 43 Millionen Euro, Geschäftswerte mit stolzen 56 Millionen Euro in den Büchern stehen. Darüber hinaus sei fraglich, wie werthaltig die mit rund 46 Millionen Euro bilanzierten Forderungen seien. In 2001 hätten sich die Konzernverluste auf 28 Millionen Euro summiert.
Vor diesem Hintergrund lautet das Fazit der Prior Börse bezüglich Das Werk "Es brennt!".