Nun gibt es Tickets zum Nulltarif
Die irische Billigflieger Ryanair hat sich einen neuen Werbegag einfallen lassen, um die kränkelnde Konkurrenz zu ärgern. Bis Donnerstag will Ryanair 300.000 Tickets gratis absetzen. Das Angebot hat einen Haken, aber nur einen kleinen.
Dublin - "300.000 kostenlose Flüge" steht auf einem Werbebanner, das seit Dienstag auf der Internetseite der Low-Budget-Airline prangt. Wie bei früheren Ryanair-Preisbrecher-Angeboten üblich, wird allerdings auch bei der "Gratis"-Offerte noch eine kleine Bearbeitungsgebühr von fünf Euro fällig. Außerdem müssen preisbewusste Kunden die Flughafengebühren und -steuern zahlen. Trotzdem ist es das günstigste Angebot, das Ryanair seinen Kunden in seiner 16-jährigen Geschichte gemacht hat. Bisher hatten Flüge mindestens einen Netto-Preis von einem britischen Pfund.
Ryanair-Chef Michael O'Leary sagte bei der Ankündigung der PR-Aktion in Dublin, das neue Angebot werde die Airline praktisch nichts kosten. Es würden nur Tickets für die Flüge zwischen dem 1. und 18. Dezember und dem 8. und 31 Januar "verschenkt". In diesen Zeiträumen seien bisher viele Sitze noch nicht verkauft. Trotzdem mache Ryanair das Angebot aus einer "Position der Stärke" heraus. Die Flüge in der Weihnachtszeit seien fast ausgebucht.
Das Billig-Angebot, das vor allem in Großbritannien beworben wird, betrifft Einweg-Flüge, die in London-Stansted, Glasgow und Brüssel-Charleroi starten. Wer davon profitieren will, muss spätestens bis Mitternacht am Donnerstag auf der Ryanair-Webseite buchen.
Während teuerere Konkurrenten in die Pleite fliegen, ihr Netz ausdünnen oder Stellens streichen, plant Ryanair zudem, die Zahl seiner Flughafen-Drehkreuze weiter zu erhöhen. Erst letzte Woche hatte O'Leary angekündigt, Frankfurt-Hahn zur zweiten Ryanair-Basis auf dem europäischen Kontinent auszubauen. Dies wurde vor allem als Kampfansage an die Lufthansa gewertet.
O'Leary deutete nun an, er werde noch vor Weihnachten den Aufbau eines weiteren Drehkreuzes bekannt geben. Er wollte allerdings noch nicht sagen, ob es in Skandinavien, Italien oder Großbritannien liegen wird. Er hoffe außerdem, dass die irische Regierung die Genehmigung für den Bau eines weiteren Terminals in Dublin geben werde.
Quelle: Reuters