Gold und Silber - Lohnt sich eine Investition?

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kalle4712:

Gold und Silber - Lohnt sich eine Investition?

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28.05.02 18:04
In den vergangenen Monaten war mit den Aktien von Gold- Silberminen-Gesellschaften gutes Geld zu verdienen. Ist die Hausse von Gold und Silber nur vorübergehend, oder stehen wir vor einer grundsätzlichen Neubewertung der beiden Edelmetalle? Eine Neubewertung würde die Preise längerfristig in völlig andere Dimensionen hieven. Die Aktien der Minengesellschaften würden noch wesentlich stärker steigen (wie Optionsscheine, nur ohne Laufzeit!).

Die entscheidende Frage: Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg in Gold und Silber bzw. die Minen-Aktien? Und: Sollte man vor einer Investition erst eine Kondolidierung abwarten.

Diesen Thread möchte ich nutzen, um Pro- und Contra-Argumente für weitere Kurssteigerungen von Gold und Silber zu sammeln. Diese Sammlung kann uns allen dabei helfen, obige Frage (jetzt noch investieren?) zu beantworten. Ich mache den Anfang:

Pro:
- Eine über 20-jährige Baisse liegt hinter uns. Selbst die härtesten Optimisten dürften mittlerweile "draußen" sein. Bei denjenigen, die jetzt investiert sind, dürfte es sich um "starke Hände" handeln.

- Aktien sind - historisch betrachtet - noch immer sehr teuer. Selbst wenn jetzt der langersehnte Wirtschaftsaufschwung einsetzt, wird es noch ein Weilchen dauern, bis gestiegene Gewinne der Unternehmen die aktuelle Bewertung rechtfertigen. Anleihen bringen aufgrund der niedrigen Inflation nur eine magere Rendite. Eine höhere Inflation ist vorerst nicht in Sicht. Außerdem sind auf Geldmarktkonten Rekordsummen geparkt (mehrere Billionenn US-Dollar!). Wo werden diese Summen investiert, wenn Aktien und Anleihen aktuell nur wenig attraktiv sind? Da Ländern wie Indien und China eine sehr gute wirtschaftlich Zukunft prognostiziert wird und Gold dort eine historische Bedeutung als Geldanlage und Statussymbol hat, kann mit einem Wirtschaftsaufschwung die dortige Nachfrage deutlich steigen.
- Die Hausse nährt die Hausse. Bereits jetzt ist zu erkennen, dass die bisherigen moderaten Preissteigerungen zu erhöhtem Interesse an einer Investition in Edelmetalle führt. Aufgrund der hohen Beträge auf Geldmarktkonten könnte der Aufschwung zu einem Selbstläufer werden.
- Gold: Viele Minengesellschaften haben während der langen Baisse dichtgemacht. Die Nachfrage nach Gold übersteigt schon seit Jahren das Angebot. Außerdem laufen die Verkäufe durch Notenbanken bald aus.
- Gold: Die Minen-Gesellschaften stellen ihre Vorwärtsverkäufe ein, weil sie von künftigen Preissteigerungen profitieren wollen. Außerdem hat in der Branche ein Konzentrationsprozess stattgefunden, und es hat den Anschein, dass die verbliebenen Gesellschaften nicht nur an einem höheren Goldpreis interessiert sind, sondern auch aktiv die "Werbetrommel" dafür rühren möchten.
- Großinvestoren (Gates, Buffett) sind in Gold und Silber investiert. Gerade Buffett wird ein guter Riecher für langfristig gute Investitionen nachgesagt.

Contra:
- Der Preis von Gold wird - so ist zu hören - gern manipuliert.
- Mit der Investition in Aktien ist man an Gesellschaften beteiligt, die aktiv einen direkten Mehrwert erwirtschaften. Dies ist bei einer Investition in Edelmetalle nicht der Fall.
- Silber: Einer der Hauptabnehmer von Silber ist die Foto-Industrie. Aber der Siegeszug der digitalen Fotografie ist wohl nicht mehr aufzuhalten, so dass hier mit einer weiteren rückläufigen Nachfrage zu rechnen ist. (Frage: Wird eigentlich Silber benötigt, wenn von einem digitalen Foto ein Abzug gemacht wird? Wenn ja: Möglicherweise führt die digitale Fotografie zu zügellosem Fotografieren, wenn die Speicher zukünftitg sehr groß sind und dann trotz vieler Fotos kein Film mehr gekauft werden muss. Ich kann mir vorstellen, dass dann mehr Abzüge als heute gemacht werden, denn die gelungenen Fotos möchte man ja gern in Händen halten - ist einfach praktischer, finde ich.)

Weitere gute Argumente!?
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Boxenbauer:

Sollte er an der 200 Tage-Linie drehen?

 
28.07.02 18:45
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Sollte der Goldpreis ( hier Gold Bugs Index ) an der 200 Tage Linie drehen, was er im Intraday schon 2x gemacht, dann winken schnelle Gewinne.

Schöne Möglichkeiten daran zu partizipieren bieten die ABN Turbos mit interessantem KnockOut:


WKN    Emittent Art  Basis         Strike
-----------------------------------------
550551 ABN Amro Long GOLD BUGS NDX 85,00  ( für sehr Mutige )

528522 ABN Amro Long GOLD BUGS NDX 70,00  ( für mich )



Gruß

Boxenbauer
Kicky:

und Gold steigt wieder-diese Analysten!

 
30.07.02 16:10
Analyst Daniel McConvey at Goldman Sachs raised his rating on the gold sector to "market overweight" from "market weight," and his gold price target for 2003 to $310 from $300. The CBOE Gold Index ($GOX) is powering up 6.3 percent. As of Monday's close, the sector tracker had fallen 18 percent since the end of June Among individual stocks McConvey upgraded Freeport-McMoRan (FCX) is gaining 3.7 percent to $15.90, Barrick Gold (ABX) is 4.1 percent better at $15.35, Placer Dome (PDG) is rising 5.4 percent to $8.75, and AngloGold (AU) rallying 3.4 percent to $22.70. August gold futures are tacking on $2.40 to $304.80.
Boxenbauer:

Ich Depp. Hat einer auf meinen Tipp von vorgestern

 
30.07.02 23:43
gehört? Ich selber hab mich nicht getraut und hatte gestern keine Zeit. Wären lockere 150-200% gewesen. Die Frage:
Geht der Upmove weiter, oder wars nur ne kleine technische Reaktion?

Gute Nacht

Boxenbauer
kalle4712:

@Boxenbauer

 
31.07.02 09:34
Ich selbst habe noch einmal nachgelegt. Aber nicht wegen Deines Hinweises, sondern weil ich auf solch einen Rückschlag gewartet habe (wollte nicht mein gesamtes Pulver in steigende Kurse hinein investieren; siehe mein Kommentar vom 28.07.).

Lies Dir doch nochmal die Argumente PRO/CONTRA zur langfristigen Gold-/Silber-Preisentwicklung im oberen Teil dieses Thread durch. Wie ist Deine langfristige Einschätzung?
kalle4712:

Na - wer sagt's denn

 
12.08.02 10:46
Nach Absturz von ca. 325 auf 300 USD vor einigen Wochen kostet die Unze Gold mittlerweile wieder 317 USD.
Und das trotz Erholungstenzdenzen an der Börsen und beim Dollar.

Es sieht also wieder wesentlich besser aus.
Boxenbauer:

Hallo Kalle,

 
12.08.02 17:31
eine langfristige Einschätzung kann ich nicht abgeben, aber kurzfristig sehe ich mindestens 240 USD, zumal die Börsen nach der Zinssenkung nochmal richtig wegbrechen werden.

Gruß

Boxenbauer
kalle4712:

Boxenbauer: Da lehnst Du Dich aber weit aus dem

 
20.08.02 10:03
Fenster. Ich vermute aber einen Schreibfehler, denn bei wegbrechenden Börsen sollte Gold eher steigen. Vermutlich wolltest Du 340 schreiben.

Gestern ist Gold jedenfalls zwischenzeitlich wieder runtergegangen auf 304. Da war ich am 12.08. schon wieder zu optimistisch. Siehe jetzt alles nach längerfristiger Seitwärtsbewegung zwischen 300 und 320 aus. Jedenfalls gehe ich nach wie vor davon aus, dass Gold weiterhin stärker beachtet werden wird als noch vor 1 bis 2 Jahren.

Langfristig bleibe ich dabei, baue meine Positionen aber nicht weiter aus. So jedenfalls der heutige Stand.
Boxenbauer:

klar Kalle, sollte 340 heißen. Das Posting würde

 
20.08.02 17:54
sonst ja keinen Sinn machen. Trotzdem bin ich überrascht, das sich das Gold so gut gemacht hat in den letzten Wochen.

Im Moment sehe ich aber keine Tendenz.

Aber eines ist klar, kommt es wieder zum stellen steilen Anstieg, bin ich mit nem Short-Zerti dabei. Siehe Depotspiel von Happy.

Gruß Boxenbauer
kalle4712:

Beitrag 1 von Marius:

 
28.08.02 19:01
Der Herbst wird grauenvoll für die Aktionäre. Für die meisten. Keine Angst, die 5000 werden wir noch nicht sehen. Nicht diesen Herbst. Wir werden wohl noch ein paar Jahre warten   müssen. Aber die Richtung steht. Das gleiche gilt für’s Gold.

Im Herbst wird man erkennen das die schon einmal hinausgeschobene Erholung auch
dieses mal nicht eintreten wird. Zur Zeit lebt die Börse nur und ausschließlich von der Hoffnung. Die Gewinnsteigerungen die die Firmen zur Zeit vorweisen können sind größtenteils auf Optimierungen im Fertigungsprozess, Vertrieb oder im Einkauf zurückzuführen. Wahres Wachstum muss mit steigenden Umsätzen einher gehen.
Man wird bald erkennen das dass nicht der Fall ist.  Weiter sinkende Kurse werden dafür sorgen das der Konsum nicht anspringen wird. Die nächsten Jahre werden so von der Angst begleitet werden wie die 90ger von der Gier begleitet wurden. Unterstützt durch die neue Technologie Internet, die ein unbegrenztes Wachstum versprach. So wie einst die Eisenbahn und dann die Industrialisierung.
Die Psychologie der Menschen ist heute aber die gleiche wie vor 100 oder 50 Jahren. Und nun, nachdem bald die Hoffnung wieder enttäuscht werden wird, kommt die Angst. Die Spirale wird sich weiter drehen. So wie die letzten hundert Jahre und auch davor. Und weil die Psychologie gleich bleibt, bleibt auch das Anlageverhalten, gesteuert durch Angst und Gier, gleich. Und zwei Dinge verkörpern zum einen das Risiko, zum anderen die Sicherheit.

Aktien und Gold.

Die Großen Haussen starteten immer bei einem DOW-Gold-Ratio (DGR) von unter 5. Die letzte Hausse mit beginn der 80ger bei ca.1,5 und endeten in der Übertreibungsphase z.b. 1929 mit 15 oder ende der 60ger mit 28. Das absolute Top hatten wir 1999 mit ca. 40. Heute sind wir bei ca. 28.
In der Vergangenheit fand in den darauf folgenden Jahren eine Anpassung von Gold und Aktien auf einen DGR kleiner 5 statt. Dieser könnte wie das oben genannte Szenario aussehen.

Natürlich mit immer wiederkehrenden Erholungen die auch im Index mal gute 20% ausmachen können.


So hat jeder seine Thesen. Ich für mein Teil glaube an die Psychologie der Massen. Und die wird sich in den nächsten Jahren so an den Börsen wiederspiegeln.          

Profitieren wird, wer sich langfristig Gold oder Goldmienen ins Depot legt. Das was wir in den letzten Monaten beim Gold gesehen haben, ist meiner  Meinung nach erst der Anfang.

Um den DGR zu berechnen, Teilt einfach den DOW durch den Goldpreiß.
kalle4712:

Beitrag 2 von Marius

 
28.08.02 19:02
2. DOW-Gold-Ratio (DGR)   Marius  28.08.02 11:43  
 
Diese Analyse von F.J.Buskamp könnte vielleicht dem Anleger
eine neue Betrachtungsweise zu der aktuellen Marktsituation verhelfen. Besonders die dezeit überverkaufte Situation im Dow und DAX sollte in Kürze für eine techn. Reaktion nach " oben " sorgen. Wie allerdings geht es dann weiter ??


Es handelt sich um die sogenannte Dow - Gold - Ratio - Analyse ( DGR ) . Die Berechnung der DGR ist auch für den Laien sehr einfach nachzuvollziehen. Aktueller Stand des Dow Jones - Index dividiert durch den aktuellen Goldpreis pro Unze. Beim Stand von 10000 Pkt. des Dow und einem Goldpreis von 320 US$ errechnet sich ein Ratio von 31,25 Punkten. Das heißt im Klartext - sie benötigen 31,25 Unzen Gold , um einmal den Dow Jones - Index bzw. jeweils eine der darin enthaltenen 30 Aktien zu kaufen.

Aus historischer Sicht ist der Dow Jones - Index immer dann unterbewertet , sobald die DGR unter 5 Punkte fällt. Dies war zuletzt im Zuge des Crash von Oktober 87 der Fall. Seinerzeit sackte die DGR auf ca. 3,50 Punkte. Anschließend entwickelten sich der Dow Jones - Index als auch der Goldpreis diametral. Während der Goldmarkt in den folgenden Jahren seine Lang-frist - Baisse fortsetzte , stieg der Dow Jones rasant weiter. Die DGR erreichte schließlich ihr Allzeithoch mit über 40 im August 99. Nach der ersten Korrektur scheiterte die nachfolgende Rallye bereits deutlich vor dem Allzeithoch. Inzwischen verhält es sich so , dass neue Tiefs erreicht werden , die jeweils unter dem vorangegangenen liegen. Ein klassischer Abwärts-trend also.

Der Abwärtstrend des DGR dürfte sich weiter fortsetzen. Gemessen an einer DGR von 31,25 Punkten ist der US - Aktienmarkt gegenüber dem Goldpreis klar überbewertet. Dies bedeutet aber nicht , dass ein Markt sich nun einseitig entwickeln muß. Viel wahrscheinlicher ist , dass beide Märkte wiederum diametral zulaufen.
Um aktuell ein DGR - Kaufsignal für den Dow Jones - Index zu generieren , müsste der Gold-preis bei einem Stand des Dow von 10 000 Punkten auf 2000 US$ pro Unze explodieren. Wahrscheinlicher ist , das der Dow Jones in den kommenden Jahren tendenziell fällt , während der Goldpreis im Trend weiter zulegt.

Die Erkenntnisse aus dem DGR - Chart bestätigen auch die nur selten beobachtete Interakti-on zwischen Gold und Aktienmarkt. Diese besagt , dass zyklische Langfristtiefpunkte am Goldmarkt mit langfristigen Hochpunkten am Aktienmarkt einhergehen und umgekehrt. Nur , und dies ist wichtig , bezieht sich dies auf langjährige Entwicklungen. Zeitweise können beide Märkte auch parallel laufen. So fielen sowohl das Gold - , Zwischenhoch im Oktober 87 ober-halb der 500 US$ und das Allzeithoch des Dow Jones im August 87 zusammen. Unmittelbar nach dem Crash im Oktober sackte auch der Goldpreis durch , und Goldaktien waren die größten Verlierer des damaligen Crashs.

Aktuell notiert der Dow Jones - Index bei ca. 8200 Punkten , der Goldpreis bei 305 UD$ / Unze. Rechnen wir einmal großzügig , beziffern den Dow mit 5000 und ein DGR von 8 Punk-ten. In dieser Situation sollte für Gold ca. 625 US$ / Unze bezahlt werden. Langfristig hat sich die DGR - Theorie stets bestätigt. Auch der Zeitrahmen zwischen Aktienbaisse und einer neuen Hausse waren immer ähnlich lang, nämlich 15 bis 18 Jahre.( leider )

hier einige historische Daten dazu:
1929 bis 32 / DGR max.15 Punkte / Crash )
1932 bis 48 / DGR zwischen 3 und 6 Punkte
1948 bis 65 / Anstieg des DGR auf max. 28 Punkte ( Crash )
1965 bis 74 / Rückgang des DGR auf 4 Punkte
1974 bis 77 / Anstieg des DGR auf 10 Punkte
1977 bis 80 / Rückgang auf ca. 2 Punkte
ab 1986 Anstieg des DGR auf ca. 40 Punkte in 99 !!!
1987 siehe oben
27.07.2002 / DGR bei 26,9 Punkten !!!!

FAZIT aus der Dow - Gold - Ratio - Ich interpretiere extrem langfristige Zyklen dahingehend , dass Gold in den kommenden Jahren weiter steigen wird , aber eine neue Super - Hausse am US - Aktienmarkt erst einmal nicht ansteht.
kalle4712:

Rohstoffe = der nächste MEGA Bullenmarkt

 
01.09.02 12:43
(soweit ich - Kalle - verstanden habe: 1966 von Alan Greenspan verfasst)

Rohstoffe = der nächste MEGA Bullenmarkt   Marius  31.08.02 17:32  
 
Allen voran Gold und Silber.
Warum ??? Fangen wir an mit Gold. Und damit es auch glaubhaft ist übernimmt Alan Greenspan die Erklärung hierzu:


"Gold und wirtschaftliche Freiheit"
von Alan Greenspan

Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten aller Art. Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien Marktwirtschaft, daß Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, daß der Goldstandard ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen. Um den Grund ihrer Feindschaft zu verstehen, muß man zunächst die Rolle des Goldes in
einer freien Gesellschaft verstehen.
Geld ist der gemeinsame Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen. Es ist der Rohstoff, der als Tauschmittel dient, der von allen Teilnehmern einer Tauschgesellschaft als Bezahlung ihrer Güter und Dienstleistungen akzeptiert wird und der von daher als Bewertungsmaßstab und zur
Wertaufbewahrung für das Sparen dient. Die Existenz eines solchen Rohstoffes ist Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft. Wenn die Menschen keinen objektiv bewertbaren Rohstoff hätten, der allgemein als Geld akzeptiert werden kann, so wären sie auf primitiven Naturaltausch
angewiesen oder gezwungen, autark auf Bauernhöfen zu leben und auf die unschätzbaren Vorteile der Arbeitsteilung zu verzichten. Wenn die Menschen kein Mittel zur Wertaufbewahrung, d.h. zum Sparen hätten, wären weder eine langfristige Planung, noch ein Austausch möglich.

Welches Tauschmittel von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird, kann nicht willkürlich bestimmt werden. Zunächst sollte das Tauschmittel dauerhaft sein. In einer primitiven Gesellschaft mit geringem Wohlstand könnte Weizen ausreichend „dauerhaft" sein, um als Tauschmittel zu
dienen, da alle Tauschvorgänge nur während der Ernte oder unmittelbar danach stattfinden würden, ohne daß große Werte gelagert werden müßten. Aber sobald Wertaufbewahrung bedeutsam wird, wie in zivilisierten und reicheren Gesellschaften, muß das Tauschmittel ein dauerhafter
Rohstoff sein, üblicherweise ein Metall.

Ein Metall wird üblicherweise deshalb gewählt, weil es gleichartig und teilbar ist. Jede Einheit ist die gleiche wie jede andere und es kann in beliebiger Menge verformt und vermischt werden. Wertvolle Edelsteine z.B. sind weder gleichartig noch teilbar. Noch wichtiger ist: der als
Tauschmittel gewählte Rohstoff muß ein Luxusgegenstand sein. Das menschliche Bedürfnis nach Luxus ist unbegrenzt und deswegen werden Luxusgüter immer nachgefragt und auch immer akzeptiert. Weizen ist ein Luxusgut in einer unterernährten Gesellschaft, aber nicht in einer Wohlstandsgesellschaft. Zigaretten würden normalerweise nicht als Geld dienen, aber nach dem 2. Weltkrieg wurden sie in Europa als Luxusgut
betrachtet. Der Begriff Luxusgut beinhaltet Knappheit und hohen Wert pro Einheit. Da es einen hohen Wert pro Einheit besitzt, läßt sich solch ein Gut leicht transportieren. Eine Unze Gold z.B. hat den Wert von 1/2 Tonne Eizenerz.

Auf den ersten Stufen einer sich entwickelnden Geldgesellschaft mögen mehrere Tauschmittel benutzt werden, da zahlreiche Rohstoffe die jeweiligen Anforderungen erfüllen können. Mit der Zeit wird jedoch ein Rohstoff alle anderen verdrängen, weil er größere Akzeptanz findet. Die
Vorliebe für das, was der Wertaufbewahrung dienen soll, wird sich auf den am meisten verbreiteten Rohstoff konzentrieren, was diesen wiederum noch mehr Akzeptanz finden läßt. Diese Entwicklung wird sich verstärken, bis dieser Rohstoff zum einzigen Tauschmittel wird. Der Gebrauch eines einzigen Tauschmittels hat große Vorteile, und zwar aus den gleichen Gründen wegen deren eine Geldwirtschaft einer Naturaltauschwirtschaft
überlegen ist. Es ermöglicht einen Austausch in ungleich größerem Umfang. Ob dieses eine Medium nun Gold ist, Silber, Muscheln, Vieh, oder Tabak, ist beliebig und abhängig von dem Umfeld und der Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft. In der Tat wurde dies alles zu verschiedenen Zeiten als
Tauschmittel verwendet. Sogar in unserem Jahrhundert wurden zwei bedeutende Rohstoffe, nämlich Gold und Silber, als internationales Tauschmittel benutzt, wobei Gold das beherrschende wurde. Gold, das sowohl künstlerischen als auch funktionalen Gebrauch findet und relativ
knapp ist, wurde immer als Luxusgut betrachtet. Es ist dauerhaft, leicht zu transportieren, gleichartig, teilbar und hat deshalb bedeutende Vorteile gegenüber allen anderen Tauschmittel. Seit Beginn des 1. Weltkrieges ist es praktisch der einzige internationale Tauschstandard.  

Wenn alle Güter und Dienste in Gold bezahlt werden müßten, wären große Zahlungen schwierig zu bewerkstelligen und dies wiederum würde bis zu einem gewissen Grade den Umfang der Arbeitsteilung und Spezialisierung einer Gesellschaft begrenzen. Die logische Fortsetzung der Entwicklung
eines Tauschmediums ist es daher, ein Banksystem und Kreditinstrument (Banknoten und Einlagen) zu entwickeln, die als Stellvertreter funktionieren, aber in Gold umtauschbar sind. Ein freies, auf Gold gegründetes Banksystem ist in der Lage, Kredit zu gewähren und so Banknoten (Währung) und Guthaben zu schöpfen, entsprechend der Produktionserfordernisse der Wirtschaft. Individuelle Goldbesitzer werden durch Zinszahlungen dazu gebracht, ihr Gold in einer Bank einzulegen, worauf sie Schecks ziehen können. Und da in den seltensten Fällen alle Einleger ihr
Gold zur gleichen Zeit abziehen wollen, muß der Bankier nur einen Teil der gesamten Einlage in Gold als Reserve vorhalten. Dies ermöglicht es dem Banker, mehr als seine Goldanlagen auszuleihen (d.h., er hält Forderungen auf Gold statt wirkliches Gold als Sicherheit für seine Einlagen). Aber der Umfang der Ausleihung, die er vornehmen kann, ist nicht willkürlich. Er muß es in ein Gleichgewicht zu seinen Reserven und dem aktuellen Stand seiner Investionen bringen.

Benn Banken Geld ausleihen, um produktive und profitable Unternehmen zu finanzieren, werden die Ausleihungen rasch zurückgezahlt und Bankkredit ist weiterhin allgemein verfügbar. Aber, wenn die mit Bankkredit finanzierten Geschäfte weniger profitabel sind und nur langsam
zurückgezahlt werden, spüren die Banker schnell, dass ihre ausstehenden Darlehen zu hoch sind im Verhältnis zu ihren Goldreserven und sie fangen an, mit neuen Ausleihungen zurückhaltender zu sein, üblicherweise, indem sie höhere Zinsen berechnen. Dies begrenzt die Finanzierung neuer
Unternehmungen und erfordert von den bestehenden Schuldnern, daß sie ihre Gewinnsituation verbessern, bevor sie Kredite für weitere Expansionen bekommen können. Daher wirkt unter dem Goldstandard ein freies Banksystem als Hüter von ökonomischer Stabilität und ausgeglichenem Wachstum.

Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein ungehinderter freier Goldstandard weltweit die Arbeitsteilung und einen umfangreichen internationalen Handel. Obwohl die Tauscheinheiten (Dollar, Pfund, Franc etc. ) von Land zu Land uneinheitlich sind, so funktionieren die Wirtschaften der einzelnen Länder doch wie eine einheitliche Wirtschaft, wenn die Einheiten alle in Gold definiert sind und sofern es keine Behinderungen für Handel und freie Kapitalbewegungen gibt. Kredite, Zinsen und Preise
reagieren dann nach gleichartigen Mustern in allen Ländern. Wenn zum Beispiel die Banken in einem Land zu großzügig Kredit gewähren, gibt es in diesem Land eine Tendenz zu fallenden Zinsen, was die Goldbesitzer veranlasst, ihr Gold zu Banken in anderen Ländern zu verlagern, wo es höhere
Zinsen bringt. Dies wird unmittelbar zu einer Knappheit an Bankreserven in dem Land mit den lockeren Kreditbedingungen führen, was wieder zu strengeren Kreditbedingungen und zu einer Rückkehr zu wettbewerbsgerechten höheren Zinsen führt.

Ein vollkommen freies Banksystem und ein damit übereinstimmender Goldstandard wurde bisher noch nie verwirklicht. Aber vor dem 1. Weltkrieg war das Banksystem in den Vereinigen Staaten (und dem größten Teil der Welt) auf Gold gegründet, und obwohl die Regierungen zuweilen
intervenierten, war das Bankgeschäft doch überwiegend frei und unkontrolliert. Gelegentlich hatten sich die Banken, aufgrund zu schneller Kreditexpansion, bis an die Beleihungsgrenzen ihrer Goldreserven exponiert, worauf die Zinssätze scharf anzogen, neue Kredite nicht gewährt
wurden und die Wirtschaft in eine scharfe, aber kurze Rezession fiel (im Vergleich zu den Depressionen von 1920 und 1932 waren die Konjunkturabschwünge vor dem 1. Weltkrieg in der Tat milde). Es waren die begrenzten Goldreserven, die eine ungleichgewichtigte Expansion der Geschäftstätigkeit stoppten, bevor sie sich zum Desaster entwickeln konnte, wie es nach dem ersten Weltkrieg geschah. Die Korrekturphasen
waren kurz und die Wirtschaft fand schnell wieder eine gesunde Basis für weitere Expansion.

Aber der Heilungsprozess wurde als Krankheit fehlinterpretiert. Wenn der Mangel an Bankreserven einen Konjunkturabschwung bewirkte - so argumentierten die Wirtschaftsinterventionisten - warum finden wir dann nicht einen Weg, um den Banken zusätzliche Reserven zur Verfügung zu stellen, so daß sie nie knapp werden müssen. Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet - muß es keine Konjunkturrückschläge mehr geben. Und so wurde 1913 das Federal Reserve System organisiert. Es bestand aus 12 regionalen Federal
Reserve Banken, die nominal zwar privaten Bankern gehörten, die aber in Wirklichkeit vom Staat gefördert, kontrolliert und unterstützt wurden. Von diesen Banken geschöpfter Kredit wird praktisch (nicht gesetzlich) von der Steuerkraft der Bundesregierung unterlegt. Technisch blieben wir beim
Goldstandard; Privatpersonen war es noch erlaubt, Gold zu besitzen und Gold wurde auch noch als Bankreserve benutzt. Aber jetzt konnte zusätzlich zum Gold auch noch von den Federal Reserve Banken geschöpfter Kredit (Papiergeldreserven) als legales Zahlungsmittel dienen, um die Einleger zu befriedigen.  

Als die Konjunktur in den Vereinigten Staaten 1927 einen leichten Rückschlag erlitt, schöpften die Federal Reserve Banken zusätzliche Papiergeldreserven in der Hoffnung, damit jeder Knappheit von Bankreserven zuvorzukommen.  

Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen, wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie der
beteiligten Instanzen war wie folgt: Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt, würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, daß die englischen
Goldabfluesse gestoppt würden und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden würden. Die „Fed" hatte Erfolg: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die Weltwirtschaft. Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus. Verspätet versuchten die Federal Reserve Beamten die Überschußreserven abzusaugen und es gelang ihnen schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.  

Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zeriss so völlig das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.  

Mit der gleichen Logik, der sich auch die vorangehende Generation bediente, argumentierten die Interventionisten, daß in erster Linie der Goldstandard verantwortlich war für das Debakel, das zur großen Depression führte. Wenn der Goldstandard nicht existiert hätte, so argumentierten sie, hätte Englands Abgehen von Goldzahlungen in 1931 nicht die Bankzusammenbrüche in der ganzen Welt verursacht. (Die Ironie dabei war, daß wir seit 1913 keinen Goldstandard mehr hatten, sondern so etwas wie einen „gemischten Goldstandard", gleichwohl wurde die Schuld aufs Gold geschoben)

Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form - durch eine wachsende Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern - wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist - nämlich der Erkenntnis, daß der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten). Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, daß der Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu finanzieren (unterstützen). Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten haben schnell erkannt, daß die Steuerlast begrenzt werden mußte, wenn sie an der Macht bleiben wollten und daß sie auf massives deficit spending ausweichen müssen, d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren.  

Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch auf einen realen Sachwert ist. Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt,
sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen. Sie können daher nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden. Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt. Die Abschaffung des Goldstandards
ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage läßt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Guetern in der Wirtschaft steigt, müssen die Preise unweigerlich steigen. Das heißt, Erträge, die von den produktiven Teilen der Gesellschaft
erspart wurden, verlieren in Gütern ausgedrückt an Wert. Unter dem Strich der Bilanz ergibt sich dann, daß dieser Verlust genau den Gütern entspricht, die von der Regierung zu Wohlfahrts- und anderen Zwecken erworben wurden mit dem Geld aus Staatsanleihen, die über Kreditexpansion der Banken finanziert wurden.

Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht
wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.


aztec:

Interessante Gold-Hedge Aufstellung

 
09.09.02 10:21
www.mips1.net/MGGold.nsf/UNID/TWOD-5DKEQU
kalle4712:

Gold hält sich aktuell bei ca. 320 USD.

 
13.09.02 16:18
Der Herbst wird noch spannend. Möglicherweise doch noch in diesem Jahr Richtung 350. Wird wohl auch von einem möglichen Krieg und der Stimmung an den Aktienbörsen abhängen.
kalle4712:

Wie sieht es jetzt aus?

 
06.12.02 18:01
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Gold weiter steigt, wenn die Aufwärtsbewegung bei den Aktien nun vorbei sein sollte.

Beeindruckend finde ich, wie stabil sich das Gold während des Aufwärtstrends der Aktien gehalten hat. An den Ansicht, starke Aktien würden zu Preisverlusten bei Gold führen, scheint aktuell nur wenig zu stimmen.
Eskimato:

Kann Gold wieder kommen?

 
11.03.03 02:26
Derzeit ist die Blase ist geplatzt, kann Gold nochmal Anlauf nehmen frage ich mich?

Mir reicht es eigentlich Royal Gold zu beobachten, bei Royal Gold erwarte ich am ehesten Aufschluss über institutionelle Tätigkeiten.
Die Aktie hat erstmal nach der Kurshalbierung gedreht, was meint Ihr, ist 14 Dollar der
Boden, oder sieht man wieder Kurse unter 10 Dollar?
Wie ist Eure Einschätzung sonst zu Gold?

Gruss E.

Gold und Silber - Lohnt sich eine Investition? 966104chart.bigcharts.com/bc3/quickchart/...29&mocktick=1&rand=7936" style="max-width:560px" >
big lebowsky:

Morgen Eskimato,

 
11.03.03 07:59
Deine Frage beschäftigt mich auch.Ich habe im Depotwettbewerb HL-Gold-und Silbermine.Habe gestern damit 15 % Verlust eingefahren,ohne News.Insgesamt saust der AMEX Gold Bugs richtig nach unten,gestern um 5%.Gold selbst ist stabil bis freundlich.Deuten die Kursverluste bei den Minen auf einen Chrash des Goldpreises hin?Zeigt der Crash der Minenwerte als "save haven",dass der Abverkauf auf den Aktienmärkten seinem finalen Sell Off sehr nahe ist?Gibt es Erfahrungen aus der Historie?
Ciao B.L.
Mr.Esram:

Analyst Corner

 
03.05.03 10:34
Analyst Corner: Haben Gold und die Goldminenaktien als "sichere Häfen" ausgedient?
Die Unsicherheit vor und während des Irak-Krieges hat die Investoren in den „sicheren Gold-Hafen“ gezogen. Die Notierungen des Edelmetalls kletterten in lange nicht mehr gesehene Regionen. Nach dem schnellen Ende des Irak-Krieges stellt sich nun die Frage, wie es mit den Goldnotierungen und den Aktien aus diesem Bereich weitergehen wird.
 
Merill Lynch
Analyst: Evy Hambro
2. Mai 2003

 
 
MLIIF WORLD GOLD FUND
WKN 974119
Branche Edelmetalle (Gold)
Land Luxemburg
Kurs bei Besprechung 12,32 Euro
Datum 02.05.2003





Börsenkennzahlen
Unternehmen MLIIF WORLD GOLD FUND
52 Wochen Hoch 17,89 Euro
52 Wochen Tief 11,45 Euro
Fondsvolumen 609.36 Mio. USD
S&P Star Ranking 5 Sterne
S&P Rating AAA



Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
MLIIF WORLD GOLD FUND 974119    
GOLD FIELDS LTD. 862484    
PLACER DOME  873850    
NEWMONT MINING CORP.  853823    

HARMONY GOLD MINING CO.  851267    


Merrill Lynch Investment Managers ist eine der größten Investmentfirmen der Welt. Eines der Spezialgebiete: die internationalen Rohstoffmärkte. Das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt über mehr als 3.000 Mitarbeiter in 18 Ländern und verwaltet über 462 Mrd. US-Dollar. Die Fondsgesellschaft war eine der ersten in Europa, die ein spezielles Portfolio für Gold und Goldminenaktien auflegte. Außerdem gibt es einen breiter angelegten Rohstofffonds, der auch Anteile an Goldminen hält. AnalystCorner sprach zu diesem Thema mit dem Fondsmanager des Merrill Lynch IIF World Gold Fund, Evy Hambro.

AC: Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach Gold für die Kapitalanlage?

Hambro: Gold war schon immer ein gutes Mittel, um ein Portfolio zu diversifizieren. Im gegenwärtigen Umfeld ist das Edelmetall ohne Frage ein attraktives Engagement. Gold eignet sich als Absicherung für Aktien. Es entwickelt sich gut, wenn andere Assetklassen in Schwierigkeiten sind, und besitzt nur eine sehr geringe Korrelation mit Aktien. Das heißt, nur selten bewegt sich der Preis des Goldes in die gleiche Richtung wie die Aktienkurse. Außerdem entwickelt es sich in der Regel gegenläufig zum US-Dollar. Die direkte Beimischung von Gold passt aber eher für größere Portfolios. Private Anleger sollten daher auf Fonds mit Goldminenaktien setzen. Die Zeit dafür ist günstig.

AC: Haben Sie in letzter Zeit einige goldrichtige Entscheidungen getroffen?

Hambro: Wenn Sie den Aufbau von beachtlichen Positionen mit den Aktien solcher Goldproduzenten wie Harmony und Gold Fields im Portfolio unseres World Mining Funds meinen, dann könnte man das so sagen. Der starke Anstieg des Goldpreises im vergangenen Jahr und unsere vorausschauende Übergewichtung von Goldminenaktien hat dem Fonds eine kräftige Outperformance beschert.

AC: Sie haben also Ihre Benchmark deutlich geschlagen?

Hambro: Ja, während der HSBC Global Mining Index, der als Benchmark für den Fonds gilt, in den letzten zwölf Monaten bis Ende Februar 2003 7% verlor, erreichte der Fonds ein Plus von etwas mehr als 7%. Auf längere Sicht fällt die Outperformance des World Mining Fund gegenüber seiner Messlatte noch deutlicher aus. Über den Zeitraum von drei Jahren legte das Portfolio mit Aktien aus der weltweiten Minenlandschaft um 53% zu. Der Index kam auf rund 13%. Wir hatten also die richtigen Aktien im Portfolio oder die „goldrichtige Aktienauswahl“, um in Ihrem Bild zu bleiben.

AC: Wofür sollen sich Anleger entscheiden, die den Konjunkturaufschwung noch nicht erwarten und daher lieber keine Basismetalle wie Kupfer oder Zink bei ihren Anlageplanungen berücksichtigen möchten?

Hambro: Merrill Lynch verwaltet auch ein Portfolio, das sich ausschließlich auf Goldminenaktien konzentriert, den World Gold Fund. Er hat im Ein-Jahres-Vergleich eine Rendite von 35% gebracht und im Drei-Jahres-Vergleich steht ein Zuwachs von 117% zu Buche. Damit wurde der vergleichbare Index ebenfalls klar geschlagen.

AC: Mitte März kam es zu einer deutlichen Korrektur des Goldpreises. Hat das die positive Einschätzung des Edelmetalls verändert?

Hambro: Nein, sie bleibt trotz kurzfristiger Volatilität weiterhin günstig. Die fundamentalen Daten beim Verhältnis von Angebot und Nachfrage werden den Kurs wohl weiter oben halten.

AC: Wird aber nicht das relativ schnelle Ende des Krieges im Irak für Druck auf den Preis sorgen, weil zum Beispiel spekulative Investoren wieder verkaufen?

Hambro: Wir glauben schon, dass einige spekulativ ausgerichtete Anleger im Vorfeld des Irak-Krieges Gold gekauft haben. Diese zusätzliche Nachfrage trieb den Goldpreis von 330 US-Dollar auf das Hoch von 388 US-Dollar. Als diese Spekulationen wieder nachließen, kehrten die Preise auf das gegenwärtige Niveau zurück. Der Anstieg auf das Niveau von 330, der vor diesen spekulativen Käufen erreicht wurde, ist unserer Ansicht nach jedoch von fundamentalen Faktoren bestimmt gewesen.

AC: Auf welche Unternehmen setzen Sie beim Goldfonds vor allem?

Hambro: Unter den Top 10 Holdings befinden sich zum Beispiel Firmen wie Gold Fields, Placer Dom, Newmont und Harmony. Bei der Entscheidung für oder gegen einen Titel spielen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle wie zum Beispiel die Produktivität der Förderung oder die Erschließung neuer Lagerstätten. Der World Gold Fund wird vom Markt oft als ein Spiel mit dem Goldpreis wahrgenommen. Das trifft aber nur zu einem geringen Teil zu. Wir stecken jedes Jahr einen enormen Aufwand in das detaillierte Research der Goldminen und kennen diese Branche ausgesprochen gut.

AC: Wie ist Ihre Einschätzung für die kommende Gold-Preisentwicklung?

Hambro: Die Anleger sind wegen der erheblichen Konsolidierung nach dem Spitzenwert bei knapp 390 US-Dollar verunsichert. Die Preisaufschwünge in der Vergangenheit beruhten meist auf einem einzelnen Trend. Derzeit beobachten wir hingegen einen mehrfach determinierten Trend. Er ergibt sich aus einer steigenden Nachfrage, gleichbleibendem Angebot, einem schwachen US-Dollar und anhaltender Unsicherheit an den Aktienmärkten.

Das Gespräch führte Robert Burschik
kalle4712:

Gold liegt weiter im Aufwärtstrend.

 
30.07.03 10:13
Und das schönste: Gold und Silber sind in der Zwischenzeit aus dem Fokus verschwunden. Ich habe dieses Thema aber nicht vergessen.

Aktien sind noch immer bzw. schon wieder teuer. Der Wirtschaftsaufschwung startet nut zaghaft (wenn überhaupt). Und Anleihen stehen sehr hoch im Kurs - damit sind dort eher Gefahren als Chancen zu finden.

Ich bleibe dabei: Gold und Silber sind noch immer eine Alternative - vor allem, wenn der kommende Wirtschaftsaufschwung moderat ausfällt, aber mit Inflation einhergeht.
kalle4712:

Echte Langfrist-Charts (600 Jahre) Gold und Silber

 
08.08.03 12:12

Quelle: goldseiten.de

Gold und Silber - Lohnt sich eine Investition? 1127199

 

Gold und Silber - Lohnt sich eine Investition? 1127199

kalle4712:

Nährt die Hausse die Hausse?

 
05.10.03 11:34
Neuartiger Goldfonds in Vorbereitung

30. September 2003 Gold soll bald einem größeren Kreis von Investoren zugänglich gemacht werden. In London wird voraussichtlich Ende Oktober ein neuartiger Investmentfonds für Gold notiert, der die Anlage sowohl für institutionelle Investoren wie für Privatanleger günstiger machen soll.

Der World Gold Council, ein Zusammenschluß von internationalen Goldproduzenten, will den Fonds an mehreren Börsenplätzen in der Welt lancieren. In New York hat sich das Listing aufgrund von aufsichtsrechtlichen Schwierigkeiten verzögert, dafür haben die Goldförderer neben der London Stock Exchange nun Euronext in Paris sowie die Börse in Hongkong ins Auge gefaßt.

Fonds, die direkt in Gold investieren, gibt es bisher nur in Australien und Kanada

Investmentfonds, die direkt in das Edelmetall investieren, gibt es bisher nur in Australien und Kanada. In Australien hat im März die Gold Bullion Ltd. weltweit den ersten Goldfonds dieser Art auf den Markt gebracht. Die Nachfrage verläuft außerordentlich erfreulich, sagt Graham Tuckwell, Chairman der Gold Bullion Ltd., vor allem gemessen an den geringen Marketingausgaben. Seit März haben die Investoren gut sechs Tonnen Gold über den an der australischen Börsen notierten Fonds gekauft und dafür rund 75 Millionen Dollar investiert. Bei der australischen Initiative handelt es sich aber nur um einen kleinen Schritt, verglichen mit dem bevorstehenden Projekt des World Gold Council, der auch Tuckwells Gold Bullion Ltd. unterstützt hat.

Bisher waren Goldgeschäfte für Privatanleger mühsam und teuer. Das lag vor allem an den hohen Lager-, Transport- und Versicherungskosten des Edelmetalls. "Wenn Sie bei einem Marktpreis von 350 Dollar je Feinunze bei einer herkömmlichen Bank beispielsweise Goldmünzen kaufen, dann bekommen Sie diese vielleicht für 380 Dollar je Feinunze. Wenn Sie diese wieder verkaufen, dann erhalten Sie wahrscheinlich nur 340 Dollar", erklärt ein Londoner Edelmetallanalyst. Beim neuen Goldfonds aber haben sich die Goldförderer darauf geeinigt, die Aufschläge niedrig zu halten, denn die Investorenbasis für Gold soll verbreitert werden, etwa durch Pensionsfonds und Privatanleger, die ihre Portfolios diversifizieren wollen.  

Deutliche Reduktion der Transaktionskosten angestrebt

Die Transaktionskosten sollen sich ähnlich wie bei normalen Aktiengeschäften auf rund 0,35 Prozent des zugrundeliegenden Wertes belaufen. Das vergleicht sich mit bisherigen Kosten für Goldtransaktionen von bis zu sieben Prozent. Ein Anteil des in London notierten Fonds soll aus einem Zehntel einer Feinunze Gold - das sind rund 32 Gramm - bestehen. Der Kunde hat auch ein Recht auf Auslieferung zwei Tage nach Auftragsvergabe. Anders als etwa bei Goldzertifikaten, wo eine Bank den Wert entsprechend den Schwankungen des Goldpreises garantiert, besteht bei einem Goldinvestmentfonds zudem kein Risiko durch einen Ausfall der Bank, denn die Investition ist durch den realen Kauf von Gold unterlegt. Im Fall der bevorstehenden Londoner Notierung fungiert die Bank HSBC als Verwalter der gekauften Goldmengen.

Auf dem Goldfonds des World Gold Council ruhen große Hoffnungen. Auf dem Gold Forum im amerikanischen Denver, einem wichtigen Branchentreff, waren die neuen Finanzvehikel in der vergangenen Woche Thema Nummer eins. "In den vergangenen zwanzig Jahren hat Gold der Welt in finanzieller Hinsicht nicht besonders genützt. Mit der Abschwächung des Dollar gibt es aber neues Interesse an Gold als Anlageobjekt", sagte Pierre Lassonde, der Präsident des führenden Goldproduzenten Newmont Mining. Dieses Interesse müsse mit den richtigen Instrumenten befriedigt werden. Daß die Einführung von Goldfonds Investoren aus den Aktien von Goldminenbetreibern flüchten lassen könnte, wird weniger erwartet. "Es gibt so viel aufgestaute Nachfrage von neuen Investoren", sagt der Analyst einer kanadischen Bank.

Goldminenaktien gelten als relativ riskant

Goldminenaktien gelten als riskant, weil bei ihnen neben dem Goldpreis Einflüsse wie die Qualität des Managements, das Länderrisiko in Entwicklungsländern sowie die Qualität der Goldreserven und die Kosten ihrer Hebung den Aktienkurs beeinflussen.

Viele Investoren sagen dem Kurs des Edelmetalls eine goldene Zukunft voraus. Auch die Deutsche Bank, die in Australien in diesem Monat Bezugsrechte auf Aktien des Investmentfonds Gold Bullion herausgebracht hat, schürt die Stimmung. "Der Preis von Gold ist bei 374 Dollar je Feinunze durch eine wichtige technische Widerstandslinie gebrochen", meint David Sarkis, Chef für Aktienderivate. "Dieser Umstand sowie die wachsende Nachfrage der Investoren, die Dollar-Instabilität, die nachlassenden Absicherungsaktivitäten der Produzenten und die verringerte Förderung in den Minen könnten den Goldpreis in den kommenden Monaten bis auf 450 Dollar je Feinunze treiben". Am Dienstag notierte er bei fast 385 Dollar.

Text: chs. / Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.2003, Nr. 228 / Seite 27
preisfuchs:

oder

 
05.10.03 13:14
Goldene Zeiten

Die Krise an den Finanzmärkten, aggressive Spekulanten und ein Quäntchen Irrationalität sorgten für einen steilen Anstieg des Goldpreises, der gerade ein Sieben-Jahres-Hoch erklomm. Nun will auch die Bundesbank einen Teil ihres Milliarden-Schatzes zu Geld machen.

 
DER SPIEGEL

Goldrausch im 21. Jahrhundert?


Auf den lederbezogenen Tischen stehen britische Fähnchen. An den holzvertäfelten Wänden hängen Porträts von Preußenkönig Wilhelm II., Österreichs Kaiser Franz Josef I. und weiteren europäischen Herrschern des 19. Jahrhunderts. Das Tageslicht tritt nur zögerlich über die Schwelle dieses altehrwürdigen Raums im Londoner Bankhaus Rothschild.
Doch zweimal am Tag, um 10.30 und um 13 Uhr, wird es plötzlich für ein paar Minuten hektisch. Fünf Händler verhandeln dann in einem seit 1919 unveränderten Ritual stellvertretend für den Rest der Welt über den Goldpreis. Erst wenn alle fünf die vor ihnen stehenden Wimpelchen umkippen, ist der global gültige Preis für das glänzende Edelmetall gefunden.

Als einziges Zugeständnis an die Moderne sind die Vertreter von fünf Banken mittlerweile per Telefon mit mehreren Handelsräumen in der Welt verbunden, bei denen Minengesellschaften, Goldraffinerien, Spekulanten und Zentralbanken ihre Preisvorstellungen kundtun. Kriege, Bombenattentate oder auch nur ein heftiger Herbststurm über Europa reichen aus, den Goldpreis nach oben oder unten zu treiben.

In den vergangenen Wochen ging es fast ausnahmslos steil aufwärts. Am 25. September erreichte die archaische Londoner Runde ein neues Sieben-Jahres-Hoch von 389 Dollar je Feinunze.

Während die Aktienmärkte weltweit taumelten und sogar Immobilien vielerorts real an Wert verloren, erlebte das glitzernde Edelmetall eine unerwartete Renaissance. Was der Ökonom John Maynard Keynes einst als "ein barbarisches Relikt" bezeichnete, gilt wieder als moderne Geldanlage, um sich vor unsicheren Zeiten zu schützen. "Die Nachfrage nach unseren Goldprodukten in diesem Sommer war dreimal so hoch wie im vergangenen Jahr", sagt Michael Blumenroth, der oberste Goldhändler der Deutschen Bank in Frankfurt am Main.

Spekulanten wetten auf den künftigen Goldpreis. Vermögensverwalter versuchen, mit ein paar Unzen Gold die Portfolios ihrer Kunden gegen die Unwägbarkeiten der Zeit abzuschirmen. Das größte Rad aber drehen mal wieder die Hedgefonds. Sie haben sich seit Sommer an der New Yorker Terminbörse Comex Options- und Terminkontrakte im Gegenwert von zurzeit 10,8 Millionen Unzen gesichert. Ein Achtel der Weltjahresproduktion des Edelmetalls ist damit in Händen von Zockern, die auf noch höhere Kurse setzen. Vor zwei Wochen ist mit 11,1 Millionen Kontrakten ein neuer historischer Höchststand verzeichnet worden, berichten Insider.

Jetzt sind es immer mehr die Privatanleger, die an neue goldene Zeiten glauben - angetrieben auch durch Konferenzen wie die "Gold 2003": In Vancouver debattierten Experten aus aller Welt vorige Woche, wo das Edelmetall in Zukunft besonders nützlich - und damit noch wertvoller werden könnte: in Schaltelementen von Computern, in der Medizintechnik, beim Bau neuartiger Katalysatoren.

Jede Schweizer Privatbank habe mittlerweile wieder ein Goldzertifikat aufgelegt, berichtet ein Londoner Investmentbanker. Diese Zertifikate verbriefen den Besitz des Zehntels einer Feinunze und erfordern keine großen Fächer im Banktresor. Aber auch die Nachfrage nach den schweren Barren und Münzen verdoppelte sich im vergangenen Jahr auf einen Wert von über vier Milliarden Dollar.

Der Klimawandel rund um das tief schürfende Goldgewerbe ist enorm: Vor kurzem noch holte die Erbengeneration die in den siebziger Jahren populären Krügerrand-Münzen aus den Tresoren ihrer Tanten, um in Aktien des Neuen Markts zu investieren. Jetzt hat sich herumgesprochen, dass auf Goldminen spezialisierte Investmentfonds manche Hitlisten anführen. Während viele Aktienfonds über die Hälfte ihres Werts verloren, verdoppelte sich der Kurs der Goldfonds in den vergangenen drei Jahren.

Zuerst war es die Angst vor Krieg und Terror, die den Preis nach oben trieb. Im Frühjahr geisterte das Schreckgespenst der Deflation durch die Handelsräume. Neuerdings ist es die Inflationsangst, die als Erklärung für die Heavy-Metal-Mode herhalten muss.

US-Präsident George W. Bush will im nächsten Jahr wiedergewählt werden und hat mit Notenbankpräsident Alan Greenspan die Geldschleusen aufgerissen. Das amerikanische Haushaltsdefizit von 455 Milliarden Dollar für 2003 und prognostizierten 475 Milliarden Dollar im nächsten Jahr war noch nie so hoch. Deshalb fürchten viele Experten in naher Zukunft höhere Inflationsraten. Eine höhere Geldentwertung gehört zu den probatesten Mitteln der Entschuldung.

Gleichzeitig könnte der Dollarkurs weiter fallen, weil das Zahlungsbilanzdefizit der Amerikaner anschwillt. Auch das hilft dem Goldpreis. Denn die großen Goldproduzenten in Südafrika oder Australien rechnen in einheimischen Währungen, die gegenüber dem Dollar aufgewertet haben. Deshalb ist es für sie weniger attraktiv, die Produktion auszuweiten.

Sollte der mit viel billigem Geld aufgeblasene Ballon platzen, so argumentieren Hedgefonds-Manager, aber auch konservative Vermögensverwalter wie der Schweizer Armin Hurtz, gehören Anlagen in Gold noch zu den sichersten Investments. "Gold und Goldminen-Aktien treten nun in Phase zwei des historischen Bullenmarkts ein", glaubt Hurtz. Und gute Nachrichten, dass der seit Anfang 2002 um rund 40 Prozent gestiegene Goldpreis weiter anschwellen wird, entdecken die Fürsprecher überall.

"In China steigt die Nachfrage, seit vor einem Jahr in Shanghai die erste Goldbörse aufmachen durfte", berichtet Vermögensverwalter Hurtz und rät seinen Kunden zum Kauf. Gern wird auch die Geschichte erzählt, dass islamische Staaten unter der Führung von Malaysia den Golddinar als goldgedeckte Währung einführen wollen. Hurtz hat ausgerechnet, dass dafür 300 bis 800 Tonnen Gold im Jahr notwendig wären. Wie realistisch der Plan der islamischen Staaten ist, vom US-Dollar als Reservewährung unabhängiger zu werden, bleibt zwar unklar. Aber von Gerüchten und unruhigen Zeiten profitierte der Goldpreis schon immer.

Im Auftrag der Engländer kaufte das Bankhaus Rothschild 1815 alles Gold auf dem europäischen Kontinent auf, dessen es habhaft werden konnte. Damit wurden die Truppen des britischen Generals Wellington finanziert, die Napoleon bei Waterloo vernichtend schlugen. Die vom Finanzministerium Seiner Majestät quittierte Goldrechnung liegt in einer Vitrine vor der schweren Tür, die zum Handelsraum der Londoner Preiswächter führt.

Trotz der reichen Erfahrungen wagt der heutige Baron Evelyn de Rothschild keine Vorhersagen, wie sich der Goldpreis entwickeln wird. Nur zwei Menschen, ein Gehilfe bei der Banque de France und ein Direktor der Bank of England, könnten den wahren Wert des Goldes beurteilen, sagte er einmal. "Nur leider sind sie sich nicht einig", meinte er ironisch.

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs, einer der größten Akteure am Markt, weigert sich, Analysen über die Entwicklung des Goldpreises zu veröffentlichen. "Angebot und Nachfrage entwickeln sich völlig irrational", sagt einer ihrer Experten zur Begründung. Trotzdem lassen sich - jenseits des Herdentriebs - für die Renaissance des Goldes weitere Gründe finden, die bis in die neunziger Jahre zurückreichen.

Als damals der Preis des Edelmetalls immer weiter fiel, gingen insbesondere die großen Minengesellschaften in Südafrika und Australien dazu über, ihre künftige Produktion zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen.

Anglogold, der damals größte Produzent der Welt, verkaufte mit solchen Absicherungsgeschäften vorab fast 13 Millionen Unzen, mehr als zwei Jahresproduktionen, noch bevor die 55 000 Minenarbeiter sie aus der Erde befördert hatten. "Die Minen haben sich damit selbst die Preise kaputtgemacht", sagt Deutschbanker Blumenroth.

Doch im vergangenen Jahr drehte sich der Trend. Weil die Minen im Gefolge der Attentate vom 11. September 2001 auf steigende Kurse setzten, kauften sie auf den Terminmärkten massiv ihre in die Zukunft gerichteten Lieferverpflichtungen zurück. Zwischen September 2001 und Dezember 2002 reduzierten die 98 Goldproduzenten ihre Lieferverpflichtungen um 466 Tonnen, hat eine von Rothschild finanzierte Studie herausgefunden.

Damit stieg der Preis für künftige Kontrakte stark an, was wiederum die Tageskurse in London nach oben drückte. Gleichzeitig vervielfachte sich der Wert von Minengesellschaften wie der US-Firma Newmont, die kaum Lieferverpflichtungen zu festen Preisen eingegangen waren und damit direkt vom Preisanstieg profitierten. Dank des höheren Börsenkurses konnte Newmont Anglogold ausstechen, als es darum ging, mit Normandy eine der großen australischen Minengesellschaften zu übernehmen.

Kaum waren die Amerikaner zum Zug gekommen, kauften sie die Hälfte aller künftigen Lieferverpflichtungen ihrer australischen Neuerwerbung am Markt zurück. Auch Anglogold änderte seine Politik und kassierte Kontrakte im Wert von 4,1 Millionen Unzen ein.

Gleichzeitig traten still und heimlich die großen Spekulanten an. Die beiden amerikanischen Investment-Legenden George Soros und Warren Buffet sollen massiv auf den Edelmetallmärkten engagiert sein. Belegbar ist, dass Buffet mit seiner Fondsgesellschaft Berkshire Hathaway, allerdings schon vor sechs Jahren, massiv und nachhaltig in den Silbermarkt eingestiegen ist, der in jüngerer Vergangenheit ebenfalls von der Flucht in metallene Traditionswerte profitiert hat.

Schon 1980, als der Goldpreis kurzfristig auf atemraubende 680 Dollar stieg, ging die Hysterie von dem nicht ganz so edlen Silber aus. Nelson Bunker Hunt aus Texas und seine Brüder hatten damals massiv den Silberpreis nach oben manipuliert, indem sie einfach alles aufkauften, was auf den Markt kam.

Das wird beim Gold wohl kaum passieren. In den Kellern der Zentralbanken lagern noch aus den Zeiten, als das Gold zur Absicherung der Währungen diente, mehr als 30 000 Tonnen Gold. Allein die 3443 Tonnen, die von der Bundesbank in Frankfurt und in New York aufbewahrt werden, übersteigen die Jahresförderung aller Goldminen weltweit.

Diese gewaltigen Reserven der Notenbanken überschatten auch den Markt. Zwischen 1999 und 2001 versteigerte der britische Finanzminister Gordon Brown gut 400 Tonnen, der Preis brach massiv ein. Die Schweizer Notenbank macht es geräuschloser: Sie verkauft seit Anfang Mai 2000 an jedem Handelstag etwa eine Tonne aus ihren üppigen Reserven.

Auch in Deutschland wächst die Begehrlichkeit, die Goldreserven zu heben. In schöner Regelmäßigkeit finden sich Politiker, die den Bundesschatz mit Bewertungsreserven von aktuell 28 Milliarden Euro heben wollen - natürlich für einen guten Zweck, die Konsolidierung der klammen Haushalte. Die Herzog-Kommission zur Reform der Sozialsysteme wollte ebenso an die Goldreserven wie ein Teil der SPD-Bundestagsfraktion.

Bundesbankpräsident Ernst Welteke sieht in der Veräußerung von Vermögen zur Finanzierung laufender Ausgaben "keinen sittlichen Mehrwert". Als ehemaliger Wirtschaftsminister des Landes Hessen weiß er, wie schnell solche einmaligen Zuschüsse verdampfen. Notfalls will er mit seinen Kollegen im Zentralbankrat verhindern, dass sich die Berliner Politiker allzu hastig in seinen Tresoren bedienen.

Doch auch Welteke plädiert dafür, den Schatz vorsichtig zu heben. "Wir wollen in Zukunft Gold in homöopathischen Dosen auf den Markt bringen", sagt er. Das sei auch Mehrheitsposition im Vorstand der Notenbank. Der Bundesbankpräsident will verzinsliche Anlagen kaufen, deren Erlöse dann an den Staat ausgeschüttet werden können. Immer wieder mahnte Welteke in Berlin eine entsprechende Novelle des Bundesbankgesetzes in Berlin an - bisher vergeblich.

1999 hatten sich 15 wichtige Notenbanken geeinigt, bis 2004 aus ihren Beständen jährlich nur maximal 400 Tonnen auf den Markt zu werfen. Im nächsten Frühjahr soll es ein neues Abkommen unter den Zentralbanken geben, damit der Goldpreis durch ein plötzliches Überangebot nicht abschmiert. Doch die Bundesbank wolle diesmal, ähnlich wie 1999 die Schweizer, "eine Verkaufsoption haben".

In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist durchaus denkbar, dass auch Franzosen und Amerikaner ihre hohen Reserven angreifen wollen, die unverzinst in den Tresoren schlummern. Sollte es zu einer Quotenschlacht unter den Notenbanken kommen, wären die Folgen für den Goldpreis unabsehbar, auch wenn solch düstere Prognosen wahre Goldfans nicht schrecken können.

"Fünf bis zehn Prozent eines Depots sollten in Gold investiert sein", sagt Stefan Schilbe, Chefvolkswirt von HSBC Trinkaus&Burkhardt. Der Schweizer Vermögensverwalter Hurtz rät seiner risikoscheuen Klientel seit neuestem, bis zu 15 Prozent des Vermögens in den metallenen Mythos zu investieren.

CHRISTOPH PAULY

Kicky:

Montag wird kein Blutbad am Goldmarkt?

 
05.10.03 13:25
www.nymex.com/jsp/markets/...reviation=Z3&tradeSession=current
www.nymex.com/jsp/markets/gol_fut_cso.jsp
www.adblue.de/gold-future.htm

NEW YORK -- The gold price did its best imitation of a freefall around midday today yet global metal equities emerged unscathed by the close of trade in New York. Compared with a gold price of $388 per ounce on 30 September when the top 300 gold and silver stocks worldwide were worth $93.6 billion, today’s late afternoon gold price of $369 an ounce only saw a loss of $3.2 billion, or 4%.
Compare that with similar $20 per ounce declines in the gold price previously – from January to February, equities surrendered $5.1 billion off a much lower base of $74.8 billion. Between May and June last year, the market gave up $12.8 billion when the combined market cap was $62.6 billion and with gold falling by just $8 per ounce. By July that year, there were was virtual capitulation as another $10.5 billion vanished on a $13 per ounce decrease in the gold price.

Today’s sustained valuations signal some reassurance that the fall in the gold price should be temporary. Stocks led the gold price through late Summer with valuations peaking in August. However, the willingness to hold onto stocks today resulted in a new intraday record on Mineweb’s matchbox valuation – it would require 7,613 tonnes of gold to buy all the world’s listed gold and silver stocks. That is 1% higher than the August record.

That may also signal sell-offs to come, especially since Australasia missed the afternoon burnout, as did South Africa. However, most experts are calling the decline technical rather than fundamental so Monday’s trade restart may not be a bloodbath. That also means that it's not the value picking opportunity many have been looking for.

kalle4712:

Gold aktuell bei 416,50 USD.

 
30.12.03 10:51
Silber hat auch kräftig angezogen in den letzten Tagen (aktuell 5,94 USD).

Interessant ist für mich vor allem, dass Edelmetalle noch immer nur eine sehr kleine Rolle in den Foren spielen. Das ist doch ein nettes Zeichen: Die Hausse ist noch immer nur in der Startphase (so jedenfalls meine Deutung).

Auch bei Ariva: Gold-Threads haben in den letzten Wochen nicht lange überlebt. Liegt es daran, dass die einjährige Konsolidierung (Frühjahr 2002 bis Frühjahr 2003) die Leute rausgekickt hat?

Wie dem auch sei: Ich kann zwar nicht in die Zukunft schauen, aber ich kann mir vorstellen, dass wir beim Gold noch ganz andere Kurse erleben werden. Vielleicht eröffnet die Tagesschau im Jahr 2010 ja mit dem aktuellen Goldpreis?
kalle4712:

Nur eine Woche später bereits 428 USD.

 
06.01.04 11:10
Langsam macht dieses Thema richtig Spaß! Vor allem: Die Hausse hat einen Gang höhergeschaltet. Geht es so weiter?

Und: Silber sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen (falls man das noch nicht getan hat).

Oder bin ich bei Ariva im falschen Board?
kalle4712:

Chart: Verhältnis US-Geldmenge zu US-Goldvorräten

 
27.01.04 22:23
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