Genug ist nicht genug für US-Börsen

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Genug ist nicht genug für US-Börsen

 
23.01.02 16:26
Neuer Tag, neues Glück. Nachdem vor allem der Technologiesektor am Dienstag ordentlich gebeutelt wurde, nehmen Amerikas Aktienmärkte einen neuen Anlauf, um sich von den Tiefstständen zu verabschieden. Eine zumindest auf pro forma Basis positive Überraschung des Mobilfunkunternehmens Motorola könnte dabei ein wenig helfen. Auch ansonsten lassen sich die vor der Eröffnung verkündeten Ergebnisse weitegehend auf den Nenner bringen: Vorjahresergebnis verfehlt, Erwartungen erfüllt.  
 
In der Zahlenflut des heutigen Tages gilt vor allem eines: Überblick behalten. Schon am Dienstag nach der Schlussglocke präsentierte eine Reihe von großen Unternehmen den Bericht fürs Schlussquartal 2001, vor der Startglocke folgten nun weitere US-Größen. Geht es alleine um die Erfüllung der Erwartungen, dann verläuft die Berichtssaison weiterhin positiv. Nicht selten, dass die heruntergeschraubten Ansprüche sogar übertroffen werden konnten. Der Haken an der Sache ist jedoch die hohe Bewertung der US-Aktien. Da will einfach keine Freude an den Märkten aufkommen, zumal die Prognosen häufig von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt sind.

Das für den Börsentag wichtigste Ergebnis lieferte der Mobilfunkausrüster Motorola. Das Unternehmen lag mit einem Verlust von vier US-Cent je Aktie im vierten Quartal zwar meilenweit unter Vorjahresniveau, konnte aber immerhin die Analystenprognosen leicht übertreffen. Der Haken an der Sache: Mit den so beliebten Einmal-Effekten wurde das Ergebnis schön gerechnet. Trotz allem: Die ersten Marktreaktionen waren positiv, eine kleine Anschubhilfe für die Börsen ist drin.

Pfizer und Du Pont liegen über Prognosen

Doch um die Zweifler zu besänftigen, werden auch die heutigen Ergebnisse kaum ausreichen. Zuviel Wasser ist noch im Wein, den die Unternehmen präsentieren. So konnte zwar Merrill Lynch, eine der großen US-Investmentbanken, die Analystenerwartungen zwar auf den ersten Blick erfüllen, doch nach Sonderposten bleibt unterm Strich ein dickes Minus. Beim Energiehändler Dynegy wie beim Ölmulti Exxon stimmen zwar die Ergebnisse mit den Prognosen überein, Grund für überschäumende Kursfantasien liefern aber beide nicht.

Ein paar Hoffnungsschimmer kommen derweil aus der Pharma- als auch aus der Chemieecke. Sowohl der Pharmakonzern Pfizer als auch das Chemieunternehmen Du Pont übertrafen die Erwartungen der Experten und dürfen sich damit berechtigte Erwartungen auf einen freundlichen Börsentag machen.  
 
Genug ist nicht genug. Nach diesem Motto reagieren die Aktienmärkte auf die Ergebniszahlen aus den Unternehmen. Auch wenn der Großteil der Firmen die - allerdings stark heruntergeschraubten – Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnte, ist die Stimmung angeknackst. Zu früh und zu schnell sind die Kurse im letzten Quartal 2001 gestiegen, als dass nun Spielraum da wäre, die Ergebnisse mit steigenden Kursen zu würdigen. Das Problem ist das hohe Bewertungsniveau, das so gar nicht mit den verwaschen Aussichten bei vielen Firmen zusammenpasst. Da setzten die Anleger lieber auf abwarten.  

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