Die Münchener Rück zieht die Strippen
Die Gerüchte halten sich weiter. Analysten wollen nicht ausschließen, dass die Commerzbank nun doch mit der Hypovereinsbank verschmolzen werden soll. "Spekulativ gesagt halten wir eine Zusammenführung von Commerzbank und Hypovereinsbank für möglich", heißt es etwa bei WestLB-Panmure. Seitdem die Münchener Rückversicherungs-AG in der vergangenen Woche eine Verdoppelung ihres Anteils an der Commerzbank verkündet hatte, wird wieder über eine Fusion der Kreditinstitute spekuliert. Das Konzept: Die Commerzbank könnte mit der Münchener Rück zu einem Allfinanzkonzern verschmolzen oder zumindest mit deren Partner, der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (HVB), fusioniert werden, wird gemunkelt.
Es ist noch nicht lange her, dass der Versicherer mit mageren 1,6 Prozent am Frankfurter Kreditinstitut beteiligt war. Dann wurde der Anteil im vergangenen Jahr auf gut fünf Prozent ausgebaut und nun auf über ein Zehntel. Damit sind die Münchner noch knapp vor der Cobra-Gruppe größter Einzelaktionär der Commerzbank, der auf sich alleine gestellt praktisch keine Überlebenschance in der sich konsolidierenden Finanzwelt attestiert wird. Dem Dementi diverser Sprecher der Münchener Rück, der Schritt sei eine reine Kapitalanlage, schenkte keiner der Hauptbetroffenen großen Glauben. Denn beide Banken stecken derzeit im Ertragstief und sind deshalb auf lange Sicht mit sich selbst beschäftigt.
Allerdings passen die Frankfurter in ihrer heutigen Aufstellung nicht zum HVB-Konzept Bank der Regionen, das deren Vorstandschef Albrecht Schmidt seit einiger Zeit unter dem Wohlwollen der Finanzmärkte propagiert. Diese Strategie verzichtet auf große globale Ansprüche im Investment-Banking und beschränkt sich bewusst auf Europa und Nischen wie das Immobilien-Geschäft. "Die Commerzbank passt nicht zur HVB", urteilt ein Analyst des Münchner Privatbankhauses Merck Finck. Eine Fusion beider Institute wäre wohl nur ein "letzter Ausweg", falls beide mit ihren aktuellen Problemen nicht zu Rande kämen. "Das steht nicht auf der Tagesordung", schätzt auch ein intimer Kenner der drei Beteiligten Münchener Rück, HVB und Commerzbank. Eine Verschmelzung beider Banken wäre angesichts ihrer unterschiedlichen Ausrichtung eine "äußerst schwierige Operation und eine gigantische Managementaufgabe", für die keines beider Institute auf Sicht Kapazitäten frei habe.
Überhaupt nicht in Frage komme die Bildung eines neuen Allfinanzkonzerns aus allen drei Akteuren nach dem Vorbild von Allianz und Dresdner Bank. Denn der von Münchener Rück und HVB seit kurzem praktizierten Exklusivkooperation werde vielfach ein Vorteil gegenüber dem Fusionmodell von Allianz/Dresdner eingeräumt. HVB und Münchener Rück sind zwar über Kreuz verflochten, aber im Gegensatz zur Konkurrenz keine Vollfusion eingegangen, die hohen Kapitaleinsatz und eine kritisch beäugte Vermischung der unterschiedlichen Mentalitäten von Bank und Versicherer mit sich bringt. "Schmidt hält nichts von einem solchen Mischmasch", bekräftigen Münchner Finanzkreise die vom HVB-Chef favorisierte Trennung von Bank und Assekuranz. So sei die Aufstockung der Commerzbank-Anteile seitens der Münchener Rück wohl doch eher eine Kapitalinvestition mit strategischen Hintergedanken. Denn es sei absehbar, dass die Frankfurter Großbank national oder international einen Partner benötige, der sich nun mit der Münchener Rück verständigen müsse.
Es gebe Szenarien rund um die Commerzbank, die Münchener Rück-Chef Hans-Jürgen Schinzler wohl verhindern wolle, schätzt ein Bankenanalyst und nennt als Beispiel einen Zusammenschluss der Versicherer Generali und Axa-Colonia mit der Frankfurter Großbank. Für solche Fälle, die eine unerwünschte Konkurrenz schaffen könnten, habe sich Schinzler nun einen Platz am Verhandlungstisch gesichert. Die Beteiligung von gut zehn Prozent reiche aus, um früh über alle wichtigen Plänen informiert zu werden.
Die vermeintlichen Strippenzieher nehmen zu solchen Überlegungen indessen äußerst wortkarg Stellung. Man sei beim Frankfurter Institut in der Position eines "interessierten Beobachters" und werde die Konsolidierung der Bankenszene aufmerksam verfolgen, sagen Sprecher der Münchener Rück lediglich. Dass Schinzler und sein Stab dabei auch ein gewichtiges Wort mitreden werden, darf man getrost annehmen.
Die Gerüchte halten sich weiter. Analysten wollen nicht ausschließen, dass die Commerzbank nun doch mit der Hypovereinsbank verschmolzen werden soll. "Spekulativ gesagt halten wir eine Zusammenführung von Commerzbank und Hypovereinsbank für möglich", heißt es etwa bei WestLB-Panmure. Seitdem die Münchener Rückversicherungs-AG in der vergangenen Woche eine Verdoppelung ihres Anteils an der Commerzbank verkündet hatte, wird wieder über eine Fusion der Kreditinstitute spekuliert. Das Konzept: Die Commerzbank könnte mit der Münchener Rück zu einem Allfinanzkonzern verschmolzen oder zumindest mit deren Partner, der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (HVB), fusioniert werden, wird gemunkelt.
Es ist noch nicht lange her, dass der Versicherer mit mageren 1,6 Prozent am Frankfurter Kreditinstitut beteiligt war. Dann wurde der Anteil im vergangenen Jahr auf gut fünf Prozent ausgebaut und nun auf über ein Zehntel. Damit sind die Münchner noch knapp vor der Cobra-Gruppe größter Einzelaktionär der Commerzbank, der auf sich alleine gestellt praktisch keine Überlebenschance in der sich konsolidierenden Finanzwelt attestiert wird. Dem Dementi diverser Sprecher der Münchener Rück, der Schritt sei eine reine Kapitalanlage, schenkte keiner der Hauptbetroffenen großen Glauben. Denn beide Banken stecken derzeit im Ertragstief und sind deshalb auf lange Sicht mit sich selbst beschäftigt.
Allerdings passen die Frankfurter in ihrer heutigen Aufstellung nicht zum HVB-Konzept Bank der Regionen, das deren Vorstandschef Albrecht Schmidt seit einiger Zeit unter dem Wohlwollen der Finanzmärkte propagiert. Diese Strategie verzichtet auf große globale Ansprüche im Investment-Banking und beschränkt sich bewusst auf Europa und Nischen wie das Immobilien-Geschäft. "Die Commerzbank passt nicht zur HVB", urteilt ein Analyst des Münchner Privatbankhauses Merck Finck. Eine Fusion beider Institute wäre wohl nur ein "letzter Ausweg", falls beide mit ihren aktuellen Problemen nicht zu Rande kämen. "Das steht nicht auf der Tagesordung", schätzt auch ein intimer Kenner der drei Beteiligten Münchener Rück, HVB und Commerzbank. Eine Verschmelzung beider Banken wäre angesichts ihrer unterschiedlichen Ausrichtung eine "äußerst schwierige Operation und eine gigantische Managementaufgabe", für die keines beider Institute auf Sicht Kapazitäten frei habe.
Überhaupt nicht in Frage komme die Bildung eines neuen Allfinanzkonzerns aus allen drei Akteuren nach dem Vorbild von Allianz und Dresdner Bank. Denn der von Münchener Rück und HVB seit kurzem praktizierten Exklusivkooperation werde vielfach ein Vorteil gegenüber dem Fusionmodell von Allianz/Dresdner eingeräumt. HVB und Münchener Rück sind zwar über Kreuz verflochten, aber im Gegensatz zur Konkurrenz keine Vollfusion eingegangen, die hohen Kapitaleinsatz und eine kritisch beäugte Vermischung der unterschiedlichen Mentalitäten von Bank und Versicherer mit sich bringt. "Schmidt hält nichts von einem solchen Mischmasch", bekräftigen Münchner Finanzkreise die vom HVB-Chef favorisierte Trennung von Bank und Assekuranz. So sei die Aufstockung der Commerzbank-Anteile seitens der Münchener Rück wohl doch eher eine Kapitalinvestition mit strategischen Hintergedanken. Denn es sei absehbar, dass die Frankfurter Großbank national oder international einen Partner benötige, der sich nun mit der Münchener Rück verständigen müsse.
Es gebe Szenarien rund um die Commerzbank, die Münchener Rück-Chef Hans-Jürgen Schinzler wohl verhindern wolle, schätzt ein Bankenanalyst und nennt als Beispiel einen Zusammenschluss der Versicherer Generali und Axa-Colonia mit der Frankfurter Großbank. Für solche Fälle, die eine unerwünschte Konkurrenz schaffen könnten, habe sich Schinzler nun einen Platz am Verhandlungstisch gesichert. Die Beteiligung von gut zehn Prozent reiche aus, um früh über alle wichtigen Plänen informiert zu werden.
Die vermeintlichen Strippenzieher nehmen zu solchen Überlegungen indessen äußerst wortkarg Stellung. Man sei beim Frankfurter Institut in der Position eines "interessierten Beobachters" und werde die Konsolidierung der Bankenszene aufmerksam verfolgen, sagen Sprecher der Münchener Rück lediglich. Dass Schinzler und sein Stab dabei auch ein gewichtiges Wort mitreden werden, darf man getrost annehmen.