EUR/JPY-Kurs bricht aus Seitwärtskanal aus
Dresdner Bank
Strategien für eine Yen-Schwäche
Das Ereignis aus Devisenmarktsicht kommt aktuell aus Japan:
Der Yen ist aus seiner seit Jahresanfang bestehenden engen Handelsbandbreite zum Euro ausgebrochen und befindet sich auch zum US-Dollar in einem dynamischen Abwärtstrend. Mit aktuell 120,50 EUR/JPY und 122,60 USD/JPY deutet sich damit zumindest aus technischer Sicht eine Yen- Schwäche an. Es gibt in diesem Zusammenhang verschiedenste Spekulationen über den Hintergrund der Yen- Schwäche. Dass erstmals wegen zu geringer Gebote eine Auktion für 10-jährige japanische Staatsanleihen abgesagt werden musste spielt ebenso eine Rolle, wie mehr oder weniger ernsthafte und glaubwürdige Versuche von offizieller japanischer Seite, den Yen zu schwächen.
Hinzu kommt auch die relativ hohe Ölpreisabhängigkeit der japanischen Volkswirtschaft, die zum einen zu einer steigenden Dollarnachfrage, andererseits aber auch zu zunehmendem Konjunkturpessimismus führt. Diese Effekte überlagern zumindest kurzfristig die Tatsache, dass Japan als weltweit größter Kapitalexporteur mit riesigen ausländischen Vermögenswerten einen stetigen Aufwertungsdruck auf seine Währung verspürt. Insbesondere die Yen-Schwäche gegen die Währung des weltweit größten Nettoschuldners, den US-Dollar, steht daher auf tönernen Füßen. Gegen den Euro waren wir zunächst von einer anhaltenden Seitwärtsbewegung ausgegangen. Mit dieser ist es nun offensichtlich vorbei. Unser mittelfristiges Szenario einer EUR/JPY-Aufwertung nimmt dagegen Gestalt an.
Dieses begründet sich im Anlage-Zinsvorteil des Euro und der soliden Position der Eurozone als Kapitalexporteur. Die nun aufgelöste gleichlaufende Entwicklung von EUR/USD und USD/JPY hat keine negativen Folgen für den EUR/USD-Kurs.
Im Gegenteil:
Es könnte sich aus einer festen EUR/JPY-Tendenz sogar eine steigende Euro-Nachfrage aus Japan und dem übrigen asiatischen Raum entwickeln, da zusätzlich zum Zinsvorteil noch Währungsgewinne winken. Die Yen-Schwäche strahlt wegen des Exportwettbewerbs im Handel mit Nordamerika und Europa auf den gesamten asiatischen Raum aus.
Die frei handelbaren Währungen wie der thailändische Baht, der Singapur Dollar und der koreanische Won folgen dem Yen. Beim an den US-Dollar gekoppelten Hongkong Dollar wird die Spekulation um ein Auflösen dieser Bindung wegen der zunehmenden Wettbewerbsnachteile intensiver. Wir empfehlen vor diesem Hintergrund Währungssicherungen bei Exporten nach Asien. Eine günstige Absicherungsgelegenheit sehen wir auch weiterhin bei EUR/USD, solange dieser sich noch in der neutralen Bandbreite 0,96 bis 1,00 bewegt.
Die Dresdner Bank bietet ihren Kunden vielfältige, auf die jeweiligen Chance/Risiko-Bedürfnisse abgestimmte Strategien, um an einer Yen-Schwäche zu partizipieren bzw. ein Grundgeschäft abzusichern. Aktuell ist z.B. ein EUR/JPY Cross Currency Swap (ab 0,5 Mio. Euro Volumen) interessant. Hier profitiert der Käufer über einen synthetischen Yen- Kredit vom niedrigen Yen-Zinsniveau und, wenn unsere längerfristige Prognose eines festeren EUR/JPY-Kurse eintrifft, auch von einem sinkenden Rückzahlungsbetrag. Das Risiko liegt freilich in steigenden Yen-Kursen, sodass dieses Produkt risikobewussten Kunden vorbehalten bleibt. Auch kann die Yen-Schwäche dazu genutzt werden, die aufgelaufenen Verluste aus einem EUR/CHF Cross Currency Swap bei Eintritt bestimmter festzulegender Bedingungen auszugleichen. Eine solche Strategie, d.h. den begrenzten Tausch eines CHFRisikos in ein JPY-Risiko erscheint im derzeitigen Marktumfeld, das für einen stabilen CHF-Kurs und einen nachgebenden JPY-Kurs zum Euro spricht, sinnvoll. Zu Bedenken ist aber auch hierbei das Risiko, das wegen der höheren Volatilität im Yen größer ist als im Schweizer Franken.
(dw)
Gruß
Dresdner Bank
Strategien für eine Yen-Schwäche
Das Ereignis aus Devisenmarktsicht kommt aktuell aus Japan:
Der Yen ist aus seiner seit Jahresanfang bestehenden engen Handelsbandbreite zum Euro ausgebrochen und befindet sich auch zum US-Dollar in einem dynamischen Abwärtstrend. Mit aktuell 120,50 EUR/JPY und 122,60 USD/JPY deutet sich damit zumindest aus technischer Sicht eine Yen- Schwäche an. Es gibt in diesem Zusammenhang verschiedenste Spekulationen über den Hintergrund der Yen- Schwäche. Dass erstmals wegen zu geringer Gebote eine Auktion für 10-jährige japanische Staatsanleihen abgesagt werden musste spielt ebenso eine Rolle, wie mehr oder weniger ernsthafte und glaubwürdige Versuche von offizieller japanischer Seite, den Yen zu schwächen.
Hinzu kommt auch die relativ hohe Ölpreisabhängigkeit der japanischen Volkswirtschaft, die zum einen zu einer steigenden Dollarnachfrage, andererseits aber auch zu zunehmendem Konjunkturpessimismus führt. Diese Effekte überlagern zumindest kurzfristig die Tatsache, dass Japan als weltweit größter Kapitalexporteur mit riesigen ausländischen Vermögenswerten einen stetigen Aufwertungsdruck auf seine Währung verspürt. Insbesondere die Yen-Schwäche gegen die Währung des weltweit größten Nettoschuldners, den US-Dollar, steht daher auf tönernen Füßen. Gegen den Euro waren wir zunächst von einer anhaltenden Seitwärtsbewegung ausgegangen. Mit dieser ist es nun offensichtlich vorbei. Unser mittelfristiges Szenario einer EUR/JPY-Aufwertung nimmt dagegen Gestalt an.
Dieses begründet sich im Anlage-Zinsvorteil des Euro und der soliden Position der Eurozone als Kapitalexporteur. Die nun aufgelöste gleichlaufende Entwicklung von EUR/USD und USD/JPY hat keine negativen Folgen für den EUR/USD-Kurs.
Im Gegenteil:
Es könnte sich aus einer festen EUR/JPY-Tendenz sogar eine steigende Euro-Nachfrage aus Japan und dem übrigen asiatischen Raum entwickeln, da zusätzlich zum Zinsvorteil noch Währungsgewinne winken. Die Yen-Schwäche strahlt wegen des Exportwettbewerbs im Handel mit Nordamerika und Europa auf den gesamten asiatischen Raum aus.
Die frei handelbaren Währungen wie der thailändische Baht, der Singapur Dollar und der koreanische Won folgen dem Yen. Beim an den US-Dollar gekoppelten Hongkong Dollar wird die Spekulation um ein Auflösen dieser Bindung wegen der zunehmenden Wettbewerbsnachteile intensiver. Wir empfehlen vor diesem Hintergrund Währungssicherungen bei Exporten nach Asien. Eine günstige Absicherungsgelegenheit sehen wir auch weiterhin bei EUR/USD, solange dieser sich noch in der neutralen Bandbreite 0,96 bis 1,00 bewegt.
Die Dresdner Bank bietet ihren Kunden vielfältige, auf die jeweiligen Chance/Risiko-Bedürfnisse abgestimmte Strategien, um an einer Yen-Schwäche zu partizipieren bzw. ein Grundgeschäft abzusichern. Aktuell ist z.B. ein EUR/JPY Cross Currency Swap (ab 0,5 Mio. Euro Volumen) interessant. Hier profitiert der Käufer über einen synthetischen Yen- Kredit vom niedrigen Yen-Zinsniveau und, wenn unsere längerfristige Prognose eines festeren EUR/JPY-Kurse eintrifft, auch von einem sinkenden Rückzahlungsbetrag. Das Risiko liegt freilich in steigenden Yen-Kursen, sodass dieses Produkt risikobewussten Kunden vorbehalten bleibt. Auch kann die Yen-Schwäche dazu genutzt werden, die aufgelaufenen Verluste aus einem EUR/CHF Cross Currency Swap bei Eintritt bestimmter festzulegender Bedingungen auszugleichen. Eine solche Strategie, d.h. den begrenzten Tausch eines CHFRisikos in ein JPY-Risiko erscheint im derzeitigen Marktumfeld, das für einen stabilen CHF-Kurs und einen nachgebenden JPY-Kurs zum Euro spricht, sinnvoll. Zu Bedenken ist aber auch hierbei das Risiko, das wegen der höheren Volatilität im Yen größer ist als im Schweizer Franken.
(dw)
Gruß