Für deutsche Börsen kommt es hart auf hart

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Zwergnase:

Für deutsche Börsen kommt es hart auf hart

 
25.04.02 12:45
11:18 Uhr: Meinung von Thomas Hoch
Für deutsche Börsen kommt es hart auf hart von Thomas Hoch

Schon der Auftakt an Deutschlands Aktienmärkten war denkbar schwach, doch mit dem eintreffenden Ifo-Index gegen 10:00 Uhr stürzten die Indices weiter ab. Inzwischen notiert der Dax nur noch bei 5049 Punkten und damit 2,1 Prozent unter Vortagesniveau. Die Talfahrt der vergangenen Tage hält damit an. Auch in den restlichen Marktsegmenten sieht es kaum besser aus. Der Nemax50 verliert sogar 2,6 Prozent und der MDax büßt 0,3 Prozent ein.

Nachdem die Skepsis der Börsianer zuletzt angesichts weiterhin durchwachsener Unternehmenszahlen und -prognosen wieder zugenommen hatte, kommen nun auch noch ungünstige Konjunkturdaten hinzu. Schon am Mittwoch hatten schlechte Zahlen aus US-Industrie und -Wohnungsbau für Irritationen an den Aktienmärkten gesorgt, nun weist auch ein wichtiger deutscher Frühindikator in die falsche Richtung. Der Ifo-Geschäftsklima-Index ist überraschend wieder auf 90,5 gefallen. Und selbst wenn solche Index-Schwankungen in einem Konjunkturzyklus nicht ungewöhnlich sind, so verstärken sie doch die Zweifel der ohnehin verunsicherten Anleger.

In diesem negativen Umfeld können selbst die überraschend guten Zahlen des Technologiekonzerns Siemens kaum für eine Stimmungsaufhellung sorgen. Immerhin: Die Siemens-Aktie liegt mit fast drei Prozent im Plus - und ist damit wohlgemerkt der einzige Kursgewinner im Dax. Die Kursaufschläge beim Siemens-Papier sind dafür aber mehr als berechtigt. Mit einem Quartalsergebnis vor Zinsen und Steuern, das nahe an die Milliarden-Grenze heran kam, wurden die Markterwartungen klar geschlagen.

Daimler-Chrysler meldet zur Mittagszeit

Ebenfalls recht erfreulich sind die Prognosen des Flugkonzerns   Lufthansa . Zwar traut sich die Airline angesichts der unsicheren Marktlage noch immer keine konkrete Jahresvorhersage zu, doch immerhin lockt die Aussicht auf ein Ergebnis, das deutlich über dem Niveau aus dem Jahr 2001 liegt. Wenn das doch auch das Reiseunternehmen   Preussag sagen könnte. Dessen 2001er Ergebnis lag zwar über den Schätzungen, doch das hilft wenig, da die Aussichten für 2002 alles andere als erfreulich sind. Die Aktie verliert deutlich, was allerdings im derzeitigen Marktumfeld kaum verwunderlich ist.

Die Mittagspause sollten die Anleger heute etwas verschieben, denn für 12:00 Uhr sind noch einmal marktbewegende Zahlen angekündigt. Der Autobauer Daimler-Chrysler berichtet dann über die Ergebnisse im ersten Quartal. Zu der illusteren Blue Chip-Riege gibt es heute weitere Unternehmenszahlen aus MDax und vom Neuen Markt. Puma, Loewe, AWD, Hannover Rück, Douglas Holding, Jungheinrich, SCM Microsystems, Sinner Schrader - die Liste der Berichte ist lang.

Die größten Kursschwankungen im Nemax50 gibt es bei IM Internationalmedia und Broadvision. Während der Anbieter von Content-Management-Systemen sein freiwilliges Ausscheiden aus dem Neuen Markt und dazu schlechte Ergebniszahlen Kursverluste von rund 25 Prozent bescheren, kann IM Internationalmedia in ähnlicher Größenordnung zulegen. Das Medienunternehmen verzückt die Anleger mit einem wahrlich erfreulichen Ausblick.
Deutschlands Börsianer dürfen bibbern. Sollten die am Nachmittag erwarteten Unternehmens- und Konjunkturdaten aus den USA schlecht ausfallen, dann droht dem Dax sogar ein Absturz unter die 5000 Punkte Schwelle.

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