Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

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jack303:

Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

 
21.03.03 07:47
Die Börsen warten ab

21. März 2003 Die Kampfhandlungen im Irak und der Verfall an den Treminbörsen dürften kurzfristig den Handel an den Börsen bestimmen. Ein rasches, problemloses Vorrücken der amerikanischen Truppen oder gar eine Kapitulation der irakischen Verbände könnte die Märkte zumindest kurzfristig in eine gewisse Euphorie versetzen. Aber spätestens wenn die Lage militärisch geklärt ist, schweift der Blick zurück auf die ökonomischen Verhältnisse. Und die sind alles andere als prickelnd. Der Philadelphia-Fed-Index in den USA war unerwartet schwach und dämpft Hoffnungen auf eine schnelle Konjunkturerholung. Die politischen Konfrontationen zwischen Teilen Europas und der „angelsächsischen Fraktion“ könnte ein Hemmnis für die Entwicklung des Welthandels sein.

Anleihen stabilisieren sich

Die uneinheitlichen Vorgaben vom amerikanische Rentenmarkt sprechen für eine verhaltene Entwicklung an den europischen Rentenmärkten. Der Bund-Future könnte sich weiter leicht erholen.

Hoffnung auf kurzen Krieg hält den Dollar stabil

Der Dollar ist im Handel am Freitag auf Grund von Hoffnungen auf einen kurzen Irakkrieg minimal gegenüber dem Euro angestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte gegen 7.00 Uhr MEZ bei 1,0604 Dollar nach 1,0621 Dollar im späten US-Handel. Der Greenback notierte gegenüber der japanischen Währung kaum verändert bei 120,41 Yen nach 120,58 Yen zu Handelsschluss in New York. „Es gibt immer noch Hoffnung auf ein schnelles Ende des Krieges. Dies ist der wichtigste Faktor, der den Dollar im Moment unterstützt", sagte ein Händler. Allerdings verhielten sich die Anleger vorsichtig. „Unglücklicherweise können bei einem Krieg viele Dinge schief gehen", sagte Lee Wee Wiat, Marktstratege bei DBS Bank in Singapur. Die USA hatten zuletzt mit Luftangriffen auf Bagdad die erwartete Großoffensive vorbereitet.

Tokioter Börse bleibt feiertagsbedingt geschlossen

Die Tokioter Börse ist am Freitag wegen eines nationalen Feiertages in Japan geschlossen geblieben. Der Handel wird erst am Montag wieder aufgenommen.

Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet

Die Aktien in Hongkong zeigen sich am Freitagmittag (Ortszeit) gut behauptet. Der Hang-Seng-Index (HSI) steigt zum Ende der ersten Sitzungshälfte um zwei Zähler auf 9.197. Die Umsätze seien deutlich geringer als am Vortag, berichten Martteilnehmer. Die Unterstützung werde bei 9.048 Punkte gesehen, der Widerstand bei 9.283 Zählern. Die Erleichterungs-Rally sei zunächst beendet, bis es weitere Informationen von der KriegFrankenont gebe, heißt es. Hutchison fallen auf 46,70 Hong Kong Dollar, nachdem zu Handelsbeginn Gewinne verzeichnet worden waren. Das Unternehmen hat einen über den Erwartungen liegenden Gewinn für 2002 ausgewiesen. PCCW verlieren nach enttäuschenden Ergebnissen fünf Prozent auf 4,80 Hong Kong Dollar, Henderson Land sinken um 2,4 Prozent auf 21,95 Hong Kong Dollar.

Nachbörsliche Kursbewegungen in Amerika

Die Notierungen im nachbörslichen Handel in Amerika tendierten leichter. Der Nasdaq 100 After-Hours Indicator gab 3,91 auf 1.076,33 Punkte nach.

Electronic Data Systems (EDS) haben im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 19.59 Uhr (Ortszeit) um 0,5 Prozent auf 16,50 Dollar zugelegt. Nach einem Bericht des “Wall Street Journal“ hatte das Unternehmen seinen Chairman und CEO Dick Brown entlassen. Grund für die Entlassung sei der Kursverlust der Aktie von 75 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, nachdem Umsatz und Gewinn immer weiter zurückgegangen waren. Palm fielen um 5,3 Prozent auf 10,32 Dollar, obwohl die Quartalszahlen des Unternehmens den Erwartungen der Analysten entsprochen hatten.

Auch Paychex hatte mit ihren Quartalsergebnissen die Prognosen getroffen. Dennoch verbilligten sich die Titel im nachbörslichen Geschäft auf nasdaq.com um 18.17 Uhr (Ortzeit) um 0,2 Prozent auf 27 Dollar. Tektronix gerieten nach der Schlussglocke unter Druck, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass der Umsatz im vierten Quartal wohl um fünf Prozent geringer ausfallen werde als im Vorjahr. Die Titel verloren im nachbörslichen Handel zwischenzeitlich 2,7 Prozent auf 16,50 Dollar. Sie erholten sich aber bis 16.35 Uhr (Ortszeit) wieder und stiegen auf 16,96 Dollar.

Wall Street schließt am ersten Kriegstag etwas fester

Am ersten Tag des Kriegs gegen den Irak haben die Aktienkurse an Wall Street etwas fester geschlossen. Der Dow Jones ging am Donnerstag mit einem Plus von 0,3 Prozent oder 21 Punkten auf 8.287 aus dem Handel. Der S&P-500-Index gewann 0,2 Prozent oder zwei Zähler auf 876. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,4 Prozent oder sechs Stellen auf 1.403.

Im frühen Geschäft hatte der Markt unter dem Eindruck des Kriegsbeginns zunächst nachgegeben. Der Dow Jones verlor zeitweise über 100 Punkte. Bedenken, der Krieg könne länger dauern und verlustreicher sein als angenommen, habe die Anleger zu Gewinnmitnahmen veranlasst, erklärten Händler. Nach Berichten über eine neue Angriffswelle seien die Investoren jedoch zurückgekehrt. Die Nachricht von der Einnahe der Stadt Umm Qasr habe viele in ihrer Überzeugung bestärkt, dass die USA den Krieg rasch und ohne große Verluste gewinnen könnten.

Die am Berichtstag veröffentlichten enttäuschenden Konjunkturdaten seien angesichts der aktuellen Ereignisse im Irak in den Hintergrund getreten, sagten Marktteilnehmer. Auch Unternehmensnachrichten zeigten kaum Wirkung auf den Gesamtmarkt. So entwickelten sich die Kurse der Investmentbanken uneinheitlich, obwohl einige von ihnen gute Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Goldman Sachs hatte mit ihrem Ergebnis je Aktie die Prognosen übertroffen. Dennoch verbilligten sich die Titel um 0,3 Prozent auf 70,08 Dollar. Händler erklärten dies mit dem Rückgang der Einnahmen aus dem Investment-Banking.

Die Papiere von Lehman Brothers fielen um 0,3 Prozent auf 59,53 Dollar, obwohl auch dieses Institut bessere Zahlen vorgelegt hat, als Analysten erwartet hatten. Morgan Stanley verteuerten sich dagegen um 1,4 Prozent auf 40,05 Dollar. Die Bank hat ihr Ergebnis je Aktie im ersten Quartal auf 0,82 Dollar von 0,76 Dollar im Vorjahr gesteigert. Die Titel des Sportartikelherstellers Nike verteuerten sich nach guten Quartalszahlen um 5,5 Prozent auf 52,85 Dollar. Nike ist zudem nach eigenen Angaben auf dem Weg, die Streitigkeiten mit der Sportschuh-Ladenkette Foot Locker beizulegen. Foot Locker gewannen zwei Prozent auf 10,59 Dollar.

Yahoo! schlossen mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent auf 22,85 Dollar. Das Unternehmen hat am Mittwochabend die Übernahme von Inktomi abgeschlossen. FedEx gewannen nach der Heraufstufung durch Morgan Stanley 2,9 Prozent auf 56,80 Dollar. Bristol-Myers verloren 2,2 Prozent auf 22,12 Dollar. Der CFO des Pharmaherstellers hatte gesagt, der Verlust von Patenten werde ein langsameres Gewinnwachstum zur Folge haben.

US-Anleihen schließen am ersten Kriegstag uneinheitlich

Uneinheitlich haben die US-Anleihen am ersten Tag des Irak-Kriegs im späten New Yorker Geschäft notiert. Zehnjährige Papiere mit einer Verzinsung von 3,875 Prozent stiegen am Donnerstag um 4/32 auf 99-6/32, die Rendite fiel leicht von 3,986 auf 3,975 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent verlor 5/32 auf 106-18/32. Hier stieg die Rendite von 4,927 auf 4,939 Prozent. Spekulationen, dass der Krieg im Irak länger dauern könnte als erwartet, hätten im frühen Handel das Interesse an Anleihen geweckt, sagten Händler. Auch mäßige Konjunkturdaten hätten die Festverzinslichen zunächst gestützt.

Als aber die Aktienmärkte auf Berichte über eine Großoffensive der USA mit Kursgewinnen reagierten, drehten die Anleihekurse ins Minus. Die Nachricht von der Einnahme der irakischen Stadt Umm Qasr habe viele Anleger wieder in ihrer Ansicht bestärkt, dass der Krieg auf Grund der militärischen Überlegenheit der USA rasch und ohne große Verluste gewonnen werden könne.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri

jack303:

Medienschau

 
21.03.03 07:48


21. März 2003 Unternehmensnachrichten

Commerzbank wechselt Finanzvorstand Ruedorffer aus

Die Commerzbank baut ihren Vorstand um. Der 38-jährige Chefstratege Eric Strutz soll Finanzvorstand Axel Freiherr von Ruedorffer ersetzen. Der 61-Jährige scheide zur Hauptversammlung Ende Mai aus gesundheitlichen Gründen aus. Der 43-jährige Regionalvorstand Nicholas Teller löse Andreas de Maiziere als Vorstand für das Firmenkundengeschäft ab. De Maiziere werde künftig für die Bereiche Personal und Informationstechnologie zuständig sein. Der Aufsichtrat entscheide auf seiner Sitzung am 31. März über die Vorschläge. (Die Welt, S.11)

Vasella will Novartis 2008 verlassen

Der CEO und Präsident des Verwaltungsrates der Novartis AG, Daniel Vasella, will 2008 seine Ämter niederlegen. Bei der Fusion von Ciba und Sandoz sei beschlossen worden, dass zwölf Jahre in diesen Positionen ausreichten, sagte Vasella in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der “Weltwoche“. Sein Ausscheiden habe aber auch private Gründe.(vwd)


Wirtschaftsnachrichten

Duisenberg: Zu früh für eine Zinssenkung

EZB-Präsident Wim Duisenberg hält eine Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. Die Europäische Zentralbank lege ihr Augenmerk auf eine ausreichende Liquidität, um die Märkte ruhig zu halten, sagte Duisenberg bei einer Pressekonferenz in Brüssel. “Weitere Schritte werden erst dann erwogen, wenn wir mehr Klarheit über das Ausmaß, die Dauer und die Intensität des Kriegs haben“, antwortete er auf Fragen nach weiteren Zinssenkungen zur Ankurbelung der schwächelnden Konjunktur. Die kurz- oder mittelfristigen Folgen seien aber derzeit nicht absehbar, sagte Duisenberg. Daher werde die Geldpolitik “von Tag zu Tag“ bewertet. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt stellt nach Ansicht der Minister und der EZB einen “robusten und flexiblen Rahmen“ dar, “innerhalb dessen jedwegliche zusätzlichen Belastungen für öffentliche Finanzen behandelt werden“, wie es in der Erklärung weiter heißt. (vwd)

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21.03.03 07:49
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