Börsen richten den Blick auf den Irak
20. März 2003 Die Börsen werden sehr genau verfolgen, wie sich der nun begonnene militärische Konflikt im Irak entwickeln wird. Bisher sind die informationen eher spärlich. Aus diesem Grund dürften die Märkte bis auf Weiteres an der Vision festhalten, dass der Krieg schnell und erfolgreich beendet werden kann. Das dürfte die positive Stimmung zunächst weiter anhalten lassen. Kritisch dürfte es dann werden, wenn es zu unerwarteten Komplikationen kommen sollte. Dann könnte die Stimmung schnell drehen und zu Gewinnmitnahmen führen.
Anleihen weiter in der Defensive
Die schwachen Vorgaben vom amerikanische Rentenmarkt sprechen aber dafür, dass der Kampf um den Aufwärtstrend noch nicht abgeschlossen ist. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Tendenzen der vergangenen Tage fortsetzen. Danach ist an den Rentenmärkten zumindest kurzfristig mit weiteren Kursverlusten zu rechnen.
Euro in Asien gut behauptet
Gut behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstag im asiatischen Handel. Um 6.18 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0597 Dollar nach 1,0555 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen präsentiert sich der Dollar bei 120,0 Yen nach 120,45 Yen am Mittwoch im späten US-Handel. Der Dollar dürfte die Kursgewinne der vergangenen Tage nur dann fortsetzen können, wenn sich tatsächlich ein rascher Erfolg der amerikanischen Streitkräfte im Irak abzeichnet. Das könnte zumindest vorübergehend zu einer Euphorie an den Finanzmärkten führen. Bevor sich irgendwann danach wieder die wirtschaftlichen Fakten durchsetzen. Und die sind sicherlich nicht positiv für den Dollar.
Tokios Börse schließt fest - Hoffnung auf kurze Kriegsdauer
Die Aktienbörse in Tokio hat in der Hoffnung auf ein schnelles Ende des Irak-Krieges am Donnerstag fest geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsende einen Gewinn von 144,01 Punkten oder 1,79 Prozent beim Stand von 8.195,05 Punkten. Der breit gefasste Topix stieg um 18,40 Punkte oder 2,33 Prozent und beendete den Handel beim Stand von 807,48 Punkten. Unterstützend wirkten Händlern zufolge die positive Vorgabe der Wall Street sowie die deutliche Festigung des Dollar zum japanischen Yen.
Aktien Hongkong am Mittag freundlich
Die Aktien in Hongkong zeigen sich am Mittwochmittag (Ortszeit) nach dem Beginn des US-Angriffs auf den Irak freundlich. Der Hang-Seng-Index (HSI) steigt zum Ende der ersten Sitzungshälfte 0,7 Prozent oder 67 Zähler auf 9.226. Zwischenzeitlich war der Hang-Seng-Index auf 9.282 Zähler vorgerückt, löste sich jedoch im weitern Verlauf wieder von seinen Höchstständen. Wenn der Krieg schnell und eindeutig entschieden ist, wäre eine Rally absehbar, die den Hang-Seng bis in Richtung des bisherigen Jahreshochs von 9.384 Punkten bringen könnte, sagte ein Stratege von CEF Brokerage. Im Interesse der Anleger dürfte im weiteren Verlauf die Ergebnisse von Cheung Kong, Hutchison, PCCW und Henderson Land stehen, heißt es.
Nachbörsliche Kursbewegungen in Amerika
Die Notierungen im nachbörslichen Handel in Amerika reagieren sensibel auf die Entwicklung im Irak und schwanken. Der Nasdaq-100 Index-Future liegt am frühen Morgen europäischer Zeit mit einem Plus von 1,5 Zählern bei 1.079 Punkten.
Nike hat am Mittwoch nach Börsenschluss unerwartet gute Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Diese verhalfen der Aktie, die zu Beginn des nachbörslichen Handel bis auf 49,40 Dollar gefallen war, zu einer Erholung. Die Titel kehrten bis 22.45 MEZ auf Nasdaq.com auf den Schlusskurs des regulären Handels, 50,08 Dollar, zurück. Jabil Circuits legten nach Börsenschluss um 1,3 Prozent auf 17,50 Dollar zu. Das Unternehmen hat mit seinen Zahlen die Prognosen der Analysten getroffen.
USA Interactive gaben im nachbörslichen Handel auf Island ECN um 0,2 Prozent auf 24,80 Dollar nach. Die Titel hatten im regulären Geschäft schon 6,2 Prozent auf 24,85 Dollar eingebüßt, nachdem Chairman und CEO Barry Diller seinen Rücktritt als CEO von Vivendi Universal Entertainment angekündigt hatte.
Wall-Street schließt nach volatilem Handel uneinheitlich
Uneinheitlich sind die Aktienkurse am Mittwoch an Wall Street aus einer volatilen Sitzung gegangen. Der offenbar unmittelbar bevorstehende Krieg im Irak habe abermals den Handel bestimmt, sagten Händler. Viele Anleger hätten vor dem Auslaufen des Ultimatums an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein noch Short-Eindeckungen vorgenommen und damit den Standardwerten in der letzten Handelsstunde zu Kursgewinnen verholfen.
Der Dow Jones gewann 0,9 Prozent oder 71 Punkte auf 8.265 Zähler. Der S&P-500-Index stieg um 0,9 Prozent oder acht Stellen auf 874. Verhaltene Ausblicke von Oracle und Microchip belasteten dagegen die Technologiewerte. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 0,3 Prozent oder drei Zähler auf 1.397.
Oracle büßten 7,7 Prozent auf 11,31 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zwar mit dem Ergebnis zum dritten Quartal die Prognosen übertroffen, für das laufende vierte Quartal jedoch einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Microchip verbilligten sich - ebenfalls nach einem düsteren Ausblick - um 9,4 Prozent auf 21,50 Dollar. Von einer Heraufstufung durch SG Cohen profitierten dagegen Schering-Plough, die sieben Prozent auf 17,75 Dollar hinzugewannen. Goodyear rückten um 3,8 Prozent auf 4,40 Dollar vor. Dem Vernehmen nach prüft der Reifenhersteller den Verkauf seiner Chemiesparte. Damit wolle Goodyear ihre finanzielle Flexibilität verbessern, hieß es am Markt. Auf der Gewinnerseite fanden sich auch die Aktien von Bear Stearns mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 65,89 Dollar. Die Investmentbank hatte mit ihren Zahlen die Erwartungen übertroffen. Die Papiere von FedEX verteuerten sich um 6,8 Prozent auf 55,18 Dollar. Auch dieses Unternehmen hatte überraschend gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Tabakwerte erholten sich ein wenig von den Verlusten der vergangenen Tage. Altria gewannen 3,7 Prozent auf 33,81 Dollar und R.J. Reynolds um 2,6 Prozent auf 34,45 Dollar. Hier half vermutlich auch die Heraufstufung des Sektors auf “Attraktive“ von “In-line“ durch Morgan Stanley.
US-Anleihen schließen vor Auslaufen des Irak-Ultimatums schwach
Mit schwachen Notierungen haben sich die US-Anleihen am Mittwoch im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 3,875 Prozent verloren 20/32 auf 99-3/32. die Rendite stieg von 3,916 auf 3,986 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent büßte 27/32 auf 106-24/32 ein. Die Rendite lag bei 4,927 Prozent, nach 4,873 Prozent am Diesntag. Händler erklärten die Abgaben mit dem offenbar unmittelbar bevorstehenden Krieg gegen den Irak. Der Abgabedruck verstärkte sich noch, als sich die Aktienmärkte in der letzten Handelsstunde erholten.
Viele spekulative Anleger hätten vor dem Auslaufen des US-Ultimatums an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein am Donnerstag um 2.00 Uhr MEZ Positionen glattgestellt. Vielfach seien auch Gewinne mitgenommen worden, hieß es. Die Anleihen hatten in den zurückliegenden Wochen von der Ungewissheit um den Ausgang des Irak-Konflikts profitiert.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri
20. März 2003 Die Börsen werden sehr genau verfolgen, wie sich der nun begonnene militärische Konflikt im Irak entwickeln wird. Bisher sind die informationen eher spärlich. Aus diesem Grund dürften die Märkte bis auf Weiteres an der Vision festhalten, dass der Krieg schnell und erfolgreich beendet werden kann. Das dürfte die positive Stimmung zunächst weiter anhalten lassen. Kritisch dürfte es dann werden, wenn es zu unerwarteten Komplikationen kommen sollte. Dann könnte die Stimmung schnell drehen und zu Gewinnmitnahmen führen.
Anleihen weiter in der Defensive
Die schwachen Vorgaben vom amerikanische Rentenmarkt sprechen aber dafür, dass der Kampf um den Aufwärtstrend noch nicht abgeschlossen ist. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Tendenzen der vergangenen Tage fortsetzen. Danach ist an den Rentenmärkten zumindest kurzfristig mit weiteren Kursverlusten zu rechnen.
Euro in Asien gut behauptet
Gut behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstag im asiatischen Handel. Um 6.18 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0597 Dollar nach 1,0555 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen präsentiert sich der Dollar bei 120,0 Yen nach 120,45 Yen am Mittwoch im späten US-Handel. Der Dollar dürfte die Kursgewinne der vergangenen Tage nur dann fortsetzen können, wenn sich tatsächlich ein rascher Erfolg der amerikanischen Streitkräfte im Irak abzeichnet. Das könnte zumindest vorübergehend zu einer Euphorie an den Finanzmärkten führen. Bevor sich irgendwann danach wieder die wirtschaftlichen Fakten durchsetzen. Und die sind sicherlich nicht positiv für den Dollar.
Tokios Börse schließt fest - Hoffnung auf kurze Kriegsdauer
Die Aktienbörse in Tokio hat in der Hoffnung auf ein schnelles Ende des Irak-Krieges am Donnerstag fest geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsende einen Gewinn von 144,01 Punkten oder 1,79 Prozent beim Stand von 8.195,05 Punkten. Der breit gefasste Topix stieg um 18,40 Punkte oder 2,33 Prozent und beendete den Handel beim Stand von 807,48 Punkten. Unterstützend wirkten Händlern zufolge die positive Vorgabe der Wall Street sowie die deutliche Festigung des Dollar zum japanischen Yen.
Aktien Hongkong am Mittag freundlich
Die Aktien in Hongkong zeigen sich am Mittwochmittag (Ortszeit) nach dem Beginn des US-Angriffs auf den Irak freundlich. Der Hang-Seng-Index (HSI) steigt zum Ende der ersten Sitzungshälfte 0,7 Prozent oder 67 Zähler auf 9.226. Zwischenzeitlich war der Hang-Seng-Index auf 9.282 Zähler vorgerückt, löste sich jedoch im weitern Verlauf wieder von seinen Höchstständen. Wenn der Krieg schnell und eindeutig entschieden ist, wäre eine Rally absehbar, die den Hang-Seng bis in Richtung des bisherigen Jahreshochs von 9.384 Punkten bringen könnte, sagte ein Stratege von CEF Brokerage. Im Interesse der Anleger dürfte im weiteren Verlauf die Ergebnisse von Cheung Kong, Hutchison, PCCW und Henderson Land stehen, heißt es.
Nachbörsliche Kursbewegungen in Amerika
Die Notierungen im nachbörslichen Handel in Amerika reagieren sensibel auf die Entwicklung im Irak und schwanken. Der Nasdaq-100 Index-Future liegt am frühen Morgen europäischer Zeit mit einem Plus von 1,5 Zählern bei 1.079 Punkten.
Nike hat am Mittwoch nach Börsenschluss unerwartet gute Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Diese verhalfen der Aktie, die zu Beginn des nachbörslichen Handel bis auf 49,40 Dollar gefallen war, zu einer Erholung. Die Titel kehrten bis 22.45 MEZ auf Nasdaq.com auf den Schlusskurs des regulären Handels, 50,08 Dollar, zurück. Jabil Circuits legten nach Börsenschluss um 1,3 Prozent auf 17,50 Dollar zu. Das Unternehmen hat mit seinen Zahlen die Prognosen der Analysten getroffen.
USA Interactive gaben im nachbörslichen Handel auf Island ECN um 0,2 Prozent auf 24,80 Dollar nach. Die Titel hatten im regulären Geschäft schon 6,2 Prozent auf 24,85 Dollar eingebüßt, nachdem Chairman und CEO Barry Diller seinen Rücktritt als CEO von Vivendi Universal Entertainment angekündigt hatte.
Wall-Street schließt nach volatilem Handel uneinheitlich
Uneinheitlich sind die Aktienkurse am Mittwoch an Wall Street aus einer volatilen Sitzung gegangen. Der offenbar unmittelbar bevorstehende Krieg im Irak habe abermals den Handel bestimmt, sagten Händler. Viele Anleger hätten vor dem Auslaufen des Ultimatums an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein noch Short-Eindeckungen vorgenommen und damit den Standardwerten in der letzten Handelsstunde zu Kursgewinnen verholfen.
Der Dow Jones gewann 0,9 Prozent oder 71 Punkte auf 8.265 Zähler. Der S&P-500-Index stieg um 0,9 Prozent oder acht Stellen auf 874. Verhaltene Ausblicke von Oracle und Microchip belasteten dagegen die Technologiewerte. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 0,3 Prozent oder drei Zähler auf 1.397.
Oracle büßten 7,7 Prozent auf 11,31 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zwar mit dem Ergebnis zum dritten Quartal die Prognosen übertroffen, für das laufende vierte Quartal jedoch einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Microchip verbilligten sich - ebenfalls nach einem düsteren Ausblick - um 9,4 Prozent auf 21,50 Dollar. Von einer Heraufstufung durch SG Cohen profitierten dagegen Schering-Plough, die sieben Prozent auf 17,75 Dollar hinzugewannen. Goodyear rückten um 3,8 Prozent auf 4,40 Dollar vor. Dem Vernehmen nach prüft der Reifenhersteller den Verkauf seiner Chemiesparte. Damit wolle Goodyear ihre finanzielle Flexibilität verbessern, hieß es am Markt. Auf der Gewinnerseite fanden sich auch die Aktien von Bear Stearns mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 65,89 Dollar. Die Investmentbank hatte mit ihren Zahlen die Erwartungen übertroffen. Die Papiere von FedEX verteuerten sich um 6,8 Prozent auf 55,18 Dollar. Auch dieses Unternehmen hatte überraschend gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Tabakwerte erholten sich ein wenig von den Verlusten der vergangenen Tage. Altria gewannen 3,7 Prozent auf 33,81 Dollar und R.J. Reynolds um 2,6 Prozent auf 34,45 Dollar. Hier half vermutlich auch die Heraufstufung des Sektors auf “Attraktive“ von “In-line“ durch Morgan Stanley.
US-Anleihen schließen vor Auslaufen des Irak-Ultimatums schwach
Mit schwachen Notierungen haben sich die US-Anleihen am Mittwoch im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 3,875 Prozent verloren 20/32 auf 99-3/32. die Rendite stieg von 3,916 auf 3,986 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent büßte 27/32 auf 106-24/32 ein. Die Rendite lag bei 4,927 Prozent, nach 4,873 Prozent am Diesntag. Händler erklärten die Abgaben mit dem offenbar unmittelbar bevorstehenden Krieg gegen den Irak. Der Abgabedruck verstärkte sich noch, als sich die Aktienmärkte in der letzten Handelsstunde erholten.
Viele spekulative Anleger hätten vor dem Auslaufen des US-Ultimatums an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein am Donnerstag um 2.00 Uhr MEZ Positionen glattgestellt. Vielfach seien auch Gewinne mitgenommen worden, hieß es. Die Anleihen hatten in den zurückliegenden Wochen von der Ungewissheit um den Ausgang des Irak-Konflikts profitiert.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri