FREENET: Frei und gebunden

Rote Zahlen - der Portalanbieter steigert den Umsatz und weitet seine Verluste aus.

Hamburg - Der Internet- und Portalanbieter freenet.de  hat seinen Umsatz im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet, das Konzernergebnis und das operative Ergebnis fiel jedoch erneut schlechter als im Jahr 2000 aus. Wie das im Nemax All Share gelistete Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte, verlief das vierte Quartal dabei deutlich besser als im Vorjahr.

So belief sich der Umsatz im vierten Quartal 2001 auf gut 17 Millionen Mark gegenüber einem Umsatz von 14,220 Millionenen im entsprechenden Vorjahresquartal. Im gesamten Jahr 20001 stiegen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 54,66 Millionen Mark. Im Jahr 2000 waren 42,395 Millionen Mark erzielt worden.

Vorsteuerergebnis fiel in 2001 schlechter aus

Gleichzeitig fiel das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) nach IAS-Bilanzierung im abgelaufenen Geschäftsjahr auf minus 32,143 Millionen Mark gegenüber minus 30,669 Mark gegenüber dem Vorjahr. Dabei lief das vierte Quartal deutlich besser als im Jahr 2000.

In den letzten drei Monaten des Jahres 2001 wurde ein EBT von minus 6,478 Millionen Mark verbucht gegenüber minus 21,148 im Vorjahresquartal - dies entsprach einer Verbesserung um rund 69 Prozent. Freenet begründetet dies mit den gestiegenen Umsätzen, einer gleichbleibenden, schlanken Personalstruktur sowie gesenkten Marketing-Aufwendungen. Unterm Strich fiel das Konzernergebnis mit minus 19,241 in 2001 gegenüber minus 17,524 in 2000 schlechter aus

Jetzt muß die Führung bei freenet.de nur auch die Ergebnisse der kommenden Quartale in einem ähnlichen Tempo verbessern.
Vielleicht sollte mal ein etwas geringeres Wachstum in Kauf genommen werden.
Schwarze Zahlen am Ende von 2002 währen sicher für viele Anteilseigner Zucker auf´s Brot.

ein verzuckerter

Herrero

Donnerstag 14. Februar 2002, 16:06 Uhr  
AKTIE IM FOKUS: freenet im Aufwind - Stützungskäufe vor Festnetz-Übernahme



FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Internetanbieters freenet.de haben am Donnerstag trotz enttäuschender Zahlen zugelegt. Händler vermuteten Stützungskäufe, zumal am Mittag bekannt wurde, dass freenet die Festnetzsparte von MobilCom übernehmen will. Das Papier gewann bis 16.00 Uhr 7,89 Prozent auf 10,80 Euro. Gleichzeitig stieg der NEMAX All Share um 0,04 Prozent auf 1.065,69 Punkte.
"Wenn man ein paar Monate zurückverfolgt und sich das Buch anschaut, dann wird deutlich, dass da jemand eindeutig ANZEIGE
 
den Kurs stützt", sagte ein Frankfurter Händler bereits am Morgen. Die präsentierten Zahlen schätzte er negativ ein. "Eins ist klar, es ist Geld verbrannt worden, und das ist immer schlecht."

Hinter den Stützungskäufen vermutete ein weiterer Händler am Mittag die freenet-Mutter MobilCom. Das Telekommunikationsunternehmen will in Kürze seine Festnetz-Sparte an freenet abgeben. freenet plant eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage.

HÄNDLER SKEPTISCH: 'WOMIT WILL FREENET DENN ZAHLEN?'

Derzeit hält MobilCom an der Tochter rund 75 Prozent. Dieser Anteil würde sich nach Unternehmensangaben im Falle einer Übernahme vorübergehend erhöhen. "Das ist eine Luftnummer wie bei Enron, wenn da Aktien gegenseitig hin- und geschoben werden", sagte der Händler. "Womit will ein Unternehmen wie freenet denn auch zahlen?". Die Umsätze seien zwar an diesem Donnerstag eindeutig höher, doch institutionelle Anleger interessiere der Titel schon lange nicht mehr.

Das Hamburger Unternehmen hatte am Morgen einen Rückgang seiner liquiden Mittel im Jahr 2001 auf 106,239 Millionen DM von 144,870 Millionen im Vorjahr gemeldet. Gleichzeitig hatte freenet seinen Konzernfehlbetrag ausgeweitet. Lediglich die Umsätze waren angestiegen./tv/bi