Quelle: www.heise.de/newsticker/data/hob-11.01.02-000/
Falsche Abrechnungen bei 1&1-DSL
1&1-DSL scheint endlich einmal ein richtiger Breitband-Zugang zu sein -- denn glaubt man Rechnungen, die der Provider dieser Tage an Kunden verschickte, brausen 1&1-DSL-Kunden schon mal mit 20 MBit/s und schneller durchs Web.
Laut einer Rechnung für den Dezember beispielsweise, die heise online vorliegt, soll ein Kunde in 75 Minuten 12 Gigabyte Daten heruntergeladen haben. Weil er den volumenbeschränkten DSL-Private-Tarif von 1&1 nutzte, schlug in der Rechnung jedes Megabyte, dass über die Fünf-Gigabyte-Grenze hinausging, mit 0,5 Cent zu Buche. Insgesamt soll der Kunde im Dezember fast 382 Gigabyte Traffic verursacht haben. Der Spaß kostet ihn laut 1&1-Rechnung jetzt über 1600 Euro.
1&1 hat heise online bestätigt, dass diese und einige andere Rechnungen "gravierende Fehler" enthielten. Firmensprecher Michael Frenzel betonte, dass 1&1 als reiner Reseller von T-DSL Traffic-Abrechnungen der Telekom übernimmt. "Wir haben da von der Telekom falsche Daten erhalten", sagte er. Bisher seien vier solcher Fälle bekannt. Kunden, die von dem Problem betroffen sind, sicherte Frenzel ein "kulantes Verhalten" von 1&1 zu.
Ein Kunde, dem bereits im Dezember die offensichtlich falschen Zwischensummen im "Control-Center" seines DSL-Zugangs aufgefallen waren, bekam nach eigenen Aussagen von der 1&1-Hotline Haarstreubendes zu hören: Es sei ja durchaus möglich, solch hohe Datenraten zu erreichen, wenn man beispielsweise über das Internet Radio höre. Der Support-Mitarbeiter bestand auf Zahlung des Rechnungsbetrags und machte sich offensichtlich keine Gedanken zur Plausibilität der 1&1-Rechnung. Diesen Vorgang wollte Frenzel nicht bestätigen.
Frenzel versicherte, dass alle falschen Rechnungen storniert würden. 1&1 werde jetzt alle DSL-Rechnungen von Dezember 2001 auf ihre Plausibilität hin überprüfen. Außerdem wolle man dem Billingsystem einen automatisierten Plausibilitätstest vorschalten, der ungewöhnliche Rechnungsbeträge in eine manuelle Nachprüfung überführt. "Wir haben uns bisher auf die Telekom verlassen", konstatierte Frenzel. Man sei bereits in Gesprächen mit dem Partner, um zu klären, wie es zu den Fehlern kommen konnte. Die Telekom wollte den Vorgang bislang nicht kommentieren. (hob/c't)
Falsche Abrechnungen bei 1&1-DSL
1&1-DSL scheint endlich einmal ein richtiger Breitband-Zugang zu sein -- denn glaubt man Rechnungen, die der Provider dieser Tage an Kunden verschickte, brausen 1&1-DSL-Kunden schon mal mit 20 MBit/s und schneller durchs Web.
Laut einer Rechnung für den Dezember beispielsweise, die heise online vorliegt, soll ein Kunde in 75 Minuten 12 Gigabyte Daten heruntergeladen haben. Weil er den volumenbeschränkten DSL-Private-Tarif von 1&1 nutzte, schlug in der Rechnung jedes Megabyte, dass über die Fünf-Gigabyte-Grenze hinausging, mit 0,5 Cent zu Buche. Insgesamt soll der Kunde im Dezember fast 382 Gigabyte Traffic verursacht haben. Der Spaß kostet ihn laut 1&1-Rechnung jetzt über 1600 Euro.
1&1 hat heise online bestätigt, dass diese und einige andere Rechnungen "gravierende Fehler" enthielten. Firmensprecher Michael Frenzel betonte, dass 1&1 als reiner Reseller von T-DSL Traffic-Abrechnungen der Telekom übernimmt. "Wir haben da von der Telekom falsche Daten erhalten", sagte er. Bisher seien vier solcher Fälle bekannt. Kunden, die von dem Problem betroffen sind, sicherte Frenzel ein "kulantes Verhalten" von 1&1 zu.
Ein Kunde, dem bereits im Dezember die offensichtlich falschen Zwischensummen im "Control-Center" seines DSL-Zugangs aufgefallen waren, bekam nach eigenen Aussagen von der 1&1-Hotline Haarstreubendes zu hören: Es sei ja durchaus möglich, solch hohe Datenraten zu erreichen, wenn man beispielsweise über das Internet Radio höre. Der Support-Mitarbeiter bestand auf Zahlung des Rechnungsbetrags und machte sich offensichtlich keine Gedanken zur Plausibilität der 1&1-Rechnung. Diesen Vorgang wollte Frenzel nicht bestätigen.
Frenzel versicherte, dass alle falschen Rechnungen storniert würden. 1&1 werde jetzt alle DSL-Rechnungen von Dezember 2001 auf ihre Plausibilität hin überprüfen. Außerdem wolle man dem Billingsystem einen automatisierten Plausibilitätstest vorschalten, der ungewöhnliche Rechnungsbeträge in eine manuelle Nachprüfung überführt. "Wir haben uns bisher auf die Telekom verlassen", konstatierte Frenzel. Man sei bereits in Gesprächen mit dem Partner, um zu klären, wie es zu den Fehlern kommen konnte. Die Telekom wollte den Vorgang bislang nicht kommentieren. (hob/c't)