wie Ausschnitte aus einem FAZ-Artikel verdeutlichen. Damit erinnert mich die Diskussion an die um die Atomenergie, wo auch diskutiert wird, aber kein Anbieter auf einem marktwirtschaftlich organisierten Energiemarkt baut. Die Anleger haben gemerkt, dass Hedge-Funds durch die Bank teure Lachnummern sind. Und zudem hat die Regulierung noch gar nicht angefangen, die die Möglichkeiten noch weiter beschneiden wird.
Hedge-Fonds
Vertrauensverlust
Von Norbert Kuls, New York
01. September 2009 Amerikanische Hedge-Fonds, deren Anlagen im Zuge der Finanzkrise stark an Wert verloren haben, leiden unter Mittelabflüssen. Am Wochenende war bekanntgeworden, dass Kunden der prominenten New Yorker Beteiligungsgesellschaft Cerberus Capital Management 5,5 Milliarden Dollar oder 71 Prozent des insgesamt verwalteten Vermögens aus zwei Hedge-Fonds abgezogen haben.
Cerberus war in Deutschland als Käufer einer Mehrheitsbeteiligung am amerikanischen Autohersteller Chrysler vom deutschen Daimler-Konzern bekanntgeworden. Andere Fonds ziehen sich nach Verlusten sogar ganz aus dem Geschäft zurück. So teilte der wegen eines Angriff auf die Deutsche Börse bekannte Hedge-Fonds-Betreiber Atticus Capital jüngst die Schließung von zwei Fonds mit.
In den vergangenen drei Quartalen haben Anleger nach Angaben des Brancheninformationsdienstes Hedge-Fonds Research weltweit fast 300 Milliarden Dollar aus Hedge-Fonds abgezogen. Auf dem Höhepunkt ihres Aufschwungs vor zwei Jahren hatten Hedge-Fonds fast 1,9 Billionen Dollar verwaltet.
Das Tempo der Abflüsse ließ in den vergangenen Monaten etwas nach. Im zweiten Quartal war das Volumen der abgeflossenen Mittel mit knapp 43 Milliarden Dollar geringer als im ersten Vierteljahr. Gleichzeitig ist das von den Anlagevehikeln für reiche Privatanleger und Institutionen insgesamt verwaltete Vermögen angesichts der Erholung an den Finanzmärkten um 100 Milliarden Dollar auf rund 1,4 Billionen Dollar gestiegen.
Ein Grund für die Mittelabflüsse ist die Verunsicherung der Anleger wegen der zuletzt schwachen Wertentwicklung vieler Hedge-Fonds. Cerberus Partners, der größte Fonds der Gesellschaft, hat im vergangenen Jahr 24,5 Prozent seines Wertes eingebüßt. In diesem Jahr hat sich der Fonds um knapp 3 Prozent erholt.
Im Vergleich zur Entwicklung der Aktienmärkte hatte Cerberus 2008 also noch relativ gut abgeschnitten. Der amerikanische Standardwerteindex S&P 500 war damals um knapp 39 Prozent gefallen. In diesem Jahr, in dem der S&P 500 schon rund 14 Prozent zugelegt hat, hängt Cerberus aber hinterher. Gegenüber anderen Hedge-Fonds machte Cerberus keine gute Figur. Der HFRX Global Hedge Fund Index, der den weltweiten Branchentrend abbildet, war 2008 um rund 23 Prozent gefallen und ist in diesem Jahr schon um 9 Prozent gestiegen.
Optimismus
Stephen Feinberg, der Chef von Cerberus, hat nach eigenen Angaben nicht mit einem derartigen Misstrauensvotum gerechnet. „Wir wurden von dieser Reaktion überrascht“, schrieb Feinberg den Investoren. Allerdings hatten die schon seit Dezember auf die Rückgabe ihres Geldes gedrängt. Cerberus hatte sich mit Wetten auf Hypothekenanleihen verspekuliert. Dazu kamen hohe Verluste wegen des Konkurses von Chrysler. Cerberus hatte zunächst, wie andere Fonds auch, die Rückgabe des Geldes erschwert. Nach Angaben des Informationsdienstes Credit Suisse/Tremont können derzeit rund 10 Prozent der Vermögenswerte bei Hedge-Fonds nicht abgezogen werden.
Der Finanzchef der im Geschäft mit Hedge-Fonds engagierten Bank Goldman Sachs, David Viniar, rechnet unterdessen mit einem absehbaren Ende der Mittelabflüsse. „Es sieht es so aus, als ob wieder etwas Geld in Hedge-Fonds fließen wird“, sagte Viniar kürzlich. Voraussetzung sei allerdings eine positive Wertentwicklung. Der Finanzinvestor Blackstone, der ebenfalls Hedge-Fonds betreibt, berichtete jüngst sogar von wachsendem Anlegerinteresse. Der größte Fonds von Blackstone hat seit Jahresanfang bis Ende Juli um 8 Prozent zugelegt.
Text: F.A.Z.