ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte

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ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte EinsamerSamariter
EinsamerSam.:

ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte

3
17.06.05 08:28
#1
DATA-MINING

500.000 E-Mails erzählen Geschichte der Enron-Pleite

Informatiker haben den spektakulären Zusammenbruch des US-Energiehändlers Enron im Jahr 2001 untersucht. Aus 500.000 E-Mails, die vom Management verschickt wurden, filterten sie dank intelligenter Software Schlüsselpersonen und verdächtige Nachrichten heraus.

Die Pleite von Amerikas größtem Energiehändler hatte die USA erschüttert. Jahrelang hatte der Konzern seine Bilanzen frisiert: Der Gewinn wurde nach oben manipuliert, die Schulden nach unten. Im Dezember 2001 war Enron am Ende. Zu den Hinterlassenschaften des Unternehmens, das einst 100 Millarden Dollar pro Jahr umsetzte, gehörten Tausende von heute auf morgen entlassene Angestellte, die auch gleich noch um ihre Ersparnisse gebracht wurden, wenn sie diese in Enron-Aktien gesteckt hatten.

Zum Erbe der Megapleite gehören auch 517.431 E-Mails von 150 Ex-Mitarbeitern hauptsächlich aus dem Management - darunter von Chairman und CEO Kenneth Lay sowie CEO Jeffrey Skilling. Die Federal Energy Regulatory Commission (FERC), die den Fall untersuchte, veröffentlichte die Nachrichten im Mai 2002 im Web. Für Informatiker ein gefundenes Fressen.

Die E-Mails stammen aus den letzten vier Jahren vor dem Zusammenbruch, sämtliche Anhänge fehlen. Einzelne Nachrichten wurden vor der Veröffentlichung gelöscht. Mehrere Forschergruppen haben mittlerweile versucht, den Datenschatz auf die eine oder andere Weise zu heben - mit durchaus beachtlichen Erfolgen.

Bösewichte schreiben anders

Der Informatiker Parambir Singh Keila von der kanadischen Queens University in Kingston bediente sich der üblichen Textanalyse, um E-Mails mit verdächtigem Inhalt schnell aus dem riesigen Nachrichtenberg herauszufiltern. Dabei nutzte er die These, dass Angestellte, die betrügen oder illegal handeln, in ihren E-Mails zu einer anderen Wortwahl greifen als ehrliche Mitarbeiter.

Die Wortwahl spiegle unter anderem das Selbstbewusstsein und das schlechte Gewissen wider, erklärte Keila. Frühere Untersuchungen anderer Forscher, auf die sich Keila stützt, hatten ergeben, dass Menschen mit bösen Absichten in ihren Äußerungen die Ich-Form und einschränkende Begriffe wie aber, außer, ohne vermeiden. Zudem gebrauchten sie häufiger Wörter, die mit negativen Emotionen einhergehen (hassen, fürchten) und aktive Verben, schreibt Keila in seinem online veröffentlichten Paper.

Hinter der Vermeidung der Ich-Form stecke möglicherweise eine Distanzierung der Person von ihren eigenen Aussagen. Die verstärkte Nutzung aktiver Verben könne eine direkte Folge des verringerten Gebrauchs einschränkender Begriffe sein, vermutet der Informatiker.

Das alles mag zunächst sehr plump erscheinen, als Keila die E-Mails aber automatisch nach diesen Kriterien sortierte, zeigte sich Erstaunliches. Nachrichten mit vielen einschränkenden oder ausschließenden Begriffen erwiesen sich bei näherer Betrachtung als emotional gefärbte Botschaften an Kollegen, Freunde oder die eigene Familie. Viele aktive Verben fanden sich tatsächlich vor allem in verdächtigen E-Mails, in denen es um Verträge und vertrauliche Informationen ging. Selten auftretende Ich-Formen erwiesen sich hingegen als vergleichsweise schlechtes Auswahlkriterium, weil in der geschäftlichen Kommunikation das Ich generell nur selten genutzt wird.

Suche nach den Nachrichten-Hubs

Keila hält das Verfahren für gut genug, um auffällige Kommunikation zu erkennen, etwa im Kampf gegen Terroristen. Diese Nachrichten müssten freilich dann noch genauer untersucht werden, um zu entscheiden, ob die Betroffenen tatsächlich Böses im Schilde führten. Der große Vorteil der Analyse sei, dass gigantische Datenmengen automatisch klassifiziert würden und niemand die Berge von E-Mails lesen müsse. Daneben habe das Verfahren auch gut private, emotional geprägte E-Mails herausgefiltert, selbst wenn diese an Empfänger innerhalb des Unternehmens gerichtet waren.

Einen etwas anderen Ansatz zum Aufspüren der Verantwortlichen der Enron-Pleite wählte Jeffrey Heer von der University of California in Berkeley. Der Experte für Sprachverarbeitung bildete den E-Mail-Verkehr als gewaltiges Netz ab und suchte gezielt nach so genannten Hubs - auch Superspreader genannt -, die als zentrale Empfangs- und Verteilpunkte fungieren. Wer nur mit wenigen und vor allem eher zweitrangigen Leuten kommuniziert, kann nicht so tief im Enron-Sumpf drinstecken - so die These.

Jede Person bildet einen Knotenpunkt im Enron-Netz, in das Benutzer der von Heer entwickelten Software hinein- und herauszoomen können. Weil das Nachrichtennetz allein noch relativ grob ist, ordnete Heer die Mails verschiedenen Kategorien zu, etwa laufendes Geschäft, Strategie, Regulierungsangelegenheiten, interne Projekte und Firmen-Image. Jede Kategorie bekam eine eigene Farbe, so dass an der Verbindung zwischen zwei Personen erkennbar ist, über welche Themen sie sich austauschten.

Das anfangs undurchdringliche Nachrichtendickicht lässt sich mit der Software lichten, in dem alle Knoten (also Personen) mit wenig Mailverkehr ausgeblendet werden. Untergruppen, die miteinander besonders intensiv kommunizieren, sind leicht erkennbar. So verrät der E-Mail-Verkehr auch viel über die sozialen Netzwerke innerhalb des Enron-Managements.

Posteingang voll, nichts gesendet

Auf der Suche nach den Big Playern im Konzern stieß Heer unter anderem auf John Shelk, der eng mit Politikern zusammenarbeitete, vor allem in Fragen der Energiekrise in Kalifornien. Fast immer sandte Shelk Berichte dieser Treffen an einen anderen Kollegen namens Tim Belden. Die Kommunikation war sehr einseitig: Belden bekam viel Post aus dem ganzen Unternehmen, er selbst verschickte keine einzige Nachricht - zumindest war keine in der mehr als 500.000 Einträge großen Datenbank zu finden.

Wurden seine Mails gelöscht, fragte sich Heer. Und falls ja, warum? Ein Strafermittler sollte sich die Person Belden wohl etwas genauer anschauen, schreibt Heer in seiner online publizierten Studie.

Tatsächlich erwies sich Belden als eine der Schlüsselfiguren im Enron-Skandal. Timothy Belden war der frühere Chefhändler von Enron. In Prozessen gestand er, Engpässe auf dem kalifornischen Strommarkt künstlich erzeugt zu haben. Er verdiente dabei dank der überhöhte Strompreise viel Geld.

Der Informatiker Heer will den Namen Beldens zuvor noch nie gehört haben. Erst bei einer Suche im Internet habe er festgestellt, dass er den Mastermind im Energieskandal gefunden hatte.

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Quelle: Spiegel.de

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Der Einsame Samariter

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ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte EinsamerSamariter
EinsamerSam.:

Gier vor Gericht

 
26.01.06 11:47
#2
BEGINN DES ENRON-PROZESSES

Gier vor Gericht

Es ist der wohl wichtigste Wirtschaftsprozess der US-Geschichte: In Texas stehen ab Montag die Ex-Bosse der Skandalfirma Enron vor Gericht. Die breite Öffentlichkeit der USA hält sie für schuldig - für die Ankläger wird es dennoch schwer, sie hinter Gitter zu bringen.

New York - Im Grunde waren sich Kenneth Lay und Jeffrey Skilling gegenseitig nie sympathisch. Zu unterschiedlich ist das Temperament der beiden letzten CEOs des Skandalkonzerns Enron. Hier der Firmengründer Lay, ein pausbäckiger gemütlicher Texaner, der einen liebenswürdigen Großonkel abgeben würde. Dort der cholerische Workaholic Skilling, Muster des überehrgeizigen Konzernvorstandes.

So unterschiedlich die beiden Figuren sind, die wie sonst niemand für den Sittenverfall in der amerikanischen Wirtschaft stehen, so unterschiedlich war ihre Vorbereitung auf den Prozess, der am kommenden Montag im texanischen Houston beginnen soll.

Es geht um den Kollaps des früheren Energiehändlers Enron, einst der achtgrößte Konzern der USA, der im Dezember 2001 in den Bankrott anmelden musste. Es geht um Vorwürfe wie Bilanzfälschung, persönliche Bereicherung, Kursmanipulation und Untreue. Lay muss sich gegen 7 Anklagepunkte verteidigen, Skilling gegen derzeit 35 - beide könnten, wenn es schlecht für sie läuft, bis an ihr Lebensende ins Gefängnis wandern.

Skilling, 52, hat aus seiner Verteidigung ein eigenes Unternehmen gemacht. 40 Millionen Dollar hat er schon vor Prozessbeginn für sein Rechtsanwaltsteam ausgegeben, das angeführt wird vom Starverteidiger Daniel Petrocelli. Der hat sich seinen Namen mit einer erfolgreichen 33,5 Millionen Dollar-Zivilklage gegen den mordverdächtigen Footballstar O.J. Simpson gemacht. Eigenhändig hat Skilling in der Innenstadt von Houston ein Büro eingerichtet, das in den kommenden Monaten als Hauptquartier seines Prozessteams dienen wird. Es ist vollgestopft mit Konferenztischen, Flow-Charts und einem Server, der 200 Millionen Seiten an Dokumenten verwaltet.

Lays Larmoyanz, Skillings Chuzpe

Lay hingegen verfügt nur noch über eine geschätzte Million Dollar flüssiger Mittel. Lays Verteidiger Michael Ramsay bestätigt denn auch laut "Wall Street Journal", dass bisher Skilling das Gros der Anwaltskosten für seinen früheren Chairman mitbezahlt hat.

Anstatt sich im taffen Skilling-Stil für die Schlacht zu wappnen, hat Lay, 63, im Dezember in einer selbstmitleidigen Rede in Houston um Verständnis gebuhlt. Die Vorkommnisse, die zum Niedergang von Enron führten, seien Resultat einer politischen und öffentlichen Hysterie gewesen, die Opfer seien anständige Geschäftsleute wie er selbst. Skilling und ihm drohten nun Gefängnis, weil der Sonderausschuß des Justizministeriums dem öffentlichen Druck nachgegeben habe und "normale Geschäftsaktivitäten" zu kriminalisieren suche.

So weinerlich würde Skilling das nie ausdrücken. Doch der Kern seiner Verteidigungsstrategie wird dieselbe sein wie die von Lay. Beim ersten Zusammentreffen von Petrocelli und Skilling hatte der Anwalt aus New Jersey den Mann, der als der Macher bei Enron galt, gewarnt, dass er ein Zivilverteidiger sei und kein Strafanwalt.

"Das passt", hat Skilling da laut "Wall Street Journal" geantwortet. "Ich bin ja auch kein Krimineller."  

Die Staatsanwaltschaft, so erwartet man, wird versuchen, Skilling und Lay als Lügner darzustellen, die wissentlich Finanziers, Investoren, sowie die Öffentlichkeit durch systematischen Bilanzbetrug über den Zustand ihres Unternehmens hinters Licht geführt hätten. So einfach, wird Petrocelli argumentieren, liegen die Dinge aber nicht. Bei den Exekutiventscheidungen von Skilling habe es sich um komplizierte Buchhaltungs- und Finanzierungstransaktionen gehandelt, die immer von den Anwälten und den Wirtschaftsprüfern der Firma gedeckt gewesen seien.

So etwa die Entscheidung von Enron im Frühjahr 2001, einen Großteil des Endverbrauchergeschäftes mit Stromkunden unter das Dach der Industriekundensparte zu verschieben. Die Anklage wird argumentieren, dass diese Transaktion dazu diente, Verluste von mehreren 100 Millionen Dollar zu vertuschen. Petrocelli hingegen nennt das Vorgehen eine gewöhnliche Restrukturierung, bei der es lediglich darum ging, Synergien zu schaffen und die Effizienz zu verbessern.

Kein "Slam Dunk" für die Staatsanwälte?

Die Verschiebeaktion war, so die Anklage, Teil eines großangelegten Täuschungstheaters. Skilling, Lay, sowie deren bereits geständige Angestellte Richard Causey (Chefbuchhalter) und Andrew Fastow (Finanzvorstand) hätten der Wall Street einen Firmenwert von fantastischer Dimension vorgegaukelt. Dazu sei die Art des Geschäftes ausgeschmückt, wenn nicht gar erfunden worden, habe man betrügerische Deals mit fiktiven Partnerfirmen getätigt, um Kapitalbewegungen vorzutäuschen. Hinzu sei noch ein wenig Insider-Trading gekommen - Skilling soll so alleine zwischen 1998 und 2001 89 Milionen Dollar verdient haben. Sowohl der Vorstand als auch die Prüfer und die Anwälte der Firma seien über diverse Aktivitäten im Dunkeln gelassen worden.

Skilling und Lay bestreiten die Vorwürfe. Dabei scheint es auf den ersten Blick nicht schwierig, sie zu verurteilen. Eigentlich müsste der Prozess, dessen Dauer auf vier Monate geschätzt wird, ein "Slam Dunk" für die Staatsanwaltschaft sein, wie das Magazin "Fortune" schreibt. Doch die 40-Millionen-Dollar-Verteidigung Skillings könnte sich als gute Investition heraus stellen. Man erwartet in Houston keine kathartische, schnelle Entscheidung - eher ein ausgedehntes, zähes Ringen.

Die Strategie des ungleichen Duos Skilling und Lay, auf Unwissenheit zu plädieren, könnte sie nach Einschätzung der Prozessbeobachter entgegen der Volksweisheit vor Strafe schützen. So könnte es laut "Wall Street Journal" schwer werden, Skilling nachzuweisen, dass er hinter der Gründung mehrerer Firmen durch den Ex-Finanzchef Fastow eine betrügerische Absicht hätte erkennen müssen.

Die Ethik einer ganzen Ära steht vor Gericht

Das Problem dabei: Die Geschäfte mit diesen potjemkinschen Firmen wurden nicht nur vom Vorstand, sondern auch den Anwälten und Prüfern der Firma abgesegnet. Insofern kann Skilling glaubhaft fragen, woher er denn hätte wissen sollen, dass es sich dabei um Betrug gehandelt haben könnte.  

Bei Lay liegt der Fall noch komplizierter. Ihm kann der Staat nicht einmal, wie Skilling, mutmaßliche Insider-Geschäfte vorwerfen. Alles was gegen ihn vorliegt, sind Aussagen vor Mitarbeitern und Aktionären, in denen er behauptete, der Firma gehe es gut. Der Versuch zu beweisen, dass Lay damals nicht in gutem Glauben gesprochen hat, wird den Anklägern wohl noch den Schweiß auf die Stirn treiben.

Die Frage, ob Lay und Skilling tatsächlich kein Unrechtsbewusstsein haben, wird wohl unbeantwortet bleiben. Bleibt zu hoffen, dass selbst bei einem Freispruch der beiden die heutigen Top-Manager der USA den Unterschied zwischen redlicher und betrügerischer Praxis nicht aus den Augen verlieren.

"Dies ist der wichtigste Wirtschaftsprozess in der amerikanischen Geschichte", sagt Skilling-Anwalt Petrocelli. Damit dürfte er Recht haben, denn vor Gericht stehen nicht bloß zwei Bosse, die sich von ihrer Macht und ihrem Erfolg dazu haben verführen lassen, über die Stränge zu schlagen. Vor Gericht steht die ganze fragwürdige Wirtschaftsethik der Seifenblasen-Ära in den späten neunziger Jahren.

Quelle: spiegel.de

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Der Einsame Samariter

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ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte EinsamerSamariter
EinsamerSam.:

Jury spricht Enron-Bosse schuldig

 
25.05.06 20:14
#3
Vier Jahre nach dem Bankrott

Jury spricht Enron-Bosse schuldig

Im Prozess um die spektakuläre Pleite des texanischen Energieriesens Enron sind die beiden früheren Chefs schuldig gesprochen worden. Jeffrey Skilling und Kenneth Lay hätten sich in ihrer Zeit als Führungskräfte bei Enron Verschwörung und Betrug zu Schulde kommen lassen, gaben die zwölf Geschworenen bekannt.

Noch keine Entscheidung über StrafeDie Jury gelangte zu dem Schluss, dass sich Enron-Gründer Lay in allen sechs Anklagepunkten schuldig gemacht habe. Ihm droht eine Haftstrafe von maximal 165 Jahren. Skilling wurde in 19 von 28 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Ihm droht eine Verurteilung von bis zu 185 Jahren Haft. Über das Strafmaß wird später entschieden.

In dem Prozess hatte die Verteidigung vergeblich argumentiert, dass die beiden Unternehmenschefs von den Bilanztricksereien in ihrem eigenen Hause nichts gewusst hätten. Die Anklage warf Lay und Skilling dagegen vor, die Manipulationen selbst dirigiert zu haben.

Enron - einst 60 Milliarden Dollar wert

Leitende Angestellte des Energieunternehmens hatten Milliardenverluste in anderen Firmen versteckt, um die Gewinne von Enron zu schönen und den Aktienkurs der Firma zu stützen. Nach dem Zusammenbruch des Konzerns verloren Tausende Angestellte ihren Arbeitsplatz, Milliarden von Dollar in den Pensionskassen der Mitarbeiter gingen verloren. Enron, einst mit Börsenwert von 60 Milliarden Dollar, musste im Dezember 2001 Gläubigerschutz beantragen.

Der Name Enron ist in den USA zum Synonym für Wirtschaftsbetrug geworden. Der Bankrott der Firma war nach dem späteren Konkurs des Telefongiganten WorldCom um die zweitgrößte Firmenpleite der US-Geschichte und die erste in einer Serie von Bilanzbetrügereien, die bei den größten US-Firmen aufgedeckt wurden. Mehrere prominente Unternehmer wurden bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Gesetze über Bilanzveröffentlichungen wurden drastisch verschärft.


Quelle: tagesschau.de

Euch,

   Einsamer Samariter

ENRON Pleite - 500.000 E-Mails erzählen Geschichte EinsamerSamariter

Skilling muss 24 Jahre ins Gefängnis

 
#4
Skilling muss 24 Jahre ins Gefängnis

Der ehemalige Enron-Chef Jeffrey Skillings ist zu einer hohen Haftstrafe verurteilt worden. Wie ein Richter am Montag im texanischen Houston entschied gab, muss der 53-Jährige insgesamt 24 Jahre und vier Monate ins Gefängnis.
Im Mai war Skillings gemeinsam mit dem Konzerngründer Kenneth Lay in zahlreichen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden, darunter auch der Verschwörung und des Betrugs.

Die beiden Ex-Manager mussten sich vor Gericht unter anderem wegen schweren Betrugs, Bilanzmanipulationen, Verschwörung und Untreue verantworten. Ihnen wurde vorgeworfen, mit Bilanzfälschungen die desolate Finanzsituation des Konzerns verschleiert zu haben. Der Energiekonzern brach 2001 zusammen, nachdem der Skandal ans Licht gekommen war.

Tausende verloren ihren Job

Das Energieunternehmen zählte zu den zehn größten Konzernen der USA und beschäftigte weltweit 20.000 Mitarbeiter. Enron musste Insolvenz anmelden, nachdem seine Übernahme durch den Konkurrenten Dynegy Ende 2001 gescheitert war. Es war eine der größten Pleiten in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte: Durch die Firmenpleite verloren mehrere Tausend Beschäftigte ihre Arbeitsplätze und ihre gesamten Pensionsansprüche. Aktionäre und Investoren mussten mehrere Milliarden Dollar abschreiben.

Die Staatsanwaltschaft führte über 20 Zeugen an, die die beiden Ex-Manager zum Teil schwer belasteten. Ein Großteil von ihnen hat Schuldgeständnisse abgelegt und sich für eine Zusammenarbeit mit den Justizbehörden bereit erklärt, um ein geringeres Strafmaß zu erhalten. Die Angeklagten betonten mehrfach ihre Unschuld. Enron sei nicht durch Bilanzbetrug in Konkurs geraten, sondern durch Spekulanten und eine Hetzkampagne der Medien, argumentierten sie.

Kenneth Lay war im Juli gestorben, kurz bevor sein Strafmaß verkündet wurde.


Quelle: (N24.de, nz)

Euer

   Einsamer Samariter



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