Unter der Lupe: Drei führende Unternehmen im Bereich Netzwerktechnik und – serviceleistungen, nämlich EMC, JDS Uniphase und Check Point Software
v. Pfetten-Ewaldsen AG
Autor: Lars Ewaldsen
2. April 2001
Nehmen wir mal an, die Börsianer wären die Römer.Dann kann man aus Sicht von Asterix & Obelix nur zu dem Schluß kommen:
„Die spinnen die Römer“.
Nachricht der Woche
Was bringt B2B eigentlich? 70% Kostenersparnis!
Das ist das Ergebnis einer brandneuen Studie der Marktforscher Aberdeen Group. Besonders die vielen kleinen und mittleren Unternehmen fangen an, das Internet für den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen zu nutzen. Kein Wunder bei den drastischen Einsparmöglichkeiten.
Schwerpunkt der Woche
Die Börse fällt und fällt und fällt. Jede kleine Erholung wird mit neuen Tiefstkursen bestraft. Woran kann es liegen?
Fangen wir damit an, woran es nicht liegen kann: Drei Zinssenkungen in den USA seit Jahresbeginn und weitere folgen. Japan kehrt zurück zur Null-Zinspolitik und Europa steht kurz vor dem nächsten Zinssenkungszyklus. Die
letzten Wirtschaftsdaten signalisieren ein Softlanding, keine Rezession. Die Inflation ist niedrig. Steuersenkungen stehen an, hüben wie drüben. Die Liquidität ist sehr hoch. Die Fonds haben ihre Technologiebestände mehr als
halbiert. Der Pessimismus weicht dem Zynismus. Die Analystengilde erschöpft sich in Downgrades; wie wir wissen, immer 3 bis 6 Monate zu spät. Da wäre noch die Fachpresse zu erwähnen. Eine führende Finanzzeitschrift hatte vor kurzem den Leitartikel: „...historisch gesehen, sind die Bewertungen, trotz der
dramatischen Korrekturen, immer noch viel zu hoch.....“. Naiv, sagt der Chefvolkswirt von UBS PaineWebber.Denn historisch gesehen war die Inflation bei 4 ½ % und die Anleiherendite bei 8 ½%. Wir haben heute eine Inflation von 2 bis 2 ½% und eine Bondrendite von 5 ½%. Ergo nicht überbewertet, sondern krass unterbewertet,
seine Antwort. Für das Internet gilt: Wir stehen vor einem Quantensprung. Alles wird vernetzt, das Evernet kommt. Hoch-Geschwindigkeit, mobil und immobil, iTV und viel E-Commerce. Die Wachstumsprognosen sind langfristig genau so sensationell wie vor einem Jahr, nur die Aktienkurse sind 95 % tiefer. Also, warum fällt der Markt immer weiter? Verantwortlich sind die sogenannten „Hedgies“ oder auch „Shorties“ genannt. Niemand weiß genau, wer sie sind oder ob es immer die gleichen sind. Sicher ist nur, dass sie seit Wochen mit Vorliebe Technologieaktien leer verkaufen. D.h. sie verkaufen die Aktien ohne sie zu besitzen, um sie später auf
niedrigerem Niveau mit Gewinn wieder zurückzukaufen. Sie werden dabei nicht fundamental oder aus technischer Sicht geleitet, sondern handeln nur nach der Devise: Wo tut es weh!
Unter der Lupe
EMC Corp. ist der führende Anbieter von Datenspeichersystemen, -software, -netzwerken und -serviceleistungen. In 2000 setzte EMC 8,87 Mrd. US$ um, bei einem Gewinn von 79 Cents pro Aktie. Für 2001 peilt das Unternehmen eine Umsatzsteigerung um 25 % an und einen Gewinn von 90 Cents. Kursziel von Salomon Smith
Barney und J.P. Morgan liegt bei 45 US$. In den letzten Wochen gab es vermehrt Gerüchte, dass IBM an einer Übernahme von EMC interessiert sei.
JDS Uniphase Corp. ist der führende Anbieter von Glasfaserkomponenten für die Telekommunikations- und Kabelfernseh-Industrie. Credit Suisse First Boston erwartet für das Geschäftsjahr 2001 eine Umsatzsteigerung um
134 % auf 3,36 Mrd. US$ bei einem Gewinn von 57 Cents pro Aktie. Das gesenkte Kursziel für die nächsten 12 Monate ist 35 US$. Die Gewinnwarnung von Nortel hat JDS Uniphase auf ein Kursniveau gedrückt, bei dem man einfach zuschlagen muss.
Checkpoint Software Tech. ist weltweit die Nummer Eins in der Sicherung des Internets. Ihre Sichere-Virtuelle-Netzwerk-Architektur liefert die Infrastruktur für sichere und zuverlässige Kommunikation im Internet, in Intranets und Extranets. Checkpoint hat eine unvergleichliche Gewinnmarge von 80 % bei ihren
Umsätzen, die in 2001 um 58 % auf 671 Mio. US$ ansteigen bei einem Gewinn von 1.92 US$ pro Aktie. Das Kursziel von Credit Suisse First Boston ist 175 US$.
Quintessenz
Doch irgendwann ist das böse Spiel vorbei. Die aktuelle Markttechnik im Nasdaq sollte sich in den nächsten Tagen sehr konstruktiv entwickeln. Und dann bin ich mal gespannt, zu welchen Kursen die „Hedgies“ die verkauften Aktien zurückkaufen müssen. „Alea iacta est“.
v. Pfetten-Ewaldsen AG
Autor: Lars Ewaldsen
2. April 2001
Nehmen wir mal an, die Börsianer wären die Römer.Dann kann man aus Sicht von Asterix & Obelix nur zu dem Schluß kommen:
„Die spinnen die Römer“.
Nachricht der Woche
Was bringt B2B eigentlich? 70% Kostenersparnis!
Das ist das Ergebnis einer brandneuen Studie der Marktforscher Aberdeen Group. Besonders die vielen kleinen und mittleren Unternehmen fangen an, das Internet für den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen zu nutzen. Kein Wunder bei den drastischen Einsparmöglichkeiten.
Schwerpunkt der Woche
Die Börse fällt und fällt und fällt. Jede kleine Erholung wird mit neuen Tiefstkursen bestraft. Woran kann es liegen?
Fangen wir damit an, woran es nicht liegen kann: Drei Zinssenkungen in den USA seit Jahresbeginn und weitere folgen. Japan kehrt zurück zur Null-Zinspolitik und Europa steht kurz vor dem nächsten Zinssenkungszyklus. Die
letzten Wirtschaftsdaten signalisieren ein Softlanding, keine Rezession. Die Inflation ist niedrig. Steuersenkungen stehen an, hüben wie drüben. Die Liquidität ist sehr hoch. Die Fonds haben ihre Technologiebestände mehr als
halbiert. Der Pessimismus weicht dem Zynismus. Die Analystengilde erschöpft sich in Downgrades; wie wir wissen, immer 3 bis 6 Monate zu spät. Da wäre noch die Fachpresse zu erwähnen. Eine führende Finanzzeitschrift hatte vor kurzem den Leitartikel: „...historisch gesehen, sind die Bewertungen, trotz der
dramatischen Korrekturen, immer noch viel zu hoch.....“. Naiv, sagt der Chefvolkswirt von UBS PaineWebber.Denn historisch gesehen war die Inflation bei 4 ½ % und die Anleiherendite bei 8 ½%. Wir haben heute eine Inflation von 2 bis 2 ½% und eine Bondrendite von 5 ½%. Ergo nicht überbewertet, sondern krass unterbewertet,
seine Antwort. Für das Internet gilt: Wir stehen vor einem Quantensprung. Alles wird vernetzt, das Evernet kommt. Hoch-Geschwindigkeit, mobil und immobil, iTV und viel E-Commerce. Die Wachstumsprognosen sind langfristig genau so sensationell wie vor einem Jahr, nur die Aktienkurse sind 95 % tiefer. Also, warum fällt der Markt immer weiter? Verantwortlich sind die sogenannten „Hedgies“ oder auch „Shorties“ genannt. Niemand weiß genau, wer sie sind oder ob es immer die gleichen sind. Sicher ist nur, dass sie seit Wochen mit Vorliebe Technologieaktien leer verkaufen. D.h. sie verkaufen die Aktien ohne sie zu besitzen, um sie später auf
niedrigerem Niveau mit Gewinn wieder zurückzukaufen. Sie werden dabei nicht fundamental oder aus technischer Sicht geleitet, sondern handeln nur nach der Devise: Wo tut es weh!
Unter der Lupe
EMC Corp. ist der führende Anbieter von Datenspeichersystemen, -software, -netzwerken und -serviceleistungen. In 2000 setzte EMC 8,87 Mrd. US$ um, bei einem Gewinn von 79 Cents pro Aktie. Für 2001 peilt das Unternehmen eine Umsatzsteigerung um 25 % an und einen Gewinn von 90 Cents. Kursziel von Salomon Smith
Barney und J.P. Morgan liegt bei 45 US$. In den letzten Wochen gab es vermehrt Gerüchte, dass IBM an einer Übernahme von EMC interessiert sei.
JDS Uniphase Corp. ist der führende Anbieter von Glasfaserkomponenten für die Telekommunikations- und Kabelfernseh-Industrie. Credit Suisse First Boston erwartet für das Geschäftsjahr 2001 eine Umsatzsteigerung um
134 % auf 3,36 Mrd. US$ bei einem Gewinn von 57 Cents pro Aktie. Das gesenkte Kursziel für die nächsten 12 Monate ist 35 US$. Die Gewinnwarnung von Nortel hat JDS Uniphase auf ein Kursniveau gedrückt, bei dem man einfach zuschlagen muss.
Checkpoint Software Tech. ist weltweit die Nummer Eins in der Sicherung des Internets. Ihre Sichere-Virtuelle-Netzwerk-Architektur liefert die Infrastruktur für sichere und zuverlässige Kommunikation im Internet, in Intranets und Extranets. Checkpoint hat eine unvergleichliche Gewinnmarge von 80 % bei ihren
Umsätzen, die in 2001 um 58 % auf 671 Mio. US$ ansteigen bei einem Gewinn von 1.92 US$ pro Aktie. Das Kursziel von Credit Suisse First Boston ist 175 US$.
Quintessenz
Doch irgendwann ist das böse Spiel vorbei. Die aktuelle Markttechnik im Nasdaq sollte sich in den nächsten Tagen sehr konstruktiv entwickeln. Und dann bin ich mal gespannt, zu welchen Kursen die „Hedgies“ die verkauften Aktien zurückkaufen müssen. „Alea iacta est“.