ELEKTRONISCHE KRIEGSFÜHRUNG
US-Hacker kapert al-Qaida-Webseite
Mit simplen Web-Werkzeugen - und ein paar Übersetzungsprogrammen - hat ein Hacker aus Maryland die Website der Terrororganisation al-Qaida geentert. Er verspricht, es wieder zu tun.
Maryland - Der Mann ist Amerikaner. Der Mann ist Hacker - und zurzeit ist er so etwas wie ein Kriegsheld. Doch anders als US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und seine rauen Jungs, die in Afghanistan die Waffen klirren lassen, führte Jon Messner den Angriff von seinem Schreibtisch aus. Sein Ziel: alneda.com, der Internet-Treffpunkt von Osama Bin Ladens Terrorkämpfern.
alneda.com ist den Behörden bereits seit längerem bekannt. Auf der Web-Site sind Pamphlete von führenden al-Qaida-Mitgliedern zu lesen und Aufrufe zum bewaffneten Kampf. Auch eine Multimedia-Sektion war dort zu finden, die Bilder, Audiofiles und Videos von Osama Bin Laden enthielten.
Die Seite war der US-Regierung natürlich von Anfang an ein Dorn im Auge. Als die Ermittler sie schließlich auf einem Server in Kuala Lumpur geortet hatten, baten sie die malaysische Regierung, der Webseite den Garaus zu machen. In dem Moment kam, wie das Internet-Magazin "Wired" berichtet, Messner in Spiel. In der Sekunde, als die Malaysier die Domain aus dem Register nahmen, klinkte er sich unter seinem Decknamen Snapback ein. Messner war damit im Besitz der Seite - und machte sich sofort daran, die Falle für die al-Qaida-Terroristen zu bauen.
Er ließ eine Kopie der Original-Webseite unter einer neuen Domain registrieren und installierte ein unauffälliges Spionageprogramm. Jetzt konnte Messner den gesamten Datenverkehr der Terroristen sogar weit über alneda.com hinaus abhören.
Messner wollte sein brisantes Wissen mit den US-Behörden teilen. Unmittelbar nachdem er alneda.com am 16. Juli gekapert hatte, versuchte er deshalb, einen Agenten des FBI ans Telefon zu bekommen, der sich mit dem Internet auskannte. Zunächst vergeblich. Fünf Tage lang versuchte Messner sein Bestes: "Ich kam mir vor, als wenn ich mit einer Kfz-Zulassungsstelle zu tun hätte", sagte er später der US-Zeitschrift "Newsweek".
Als Messner endlich einen Spezialisten gefunden hatte, der ein offenes Ohr für sein Anliegen hatte, war es bereits zu spät. Die Terroristen hatten ihn entlarvt. Am 20. Juli um 4.30 Uhr schlug der alneda-Webmaster Alarm: "Er warnte die Terroristen davor, weiterhin Informationen über die Seite auszutauschen. Jemand habe die Kontrolle über die Domain übernommen", erinnert sich Messner. "Da wusste ich, dass ich aufgeflogen war".
Die Niederlage nimmt Messner sportlich: "Die Jagd geht weiter. Nach dem 11. September habe ich mir geschworen, die Kommunikation der Terroristen zu stören, so gut ich kann", erklärte er gegenüber "Wired". Einen letzten Triumph gönnte sich der Hacker aber dennoch. Wie ein Soldat, der seine Flagge an einem symbolträchtigen Ort weithin sichtbar hisst, um die Demütigung des geschlagenen Feindes besonders deutlich zu machen, setzt er kurzerhand das amerikanische Wappentier, den Weißkopfadler, auf die gehackte Web-Site: "Hacked, tracked and now owned by the USA", prangt in schwarzen Lettern darüber - damit auch jeder al-Qaida-Terrorist davon erfährt.
US-Hacker kapert al-Qaida-Webseite
Mit simplen Web-Werkzeugen - und ein paar Übersetzungsprogrammen - hat ein Hacker aus Maryland die Website der Terrororganisation al-Qaida geentert. Er verspricht, es wieder zu tun.
Maryland - Der Mann ist Amerikaner. Der Mann ist Hacker - und zurzeit ist er so etwas wie ein Kriegsheld. Doch anders als US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und seine rauen Jungs, die in Afghanistan die Waffen klirren lassen, führte Jon Messner den Angriff von seinem Schreibtisch aus. Sein Ziel: alneda.com, der Internet-Treffpunkt von Osama Bin Ladens Terrorkämpfern.
alneda.com ist den Behörden bereits seit längerem bekannt. Auf der Web-Site sind Pamphlete von führenden al-Qaida-Mitgliedern zu lesen und Aufrufe zum bewaffneten Kampf. Auch eine Multimedia-Sektion war dort zu finden, die Bilder, Audiofiles und Videos von Osama Bin Laden enthielten.
Die Seite war der US-Regierung natürlich von Anfang an ein Dorn im Auge. Als die Ermittler sie schließlich auf einem Server in Kuala Lumpur geortet hatten, baten sie die malaysische Regierung, der Webseite den Garaus zu machen. In dem Moment kam, wie das Internet-Magazin "Wired" berichtet, Messner in Spiel. In der Sekunde, als die Malaysier die Domain aus dem Register nahmen, klinkte er sich unter seinem Decknamen Snapback ein. Messner war damit im Besitz der Seite - und machte sich sofort daran, die Falle für die al-Qaida-Terroristen zu bauen.
Er ließ eine Kopie der Original-Webseite unter einer neuen Domain registrieren und installierte ein unauffälliges Spionageprogramm. Jetzt konnte Messner den gesamten Datenverkehr der Terroristen sogar weit über alneda.com hinaus abhören.
Messner wollte sein brisantes Wissen mit den US-Behörden teilen. Unmittelbar nachdem er alneda.com am 16. Juli gekapert hatte, versuchte er deshalb, einen Agenten des FBI ans Telefon zu bekommen, der sich mit dem Internet auskannte. Zunächst vergeblich. Fünf Tage lang versuchte Messner sein Bestes: "Ich kam mir vor, als wenn ich mit einer Kfz-Zulassungsstelle zu tun hätte", sagte er später der US-Zeitschrift "Newsweek".
Als Messner endlich einen Spezialisten gefunden hatte, der ein offenes Ohr für sein Anliegen hatte, war es bereits zu spät. Die Terroristen hatten ihn entlarvt. Am 20. Juli um 4.30 Uhr schlug der alneda-Webmaster Alarm: "Er warnte die Terroristen davor, weiterhin Informationen über die Seite auszutauschen. Jemand habe die Kontrolle über die Domain übernommen", erinnert sich Messner. "Da wusste ich, dass ich aufgeflogen war".
Die Niederlage nimmt Messner sportlich: "Die Jagd geht weiter. Nach dem 11. September habe ich mir geschworen, die Kommunikation der Terroristen zu stören, so gut ich kann", erklärte er gegenüber "Wired". Einen letzten Triumph gönnte sich der Hacker aber dennoch. Wie ein Soldat, der seine Flagge an einem symbolträchtigen Ort weithin sichtbar hisst, um die Demütigung des geschlagenen Feindes besonders deutlich zu machen, setzt er kurzerhand das amerikanische Wappentier, den Weißkopfadler, auf die gehackte Web-Site: "Hacked, tracked and now owned by the USA", prangt in schwarzen Lettern darüber - damit auch jeder al-Qaida-Terrorist davon erfährt.